Test: SH101, MC202, CMU810

Roland SH101 synthesizer
Moogulator

Roland SH101 + MC202 Analogsynthesizer
+ Roland MC202
synthesizer / composer / sequencer
+CMU810 computer synth module

roland sh101 

mc202 thx to mikesonic
By: Moogulator

Hüllkurven und Filter gespielt mit dem internen Sequencer (kann auch transponiert werden)mp3 hören!
LFO Speed..mp3 hören!
LFO Random, dann Noisemp3 hören!
Autoglide=on!mp3 hören!

Zurück ins Jahr 1983. Ein kleiner Synthesizer wird von Papa Roland in den Farben Grau, Blau und Rot auf den Markt der hart umkämpften monophonen Synthesizer. Was der kleine noch hat: Er ist einer der seltenen Synthesizer, die man mit Batterien betreiben kann (6x „Baby“ 1,5V (die Dinger sind auch oft in Ghettoblastern zu finden)). Natürlich ist er eine Besonderheit, denn aufmerksame Leser werden sicherlich wissen das 1983 ansich schon lange nicht mehr das Jahr der Monophonen war.
Und: es ist DER SH101, S für synthesizer ;) DER synthesizer, das mir da keiner mit „die sh101“ kommt ;) *grins*Bilder: weiter unten!!!

der/die? mc202 + cmu810 ist/sind technisch sehr identisch.. weiter dazu unten.. ;)

Als besonderes Zubehör gibt es einen „gitarrenartigen“ Griff der einen weiteren Controller enthält.. und es gibt Trageriemenhalter.

Was kann der kleine 2 1/2 oktavige Roland?

OSZILLATOR

Es gibt einen Oszillator, der die Wellenformen (SH-serientypisch) Sägezahn und Rechteck separat in der Lautstärke regelbar anbietet. Dazu kommt ein Pulsbreitenregler, der die Symmetrie der Rechteckwelle einstellt. (siehe Synthesizer Glossar hier oder auf www.sequencer.de). Die Pulsbreite lässt sich per LFO, der Hüllkurve oder manuell modulieren. Und damit nicht genug, es gibt einen Suboszillator, der, wie die Wellenformen stufenlos einfadebar sind. Normale Suboszillatoren haben normalerweise auch kaum mehr Bedienelemente, aber beim SH 101 ist das anders: Per Wahlschalter lässt sich dessen übliche (rechteckwellenformige) Stimmung, nämlich eine Oktave unterhalb des Hauptoszillators auch auf 2 Oktaven tiefer sowie dasselbe mit 25% „dutycycle“ (dh: die Rechteckwelle ist unsymmetrisch und hat 25% im positiven und 75% des Welle im negativen Bereich).
Zu denen gesellen sich die obligaten Modulationseinflussregler des LFOs auf „den“ (die!!) Oszillator (en) für Vibrato und den Fusslagenschalter (2’,4’,8’,16’).
Um die klischeegeladene Phrase „der Regler für weisses Rauschen rundet die Oszillatorsektion ab“ nicht zu verwenden bleibt für diese ein guter Eindruck zurück, denn er klingt für einen tragbaren Synthesizer wirklich richtig gut und kräftig.

LFO

Es gibt einen LFO und schwingt mit Rechteck, Dreieck oder Zufallswellen, wobei es auch eine Noise-Einstellung gibt, die zur Erzeugung recht grober „Dreckhaufen“ geeignet ist.. Hier bleibt der Geschwindigkeitsregler allerdings als redundant, während die Zufallseinstellung diesen sehr wohl berücksichtigt. Das ist die übliche Implementation, von daher also: keine Panik und die Finger wieder aus der Steckdose / Bierflasche rausholen.

Filter

Nun das was alle wissen wollen: Filter, na klar.. um es vorweg zu sagen klingen wie erwartet, ein der TB303 nicht unähnlicher 24dB/ Okt. Tiefpassfilter kann von LFO, Hüllkurve, Keyboard (öffnet wenn höhere Tasten gespielt werden) moduliert werden und bietet Resonanz bis zur Selbstoszillation.

Hüllkurve
Hier gibt es eine recht schnelle Hüllkurve mit ADSR Charakteristik, die eine spezielle aber nette Beigabe hat: Sie kann nämlich durch den LFO neu getriggert (gestartet) werden, des weiteren gibt es ein neutriggern bei jedem Tastendruck oder aber den normalen „monophonen Triggermodus“ der bei Legatospiel die Hüllkurve nicht neustartet (für Portamentoeffekte interessant). Portamento? Wassn das? Das ziehen der Tonhöhe zu einer weiteren gedrückten Taste (Legato eben). Die Zeit die das braucht kann man einstellen, es gibt da auch einen „Auto“ genannten Modus, bei dem dieser Portamentoeffekt eben nur bei besagtem Legatospiel an der Tonhöhe zieht. Eine sehr musikalische Sache.

Der VCA bietet eine Auswahl die Filterhüllkurve zu verwenden, es geht aber auch, dass dieser auf Gate steht, denn bekommt die Lautstärkehüllkurve „orgelcharakter“ also simples einschalten bei gedrückter Taste und ??? ja aussschalten passiert natürlich direkt beim Loslassen der Taste.

Das war aber nicht alles. Es gibt einen Transposeschalter mit 3 Stellungen und stellt natürlich die Tastatur um 1 Oktave tiefer (oder höher).. Dazu gibt es einen Pitchbender der auch eine Modulation des Oszillators durch LFO (Volksmund: Vibrato) durch hochdrücken erlaubt. Der Bender kann auch den Filtercutoff beieinflussen, da der Bereich einstellbar ist gibt es somit 2 Regler für die Intensität der Tonhöhen und Filter(eck)frequenz.

Das gäbe doch schon einen klasse Performancesynth, oder?

Aber das war doch nicht alles.. Es gibt nämlich noch 2 Features:

Arpeggiator und Sequencer

Der Arpeggiator ist einfach erklärt: Er und der Sequencer werden vom LFO getriggert und die gehaltenen Akkorde werden entweder aufwärts oder abwärts durchgespielt oder beides hintereinander.
Das ist irre einfach realisiert und verdient einen Live-Punkt. Beim Sequencer ist das genauso einfach: Load drücken und einspielen, eine Pause erzeugt man mit dem Rest-Taster oder den Legatotaster drücken, der bei Automatischem Portamento natürlich auch die Nachziehsounds erzeugt. 100 Solcher Daten sind möglich.

Jetzt willst du das Ding hören? Prima: Einen Druck auf den Playknopf und los gehts. Wenn das Gnaze tranponiert werden soll geht das aber auch: Taste drücken und neue Tonlage auf der Tastatur „eindrücken“.
Das ist so einfach wie es klingt und macht einfach Spass..

Rein & Raus

Bleibt noch die bei anderen Magazinen am Anfang befindliche Anschlussfrage: Ja da haben wie das MIDI Tri… ehm.. Quatsch!! Na CV und Gate rein und raus gibt es, also einen Oberheim Xpander kann damit prima masterkeyboardmässig ansteuern ;-))
Damit sind MIDIfizierungen aber wirklich problemlos (zB Doepfer MCV1). Dazu kann man, sehr schön, Hold und externe Trigger anschliessen.. alles schööön analog.

Also wer es mag kann dieses kleine Wunderwerk wirklich problemlos in ein analoges und auch digitales Sammelsurium aus triggerfreudigen Synthesizern eingebaut werden. Wer mag kann aber auch MIDI haben.. Z.Zt. stellt es schlicht einen einfachen und schnörkellosen und extrem livefähigen Synthesizer dar, der auch gut klingt.
Lead out…

Willst du jetzt einen Roten, Blauen oder Grauen? Ja, also der graue klingt ja da einen Tick besser seit dem neuen OS Update und… ehm.. na ja.. nee der Test ist zuende. Man bekommt zzt auch für ca. 800.- einen solchen Performator.

Klangsammlungen und Ähnliches gibt’s wie immer bei sequencer.de

Bei Philip Pilgrim gibt es die extremste Modifikation der SH101 die ich kenne, hier bekommt der Kleine eine weitere Hüllkurve, OSC-Modulation (FM) und jede Menge mehr verrückte Ideen.. Infos bei the Lab.. einfach „Novamod“ in Google tippen.. ;-)

PS: Phil wohnt inzwischen nicht mehr in Kanada.. aber in Irland. Bei Kontaktwunsch, mailt einfach an mich, er ist zzt etwas im Stress..

Andere

PS: Die Klangereugung der MC202 ist recht ähnlich, nur das bei der MC ein paar Details weniger möglich sind.. klingt aber sehr ähnlich, identisch,solang man folgendes bedenkt:..
es fehlt der noise generator und ist eben mit einem quantisierendem sequencer ausgestattet.
und wellenformen (im lfo!) rechteck, random fehlen und man kann den vca nicht durch den lfo modulieren. damit ist vorallem der lfo und noise der grosse unterschied zum „grossen“ sh-101
der sequencer kann realtime und step by step benutzt werden und erzeugt 2 CV spannungen (intern und eine nach aussen) in der tat ist dieser etwas umständlich.. aber es geht und war für längere sequencen gedacht.
aber: besser als eine 303 ist ein 202 und 101 sowieso ;)
alles in allem war das kleine teil schon für die zeit recht fortschrittlich,wenn auch mit einer rel. einfachen klangerzeugung. an druck fehlt es jedenfalls nicht. alternativ kann man sich aber den ebenfalls batteriebetriebbaren sh101 ansehen, er kann mehr hat auch einen sequencer und ist etwas livetauglicher.. (das ist sicher geschmackssache)..
roland mc202<– thx for mc202 pic mikesonic
DER CMU810 ist eine sehr frühe idee einer quasi komplett reglerbestückten weissen box zur computersteuerung.. ähnlich cmu800 naja.. in fact ist es ein sh101 ohne den LFO trigger der Hüllkurven.
er kommt natürlich ohne Sequencer oder Arpeggiator aus.
aber dafür hat er Nolise, so wie der sh101 auch..
er hat einen VCA CV Steuereingang und sogar einen Delay-Regler für den LFO (Fade)

untertänigst, euer ergebener
durchlocht oder besser Durchlaucht…

Moogulator

Bis zum näXten Mal.. taken/written for amazona // diesen bericht habe ich für amazona geschrieben..!!

 
  

die sh-101 mod section
 
sh101 panel .. siehst du den arpeggiator & sequencer? 

sh101 panel… LFO kann die ENV triggern!!
 


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