Saxophon auf subtraktivem Synth unmöglich?

Hört man das Rauschen nur beim Anblasen oder durchgehend? Meist höre ich gar kein Rauschen, wenn ich mich nicht irre. Kommt wohl darauf an, wie der Musiker spielt. Wie bei Gitarre und Bass. Bei manchen hört man viele mechanische Geräusche, bei anderen gar keine.

Ich habe leider auch keine Hüllkurve mehr übrig dafür, falls erforderlich.

Sägezahn klingt furchtbar, Rechteck passt schon :)
 
Wenn ich wirklich daran arbeite ein Instrument zu emulieren schau ich mir Videos zum Aufbau und der Spielweise von Instrumenten an. Ich denke das mit dem Rauschen hängt von der Spielweise ab, man kann bei vielen Instrumenten die Klangfarbe - und damit das Gefühl das man übermitteln will - abhängig von der Fähigkeiten des Instrumentalisten, relativ weit verbiegen.
 
Hört man das Rauschen nur beim Anblasen oder durchgehend? Meist höre ich gar kein Rauschen, wenn ich mich nicht irre. Kommt wohl darauf an, wie der Musiker spielt. Wie bei Gitarre und Bass. Bei manchen hört man viele mechanische Geräusche, bei anderen gar keine.

Ich habe leider auch keine Hüllkurve mehr übrig dafür, falls erforderlich.

Sägezahn klingt furchtbar, Rechteck passt schon :)
Ich habe in den letzten zwei Stunden am Dominion 1 einen, für mich, sehr zufrieden stellenden Saxophon Sound geschraubt, angeregt durch deinen Thread.
Ich habe die drei Oscillatoren gesynct mit verschiedenen Oktaveinstellungen.
Dann nen schnellen OneShot Lfo auf Pitch mit Dreieck.
Dazu etwas Noise natürlich.
Dann über Velocity ganz leichte Verstimmung der Vcos. Auch auf die Adsr Skalierung und den Filter.
Und als Sahnehäubchen Aftertouch auf Pitch. Total geil.
Probier mal, sync ist besser. Das macht den Sound durchdringender.
Vor allen Dingen in den Höhen.

Naja und natürlich Attack etwas hochgezogen.

Bei dir klingen die hohen Lagen ja noch... mehr nach Klarinette gemischt mit Trompete.
 
Hier, krasses Gedudel.
Anhang anzeigen 93962
Das Saxophon ist mehr poppig, Funky.

Ich kann natürlich nicht wirklich spielen aber eine bekannte Line ist zwischendurch mit drin. James Brown oder so.. Weiß nicht mehr.

Die Attack ist ziemlich hart, und das ganze klingt irgendwie sehr dreckig :D
Darum hatte ich vorhin gefragt, denn ich finde gar nicht, dass Rauschen wirklich nötig ist. Nicht jeder spielt das Saxophon wie in einer verrauchten Bar voller halbnackter Frauen :cool:

Dein Klang skaliert fast wie ein gesampleter Klang.
 
Stimmt, hätte vielleicht mehr Velocity auf die Parameter gebraucht. Aber dann wäre es zu experimentell geworden. Man dreht sich ja schnell den Klang in völlig andere Richtungen.

Ich war ganz zufrieden, daß ich aus der Kiste das so rausbekommen habe.
 
Hört man das Rauschen nur beim Anblasen oder durchgehend?
Nach meinem Empfinden hat der Rauschanteil ein Volumen, das unabhängig von der gespielten Lautstärke ist und somit ab mezzoforte und darüber überdeckt wird: je leiser der Saxophonist spielt, umso deutlicher kommt das Rauschen zum Tragen. Alles natürlich abhängig auch von der Mikrophonierung (es bewirkt einen Unterschied, ob das Mikrophon auf die Schallöffnung, oder auf die Griffklappen gerichtet ist. Kontaktmikro am Blatt lassen wir jetzt mal außer Betracht...).

Wichtig ist auch die instrumententypische, genrebezogene Spielweise. Ein pianistisch gespieltes Saxsample klingt wie Tisch-Hupe. Erst durch möglichst angenäherte Verzierungen, wie Vorschläge, bindende Glissandi (über 3 bis 4 Halbtöne) usw. beginnt der Sound zu leben.

Daher hier als kleines Beispiel das Ending eines meiner Kompositiönchen (das Sax wurde mittels KX-88 eingespielt; als Tonerzeuger fungierte ein S550-Sampler):


Anhang anzeigen Slowly-ending.wav

Das Sax-Sample ist relativ simpel aufgebaut: es besteht aus nur drei Keyzones und einem zusätzlichen Layer, der per Velocity-Switch von "Sax mit Vibrato" auf "Sax staccato mit leichter Tonhöhenbeugung nach oben" umschaltet. Dieses Multisample stammt ursprünglich aus der Emax-Library und zwar von der Diskette ZD-706. Den Transfer in den S550 habe ich seinerzeit verlustfrei per MIDI-Sampledump mit dem ATARI durchgeführt. Als Software kam - glaube ich - AVALON oder SOUNDDESIGNER zum Einsatz.
Die Reparametrierung (Keyzones, TVAs, usw...) wurde von Hand am S550 vorgenommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wichtig ist auch die instrumententypische, genrebezogene Spielweise. Ein pianistisch gespieltes Saxsample klingt wie Tisch-Hupe. Erst durch möglichst angenäherte Verzierungen, wie Vorschläge, bindende Glissandi (über 3 bis 4 Halbtöne) usw. beginnt der Sound zu leben.

Das Stichwort ist 'genrebezogen'. Bei einem Klassiker klingt es es sehr klar, möglichst wenig Vibrato und Rauschen. Ben Webster spielt noch Virbato im im Ausklang auf dem Rauschen "pffft wua wua wua pft pff pff pfft", Brötzmann hat wieder eine andere Klangvorstellung und Smooth-Jazz wieder anders.

Grüße
Omega Minus
 
Moin!

Will den Thread nicht mit Videos vollmüllen (man scrollt sich blöde), deswegen mal textuell, wer sich das auf YouTube mal anhören möchte:
Free Jazz: Evan Parker, monoceros
Trad Jazz: Sidney Bechet, Petit Fleur
Klassik: Maurice Ravel - Menuet - Soprano Saxophone and Organ
Smooth Jazz: Der, dessen Namen nicht genannt werden darf *), Songbird
Pop: Sting, Englishman in New York
Alles Sopransaxophon. Klingt aber in Details "etwas" anders.

Für Klassiker vergewaltigen Jazzer das Saxophon. Für jazzer spielen Klassiker Blockflöte auf dem Sax. Nun ja, das Sax war ursprünglich nicht für Jazz vorgesehen. Einfach schon deshalb, weil es Jazz noch nicht gab, als es erfunden wurde; den Jazz gab es erst 60 Jahre später.

Grüße
Omega Minus

*)
Kenny G.
 
Hab jetzt im Resonator ein anderes Filter ausgewählt, was man dort nicht alles machen kann :D
Jetzt klingt es etwas härter in den Höhen:

Anhang anzeigen 93969
In den Lagen in denen ein Tenor-Sax real spielen kann, klingt der Sound echt gut. Allerdings spielst Du zu 85% Tonhöhen, die ein Saxophonist nur spielen könnte, wenn Du ihn auf der anderen Seite an einen Überdruckbehälter anschließen würdest… Will sagen: bleibe mit deinen Tönen unten, und alles klingt super.
 
Ich kenne deinen Synth überhaupt nicht :cool: Mit Sync arbeite ich ungern, das gerät schnell etwas außer Kontrolle und wird inkonsistent.

Hab jetzt im Resonator ein anderes Filter ausgewählt, was man dort nicht alles machen kann :D
Jetzt klingt es etwas härter in den Höhen:

Anhang anzeigen 93969
Finde ich super klasse! Hätte nicht gedacht das man sowas hinkriegt.
 
Ohne Dynamik? Der Grundcharakter ist ganz nett eingefangen, mehr nicht. Aber jeder hört sowas mit anderen Ohren.
Aber es ist doch als Ansatz schon mal gut. Ich meine das ich mal Sax gespielt habe ist auch schon ca. 35 Jahre her und das waren auch nur ca. 2 Jahre, aber ich finde das schon ganz gut. Vielleicht kann man das ja noch ausbauen. Wir hatten damals so ein Musikhaus auf unserem Lehrbetrieb und so konnte ich das überhaupt erst ausprobieren. Wäre auch gerne dabei geblieben, aber das Instrument war halt nicht meins, gehörte halt zum Lehrbetrieb.
 
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Finde ich super klasse! Hätte nicht gedacht das man sowas hinkriegt.

Danke :)
Es liegt wirklich am Resonator. Sobald ich diesen Block ausschalte, ist nicht mehr viel übrig vom Sax-Sound. Insofern denke ich, dass es mit einem normalen subtraktiven Synth tatsächlich unmöglich ist. Ich habe auch die Demo von Repro 1/5 auf dem Rechner, damit komme ich nicht weiter. Hab auch noch Sylenth1 (früher mein Standardsynth, sollte ich endlich verkaufen), damit geht auch nichts.

Retrologue 2 war ein sehr guter Kauf. Da viele ihn (und eine einfache Cubase-Version) im Bundle mit einem Midi-Keyboard praktisch kostenlos erhalten, verkaufen sie ihn zum Spottpreis auf Foren. Ich habe 10 Dollar dafür bezahlt :cool: Wert ist er bestimmt 200, wenn Sylenth1 schon 150 kostet.



Ohne Dynamik? Der Grundcharakter ist ganz nett eingefangen, mehr nicht. Aber jeder hört sowas mit anderen Ohren.

Na ja, ich will ja keinem Saxophonisten den Job klauen :D Es war eher als Herausforderung gedacht. Wie bei elektrischen Bässen. Ich habe diverse programmiert, die für ein normales Lied locker ausreichen, aber natürlich nicht, um Marcus Miller aufs Arbeitsamt zu schicken :D
 
Ist doch schon gut. Ich kann das jetzt zwar nicht mehr mit dem M1-Sax vergleichen, weil ich das gerät nicht mehr habe, aber mir gefällt deine Version eines Sax schon recht gut.
 
Warum darf man Kenny G. nicht erwähnen? :cool:
Ich mochte Songbird, wenn auch nicht wegen des Saxophons. Sie verwendeten einen Oberheim für die schönen Synths, wenn ich mich nicht irre.
 
@Miks Hier noch ein anderes Ending, diesmal mit dem KORG M1R eingespielt. Das Sample hat keine Velocity-Layer und keine mitgesampelte Vibratophase, klingt also leider etwas steriler (halt M1-typisch):

Anhang anzeigen 93990

Ich glaube, daß der synthetische Ansatz von @Wuschelchen hier auch schon eine gute Figur machen könnte...

Klingt wie 80er L.A.-Musik :) Höre ich gerne, erinnert mich immer an die gute alte Zeit :)
Al Jarreau etc., auch mit dem digitalen Gurkenbass wie bei dir :D

https://youtu.be/I5m52s5JSDc
 
Ich hatte ne Platte von David Sanborn, das musste ausreichen neben dem was damals meine Mitausbildenden so vorzuweisen hatten an Musik - erinnere ich mich aber kaum noch dran.
 
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