Virus TI2 - Timing Issues OHNE USB!

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ruudiboo

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Hallihallo,

ich wollte hier mal nen Thread aufmachen, da ich nach wochenlanger Recherche mir endlich mal nen Virus TI2 Desktop geschossen habe. Ich habe den Sound auch direkt geliebt, super toll, mega happy. Bis ich ihn dann mal in die DAW eingebunden habe.
Mir war schon klar dass unter macOS nicht viel mit total integration ist, und diverse andere Problemchen waren mir auch bewusst, mit denen hätte ich leben können. Daher direkt mit MIDI Kabel verbunden und die 3 Analog Outs in die Patchbay.

Und nach etwas testen muss ich sagen, ich bin wirklich sprachlos und kann nicht verstehen, warum das Teil hier noch so als non plus ultra der Digitalen VAs gelobt wird. Das Timing ist einfach unter aller Sau!

Kurz zur Info: 2019 Macbook Pro, Apogee Element 24 mit Behringer Ultragain via ADAT für paar mehr Inputs und Midiface 2x2 für MIDI I/O.

Sowohl im Single als auch im Multi Mode, sowohl unter Logic als auch Ableton, das Timing schwankt einfach brutal! Im Vergleich mit meinem Digitone über das selbe Setup, die selben Kabel, den selben Channel und ohne USB: der Digitone ist sampletight!

Beispiel 1:

Bank C Init Patch, Single Notes 16tel aus Ableton via MIDI in den Virus:


https://imgur.com/a/1iMPUTC

Nicht extrem viel Schwankung, aber sie ist erkennbar, und es sei angemerkt, das ist der INIT Patch. Simpler gehts nicht. (Am besten den Link öffnen und in voller Größe angucken)

Beispiel 2:

Bank A Patch 68 "ODC SV", 3-stimmige Chords aus Logic via MIDI:


https://imgur.com/a/09pc4Da

Sehr heftig. Hier konnte man es nicht nur sehen, es hört sich auch selbst ohne Metronom als Referenz leicht betrunken an. Und visuell ist da absolut nichts zu leugnen. Abgefahren ist, dass die Chords in sich tight sind, aber die Clock anscheinend schwankt.

Beispiel 3:

Habe auf Reddit mit einem anderen Virus Nutzer gechattet, der mir mal aus seiner Kiste via MIDI aus der MPC (die ja nun wirklich ne recht tighte Clock sendet) einen perkussiven Patch aufgenommen hat:


https://imgur.com/a/IzQnGU8

Man sieht: selbes Problem! Nicht extrem hörbar, aber vorhanden. (Ist ne Galerie zum durchskippen). Das zeigt, dass mein Exemplar nicht kaputt ist, sondern es sich um ein generelles Problem zu handeln scheint.

Fazit:

Selbst wenn bei simpleren Patches es nicht sofort hörbar ist, das Ding ist einfach unvorhersehbar untight, und es raubt mir jeglichen Spaß mich weiter mit der Kiste zu beschäftigen. Mein 700€ Digitone, der ja auch digital ist, kann über MIDI tight bleiben, warum nicht der 1300 (gebraucht) Virus? Mag sein dass es für Hardware-only-Jam Freunde klar geht, aber in einer Produktionsumgebung in 2021 ist ein digitaler Synth der nicht sampletight ist einfach inakzeptabel. Ich will mich auf mein Equipment verlassen können. Was mich halt erstaunt, ist dieser einstimmige Grundtenor, dass der Virus immer noch alternativlos ist, dass er über MIDI tight wie Sau wäre, das habe ich jetzt so viele Male gelesen und frage mich, hat das denn mal jemand getestet bisher?! Er klingt wirklich bisschen geiler als die vergleichbaren Plugins, aber wenn das der Abstrich ist den man machen muss, dann jage ich lieber nen Spire/Dune/Diva Patch durch paar Gitarrenpedale oder meine Sherman Filterbank für den Beef und kauf mir nen modernen analogen für das Geld, der neue Sequential Take 5 macht mir nen guten Eindruck. Hätte ich das vorher irgendwo gelesen, hätte ich ihn wohl gar nicht erst gekauft. Nun geht er schweren Herzens zurück, auch wenn ich den Sound wirklich liebe.


Wäre gespannt was andere dazu sagen!
 
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Ich kann auf den Bildern nicht viel erkennen kann, sie werden auch nicht größer werden wenn man sie anklickt, von daher kann ich das Problem nicht beurteilen.
Welche OS Version ist auf dem Ti2 installiert?
 
Sieht für mich einfach nach bissel MIDI Jitter aus, das liegt nicht nur am Virus an sich sondern an der gesamten Kette, also deinem gesamten System. Ist dir vielleicht nur noch nie aufgefallen aber mich würde es wundern, wenn dieselbe "Messung" mit dem Digitone anders aussehen würde.

Abletons Merkblatt dazu: "Jitter bezeichnet eine nicht konstante oder zufällige Verzögerung in einem System. In einer DAW kann dies ein heikles Problem sein, da unterschiedliche Funktionen innerhalb des Systems (zum Beispiel MIDI, Audio und die Benutzeroberfläche) separat abgearbeitet werden. Dabei muss oft Information von einem solchen Prozess zu einem anderen übertragen werden -- zum Beispiel dann, wenn MIDI-Daten in die Wiedergabe eines Plug-ins umgewandelt werden. Ein Jitter-freies MIDI-Timing erfordert eine akkurate Umwandlung der Takte von verschiedenen Komponenten des Systems -- des MIDI-Interfaces, des Audio-Interfaces und der DAW selbst. Die Genauigkeit dieser Umwandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Betriebssystem und die verwendete Treiberarchitektur. Jitter erzeugt viel stärker als Latenz den Eindruck, dass das MIDI-Timing ungenau oder "schlampig" ist."

 
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denke auch, der Virus kann nix dafür. Man darf auch nicht vergessen, Midi kann Events nicht gleichzeitig schicken, sondern immer hintereinander. Früher, bei den großen Midi Setups, hat man deswegen Hand angelegt und die einzelnen Events von Hand um Ticks verschoben.. also um es nicht dem Zufall zu überlassen welcher Event jetzt Priorität hat
 
Auf dem ersten Bild sehe ich keine Timing-Schwankungen.
Muss mich hier korrigeren :
Auf dem zweiten Bild ist kein Raster zu sehen, womit man eine Verschiebung klarer erkennen könnte - Aber beim Taktwechsel gibt
es beim Audio-Signal beim 2ten Takt natürlich eine Verschiebung - Das muss aber nicht ein Midi-Problem sein. Kann auch bei der Aufnahme des Audio-Signales enstanden sein.

Ich habe massiv mit Timing-Problemen über MIDI zu kämpfen gehabt, als es damals die ersten USB-MIDI interfaces gab. und ich von einer ISA-KARTE von Winman auf USB umgerüstet hatte. Die ISA Karte war alles andere als einfach zu installieren wegen diverser Adress-Einstellungen und IRQ-Kanal-Einstellungen.
Deshalb kann ich das heute niemandem mehr empfehlen.
Aber als ich die dann mal konfliktfrei konfiguriert hatte, und alle Software installiert war, lief die einige Jahre ohne Timing-Probleme.

Meine "neueren" USB Interfaces, mittlerweile sicher auch Oldies, ein MOTU Microlite und Roland Edirol UM550 haben keine Timing-Probleme, wenn ich sie direkt am PC anschliesse und nicht über einen Hub. Beim Virus Snow ist mir noch kein Timing Problem aufgefallen, aber ich spiele mit dem normal auch keine Drums ab. Virus TI hab ich nie hier gehabt oder genutzt.
Wenn ich Midi-Timining Probleme hatte, dann mit Drumsounds und oder Hardware-Drumcomputern.
 
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Wenn sample-genauer Sync dein Ziel ist, wirst du wahrscheinlich nur mit Software only glücklich.

Das Timing sieht nicht perfekt aus, aber auch nicht völlig daneben (da gibt es sehr viel extremere Beispiele).

Ich sehe zwei Lösungen: Wenn es nicht live funktionieren muss, nach dem recorden einfach die Noten zurück aufs Raster schieben. Wenn doch, externe Masterclock besorgen.
 
Das hilft aber nur gegen Latenz (konstanter Versatz), nicht gegen Jitter (nicht-konstanter Versatz)

Ja klar!, bin da voll bei dir. Sample genau kann er vergessen , dazu müsste ja alles Bidirektional laufen usw.. Aber man bekommt den Versatz schon auf ein paar Ticks hin, je nach DAW . ich selbst verschiebe auch einfach per Hanf und nehme das sogar als Chance zu neuem, manchmal ist man überrascht dass die Aufnahme einen ganzen Takt verschoben Grooved .. Okay, und wenn man jetzt noch Aligning mit anderen Instrumenten betreiben möchte, muss man es eh komplett grafisch editierenden
 
Ja klar!, bin da voll bei dir. Sample genau kann er vergessen , dazu müsste ja alles Bidirektional laufen usw.. Aber man bekommt den Versatz schon auf ein paar Ticks hin, je nach DAW . ich selbst verschiebe auch einfach per Hanf und nehme das sogar als Chance zu neuem, manchmal ist man überrascht dass die I Aufnahme einen ganzen Takt verschoben Grooved .. Okay, und wenn man jetzt noch Aligning mit anderen Instrumenten betreiben möchte, muss man es eh komplett grafisch editierenden
Ja klar!, bin da voll bei dir. Sample genau kann er vergessen , dazu müsste ja alles Bidirektional laufen usw.. Aber man bekommt den Versatz schon auf ein paar Ticks hin, je nach DAW . ich selbst verschiebe auch einfach per Hanf und nehme das sogar als Chance zu neuem, manchmal ist man überrascht dass die Aufnahme einen ganzen Takt verschoben Grooved .. Okay, und wenn man jetzt noch Aligning mit anderen Instrumenten betreiben möchte, muss man es eh komplett grafisch editierenden

Gerade bei alten Sequencern sind solche Timing Ungenauigkeiten sicher ein Teil es eigenen Charmes. Auch Live Bands spielen selten sample-genau im Timing ;-)
 
Mein Virus B ist auch eine lahme Ente. Er hat die größte Latenz und den deutlichsten Jitter von allen Geräten hier. Merkt man vor allem bei Stacks mit anderen Sounds - teilweise sind sogar live gespielte VST vom Zweitrechner bei 256 Samples Buffersize schneller. Vom tranigen Sync des Arpeggiators will ich gar nicht reden ...

Den Ruf - falls er tatsächlich existiert - hat der Virus aber sicher nicht wegen seines Timings, sondern weil er u.a zu gewissen Zeiten (so vor über 20 Jahren) mal ein gutes Gesamtpaket war und ganze Musikrichtungen geprägt hat. Woraus folgt, dass man damit schon leben und arbeiten kann.

Aber da muss man auch sagen: Viele alte Geräte mit gutem und besserem Ruf haben unter der Lupe von 2021 arge Macken. Da damals aber fast alle Digitalkisten solche Probleme hatten und die samplegenaue Arbeit in DAWs nur wenigen vorbehalten war, war das noch nicht so ein Thema. Da hat man eben Midispuren verzögert oder gerechnet, von welchem Gerät man wieviele braucht, um eine Performance stabil über die Bühne zu bekommen. Am Ende hat sich der Midiverbund dann irgendwie so hingeschlabbert, das es passte. Heute, wo alles auf Sample und Mikrosekunde sitzt, fällt sowas viel schneller negativ auf.

Die Frage ist nur: Macht sich das auch akustisch störend bemerkbar oder stört es nur weil Du weißt, das es da ist?
 
ich verwende eigentlich immer USB midi. direkt am PC angeschlossen....und das audio kommt über das USB kabel wieder zurück in den PC.
ich habe eine latenz von 7ms, aber jitter habe ich bisher nie festgestellt. aber wie gesagt, ich nutze kein DIN midi in verbindung mit dem virus TI2.
1636934926984.png

hab mal gerade eine aufnahme mit dem init patch gemacht......absolut akkurat.
der virus macht was er soll.
ich denke, in deinem übertragungsweg gibt es jitter, nicht im virus
 
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Im Vergleich zu Waldorf damals, war der Virus 🦠 absolut Spitze.. Ich glaube die MW 2 wurde erst mit einem ganz späten Update da ein wenig besser, .. Ein Problem war auch, die Leute dachten, man kann Midi im Multimode mal eben 16 Spuren gleichzeitig schicken..

Wenn ich mich recht erinnere konnte man die Kisten mit zu viel Midi auf einmal auch total abschiessen
 
Die Latenz/Jitterei ist abhängig vom Patch. Beim init-Patch passiert nicht viel, aber bei komplexeren Sounds eiert mein Ti2 über MIDI auch WIE SAU! Ich hatte mal einen Sequenzer Test gemacht über das neue MIDI-System Alyseum/copperlan. Sequenz auf TI - es eiert total. MIDI-System verflucht - dann aber mal an den D-110 geroutet (der ja auch nicht grad für bretthartes Timing bekannt ist) und alles fein... Es LIEGT am Virus! Über USB/TI-PlugIn war es sowieso bei mir immer Glückssache, ob das mal halbwegs synchron ohne F*ckups funktioniert hat... Obwohl der TI schon gute Features hat, habe ich mir immer meinen alten b zurück gesehnt. Der TI hat mich zu oft im Stich gelassen - das ist keine Liebe mehr... 😆
Ich hatte den ersten TI gekauft, als er rauskam und es gab von Anfang an massivste Probleme. Der Support hat immer abgewiegelt... Jetzt lassen sie das Ding ganz im Stich (ab MacOS Catalina nicht mehr einsetzbar... da kommt auch nix mehr), wird aber noch neu verkauft... Das passt leider ins Bild. Access war mal echt geil. Vor dem TI. 😕
 
.....aber bei komplexeren Sounds eiert mein Ti2 über MIDI auch WIE SAU! .....😕
okay, das ist korrekt, je komplexer der sound, je länger die rechenzeit.
ich könnte mir schon vorstellen, wenn ein sound sich in den tönen stark überlagert, daß dann die rechenleistung erheblich wird und dadurch latenzen entstehen.
da gegen kann man vermutlich bei digitalsynths wenig machen, außer vielleicht parallel processing mit mehreren kernen.
 
Man darf halt nicht vergessen, aus welcher Zeit das Gerät stammt. Btw. gab es schlimmeres, beispielsweise die initiale Version vom Yamaha A3000: Die Kiste fiel unter Last im Timing immer mehr zurück, meldete irgendwann "Midi Buffer full" und spülte den Speicherinhalt dann in einem schwungvollen Ausguss nach draußen. Das konnte nicht mal der D70.
 


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