[Musiktheorie] - Auflösung einer Chordprogression

Du hast in einer Moll Tonart auch Dur Akkorde. Was Dur von Moll unterscheidet: in Dur hast du einen Leitton in Moll nicht. diese ganzen Beziehungen wie V-I sind in Dur viel stabiler. Schau noch mal nach in C Dur ist H nur einen Halbtonschritt von C entfernt.


Spiel mal die C Dur Tonleiter aber starte auf D. also D E F G A H C D. Der letzte Schritt von C nach D hat nicht diesen Auflöse Effekt wie der von H nach C.
Das war dann D dorian. Kannst du auch mit A Moll versuchen. Also A .... G A. Wieder ein Ganztonschritt von G zum nächsten A.

Dorian und Moll fehlt der Leitton. Z. B in C Dur G - B - C . ahhhh . Denn Efffekt hast du in Dorian und Moll nicht.
Das macht Dur so bestimmt und happy. Dorian ist unbestimmt, Moll ernst.
 
Moin!

Im natürlichen Moll hat man keinen Leitton, das stimmt. Deswegen gibt es ja auch harmonisch und melodisch Moll (aufwärts), die haben einen Leitton.

Harmonisch Moll löst das Problem: Ich würde gerne eine Kadenz in Moll haben, bei der auch die Subsominante (IV. Stufe) Moll ist, aber ich hätte gerne einen Leitton, ddeswegen muss dann die Dominante (V. Stufe) Dur sein. Harmonisches Problem gelöst, aber dafür kauft man sich einen Anderthalbton zwischen dem 6. und dem 7. ein.

Exemplarisch:
a natürlich moll hat das selbe Tonmaterial wie C-Dur:
a h c d e f g a
Stufen akkorde auf der IV und V: d f a (D-moll) und e g h (E-Moll).

Jetzt möchte ich gerne einen Leitton haben, also g => gis (harmonisch Moll)
a h c d e f gis a
Prima, Problem gelöst, E-Dur, mit Leitton zum Grundton.
Dafür aber der Hiatus (Anderthalbtonschritt) von f => gis
(Bach hat das geschickt verdeckt z.B. in bei der vierten Invention.)

Man wird den Hiatus los, in dem nan auch die seschte Stufe erhöht, in unserem Beispiel f => fis
a h c d e fis gis a
Nachteil: Es kling 'weniger mollig', weil die Subdominante (IV. Stufe) in Dur ist
d fis a

In der Klassik spielt man dann deswegen auch aufwärts eine andere Tomleiter in meldisch Moll als abwärts, der Jazzer benutzt normalerweise nur die aufwärts.

Wie man hoffentlich sieht:
1) Moll ist komplizierter als Dur.
2) Wenn man die ersten fünf Töne als gesetzt betrachtet (in unserem Beispiel a h c d e), gibt es vier möglichkeiten, wie man weiter macht, da man die die sechste und siebte Stufe in der Skala erhöhen kann oder auch eben nicht.
6 ,7 (hier: f g) => a natürlich Moll (Problem: kein Leitton)
6 ,#7 (hier f, gis)> => a harmonisch Moll (Problem: Hiatus)
#6, 7 (hier: fis, g) => dorisch (zweiter Modus von Dur) (Oye como va ...)
#6 ,#7 (hier: fis, gis) => melodisch Moll aufwärts (Problem: 'weniger mollig')

Liebe Grüße
Omega Minus
 
Hiatus, aha. die übermäßige Sekunde. das wäre C - Dis. Aber das Dis ist doch die kleine Terz? also nur ein anderer Name für die selbe Sache?

wieso heißt das dann übermäßige Sekunde? weil sie "überzogen" ist (über große Sekunde hinaus) ?
was ich dann aber nicht verstehe: die übermäßige Sekunde auf B ist B - Cis (laut Wiki) - da sinds aber nur 2 Halbtonschritte dazwischen. sehr verwirrend! (nach meinem Verständnis wäre die übermäßige Sekunde dann nämlich beim B das D)

ich mag die Sekunden irgendwie, besonders dann wenn sie als None auftreten, da sind sie nicht ganz so disharmonisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hiatus, aha. die übermäßige Sekunde. das wäre C - Dis. Aber das Dis ist doch die kleine Terz? also nur ein anderer Name für die selbe Sache?

Jein. Die Taste, die Du drückst, ist dieselbe, ob dis oder es.

Aber es ist ein in der harmonielehre ein Unterschied, ob Du für E harmonisch Moll das D zu Dis erhöhst oder in C-Moll aus E ein Es machst.
Hinweis:
- Die Basis sind Stammtöne und von denen kommt in einer heptatonischen Skala wie Dur, Moll,, Dorisch und Co. jeder genau einmal vor.
- Bei Instrumenten, die Intonieren können, ist die Tonhöhe leicht unterschiedlich.
- Die harmonische Funktion ist auch eine andere.

Kommt also auf den Standpunkt an. Wenn man über Jahrhunderte etablierte Theorie, die die Basis unserer westliche Musi ignoriert, ist es dasselbe. :)

wieso heißt das dann übermäßige Sekunde? weil sie "überzogen" ist (über große Sekunde hinaus) ?

Ja.

was ich dann aber nicht verstehe: die übermäßige Sekunde auf B ist B - Cis (laut Wiki) - da sinds aber nur 2 Halbtonschritte dazwischen.

'Deutsches' B oder 'internationales' B? :)
(internation in Anführungsstrichen, da es auch das Do Re Mi-System gibt.)

Das 'deutsche' B ist einen Halbton tiefer als H. (An diese Konvention habe ich mich in meinem Posting bezogen.)
B => H => C => Cis, ergo 3 Halbtonschritte

'international':
Bb => B => C => C#
(b flat, b, c, c sharp)

Meine Gesangslehrerin, aus den Niederlanden stammend, sagte zu 'unserem' B immer 'Bes'. Musste ich mich auch dran gewöhnen.

Grüße
Omega Minus
 
hmh ich bin übers deutsche Wikipedia gegangen. aber ehrlich gesagt fange ich mir an die englischen Begrifflichkeiten einzuprägen. gut, schlecht? ich weiß nicht..

ok, also übermäßig oder vermindert heißt ja nur, dann man den Ton um einen Halbtonschritt erhöht oder senkt. ich halte mich für gewöhnlich tatsächlich an c d e f g a b - das ist logischer als das blöde h. demzufolge dann auch c# oder cb oder e# oder eb.
 
ich müsste nochmal etwas wissen, da ich auf einem Tutorial über 2-5-1 Akkorde folgenden Aufbau irgendwo her aufgeschnappt hatte:

I - ii - iii - IV - V - vi - viii

Diese Akkorde wurde von 7th Chords gebaut und erklärt . Was mich verwirrte, war, dass der G in dem Tutorial als G7, also Dominant Akkord gebildet wurde, wo doch der Cmaj7 und FMaj7 keine Dominanten, sondern normale Dur Akkorde mit großer Septime sind. Warum hat G (also die V) dann eine kleine Septe und wird zum Dominantseptakkord?
 
ich müsste nochmal etwas wissen, da ich auf einem Tutorial über 2-5-1 Akkorde folgenden Aufbau irgendwo her aufgeschnappt hatte:

I - ii - iii - IV - V - vi - viii

Diese Akkorde wurde von 7th Chords gebaut und erklärt . Was mich verwirrte, war, dass der G in dem Tutorial als G7, also Dominant Akkord gebildet wurde, wo doch der Cmaj7 und FMaj7 keine Dominanten, sondern normale Dur Akkorde mit großer Septime sind. Warum hat G (also die V) dann eine kleine Septe und wird zum Dominantseptakkord?

Weil da so die Töne sind. :)

Wenn Du die Stufenakkorde über einer Durtonleiter spielst, dann hast Du halt, ausgehend von C-Dur:
Cmaj7
Dm7
Em7
Fmaj7
G7
Am7
Hm-5/7
Der "klassische" Septakkord ist halt nur auf der 5. Stufe bei Dur. Die 5. Stufe nennt man auch "Dominante", deswegen "Dominantseptakkord".

Nicht jeder Septakkord ist automatisch ein Dominantseptakkord. D7 in diesem Beispiel (ausgehend von C-Dur) enthält den leiterfremden Ton f#. Da das die Dominante zur Dominante ist, ist das eine Doppeldominante.

Der Jazzer geht halt nicht über die "klassische" Kadenz (IV-V-I), sondern nimmt sehr gerne II-V-I.

Passend zur Jahreszeit: Christmas Song (Chestnuts ....).
Zweite Takthälfte Takt 7 und Takt 8 ("... choir and folks dressed up ...")
Das Ding ist - sagen wir mal - in Eb-Dur (kommt drauf an welche Version man "vollkommen legal" von der großen Festplatte lädt), dann geht es z.B.
Eb (Am7 D7 Gmaj7) (Abm7 Db7 Gbmaj7) Bb7 ...
Was passiert da!? Ganz einfach: zwei II-V-I-Ketten (eingeklammert), einmal nach G und danach nach Gb. Aber, von Gb nach Bb7 isses nicht so weit (Terzverwandtschaft), deswegen kriegt man da elegant die Kurve zurück zur Grundtonart Eb.

Geht der Jazzer von A nach B, geht er nicht über Los, zieht keine 4000, aber geht über II-V-I.

Hausaufgabe: Diese 8 Takte einmal durch alle 12 Tonarten spielen. :)

Grüße
Omega Minus
 
Super ! Das erscheint auch irgendwie logisch, da ja G die Dominante von C ist und dann passt es auch irgendwie dass aus G dann ein Dominantseptakkord wird.

Ich will mich auf meinen Klavierunterricht nächstes Jahr gut vorbereiten . Bis jetzt habe ich mir die letzten Jahre alles selbst angeeignet, aber es geht dann auch langsam um die praktischen Dinge und dazu muss ich noch einige Sachen verstehen, aber es ist soooooo viel. ?

Was ich noch mal grundsätzlich verstehen möchte: woher kommt diese Aufteilung in Dur und Moll ? Was steckt da dahinter ? Geht’s dabei um Tonika, Subdominante und Dominante? Oder gibt s da weitere Hintergründe?

I - ii - iii - IV - V - vi - viii
 
Was ich noch mal grundsätzlich verstehen möchte: woher kommt diese Aufteilung in Dur und Moll ? Was steckt da dahinter ? Geht’s dabei um Tonika, Subdominante und Dominante? Oder gibt s da weitere Hintergründe?

Tja, wo fängt man da an!?

Charkteristisch für Dur und Moll ist die Terz: kleine Terz (vom Grundton aus) ist die Mollterz, große Terz (vom Grundton aus) ist die Durterz. Ein Durakkord hat also (vom Grunton aus) Grunton, große Terz, Quinte.

Problem: Der Begriff "Dur" ist überladen, es kann sich auf Akkord, Tonleiter oder Tonart beziehen. Aber bevor man Kirchentonarten und Mollskaken usw. herumhantiert, fängt man erst einmal mit dem einfachsten an: C-Dur als Tonleiter mit der charakteristischen Abfolge von Halb- und Ganztönen. Besser: Man verinnerlicht die charkaterischen Intervalle, vom Grundton aus betrachtet.

Und da ergibt sich halt auf der zweiten Stufe (II) von C-Dur: d, f, a. Die Terz von d nach f ist eine kleine Terz, deswegen ist es ein Mollakkord. Klingt auch anders als ein Durakkord.

Und in der Durtonleiter ist Tonika, Subdominante und Dominante in Dur.

Wie es in Moll ist (nämlich viel komplizierter!) habe ich schaon oben gschrieben.

Das wäre erst einmal der EInstieg.

Grüße
Omega Minus
 


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