Beyerdynamic DT 900 PRO X

DanReed

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Benutze buchstäblich seit Jahrzehnten immer nur DT 770 und DT 990 (im Laufe der Jahre auch immer wieder in den aktuellen Versionen nachgekauft, ohne groß zu hinterfragen).

Gerade verkauft Beyerdynamic den "DT 900 PRO X" für 223€, da dachte ich mir "klingt der eigentlich auch wirklich wesentlich besser, oder kostet der nur 100€ mehr"?

Seit gestern teste ich ihn nun in allen möglichen Konstellationen und muss mal kurz zusammenfassen. Vielleicht hat jemand von Euch ja schon mehr Erfahrung mit diesem Wechsel und möchte mir etwas dazu erzählen.

Sechs Wörter: "Ein Unterschied wie Tag und Nacht"

Sofort fällt auf, dass der "DT 900 PRO X" bombastisch viel lauter an jedem Kopfhörerverstärker ist als der "DT 990 PRO 250 Ohm". Ich hatte extra mal den "DT 770 PRO 32 Ohm" gekauft, um an leisen Verstärkern etwas lauter zu sein und in der Tat, der 32Ohm ist im direkten Vergleich zum "DT 990 PRO 250 Ohm" etwas lauter. Aber der "DT 900 PRO X" ist nochmal viel viel viel lauter.

Und im selben Moment fällt mir auch sofort auf: Der Klang könnte unterschiedlicher nicht sein. Während 770 und 990 eindeutig aus einer Familie stammen und ich die Unterschiede mühsam durch hin- und herwechseln und Konzentrieren auf die unterschiedlichen Frequenzbereiche heraushören muss, ist der "DT 900 PRO X" etwas komplett anderes. Er hat gravierend weniger Höhen, ich dachte zuerst, wer hat am EQ gedreht (aber ich verwende ja niemals einen vorm KH). Die Mitten vor allem die tieferen Mitten sind klarer zu hören und die Bässe sind meiner Meinung nach besser definiert als beim 990 und 770.

Alles aber auch wirklich alles klingt anders, aber aus meiner Sicht nicht verfärbt! Wenn ich zurück zum 990 wechsle, denke ich nun immer zuerst "Badewannenkurve" und dann "wie konnte ich mit so extrem viel Höhen leben?"

Momentan bin ich mit meinem Latein am Ende, habe sehr viele mir gut bekannte Songs über den Neuen gehört ohne etwas nachteiliges, aber auch ohne den großen Aha-Effekt, von dem man so viel in allen möglichen Tests ließt (ala "Plötzlich fällt bei Sängerin XY der Schleier von den Stimmlippen" oder "Mit diesem KH hört man förmlich die Holzart der Hammer im Flügel"). Nö, das stellt sich bei mir überhaupt nicht ein.

Was soll ich noch testen? Muss ich den KH 48h lang "warmlaufen" lassen? Muss der Aha-Effekt eintreten und da er es nicht tut sollte ich den KH zurückgeben?
 
Nach meinem Gefühl hast du Dir die Frage schon selbst beantwortet!

"Alles aber auch wirklich alles klingt anders, aber aus meiner Sicht nicht verfärbt! Wenn ich zurück zum 990 wechsle, denke ich nun immer zuerst "Badewannenkurve" und dann "wie konnte ich mit so extrem viel Höhen leben?"
 
DAS kann sehr bei der Mischung helfen, ausserdem ist es doch toll wenn der Kopfhörer nicht mit einem
bestimmten Frequenzbereich hervortritt, ja das kann ersteinmal
auch " etwas langweilig" klingen..

aber hey, das ist ein Monitorkopfhörer..
 
& ja, was den DT990 Pro anbelangt
"hörst du schon richtig"

Ich habe ihn "trotzdem" nach sehr vielen Vergleichsmöglichkeiten gekauft.
 
Nach meinem Gefühl hast du Dir die Frage schon selbst beantwortet!

Hm, sollte nicht so klingen. "Badewannenkurve" und "extrem viel Höhen" helfen mir ja auch, wenn ich analytisch in das Signal gehen will.

DAS kann sehr bei der Mischung helfen, ausserdem ist es doch toll wenn der Kopfhörer nicht mit einem
bestimmten Frequenzbereich hervortritt, ja das kann ersteinmal
auch " etwas langweilig" klingen..

Ich glaube, bei einem Kopfhörer für Monitoring ist "langweilig" gut, aber mein Wunsch war wohl insgeheim, noch mehr hören zu können, weil der KH noch "feiner zeichnet", noch präziser ist, noch ... eben all das Gerede aus den Testberichten. Aber das erlebe ich nicht und das enttäuscht mich doch etwas. Ich kann hin und herwechseln so oft wie ich will, ich habe immer das Gefühl, ich könnte alle gehörten Unterschiede mit Lautstärke und EQ komplett nivellieren, so dass beide KH am Ende genau gleich klingen.

Nun frage ich mich ob 100€ mehr mir tatsächlich einen realen Gegenwert bringen, denn "mehr Details" höre ich nicht.

Ich habe ihn "trotzdem" nach sehr vielen Vergleichsmöglichkeiten gekauft.
Warum, wenn Du um die Badewannenkurve wusstest?
 
Warum, weil er mir klanglich sehr zusagt ( auch die gute Räumlichkeit ) und ich die leichte Bassüberhöhung z.B. relativ gut in eine Vormischung mit einbeziehen kann.

Das gleiche gilt für die leichte Höhenanhebung die aber in meinen Ohren noch angenehm klingt.

Ich hatte sehr sehr viele Kopfhöhrer zum Vergleich hier, und um mir einen wirklichen Qualitätssprung plausibel zu machen hätte ich hier schon einen DT1990 behalten müssen, das wusste ich dann zu der Zeit. Ich war aber nicht bereit über 500 Euro, soviel kostete er damals, für ihn zu bezahlen.

Der 990er ist der beste Kopfhörer in meinen! Ohren für das Geld was er kostet, und ich kann ihn stundenlang tragen ohne das er mir lästig wird, auch vom Tragegefühl.
 
Als Alternative lernte ich später dann aber noch einen anderen kennen, der aber ursprünglich auch weit mehr kostete als wie er heute kostet. Etwas teurer ist, (heute) wie der 990er, aber in meinen Ohren einen deutlichen Qualisprung mitbringt, und das ist der Philips Fidelio X3
 
Zuletzt bearbeitet:
um mir einen wirklichen Qualitätssprung plausibel zu machen hätte ich hier schon einen DT1990 behalten müssen

Ich denke, ich habe bisher beim Vergleich einen entscheidenden Fehler gemacht: Ich habe Songs verglichen, die ich sehr gut kannte. Natürlich war ich da immer an die überzogenen Höhen gewöhnt. Nun habe ich mal eine Reihe von Songs angehört, die ich mag, aber zuletzt vor vielen Jahren und nur selten gehört hatte und dementsprechend keine Vorstellung vom Klang hatte. Die habe ich alle zuerst mit dem 900 gehört und dann erst zum 990 gewechselt. So wird mir völlig klar, dass der 900 mir ganz klar zeigt, wie es klingen soll, während der 990 irgendwie die Höhen doch sehr schnell zu laut und unangenehm klingen lässt. Sehr interessant!

Vielleicht muss ich mir den 1990 auch noch zum Vergleich holen, denn es scheint mir die logische Konsequenz, wenn man vom 990 zum 900 wechselt und die Vorzüge des 900 erkennt.

In den Messungen des 1990 erkennt man aber immer ein fieses Maximum, das bei ca. 8kHz etwa 7dB über dem 900 liegt. Kann mir gar nicht vorstellen, dass ich das gut finden kann. Irgendwie spielt da mein Kopf nicht mit.
(Frequenzgänge)

Philips Fidelio X3

Da bin ich dann doch Gewohnheitstier: Ich brauche das Kabel auf der linken Seite :) Da gibt es dann leider eine Menge Kopfhörer, die leider ausfallen.
 
Du kannst/darfst Kopfhörerfrequenzgänge nicht mit Lautsprecherfrequenzgänge vergleichen.

Denn wenn du das wirklich machen müsstest, dann würde gar nichts mehr stimmen, denn wenn du egal welche Kurve man da sieht mal auf Studiomonitore übertragen würdest & dann mal einen Hörtest starten tätest könntest du die Hände über den Kopf zusammen schlagen womöglich. 😉

Einen DT1990 werde ich mir wenn es irgendwann hier finanziell besser steht noch zulegen, der hat mir sogar besser gefallen als wie ein AKG N90q für 1,5 k Euro.
 
Du kannst/darfst Kopfhörerfrequenzgänge nicht mit Lautsprecherfrequenzgänge vergleichen.

Denn wenn du das wirklich machen müsstest, dann würde gar nichts mehr stimmen, denn wenn du egal welche Kurve man da sieht mal auf Studiomonitore übertragen würdest & dann mal einen Hörtest starten tätest könntest du die Hände über den Kopf zusammen schlagen womöglich. 😉

Einen DT1990 werde ich mir wenn es irgendwann hier finanziell besser steht noch zulegen, der hat mir sogar besser gefallen als wie ein AKG N90q für 1,5 k Euro.
Gibs grad für 444€ bei Thomann. :)
 


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