Kaufhilfe Behringer A800 als Hifi Endstufe?

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Guest
Habe hier zwei grossvolumige 2-Weg-Stand-Lautsprecher (Hifi), 8 Ohm/130 Watt, eher tieferer Wirkungsgrad, die eine neue Stereo-Endstufe brauchen.
Hatte zuletzt eine CA Azur 751A dran, die leider einen Defekt im Standby-Schalt-Modul hat (den ich nicht selber beheben kann und CA hat das Gegenteil eines kundenfreundlichen Supports). Da ich hochpeglig zuspiele, täte es eine reine Endstufe auch (ich hatte das Setup so schon mal mit einer Alesis RA-500, das ging problemlos).

Um mein Budget etwas zu schonen, habe ich mal bei Studio Endstufen im tiefen Preissegment geschaut und die Behringer A800 gesehen (die ja optisch eine Kopie der damaligen Alesis Serie ist). Kennt die jemand, hat jemand Erfahrung damit? Wie klingt die so? Wie sieht's mit ihren Leistungreserven aus (ich brauche zwar keine grossen Lautstärken, aber meine LS haben einen eher tiefen Wirkungsgrad, d.h. gerade Impulse bei dynamischem Audio-Material verlangen ihr dann schon etwas ab)?

Noch etwas offener gefragt: Was habt ihr so für eure Hifi-LS als Vollverstärker oder Endstufe im Einsatz, was wäre aus eurer Erfahrung eine Kaufempfehlung?
 
Kein Problem, funktioniert problemlos.

 
Vielen Dank.
Bin auf den da referenzierten messtechnischen Test weitergesurft. Die sind da mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Hören wir mal, wie das Ding dann klingt (oder besser nicht klingt) - hab's mal bestellt, lasse mich überraschen.
 
So, das Ding steht jetzt zwei Tage hier, Zeit für ein erstes kurzes vorläufiges Fazit, nachdem ich meine Referenztracks gehört habe (alles subjektive Höreindrücke):
  • Leistungsmässig kein Problem an 8 Ohm LS mit tiefem Wirkungsgrad und etwas zickiger Impedanzkurve
  • Lässt sich auch ohne Pre-Amp betreiben wenn man zB aus einem DAC mit hohem Ausgangspegel kommt.
  • Soundstage: Im Stereobild sind die Instrumente sauber getrennt und gut zu verorten. In der Tiefe fehlt mir etwas Räumlichkeit.
  • Den Klangcharakter würde ich als sauber, analytisch und kühl beschreiben. Die Endstufe neigt zu keinen Über- oder Untertreibungen, die Signale werden sauber abgebildet, aber es fehlt "Wärme" (z.B. Roberta Flack, "Killing me softly": Die Triangel wird zwar sauber reproduziert, aber sie schwingt nicht und klingt nicht aus, sie klingt einfach nach einem Stück Metall, das angeschlagen wird, aber nicht wie ein Musikinstrument, das harmonisch nachschwingt - das klang mit anderen Amps deutlich lebendiger). Im Bassbereich finde ich sie solide, der Kick kommt, wo er kommen muss, das Volumen ist da, wo es da sein muss (z.B. der Contrabass in Oscar Peterson Trio "We get requests").
  • Kein Rauschen oder sonstige Störgeräusche aufgefallen. -> siehe nächster Post.
  • Betriebs-Temperatur kein Problem, wird max. handwarm. Update: Das Ding wird im Dauerbetrieb doch ziemlich warm. Braucht also auf jeden Fall rundum gut Luft und in einem Rack scheint mir eine Lüftung angezeigt.
  • Die Rack-Ohren lassen sich leider nicht abschrauben (sind ein Teil der durchgängigen Frontplatte) - für HiFi ist das Mist. Mal schauen, vielleicht werden sie weggeflext.
  • Verarbeitung preisgerecht, für Hifi/Home Studio reicht's.
  • Optisch nicht wirklich für das Wohnzimmer geeignet.
  • Dokumentation wie von Behringer gewohnt sehr dürftig aka schlecht. Interessant wäre zB zu wissen, wie die verschiedenen Eingangsbuchsen verschaltet sind - insb. kann man da mehrere Geräte parallel angeschlossen haben, sofern man nur jeweils eines auf's Mal an hat?
  • Preisleistung ist gut bis sehr gut.

Morgen dann mal noch Yello zum Pegel und nachbarschaftliche Toleranz testen :)
 
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Nach einem halben Jahr als kleines Update: Das Ding steht zum Verkauf. Soll heissen, es hat mich letzlich nicht überzeugt. Ausschlaggebend waren folgende Punkte:

  • Wird viel zu warm, richtiggehend heisst, selbst ohne Last. Ich dachte immer, Class D Endstufen wären besonders energieeffizient und hätten daher wenig Abwärme. Ist hier mit Sicherheit nicht der Fall.
  • Hatte ein permanentes wenn auch leises Störgeräusch im Signalweg. Im "Leerlauf" ohne angeschlossene Signalquelle kein Problem. Interessanterweise war mit einer anderen Endstufe (gleiche Signalquelle, gleiches Kabel, gleiche Lautsprecher, gleiche Steckleiste) nix zu hören. Daher vermute ich die A800 als Ursache, zumindest spielt sie eine Rolle.
  • Die Rack-Ohren sind hässlicher als jene von Prinz Charles. Ist einfach nicht wohnzimmertauglich.

Was da Klangliche etc. angeht, ist meine Einschätung immer noch wie oben geschrieben.
 
Danke für deine Eindrücke, das war hilfreich.

Was für Standlautsptecher hattest du angeschlossen?

Eine "Emotion", das ist ein Bauvorschlag von Hobby Hifi von vor 10+ Jahren, den ich mal umgesetzt habe.
Ist ein grossvolumiger Zwei-Weg-BR-Laufsprecher mit einem internen Helmholz-Resonator, oben rum werkelt ein Eton ER 4 Air Motion Transformer, unten rum übernimmt ein langhubiger Eton 8-472/32 HEX.
Das Ding hat einen verhältnismässig tiefen Wirkungsgrad und ist entsprechend leistungshungrig. Geht dafür schön weit nach unten und der AMT ist ein Traum, löst super genau auf. Was, als ich das Ding neu hatte, dazu geführt hat, dass ich mich von einem Teil meiner Platten und CDs getrennt habe, weil das Ding gnadenlos die Schwächen im Mix offenbart. Deshalb steht das Ding auch heute noch bei mir im Einsatz: Erst wenn's darauf auch gut klingt, ist gut :)

 
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