… wenn ich nicht vor meinem Monstercase sitze bin ich im normalen
Leben u.a. Heizungsingenieur. Mache da umfangreiche Energiekonzepte,
jeweils mit ökologischer/ökonomischer Bewertung. Folgendes kann ich
hier beitragen:
Einen Königsweg gibt es nicht.
Im großen ökologischem Regal liegen unterschiedliche Geräte, Bauteile, Ideen, Konzepte
(z.B. … Pellet, Thermische Solaranlagen, Phtovoltaik, BHKW, Wärmepumpe, Brennstoffzelle,
Eisspeicher, Erdkanäle, … ). Habe das alles schon gerechnet und ggf. auch bauen lassen.
WESENTLICH ist dabei, dass alles zuvor Beschriebene mal ökologisch Sinn macht,
aber auch genauso gut ökologisch unsinnig sein kann.
Beispiel 1: Der Bürgermeister wünscht sich eine tolle gut sichbare thermische Solaranlage
auf dem Süddach des neuen Kindergartens – klingt gut, ist aber ein Schmarren, weil
ein Kindergarten nur ganz wenig Warmwasser braucht.
Die gleich Thermische Solaranlage macht aber auf dem Dach einer großen
Sporthalle oder im Schwimbad sehr schnell Sinn – da wird ohne Ende geduscht.
Eine Luftwärmepumpe (schlechte Leistungszahl) macht dann aber im Kindergarten Sinn,
weil bei Verwendung einer Fußbodenheizung nur geringe Temperaturen benötigt werden.
Die gleiche Luftwärmepumpe ist in der Sporthalle falsch da es da hohe Temperaturen
zum Duschen braucht - da kakkt die Luftwärmepumpe ab.
Beispiel 2: Kraftwärmekopplung (BHKW) macht nur dann Sinn wenn gleichzeitig
Wärme und Strom in den jeweils richtigen Mengen gebraucht wird, und da ist
auch der Sommer gemeint. Vorwiegend also im gewerblichen Bereich oder eben auch
bei Schwimmbädern - die brauchen auch im Sommer Wärme.
Ökologische „innovative“ Energiekonzepte können manchmal ganz nüchtern aussehen.
Grundlage ist dabei immer eine genaue Bedarfsermittlung, dynamisch gerechnet
über einen Jahreszeitverlauf, dann wird versucht den Bedarf zu senken, danach
legt man fest wie der Bedarf einfach gedeckt werden kann.
Wird das Ernst genommen dann funktioniert halt die romantische Variante nicht:
Photovoltaik erzeugt Strom, Strom betreibt Wärmepumpe, Wärmepumpe macht
Wärme – weil es einen Puffer/Speicher braucht, da Photovoltaik im Winter nicht genug
leistet für die Wärmepumpe. Dann kommen Batterien oder Netzpuffer ins Spiel,
beides hat so seine Nachteile.
Thermische Solaranlagen schneiden immer dann gut ab, wenn der Bedarf da ist und
wenn der zu substituierende Wärmeerzeuger möglichst schlecht ist (also gegen eine
Ölheizung oder gegen eine Gasheizung).
Thermische Solaranlagen in Kombination mit einer Wärmepumpe oder einer Pelletanlage
machen hingegen wenig Sinn, weil bei diesen Konzepten die Wärme schon
ökologisch/ökonomisch erzeugt wird.
Das EEG hat den großen Vorteil, dass regenerative Anteile im Neubau eingefordert werden,
allerdings hat sich hier inzwischen eine grosse Lobbypolitik breitgemacht, wo jeder
HerstellerVerband seine Interessen durchsetzen will. Hier ist sicher nicht alles Gold
was glänzt - da müssten lobbyfreie Leute nacharbeiten. will sagen "grün wählen"
(da war es wieder

).
Als spielentscheidene Aufgabe empfinde ich die Entwicklung von Speichersystemen
aller Art - um stets wechselnde regenerative Energien puffern zu können.