Warum kann kein Synth mit Klavier oder Cello mithalten?

Wenn der Part irgendeines Instrument bei irgendeiner Filmszene zu Tränen rührt, liegt es möglicherweise weniger am Instrument, mehr an der Entscheidung der Regie oder des Komponisten/Arrangeurs über den Einsatz dieses Instruments oder an der Spielfertigkeit des beteiligten Sessionmusikers, oder?
 
Wenn der Part irgendeines Instrument bei irgendeiner Filmszene zu Tränen rührt, liegt es möglicherweise weniger am Instrument, mehr an der Entscheidung der Regie oder des Komponisten/Arrangeurs über den Einsatz dieses Instruments oder an der Spielfertigkeit des beteiligten Sessionmusikers, oder?
Ich stimme zu, dass eher die Spielfertigkeit des Instrumentalisten als das Instrument über die emotionale Wirkung eines Musikstückes entscheidet – aber bedeutet das nicht im Umkehrschluss, dass die Ausgangsthese dieses Threads zumindest fragwürdig ist?
 
natürlich ist die These fragwürdig.
Dennoch scheinen die Klänge der genannten Instrumente Qualitäten zu haben die synthetischen Klängen oft zu fehlen scheinen.

Man kann ja auch mal versuchen das zu objektivieren,
die Klänge der Instrument haben zB
  • feste und bewegliche ausgeprägte Formanten
  • ein paar hundert sehr schmal Resonanzfrequenzen die einen Hall erzeugen
  • mehrere dynamische und über die Tonhöhe variierende Klangfarben
  • leicht inharmonische Teiltöne im Klavier
  • keine 100%ige gleichstufige Stimmung
  • ... ...
synthetische Klänge haben das idR nicht oder nur teilweise
 
natürlich ist die These fragwürdig.
Dennoch scheinen die Klänge der genannten Instrumente Qualitäten zu haben die synthetischen Klängen oft zu fehlen scheinen.

Man kann ja auch mal versuchen das zu objektivieren,
die Klänge der Instrument haben zB
  • feste und bewegliche ausgeprägte Formanten
Festfilterbänke

  • ein paar hundert sehr schmal Resonanzfrequenzen die einen Hall erzeugen
Hallgerät

  • mehrere dynamische und über die Tonhöhe variierende Klangfarben
Key Scaling, Velocity Morph, Fractional Scaling (beim DX7 II)

  • leicht inharmonische Teiltöne im Klavier
Additive Synthese

  • keine 100%ige gleichstufige Stimmung
Stimmungstabellen

  • ... ...
synthetische Klänge haben das idR nicht oder nur teilweise
Das alles ("und noch viel mehr") lässt sich aber auf synthetischem Wege realisieren, sofern man bereit ist, den dafür notwendigen Aufwand sowohl auf seiten der Klangerzeugung als auch seitens der Spielhilfen zu betreiben, wofür man wiederum bereit sein muss, sich von vorgefertigten Strukturen und Instrumenten zu lösen, und das selbstgebaute Instrument dann auch über Jahre und Jahrzehnte hinweg spielen zu lernen.

Niemand hindert einen zum Beispiel, den Klang eines DX7 über einen Blaswandler zu artikulieren, sich in das Fractional Scaling einzuarbeiten, die Stimmungstabellen zu nutzen, den Ausgang der Möhre durch eine Festfilterbank zu schicken und den ganzen Summs mit eine Raumsimulator zu verhallen. Man muss diesen Aufwand nur betreiben wollen (und sich ggf. sabbernd mit einem Blaswandler zum Horst machen wollen – was ich sehr gerne mache).

Allerdings lässt Deine Betrachtung unter den Tisch fallen, dass in vielen Synthesizern ja auch ohne diese Dinge bereits allerlei nicht-lineare Dinge geschehen: Als Beispiele mögen die gerühmten Verzerrungen im Filtereingang des Minimoog oder in den Mixern der Moog-Modulsysteme dienen, einfache mikrotonale Stimmungen waren bereits mit frühen Modulsystemen möglich, ebenso Formanten über Festfilterbänke und Eimerketten-Delays – oder den Federhall, den man kurzerhand zwischen Oszillatormischer und Filtereingang gehängt hat.
 
Pianoteq ist „synthetisch“ und dennoch sehr organisch…
(sorry, nicht alles gelesen. Wahrscheinlich ist PM hier im thread bereits ausgeschlossen worden)
 
Festfilterbänke


Hallgerät


Key Scaling, Velocity Morph, Fractional Scaling (beim DX7 II)


Additive Synthese


Stimmungstabellen


Das alles ("und noch viel mehr") lässt sich aber auf synthetischem Wege realisieren, sofern man bereit ist, den dafür notwendigen Aufwand sowohl auf seiten der Klangerzeugung als auch seitens der Spielhilfen zu betreiben, wofür man wiederum bereit sein muss, sich von vorgefertigten Strukturen und Instrumenten zu lösen, und das selbstgebaute Instrument dann auch über Jahre und Jahrzehnte hinweg spielen zu lernen.

Niemand hindert einen zum Beispiel, den Klang eines DX7 über einen Blaswandler zu artikulieren, sich in das Fractional Scaling einzuarbeiten, die Stimmungstabellen zu nutzen, den Ausgang der Möhre durch eine Festfilterbank zu schicken und den ganzen Summs mit eine Raumsimulator zu verhallen. Man muss diesen Aufwand nur betreiben wollen (und sich ggf. sabbernd mit einem Blaswandler zum Horst machen wollen – was ich sehr gerne mache).

Allerdings lässt Deine Betrachtung unter den Tisch fallen, dass in vielen Synthesizern ja auch ohne diese Dinge bereits allerlei nicht-lineare Dinge geschehen: Als Beispiele mögen die gerühmten Verzerrungen im Filtereingang des Minimoog oder in den Mixern der Moog-Modulsysteme dienen, einfache mikrotonale Stimmungen waren bereits mit frühen Modulsystemen möglich, ebenso Formanten über Festfilterbänke und Eimerketten-Delays – oder den Federhall, den man kurzerhand zwischen Oszillatormischer und Filtereingang gehängt hat.
Alles richtig, nur erstens macht das kaum jemand, und zweitens habe ich mich gut 15 Jahre damit beschäftigt, teils professionell.

Ich hab in der Zeit vermutlich auch alle Papers gelesen die sich mit dem Modelling von Piano beschäftigen und einen guten Teil davon nachvollzogen.

Ziel war unter anderem ein Hyperpiano und -cello zu kreieren dass die besonderen Qualitäten noch mehr herausstellt und dem Sounddesign zur Verfügung stellt.

Alleine mit der holzigen "Plock" Qualität die manche Piano Soundboards haben habe ich mich Tage oder Wochen beschäftigt. Ich glaube wir haben uuns auch mal kurz über ein subtraktives Cello von mir unterhalten das ich viel genutzt habe.
Ich kam jedenfalls zu dem Schluss, dass Synthsounds solche Qualitäten selten bis nie haben, und um so mehr je mehr sie sich den akkustischen Vorbildern nähern, und dass, auch wenn es nicht nötig ist tatsächlich physikalisch zu modeln diese Klangqualitäten auf physikalische Eigenschaften zurückzuführen sind die man hören kann, und dass sie nicht beliebig sind.
Cello und Piano sind sehr weit entwickelte Instrumente was den Klang an geht.
 
Alles richtig, nur erstens macht das kaum jemand, und zweitens habe ich mich gut 15 Jahre damit beschäftigt, teils professionell.

Ich hab in der Zeit vermutlich auch alle Papers gelesen die sich mit dem Modelling von Piano beschäftigen und einen guten Teil davon nachvollzogen.

Ziel war unter anderem ein Hyperpiano und -cello zu kreieren dass die besonderen Qualitäten noch mehr herausstellt und dem Sounddesign zur Verfügung stellt.

Alleine mit der holzigen "Plock" Qualität die manche Piano Soundboards haben habe ich mich Tage oder Wochen beschäftigt. Ich glaube wir haben uuns auch mal kurz über ein subtraktives Cello von mir unterhalten das ich viel genutzt habe.
Ich kam jedenfalls zu dem Schluss, dass Synthsounds solche Qualitäten selten bis nie haben, und um so mehr je mehr sie sich den akkustischen Vorbildern nähern, und dass, auch wenn es nicht nötig ist tatsächlich physikalisch zu modeln diese Klangqualitäten auf physikalische Eigenschaften zurückzuführen sind die man hören kann, und dass sie nicht beliebig sind.
Cello und Piano sind sehr weit entwickelte Instrumente was den Klang an geht.
So wie du das schreibst denke ich, dass der Threadtitel lauten müsste:

"Warum kann ein Synthesizer kein akustisches Instrument hundertprozentig imitieren? "

Ansonsten finde ich, dass ein Cello, ein Klavier oder andere akustische Instrumente in vielerlei Hinsicht nicht an einen komplexen Synthesizer heranreichen.

Unabhängig davon: ich liebe den Klang des Klaviers, und auch den des Cellos, wenn es von einem Könner gespielt wird.
 
So wie du das schreibst denke ich, dass der Threadtitel lauten müsste:

"Warum kann ein Synthesizer kein akustisches Instrument hundertprozentig imitier
Nein das ist ein Missverständnis, da habe ich mich wohl nicht verständlich ausgedrückt.

Man kann Klavier und Cello durchaus so weit simulieren dass sie nicht unterscheidbar sind.

Aber herkömmlichen Synthesizerklängen fehlen Qualitäten die diese Klänge haben.

Das kann man auch als Vorteil sehen, wenn man will, ich empfinde es aber als Manko.
 
Ok, wenn ich denn richtig verstehe, dann könnte man diese Qualitäten erzeugen, es wird aber praktisch nicht gemacht?

Das stimmt imho nur zum Teil, denn es gibt durchaus auch viele sehr "organisch/lebendige" Klänge aus Synthesizern, unabhängig davon dass das irgendwie "akustisch" wirken muss.
Und gerade das Nachmachen akustischer Instrumente finde ich z.B. ziemlich langweilig und ich glaube, dass das vielen anderen auch so geht.

Darüber hinaus bietet es sich bei Synthesizern geradezu an auch eine reduzierte, maschinelle Ästhetik zu erzeugen, weshalb es eben sehr viele solche Klänge gibt.
 
Das stimmt imho nur zum Teil, denn es gibt durchaus auch viele sehr "organisch/lebendige" Klänge aus Synthesizern, unabhängig davon dass das irgendwie "akustisch" wirken muss.
da finde ich dass das eher selten der Fall ist und dann bemerkenswert und auch bemerkt wird. Um Nachahmumng gehts mir aber nicht, sondern um die Beschaffenheit.


Darüber hinaus bietet es sich bei Synthesizern geradezu an auch eine reduzierte, maschinelle Ästhetik zu erzeugen, weshalb es eben sehr viele solche Klänge gibt.
so setzte ich sie auch überwiegend ein
 
ja und nein. Eher aus der Untersuchung der Klänge.
Um Nachahmung selbst ging es mir nie, dafür gibt es Samples oder Spezialisten wie Pianoteq in die erheblicher Aufwand und Sachverstand eingeflossen sind dich nicht habe.

Der Urheber von Pianoteq hat eine Ausbildung als Klavierbauer und dann Mathematik studiert und ist heute Professor für Mathematik.
Die Vorbilder werden ausgemessen bzw gesamplet, mit erheblichem Aufwand usw.

Mir ging es eher um solche Fragen wie was macht ein EPiano zum "Piano" wo es doch ganz anders funktioniert und klingt.
Oder warum klingt ein bzw das klassische DX E-Piano für mich überhaupt nicht gut.

Was macht einen Streichersound aus, usw.
Was passiert beim Anstrich und was davon kann man hören.
Das Cello und auch die Viola haben Formanten die denen eines Ah ähneln.
Usw.

Das Ziel waren schon synthetische und hybride Klänge. Übertreibungen, aber auch der Charme den zB ein präpariertes Klavier hat.
Da würde auch niemand sagen, das arme Klavier, und "das kriegt man mit Synth doch besser hin."
 
Warum kein Synth mit einem Klavier oder Cello "mithalten" kann?!
Ganz einfach:
Weil auch kein Klavier oder Cello mit einem Synth mithalten kann.

Denn:
Ein Synthesizer ist ein EIGENES (elektronisches) Musikinstrument, dessen Aufgabe eben NICHT darin besteht, ein Klavier oder eine Geige exakt nachbilden können zu müssen.

Zudem müßte dann aber auch der umgekehrte Fall beleuchtet werden:
Kann ein Klavier oder eine Geige einen Synthesizer nachbilden?
 
Also ich les auch nicht immer alle Threads komplett auf die ich antworte,
und missversteh auch manchmal worum es dem OP geht.
Kein Problem.
 
Also die Grundidee des Threads war jetzt nicht nur eine provokante These in den Raum zu stellen sondern auch etwas herauszufinden.

Wenn man die These von Anfang an verwirft oder missverstehen will dann geht der Erkentnissgewinn natürlich gegen Null, wenn er nicht sogar negativ ist weil man einem Trugschluss aufsitzt.
Das gilt auch dann wenn die These falsch ist: man muss sie ein Stück weit für wahr annehmen um sie untersuchen zu können.

Interessant ist dass bei sowas immer gerne das Blade Runner Theme auftaucht:
Das alleine zeigt ja dass das dann schon die Ausnahme ist.
Auch der Synth auf dem es gespielt ist stellt bekanntlich eine Ausnahme dar.
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.

Persönlich finde ich aber das End Theme stärker und besser, und Synthgerechter.
Bis auf die etwas befremdlichen orchestralen Pauken.
 
Also die Grundidee des Threads war jetzt nicht nur eine provokante These in den Raum zu stellen sondern auch etwas herauszufinden.

Das ging für mich aus Deinem ersten Post ("Warum nicht?") jetzt nicht so ganz deutlich hervor. :)

Wenn man die These von Anfang an verwirft oder missverstehen will dann geht der Erkentnissgewinn natürlich gegen Null, wenn er nicht sogar negativ ist weil man einem Trugschluss aufsitzt.

Was wäre denn jetzt Dein Trugschluss?

Das gilt auch dann wenn die These falsch ist: man muss sie ein Stück weit für wahr annehmen um sie untersuchen zu können.

Nein, muss man nicht. Oder wieso meinst Du, dass man das muss?

Tut mir leid, aber ich habe immer so leicht Verständnisschwieirgkeiten bei Dir.

Grüße
Omega Minus
 
Nein, muss man nicht. Oder wieso meinst Du, dass man das muss?
nun vielleicht muss man das tatsächlich nicht, ich weiss nur nicht wie man dann die Konsequenzen aus der These oder mögliche Ursachen untersuchen sollte.

Jedenfalls stellt die vorläufige Annahme eine These sei wahr ein nicht unübliches Werkzeug zur Veri- bzw Falsifikation dar. In meinem Werkzeugkasten jedenfalls.


Tut mir leid, aber ich habe immer so leicht Verständnisschwieirgkeiten bei Dir.
liegt das jetzt an der Kommunikationsbarriere, oder an fehlenden Voraussetzungen?
Oder an falschen Voraussetzungen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was wäre denn jetzt Dein Trugschluss?
ein Trugschluss wäre anzunehmen die These sei falsch falls sie zutrifft.

Ich will das an einem Beispiel erläutern, nehmen wir die Frage:
wie funktioniert ein "Orgonakkumulator"?

Man kann die Frage einfach mit Hinweis auf den eigenen beschränkten Horizont verwerfen.

Damit sitzt man einem Trugschluss auf, weil eine Reihe von Mechanismen bekannt aber nicht zur Gänze verstanden sind, die bei der Anwendung von diesem Ding wohl eine Rolle spielen dürften.
Von allen möglichen will ich hier nur allgemein den Placebo- und Noceboeffekt erwähnen.

Lehnt man die Frage jedoch nicht ab, sondern untersucht sie, kommt man sehr schnell um nicht zu sagen sofort auf diesen und andere Effekte.
Und das obwohl die These der Apparat akkumuliere "Orgon" gar nicht zutreffen muss.
Dh die vorrübergehende Annahme verhilft zu Erkentnissgewinn, das Gegenteil zu Erkentnissverlust.

So meinte ich das.
 
nun vielleicht muss man das tatsächlich nicht, ich weiss nur nicht wie man dann die Konsequenzen aus der These oder mögliche Ursachen untersuchen sollte.

Jedenfalls stellt die vorläufige Annahme eine These sei wahr ein nicht unübliches Werkzeug zur Veri- bzw Falsifikation dar. In meinem Werkzeugkasten jedenfalls.

Was Du vielleicht meinst ist ein Widerspruchsbeweis. Den gibt es 'in echt', den gibt es aber auch als logischen Fehlschluss. Das ist fü mich eine 'wenn das wahr wäre, dann ..', aber kein gefühltes 'ich nehme die These ein Stück weit an'.

Wenn einer behaupted: "Nur, wenn es Knöftipöfti gibt, kann es Moral geben!" muss ich nicht an die Existenz von Knöftipöfti glauben, um das zu diskutieren.

liegt das jetzt an der Kommunikationsbarriere, oder an fehlenden Voraussetzungen?

Genau das ist so eine Klassiker: Ich habe keine Ahnung, was Du genau meinst, ob ich mir was dazu stricken muss, oder ob das so ein allgemeines Statement ist, keine Ahnung. Wir sind vielleicht einfach inkompatibel. Impedanzproblem.

Grüße
Omega Minus
 
ein Trugschluss wäre anzunehmen die These sei falsch falls sie zutrifft.

Aha.

Für mich ist ein Trugschluss eine falsche Schlussfolgerung. Nicht, weil sie objektiv oder intersubjektiv wahr ist, sondern weil ich beim logischen Schließen Fehler gemacht habe.

Ein Trugschluss kann also tatsächlich wahr sein, aber durch die Argumentation habe ich das nicht gezeigt.
"Ich bin Linksträger, also ist 5 + 5 = 10."
Die Prämisse ist wahr, die Folgerung ist wahr, die Schlussweise allerdings nicht.

Ach ja, warum denke ich nach und teippe mir die Fingers wund!? :)

"...
Als Fehlschluss oder Trugschluss – lateinisch fallacia – bezeichnet man in der philosophischen Logik eine Schlussfolgerung, bei der die abgeleitete Aussage nicht aus den explizit angegebenen oder den implizit angenommenen Voraussetzungen folgt.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass die abgeleitete Aussage auch falsch ist: Ein Fehlschluss bietet bloß keinen Aufschluss über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt der abgeleiteten Aussage.
..."

Dh die vorrübergehende Annahme verhilft zu Erkentnissgewinn, das Gegenteil zu Erkentnissverlust.

Na ja, beim Orgonakkumulator würde ich sagen:
Ein Narr kann in 5' mehr Esoterik produzieren, als ein WIssenschaftler in seinem aktiven Leben als Wissenschaftler widerlegen kann.
Für mich ist das kein Erkenntnisgewinn darüberzu diskutieren,. Bestensfalls als soziale Studie oder so.

Oder, anders herum:
Den potentiellen Erknntnisverlust (den ich nicht so sehe und nicht so bewerte) nehme ich gerne hin, wenn ich dafür was anderes machen kann, was mir mehr bringt.

Grüße
Omega Minus
 
Das bedeutet nicht unbedingt, dass die abgeleitete Aussage auch falsch ist: Ein Fehlschluss bietet bloß keinen Aufschluss über den tatsächlichen Wahrheitsgehalt der abgeleiteten Aussage.
obwohl ich es in mehr umgangssprachlichen Sinn gemeint habe als nach der Definition ist das kein kompletter Widerspruch, dh es ist ein Fehlschluss in beider Hinsicht, dh ein nicht zutreffender als auch ein falsch konstruierter Schluss.

Was den "Orgonakkumulator" angeht habe ich natürlich mit Bedacht ein Konzept gewählt das voraussichtlich auf Ablehnung stösst, weil die Reaktion für mich ein Indiz für das Ausmaß der Konditionierung ist.
Für dich persönlich mag es uninteressant sein, aber an der Frage nach dem Zusammenhang und der Steuerung zwischen zB Immunsystem und Psyche etc etc. hängt ja ein sehr großes spannendes und aktuell zu erforschendes u.a. molekularbiologisches Gebiet.
Wer das zur Gänze durchschauen (evtl geht das nur mit Hilfe von KI) würde wäre in der Medizin mindestens Jahrzehnte voraus.
Das gilt natürlich nicht für den Apparat speziell sondern für das ganze Gebiet, nur muss Forschung ja irgendwo ansetzten und der Apparat wäre dazu nicht besser oder schlechter geeignet als etliche andere teilweise untersuchte Methoden.
Natürlich setzt man seine Karriere aufs Spiel wenn man das wissenschaftlich angeht.
Im Gegensatz zu, sagen wir, irgendeiner anderen Technik wie zB den Glaubensätzen der Anonymen Alkoholiker.
Das kann man durchaus im Rahmen einer Doktorarbeit abhandeln.
Das nur zur Erklärung warum ich dieses Beispiel gewählt habe.
 
Was den "Orgonakkumulator" angeht habe ich natürlich mit Bedacht ein Konzept gewählt das voraussichtlich auf Ablehnung stösst, weil die Reaktion für mich ein Indiz für das Ausmaß der Konditionierung ist.

Das ist wieder so ein Satz, den ich nicht so ganz verstehe. Glaubst Du an den oben erwähnten Knöftipöfti oder bist Du da konditioniert? :)

"Ausmaß der Konditionierung", das klingt für mich sehr negativ. Ist kritisches Denken so negativ besetzt bei Dir? Das kann jedenfalkls unsere Imkonmpatibilität erklären.

Für dich persönlich mag es uninteressant sein, aber an der Frage nach dem Zusammenhang und der Steuerung zwischen zB Immunsystem und Psyche etc etc. hängt ja ein sehr großes spannendes und aktuell zu erforschendes u.a. molekularbiologisches Gebiet.

Eine irrige Annahme.

Das gilt natürlich nicht für den Apparat speziell sondern für das ganze Gebiet, nur muss Forschung ja irgendwo ansetzten und der Apparat wäre dazu nicht besser oder schlechter geeignet als etliche andere teilweise untersuchte Methoden.

Vor allen Dingen wäre es mal 'ne Ansage, besagtes Orgon nachzuweisen. Wir können uns Mangels Nachweises nicht intersubjektiv darauf einigen, dass es das gibt.

Natürlich setzt man seine Karriere aufs Spiel wenn man das wissenschaftlich angeht.

Das ist wieder so eine Art Argumentation, bei der ich Probleme habe, aufgrund dessen was da alles impliziert wird.

Ich kann erahenen, was Du meinst, aber mit jedem Posting machst Du ein neues Fass auf. Jetzt sind wir schoin bei 'Kritik bei Forschung und Wissenschaft". Was kommt als nächstes!?

Im Prinzip zerschredderst Du Deinen Thread selbst, wenn man auf Deine Postings in Deinem Thread antworten sollte. Vielleicht ... wider zurück zum Thema und weniger Meta-Meta mit fragwürdigen Implikationen (aka 'Ich mache ein neues Fassauf!')? Nurnvorschlach.

Grüße
Omega Minus
 
Also die Grundidee des Threads war jetzt nicht nur eine provokante These in den Raum zu stellen sondern auch etwas herauszufinden.
Wäre es nicht hilfreich gewesen, zu Beginn des Threads klar zu sagen, was Du herausfinden möchtest, anstatt so missverständlich knapp eine Behauptung in den Raum zu stellen?

Ich weiß ehrlich gesagt auch jetzt noch nicht, was Du nun eigentlich herausfinden möchtest.

Wenn man die These von Anfang an verwirft oder missverstehen will…
Aber wer macht das denn? Ich sehe hier eher ein Bemühen der Diskussionsteilnehmer herauszufinden, was Du denn mit diesem Thread erreichen möchtest. Die von Dir angedeutete Absicht, Deine These missverstehen zu wollen, kann ich nicht erkennen.

Interessant ist dass bei sowas immer gerne das Blade Runner Theme auftaucht:
Ich habe Schwierigkeiten mit diesem "bei sowas" und "immer": In welchen Threads soll dieses eine Thema so oft erwähnt worden sein, dass Du von "immer" sprechen kannst?

Das alleine zeigt ja dass das dann schon die Ausnahme ist.
Nein, das zeigt es nicht. Denn zum einen behauptest Du nur, dass dieses Thema "immer" "bei sowas" erwähnt werden würde, ohne diese Deine Behauptung auch nur ansatzweise zu belegen.

Zum anderen lässt Du außer Acht, dass es eine Vielzahl anderer Stücke mit einem ähnlichen Ausmaß an Ausdruck geben könnte: Aus der Erwähnung eines Beispiels zu schließen, dass es keine weiteren Beispiele gäbe, ist ein Fehlschluß.

Auch der Synth auf dem es gespielt ist stellt bekanntlich eine Ausnahme dar.
In dieser einstimmigen Linie ist nichts zu hören, was man nicht auch auf vielen anderen – auch zeitgenössischen – Synthesizern spielen könnte, wenn man denn spielen kann, und ein Bandpaßfilter an Bord ist.

Dazu bedarf es nun wahrlich keines Yamaha CS80 mit polyphonem Aftertouch und Pitch-Ribbon.
 
Ich finde es sehr schade, dass der Synthesizer nicht endlich als eigene Klangfarbe anerkannt wird...
Heute kann man mit Synths genauso expressiv oder zurückhaltend spielen, wie bei anderen Instrumenten auch..Selber habe ich damals viel mit einer riesigen Kirchenorgel in einer Barockkirche gespielt und komponiert.
Diese hatte weder Aftertouch noch ein Ribbon oder gar ein Pitchbend... Die einzige Klangveränderung erzielte ich durch das Ziehen und Drücken der Register...Das Schöne sind wahrlich die Pedale...
Alos warum kann eine Orgel nie wie Cello oder Klavier klingen und umgekehrt?

Die Diskussion ist dämlich, da jedes Instrument unter den unzähligen Kategorien und Varianten nicht wie ein Cello oder ein Klavier klingt. Nicht mal die Brüder und Schwestern im Geiste... Ein Cembalo oder Spinett klingt völlig anders als ein Klavier und ein Erhu wird nie wie eine Violine klingen...

Das tolle an der heutigen Musik... Synthesizer haben ihren Weg in alle Stilistiken gefunden... Sei es ein Drone, der bedrückend ein Ballett oder Theater begleitet. Der ganze Popmusik "Müll", der heute ohne Synhts gar nich mehr auskommt. Die ganze Hybrid Klassik, wo Synthesizer mit Orchester hevoragend harmonieren...

Synthesizer als eigene Klangfarbe und Ausdrucksmittel...Und das empfinde ich so... Synthesizer (in allen verschieden Formen) haben eine eigen Identität als Klang...

Hier nochmal das Beispiel des Will Gregory Moog Ensemble...Archimedes Screw



Oder hier ein Exzerpt vom Tron Soundtrack by Wendy Carlos... Das kann man sehr gut hören wie der Synthesizer mit Orchester fantastich harmoniert...Und der Film und Soundtrack stammt von 1982!

 
Zuletzt bearbeitet:
Die Körperhafigkeit des Instrumentes, wie es die Luft zum schwingen bringt, ist wohl von großer Bedeutung. Da haben Synthesizer von Natur aus schlechte Karten ohne Resonanzraum. Oder gibt es elektrische Violinen/Celli die genau wie echte (im Raum) klingen? Dann wäre mein Satz mit der Körperhaftigkeit quatsch.

https://youtu.be/X1d87uM1gUs?t=883
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Körperhafigkeit des Instrumentes, wie es die Luft zum schwingen bringt, ist wohl von großer Bedeutung.
Ich bezweifle, dass das relevant ist, wenn du die Geige nicht hörst, sondern nur die Aufnahme einer Geige.

Was die Illusion, ein echtes Instrument vor sich zu haben, zerstört, das sind untypische Geräusche (z.B. Tastendrücke wie im verlinkten Video), und auch, dass jeder Ton die gleiche Attackphase hat. Ein Bogenstrich auf der Geige kann gar nicht exakt der gleiche sein wie der davor - erst der Synthesizer machts möglich oder besser gesagt, der nivelliert diese erwarteten Unterschiede, die theoretisch umgesetzt werden könnten, allerdings mit großem Aufwand.

Es bleibt die Frage, warum Generationen nach den ersten Ingenieuren von Synthesizern immer noch traumatisch darunter leiden, dass organische Musiker über diese maschinellen Sounds die Nase rümpfen. Kennt ihr das Bild der Pfeife, unterschrieben mit dem Slogan "Ceci n'est pas une pipe" (dt. Dies ist keine Pfeife)? Ich glaub, René Magritte ist der Künstler. Man könnte den Slogan unter jedem Synthsound anbringen, aber wie.
 


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