Tangerine Dream vs Klaus Schulze

Wer hat die stärkste Diskografie?

  • Tangerine Dream

  • Klaus Schulze

  • unentschieden


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
@ppg360 schrieb: “DigIt war für mich immer eine an Langweile und Stumpfsinn kaum zu überbietende Platte“


...Mist... Ich hatte schon immer den Verdacht: Ich steh auf Langeweile und Stumpfsinn...

Das liegt bestimmt daran, daß ich früher Kniebundlederhosen und Pollunder tragen musste.

Hoffnungsloser Fall.

I‘ll take my coat. :wegrenn:
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Das liegt bestimmt daran, daß ich früher Kniebundlederhosen und Pollunder tragen musste. [...]

Das liegt sicherlich daran, daß Du a) ganz andere Hörgewohnheiten hast als ich und b) ganz andere Ansprüche an Musik als ich.

Ich finde 99,9% an Techno ebenfalls stumpfsinnig -- womöglich bin auch ich derjenige, der sich irrt und zu doof ist, die Großartigkeit herauszuhören.

Stephen

PS: Schönes Avatarbildchen. GX-747?
 
* DigIt ist für mich die Platte, die einen deutlichen Wendepunkt in Schulzes Schaffen darstellt, klanglich wie musikalisch: Die Art von Klangfarben, die er verwendet, paßt ganz und gar nicht zu seinem doch eher hemdsärmelig-unpräzisen Spiel, und die Klarheit der Farben bringt seine kompositorischen wie spielerischen Defizite erschreckend zum Vorschein. ...

** Phaedra hingegen ist eine Platte, die -- gerade im Titelstück -- eine Stimmung erzeugt, die ich immer wieder faszinierend finde: Ich weiß genau, welche Instrumente wie eingesetzt werden, und dennoch verknüpft sich das Ganze in einer Art und Weise, daß ich immer noch nicht durchhört habe, wie die das eigentlich gemacht haben. ...

*** Fazit 3: Schulze war für mich 1988 zum ersten Mal bewußt befreiend in seinem Ansatz -- dieses Abfahren und Sich-Gehenlassen kannte ich bis dato nicht als Bestandteil des Musikmachens.

**** ... aber andererseits haben auch Kollaborationen bei Schulze keine entscheidenden neue Impulse gegeben, egal, ob es Arthur Brown, Rainer Bloss, Michael Shrieve, Steve Jolliffe oder die Technotypen wie Snap oder Namlook waren -- daß Schulzes Hemdchen mittlerweile ziemlich fadenscheinig geworden war, konnten auch die nicht vertuschen.
* Der Loop war gut, aber - und da gebe ich Dir Recht - das alte "Kompositionsumfeld" passt da nicht mehr.
** Liegt vielleicht auch am Muff der Platten. Anders ausgedrückt: Die alten Dinger haben einen Schleier, einen Nebel,
der Einiges verbirgt - gar versteckt (zum Glück?). Die heutige Technik bringt da viel an den Tag.
*** Ging mir ähnlich
**** Denk da etwas anders: gerade die Zusammenarbeit brachte etwas Schwung in die Lethargie. Arthur Brown
oder die "X" samt Orchester werten die Musik noch auf.
 
Das liegt sicherlich daran, daß Du a) ganz andere Hörgewohnheiten hast als ich und b) ganz andere Ansprüche an Musik als ich.

Ich finde 99,9% an Techno ebenfalls stumpfsinnig -- womöglich bin auch ich derjenige, der sich irrt und zu doof ist, die Großartigkeit herauszuhören.

Stephen

PS: Schönes Avatarbildchen. GX-747?

Das magst Du Recht haben. Hauptsache ist ja: Wir finden alle was zum Hören und Geniessen!

Bezgl. Avatar: GX 646

Grüsse, Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitte der 70er bis Mitte der 80er hörte sich jede Schulze Platte völlig anders an, was ich sehr mochte. Das gab sich dann leider ab 88/89 und Überraschungen fehlten völlig.
 
[...]
**** Denk da etwas anders: gerade die Zusammenarbeit brachte etwas Schwung in die Lethargie. Arthur Brown
oder die "X" samt Orchester werten die Musik noch auf.

Bei Arthur Brown hatte ich immer das Gefühl, daß der Eine den Anderen als Bühne für seine Eitelkeiten gebraucht. Hat mir nicht gefallen.

Bei der X laufen so viele Titel ziellos ins Leere (Friedrich Nietzsche, Frank Herbert...)... dieses endlose Bandschleifengedudel immer derselben Phrase... was soll das? Soll das eine kompositorische Leere füllen oder mich als Hörer zermürben, bis auch ich Gnade, Ihr seid alle genial, nur bitte aufhören! rufe? Und das Orchester fand ich einfach nur ein bißchen zu großspurig und dick aufgetragen... klang so nach Und nächstes Jahr dudele ich Euch alle platt bei den Wagner Festspielen... das hatte für mich so etwas Anbiederndes an den bildungsbürgerlichen Kulturbetrieb.

Auf der X gefiel mir eigentlich nur Georg Trakl, weil es so still, bescheiden und unprätentiös daherkommt. Der Rest -- Geballer, das sehr schnell verpufft, sich totläuft, oder Geblubber, das einfach nur beliebig und unverbindlich bleibt. Da sind die technischen Novitäten und Gimmicks (EMT-Hall, Eventide, Polymoog, PS3300) wichtiger als das Gesamtbild.

Stephen
 
Bei Arthur Brown hatte ich immer das Gefühl, daß der Eine den Anderen als Bühne für seine Eitelkeiten gebraucht. Hat mir nicht gefallen.
Mag sein, bzw. würde mein ehemaliger Lehrer sagen "Das lassen wir mal jetzt so stehen".
Ich sehe das eher relativ: im Vergleich zu den meisten anderen Alben ist "X" ein Highlight
und Dune mal wieder ein Experiment, über dessen Ausgang sich sicherlich diskutieren lässt.
Danach war für mich sowieso Feierabend mit BS bzw. KS.

Georg Trakl hatte was - die später erschienene Langversion holte mich jedoch ordentlich
auf den Boden. Über 20 Minuten nur Rumtransponiere. Dumpf.
 
Die fand ich von Klaus Schulze interessant, speziell Irrlicht ist ziemlich Dark:


https://m.youtube.com/watch?v=R8tjPGCWlTM



https://m.youtube.com/watch?v=qBn0Jnf7_3M



https://m.youtube.com/watch?v=tXMP-vjkvgQ


Und die von Tangerindream:


https://m.youtube.com/watch?v=URssLwPXkVk



https://m.youtube.com/watch?v=mp7n8bX8d2g


Ich suche noch ein Album von TD dort wurde ein Synth Lead Sound so gespielt wie eine E Gitarre bei einer Rockband , weiss nicht mehr wie der Titel hiess , es gab mal einer im der eine Website in blau hatte über Synthesizer Musik , gehostet von einer Universität dort war auch dieser Titel aufgeführt zusammen mit den anderen Klassiker wie Tomita , Synergy etc.

Popul Vuh sollte man auch nicht vergessen:


https://m.youtube.com/watch?v=zdeIN3sYcfk


Sie alle waren psychedelischer als Kraftwerk , und ja die Alben in den 70er hatten den grössten kreativen Output , die späteren aus den 80 waren nicht mehr so interessant für mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Die alten Dinger haben einen Schleier, einen Nebel, der Einiges verbirgt - gar versteckt (zum Glück?). [...]

So negativ würde ich das gar nicht sehen (okay, Irrlicht mit Philips-Cassetti und Grundig TKnochwas und Dynacord Echocord als Vorverstärker für das Mikrophon... das würde im 96Bit-Remaster wahrscheinlich ziemlich entsetzlich klingen), aber tatsächlich haben diese frühen Alben alle einen Schleier des Geheimnisvollen um sich, der zum Teil der verwendeten Technik, zum Teil dem Ansatz (wir wollen keine rock- und popmusikalischen Klischees bedienen) und natürlich auch den verwendeten Drogen geschuldet ist.

Das macht in seiner Gesamtheit für mich den Reiz aus. Nimm dazu die abgefahrenen Abmischungen von Dieter Dierks, Conny Plank, Eberhard Panne oder den Leuten im Manor Studio, und Du hast etwas, was allen Alben nach 1980 komplett abging:

Atmosphäre.

Das konnte selbst der Einsatz eines Quantec QRS nicht mehr retten.

Stephen
 
Ich suche noch ein Album von TD dort wurde ein Synth Lead Sound so gespielt wie eine E Gitarre bei einer Rockband , weiss nicht mehr wie der Titel hiess , es gab mal einer im der eine Website in blau hatte über Synthesizer Musik , gehostet von einer Universität dort war auch dieser Titel aufgeführt zusammen mit den anderen Klassiker wie Tomita , Synergy etc.

Ich denke du meinst Poland von der Poland. Schmoelling spielt da den Jupi 8 mit Verzerrer. Das klang immer für mich wie
Fröse an der Klampfe, war es aber nicht.
 
Popul Vuh sollte man auch nicht vergessen: Sie alle waren psychedelischer als Kraftwerk , und ja die Alben in den 70er hatten den grössten kreativen Output , die späteren aus den 80 waren nicht mehr so interessant für mich.

Ich bin ein Liebhaber der deutsche 70'er Szene, besitze die bezahlbaren CD's oder Platten, nicht nur Klaus/TD...es gibt so viel wirklich interessante Musik der auch heute wertige Freude macht: Harmonia, Can, Neu, Cosmic Jokers, Cluster, Embryo, Faust, Popol Vuh, Amon Düül, Richard Pinhas, Efendi's Garden usw.

Man spürt ein Experimentiergeist, ein hypnotisches Lust auf einfach die Musik und sonst nichts. Das fehlt oft in moderne Mucke, auch die nicht-kommerzielle. Mein Theorie: ab den 80'er galt 'Image' als wichtig, und ab den 00'er waren Computer zu oft im Dienst des Musikmachens verwendet. Image + Bildschirm-als-Instrument lenken von das eigentliche ab: nämlich das Gefühl lost in Music zu sein.
 
[...] Richard Pinhas, [...]

Das einzig Deutsche an Pinhas war, daß er offen mit der RAF und Baader-Meinhof sympathisierte, sich aber ansonsten tief im komplexen französischen Underground mit Magma und deren Verästelungen tummelte. Eine wesentlich aggressivere und deutlich weniger kosmische Musik als die deutschen Dudel- und Kifferbirnen.

Klar, es gibt Rhizosphere und Chronolyse, da sind natürlich die typisch deutschen, tuckernden Sequenzermuster wiederzufinden, aber ansonsten hatten die Franzosen durch die Bank eine ganz eigene und unverkennbare Handschrift (und Jarre klammere ich dabei ausdrücklich aus).

Stephen
 
Das macht in seiner Gesamtheit für mich den Reiz aus. Nimm dazu die abgefahrenen Abmischungen von Dieter Dierks, Conny Plank, Eberhard Panne oder den Leuten im Manor Studio, und Du hast etwas, was allen Alben nach 1980 komplett abging:

Atmosphäre.
So geht es mir mit den Alben von Tomita: Allen LPs nach dem Ravel-Album von 1979 fehlte dieser gewissen Charme.

Das konnte selbst der Einsatz eines Quantec QRS nicht mehr retten.
Also so schlimm ist TDs Poland nun wirklich nicht!
 
Poland ist ein schönes Album aber es ist nicht der Track den ich suche.
 
Poland ist ein schönes Album aber es ist nicht der Track den ich suche.

Nur um sicher zu gehen: Welche Version des Poland-Albums hast Du zum Vergleich gehört? Es gibt ja mehrere – im Vergleich zur ursprünglichen Doppel-LP-Veröffentlichung – unvollständige Releases.
 
Man kann hier leider keine Mp3 vom handy hier uploaden sonst haette ich dir es vorgepfiffen ;-)
 
Es gibt auch eine Aufzeichnung des polnischen Fernsehens vom ??.12.1983 (VHS). Da soll es, habe ich irgendwo gelesen, Schwierigkeiten mit der Stromversorgung gegeben haben (TD unplugged?).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[...] Also so schlimm ist TDs Poland nun wirklich nicht!

Nee, die ersten und die letzten zehn Minuten sind toll, aber bei dem Rest dazwischen frage ich mich, was das ziel- und planlose Gegniedel eigentlich soll.

[...] Eine Studio-Version gab es meines Wissens nicht.

Ich unterstelle, daß das, was anschließend als Live-Album auf den Markt kam, im Studio heftigst nachbearbeitet wurde: Vergleicht man z. B. die PPG-Melodie, die Schmoelling als Leitthema der Eröffnungsnummer spielt, so weicht diese doch im o. g. polnischen Videoclip deutlich von dem ab, was auf der Platte zu hören ist. Auch sehen die Mitglieder der Kapelle dort nicht annähernd so verfroren aus, wie es die Berichte zum Konzert (tonnenweise Schnee auf dem Hallendach, welches einzustürzen drohte; Thermoskannen mit heißem Wasser, um sich die Hände aufzutauen etc.) vermuten ließen.

Für mich klingt das wie eine 24-Spur-Maschine, die im Hintergrund mitläuft, rhythmische Backings bereitstellt, die live gemischt werden können, und gleichzeitig Overdubs -- eben die live improvisierte Dudeleien -- erzeugt, die dann im Studio nachbereitet und auf Stereo gemischt wurden.

Ist so meine Theorie. Da ich nicht dabei war, müßte man Schmoelling oder Franke fragen.

Stephen
 
Schmoelling weiß von nix und Franke geht nicht mehr vor die Tür ;-)

Das mit der selektiven Erinnerung kenne ich auch -- manche Dinge sind einfach zu schrecklich.

Am Polen-Konzert scheint nur wenig wirklich live gespielt worden zu sein -- man schaue sich das Video an und achte auf Froese, der irgendwelche konvulsivischen Riffs auf seinem Jupiter-6 spielt, ohne daß da musikalisch oder klanglich etwas Entsprechendes im Backing zu hören wäre:



Damit mal alle wissen, wovon hier geredet wird.

Stephen
 
Das einzig Deutsche an Pinhas war, daß er offen mit der RAF und Baader-Meinhof sympathisierte, sich aber ansonsten tief im komplexen französischen Underground mit Magma und deren Verästelungen tummelte. Eine wesentlich aggressivere und deutlich weniger kosmische Musik als die deutschen Dudel- und Kifferbirnen.

Klar, es gibt Rhizosphere und Chronolyse, da sind natürlich die typisch deutschen, tuckernden Sequenzermuster wiederzufinden, aber ansonsten hatten die Franzosen durch die Bank eine ganz eigene und unverkennbare Handschrift (und Jarre klammere ich dabei ausdrücklich aus).

Stephen

ach stimmt, dachte die ganze Zeit Pinhas war Teil unser kosmische musik szene. Rhizosphere hab ich, klingt wie ein Rother/TD-Projekt.
 
Ich habe Froese, Franke, Schmoelling in Ostberlin 81 1980 gehört und gesehen. Sie haben im Palast der Republik an einem Abend zwei Konzerte gegeben. Ich hatte das Glück*), Karten für beide Konzerte zu ergattern . Der Ablauf beider Konzerte war ähnlich. Ich habe nicht in Erinnerung, das die beiden Konzerte sich wie Bandaufnahmen glichen.

*) eine gegen eine Ten Years After LP, 100 Ostmark wert, Goldstaub gegen Goldstaub, das ist aber ein anderes Thema...
 
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