(Roland JV/JD/XP Serie) Expansion Boards SR-JV80 sind tickende Zeitbombe

Habe gerade die Batterie von meinem XP80 gewechselt. Auf dem Mainboard befinden sich zahlreiche Elkos gleicher Bauart wie auf den Expansion Boards. Mir wurde spontan spei übel.

Bevor Du die jetzt alle auswechselst, prüf doch vorher ob die auch so "close specced" sind, oder ob hier die Voltage-Angabe hoch genug für den Einsatzzweck ist.

Der Hauptgrund für das hier besprochene Problem scheint ja eine Mischung aus alten Bauteilen/Zeit in Kombination mit zu gering bzw. zu knapp gewähltem Wert für das Bauteil zu sein.

Ist also völlig möglich dass die gleichen Kapazitoren an anderer Stelle völlig safe sind.
 
Das Risiko geh ich nicht ein. Ist halt doof wenn in Zukunft genau meine Boards hochgehen und die anderen zig tausende heil bleiben.
Die Elkos auszutauschen ist kaum Arbeit und kostet nur wenige Cent (für Leute mit etwas Löt- und Elektronik Kenntnissen).
 
Das ist echt doof, aber da kann man Roland nicht die Schuld geben. 20+ Jahre sind eine lange Zeit für ein Stück Musikelektronik und man rechnet nicht immer damit, dass die so lange verwendet werden.

Ich hatte meinen JV eben erst draussen um einen Batteriewechsel vorzunehmen. Jetzt darf ich die Spielerei nochmals machen. Nun, ich bestell mir da gleich mal ein paar Elkos und dann gibts eben wieder einen Bastelnachmittag.
 
Halte es für Hysterie. Explodieren hab ich noch keinen gesehen, höchsten aufgeploppt oder bauchig gefolgt durch wiederlichen Geruch. 6V sind zwar knapp aber bei 3.3V geht das in Ordnung. Und ich frag mich wie der User mit einem Multimeter den Kapazitiver Innenwiederstand messen hat können.
 
So 10 Elkos gibts bei Ebay unter 2 Euro. So viel kann man nun mal präventiv investieren. Ist mir zumindest lieber als ein abgerauchtes Board.
Zumal der Hersteller selbst davor warnt, sollte man dies nicht komplett ignorieren
 
Habe jetzt erst den treat gesehen. Flux in die elko dose geschsut und einen 100uf 63v rausgezogen und eingelötet. Dauerte ganze 3 minuten. Den alten elko kann man leicht mit ner passenden zange bzw seitenschneider abschneiden. Dann sind noch die fahnen drann und dort dann den neuen elko eingelötet. Super easy.
 
...Den alten elko kann man leicht mit ner passenden zange bzw seitenschneider abschneiden. Dann sind noch die fahnen drann und dort dann den neuen elko eingelötet. Super easy.

Danke - guter Tip ! Das Entfernen sah im Video etwas fummlig aus. Könnte so vielleicht auch zur Beschädigung der Leiterbahnen führen wenn man unachtsam ist.

Spannung der Teile ist also eigentlich egal, sollte aber möglichst über 6 Volt liegen ?
 
Habe jetzt erst den treat gesehen. Flux in die elko dose geschsut und einen 100uf 63v rausgezogen und eingelötet. Dauerte ganze 3 minuten. Den alten elko kann man leicht mit ner passenden zange bzw seitenschneider abschneiden. Dann sind noch die fahnen drann und dort dann den neuen elko eingelötet. Super easy.


Woran kann man denn die richtige Polarität erkennen?
 
@Polarität: kurzes Beinchen = Minus

Ich wär da aber vorsichtig, auch mit Tips a la "kann eigentlich jeder Depp" --- man kann da durchaus auch was kaputtmachen. Etwas zu lange hin und schon schmilzt die Platine zusammen oder ein anderes Bauteil bekommt zuviel Hitze ab, z.B. der Speicher...
 
Ja, bei etlichen Beiträgen hier kriege ich Gänsehaut. Aber gut, sind ja nicht meine Expansion Boards.
 
Ansonsten ist´s auch schon längst bestellt und zwar einmal in 10 V und einmal in 25 V, weil ich als Laie nicht erkenne welche denn besser geeignet sind.
Die Spannung sagt aus, was die Elkos maximal vertragen (sicher können sie auch eine Zeitlang mehr aber gut ist das eher nicht).
Wenn ich die selber verbaue, verwende ich immer das 2-3fache der Spannung des Geräts, d.h. bei meinem DIY-Kram (9V oder +/-12V) 36V oder mehr.
Allerdings habe ich mich dann doch bei einem exotischen Kondensator gescheut die 600V-Variante einzubauen, das war mir dann doch zu fett, sondern habe zwei andere kombiniert.
 
Das ist echt doof, aber da kann man Roland nicht die Schuld geben. 20+ Jahre sind eine lange Zeit für ein Stück Musikelektronik und man rechnet nicht immer damit, dass die so lange verwendet werden.
Womit die Industrie rechnet und was (problemlos) möglich ist, sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Aber auf jeden Fall rechnet sie inzwischen damit, dass Du alles all zwei Jahre neu kaufst.
 
Ich habe meine auch gerade mit etwas "Luft-nach-oben" bestellt.
Vermutlich ist nicht die Nutzung das Problem sondern der Einschaltstrom. Gut möglich dass beim einschalten kurze Spannungsspitzen entstehen und die Kondensatoren somit eher abgenutzt werden.
 
Die sollten aber nicht höher sein, als die Spannung mit der das Gerät läuft, das sind meist 9 oder 12V. Von daher bist Du mit Luft auf der sicheren Seite.
Und die knapp dimensionierten Dinger haben jetzt auch 20 Jahre gehalten (naja, in den meisten Fällen)...
 
Der Elko sitzt auf diesem konkreten Board an einer Stelle, wo keine hohe elektrische Belastung zu erwarten ist.
Er ist nicht all zu großzügig, aber ausreichend spannungsfest.
Die Geräte laufen nicht 24/7 und werden auch nicht extrem warm.
Da der Elko hier so gut wie keinen Wechselstom "sieht", ist der in Schaltreglern auftretende Fall, dass der Elko hochohmiger wird (ESR steigt an) und dadurch überhitzt, hier nicht möglich.
Der Schadensverlauf ist auch nicht typisch für überalterte Elkos, die verlieren eher ihre Kapazität. Was hier zwischen "nichts" und "absturzfreudig" zur Folge hätte.

Daher ist das kein allgemeines Alterungs- oder Verschleißproblem. Sondern eine defekte Elko-Charge. Da hatten wir "Elko wird heiß" auch schon nach Monaten.

Also nochmal: das ist kein generelles Problem. Sondern ein konkretes Problem genau dieser Elkos. Also genau der Hersteller, genau die Serie dieses Herstellers. Vielleicht sogar genau die Charge.


Zum löten: Ja, man kann die SMD-Pads abreißen. Bzw. wenn man zu lange auf der Platine rumbrät, dann kann sich die Lötfläche ablösen.
Aber nein, man kann andere Teile dabei nicht überhitzen.

Den Fanatismus hier bloß keine SMD-Teile wieder auf löten zu müssen verstehe ich nicht. Wenn man die Teile extra bestellt, dann kann man doch bitte auch passende Teile bestellen!
Das Schwierige beim löten hier ist das Auslöten, nicht das Einlöten! Hier: wer hat, der hat: zwei Lötkolben. Einen für jede Seite.

Beim Einlöten: eine Seite etwas Zinn auf das Pad bringen, die andere Seite mit Lötsauglitze sauber machen. Das Teil auf der Zinn-Seite verlöten. Dann andere Seite unter Lotzugabe löten. Zinnseite ggf. hübsch nachlöten.
Es lohnt sich, Flußmittel zu haben/nutzen. ( Beispielprodukt )


Zu den "Werten" des Elkos: Kapazität sollte i.A. gleich sein. In der Anwendung hier ist sie allerdings ziemlich egal. Natürlich nimmt man trotzdem den gleichen Wert, es sei denn man hat gerade nix anderes da und will/muss das jetzt fertig machen. Dann muss es auch kein SMD sein!
Die Spannungsfestigkeit darf beliebig höher sein. Allerdings werden Elkos immer größer, je mehr Spannung sie abkönnen.
Generell muss das Ersatzteil mechanisch passen.
Weitere Werte, wie Strombelastbarkeit und ESR sind hier(!) nicht von Bedeutung.
 
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@Heinz Schnackensiel danke für den Post, bitte mehr von so was - wir brauchen wieder mehr fundiertes Wissen hier! :)

(an die 4-5 anderen Leute die ebenfalls "Schaltplanversteher" sind: nicht böse sein, euch hab ich auch lieb :-* )
 
Bei Yamaha auch: 1 x mein EX5 und 1x mein EX7 je mit einem ohrenbetäubenden Knall
explodiert. Obwohl kaum "Schlitze" oder Ritze an Geräte sind,
war trotzdem plötzlich viel Rauch da. Beides mal Elkos im Netzteil betroffen.
Zwei weitere Fälle im Netz bekannt.
 
Ansonsten ist´s auch schon längst bestellt und zwar einmal in 10 V und einmal in 25 V, weil ich als Laie nicht erkenne welche denn besser geeignet sind.
Je spannungsfester, desto größer und teurer (in der Masse …) ist ein Kondensator. Du "brauchst" diese Spannungsfestigkeit dann nicht und benutzt sozusagen nicht alle Ressourcen. Aber das bedeutet auch, dass er mehr Spielraum hat und weniger schnell altert. Langlebiger sind auch Kondensatoren mit hoher Temperaturfestigkeit (105°); auch hier wird das nicht ausgenutzt, aber sie altern einfach weniger schnell, wenn sie mal einen fiesen Sommer im aufgeheizten Rack verbringen. Mit meinem Freund hab ich letztens erst das Thema Kondensatorhaltbarkeit gehabt.

Netzteilelkos werden normalerweise mehr strapaziert als die im Digitalteil, darum sind die zuerst hin. Da lohnt sich der Einsatz von so besonders langlebigen Exemplaren eher. Die Expansion-Platinen scheinen ein Sonderfall zu sein @Reikru ;-) Also keine Bange mit dem Mainboard.

@Polarität: Die Seite mit dem 0-Aufdruck ist auch Minus. Verschieden lange Beinchen haben sie manchmal nicht mehr ;-)

Edit: Ihr tippt so schnell … sorry, bin nebenbei am Arbeiten :D Heinz hat ja alles schon gesagt …
 
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Hallo, das ist jetzt ein Hilferuf von mir.

Roland XV-88 und XV 5080 sind meine Brot&Butter Maschine zum Komponieren.
Trotz des etwas antiken Sound sind für mich Complete Orchestra, World und Dynamic Drums absolut die wichtigsten Erweiterungen.
Glücklicherweise - hoffe ich, sind dies die SRX Boards die anscheinend nicht betroffen sind.

Die anderen 5 SR-JV Boards benutze ich nicht so oft. Verzichten möchte ich auf die Soundvielfalt nicht.
Ich habe mal alle Expansionsports ausgebaut. und sehe gerade, wie auf dem Video im ersten Beitrag, dass ich nur ein Board höchstens selber löten könnte. (Rotes Fähnchen auf dem Bild). Da kommt man mit dem Kolben ran.
Bei den anderen SR-JV Boards ist mit meinen Feinkolben kein rankommen.
So gute Augen habe ich auch mit Lupe nicht. Ich will auch nichts verbraten.

Tipps jetzt hin oder her -> WER kennt sich mit soetwas aus und kann dieses Problem lösen?
Freue mich über eine zuverlässige Quelle, auch PN

Danke Hoodie

rolandexpansion.jpg
 
Ich wollte mal wissen, was Roland dazu meint und hab an den Service das da geschrieben:

" Hallo Roland, ich habe eben mitbekommen, dass es anscheinend Probleme bei den alten JV-Boards mit explodierenden Kondensatoren gibt. (Ich habe davon 8 Stück in meinem JV2080 ...) Können Sie mir eine Anleitung zukommen lassen, wie man die defekten Kondensatoren fachmännisch wechselt? Ich würde das bei einem Elektronik-Reparaturservice machen lassen. Oder verfahren Sie damit anders? (Einsenden o.ä.) Danke ..."




Die Antwort des ROLAND-Kundendienstes war einen Tag später diese:

" ...
vielen Dank für Ihre Anfrage.


Sollte Ihr JV-2080 einen Defekt aufweisen, können Sie Ihr Gerät in unser hauseigenes Servicecenter senden. Die Kostenermittlung ist für Sie kostenlos. Aufwand sowie Fehlerursache können erst nach Inaugenscheinnahme durch unsere Techniker ermittelt werden. Die Adresse lautet:


ROLAND Germany GmbH

Eisenstraße 2-4
65428 Rüsselsheim


..."


Ich hab darufhin nochmal geantwortet, ob sie meine Mail durchgelesen und verstanden haben.

Soviel zum Kundendienst von ROLAND dazu.
 


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