Wieso berührt einen die Musik jüngerer Generationen (meistens) nicht?

Ich habe mir vorhin die Videos von einem Produzenten angeschaut,
der die originalen Spuren von Michael Jackson zerpflückt hat und unbearbeitet
Solo durchgegangen ist. Von Bad, Smooth Criminal usw

Das ist der Wahnsinn was da musikalisch abgeht und welch fürn Feeling
in die Spuren eingearbeitet wurde und wie die Dopplungen miteinander spielen usw.

Diese Komplexität war mir nicht klar und damals gab es sowas wie digitale Recordingsysteme nicht... oder doch?
Klar, Fairlight, Synclavier und Waveframe.
 
Aufgefallen ist auch, dass die Signale alle sehr starke Anschläge haben und eben auch sehr dynamisch.
Da waren auch Spuren, die man so in den Titeln gar nicht hört.

Lohnt sich wirklich da mal reinzuschauen
 
Die Zeitspanne um Musik zu erfassen, hat sich definitiv verkürzt. Was sicherlich auch am Medienkonsum liegt. Früher gab es progressive Tracks an die 25 Minuten, was heute niemals funktionieren würde. Auch die Struktur und Komplexität kann heutzutage nicht mehr so komplex sein. Das kann niemand mehr erfassen. Darum sind aktuelle Produktionen auch so flach, kompositorisch gesehen.
Bei Energetischen Punk Bands sind Tracks unter 2min fast die Regel. Kurz Vollgas, aus. Sowas hab ich auch schon zur Jahrtausendwende gehört. Ist ja kein z. B. Post-Rock, wo ein langsamer Aufbau erwünscht ist.
 
Die Zeitspanne um Musik zu erfassen, hat sich definitiv verkürzt. Was sicherlich auch am Medienkonsum liegt. Früher gab es progressive Tracks an die 25 Minuten, was heute niemals funktionieren würde. Auch die Struktur und Komplexität kann heutzutage nicht mehr so komplex sein. Das kann niemand mehr erfassen. Darum sind aktuelle Produktionen auch so flach, kompositorisch gesehen.
1979
https://soundcloud.com/addictedtosupergluex/armed-force-attack
 
Ich habe mir vorhin die Videos von einem Produzenten angeschaut,
der die originalen Spuren von Michael Jackson zerpflückt hat und unbearbeitet
Solo durchgegangen ist. Von Bad, Smooth Criminal usw

Das ist der Wahnsinn was da musikalisch abgeht und welch fürn Feeling
in die Spuren eingearbeitet wurde und wie die Dopplungen miteinander spielen usw.

Diese Komplexität war mir nicht klar und damals gab es sowas wie digitale Recordingsysteme nicht... oder doch?

Ab dem Album „BAD“ wurde das Synclavier auch als Recording System verwendet.
 
Für so simple Sachen wie die Produktion von TOTO IV hat man damals schonmal 3 24-Spur Maschinen synchronisiert und das dann noch musikalisch sinnvoll von entsprechend geschultem Personal gefüllt. Mich deucht eine solche Detailverliebtheit findet man bei Schlafzimmerproduzenten heutzutage nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Musik berührt mich mehr als die Musik der 90er als ich in meinen Teenager Jahren war.

Das trifft sogar auf die Musik zu, die ich erst 10 Jahre später kennengelenrt habe.
Dieses Phänomen betrifft nicht nur mich, sondern auch viele andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist halt die prägende Zeit, gebe Dir aber in allem Recht. Mache aber auch die Erfahrung, dass bei mir - z. B. im Kontext Post-Punk - auch neue Bands Emotionen hervorrufen, die sich kaum unterscheiden von dem wenn ich auf YouTube was aus der damaligen Zeit für mich bisher Unbekanntes entdecke.
 
Keine Musik berührt mich mehr als die Musik der 90er als ich in meinen Teenager Jahren war.

Das trifft sogar auf die Musik zu, die ich erst 10 Jahre später kennengelenrt habe.
Dieses Phänomen betrifft nicht nur mich, sondern auch viele andere.
Ist bei mir komplett unabhängig von der Zeit, in der die Musik entstanden ist. Wenn ich mal so überlege was mich berührt in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge:
Tallis - Spem in Alium (egal ob jetzt 40-stimmig, wie mal gedacht oder vom Kronos Quartett)
Bach - Goldberg Variationen (spätere Version von Glen Gould)
Beethoven- diverse Teile aus diversen Symphonien
Berlioz - Symphonie Fantastique
Mahler - Auferstehungssymphonie, Das Lied von der Erde, Kindertotenlieder
Shostakovic - diverse Teile aus diversen Symphonien
John Coltrane - diverses
Chick Corea - My Spanish Heart, Light as a Feather etc.
Klaus Schulze - Timewind
Young Marbel Giants - Colossal Youth
The Xx
Cigarettes after Sex - Nothings gonna hurt you baby

...und vieles mehr, das umspannt Jahrhunderte. Bei den klassischen Dingen kommt es sehr auf die Aufnahme an.
 
...und vieles mehr, das umspannt Jahrhunderte. Bei den klassischen Dingen kommt es sehr auf die Aufnahme an.
Oh. Danke dass das mal jemand ausser mir feststellt.

Goldberg Variationen von Gould, die frühe Aufnahme - naja so lala, die späte nahe bei göttlich, Goldberg Variationen von Lang Lang nahe bei Dieter Bohlen. Bin mir durchaus bewusst dass andere das genau andersrum empfinden werden. Ich hab letztlich von einem Barpianisten "You're my Heart, You're my Soul" gehört. Vielleicht hat Bohlen ja doch Genie, oder es war nur ein Manhattan zuviel. Da es ja von vielen Pop-Rock-Soul-HopHip-etc-Klassikern nur eine amtliche Version gibt geht uns da ein ganzer Kosmos an Hörerfahrung und potentiellem Nörgeltum verloren.
 
Ist bei mir komplett unabhängig von der Zeit, in der die Musik entstanden ist. Wenn ich mal so überlege was mich berührt in mehr oder weniger chronologischer Reihenfolge:
The Xx
Cigarettes after Sex - Nothings gonna hurt you baby

...und vieles mehr, das umspannt Jahrhunderte. Bei den klassischen Dingen kommt es sehr auf die Aufnahme an.

Im Eingangspost war das auch noch besser definiert, "jüngerer Generationen".

Immerhin hast du da aber 2 von 12 Künstler gefunden. Bei mir ist das verhältnismässig viel weniger, eher 1 von 100.
 
Aufgefallen ist auch, dass die Signale alle sehr starke Anschläge haben und eben auch sehr dynamisch.
Da waren auch Spuren, die man so in den Titeln gar nicht hört.

Lohnt sich wirklich da mal reinzuschauen
Diese Hoffnung hatte ich hier auch
https://yewtu.be/watch?v=UAhL9QWX-hA&listen=false
Kannte zwar weder Song noch den Typ der da sabbelt aber dachte, mal über den Tellerrand zu schauen kann nicht schaden.
Hab dann aber keine 20 Min durchgehalten. Der Typ ist wie ein Eichhörnchen auf Speed. Da wundert es kaum, dass er nicht die Geduld zum Sound programmieren hat und lieber tausend Effekte auf Presets wirft.
Das da am Ende ein Song mit 2,8 Mrd (!) Streams auf youtube rauskommt - ich kapier's nicht!

PS. Hatte den Song doch schonmal gehört, war glaube in irgendeiner Werbung. Wusste aber nicht das er von dieser DuaLippe ist.
 
Keine Musik berührt mich mehr als die Musik der 90er als ich in meinen Teenager Jahren war.

Das trifft sogar auf die Musik zu, die ich erst 10 Jahre später kennengelenrt habe.
Dieses Phänomen betrifft nicht nur mich, sondern auch viele andere.
Ja, auch bei mir.

War als Teenie geprägt vom (für mein Empfinden) Hochglanz- und Synthesizer-Sound Anfang der 80er (Visage, Ultravox, dann Trevor Horn Produktionen, Depeche Mode etc.).
Aus den 70ern ging noch ABBA, Alan Parson, Pink Floyd, Kraftwerk, JMJ etc)

Mit dem Badewannen-Schepper Sound der 60er kann und konnte ich nie was anfangen.
 
Letztens war ich auf einer Technoparty im Schlachthof Düsseldorf.
Da wurde ich dann am Eingang gefragt: "Und sie hören auch Techno?".
Meine Antwort: " Ich kann gar nichts anderes mehr hören."
 
Genau, jammert nicht ignoriert alles. Achtet nicht darauf was in der Umgebung passiert
 
Doch, natürlich - das was wir hier tun können ist auf kleineren Ebenen was zu machen, unter dem Radar.
Dieses Forum, mein kleines Magazin, das alles war auch immer klein genug um unterm Radar durch zu rutschen aber auch in diversen Nischen statt zu finden.
Ein anderes gutes Beispiel ist Berts Nerdlich, das Happy Knobbing und Meets die auch geklappt haben, weil ihr/wir es wollten.
Das geht doch auch mit Musik.

ZB hat Martin Kraken hier mal probiert ob man bei Spotify als Musiker was reißen kann.
Wir haben als Freundeskreis ein Event gemacht und es war voll genug und der Eintritt: 0€
Trotzdem gut und anständige Acts.

Einige DJs in EU haben neue Musik bereit gestellt, Videos und helfen diese Acts überhaupt erst einmal bekannt zu machen, die dann bei den leicht zerdriftenden Restkontinenten von Techno, Noise, EBM etc. aus dem Alte-Leute-Bereich hinein in was neues, so als Beispiel.
Und es gibt auch gleichzeitig neue andere Stile, die teilweise auch einfach dabei sind und Szenen mischen sich neu.
Es ist nicht ganz einfach - aber einige schaffen das recht gut.

Das ist wirklich da. Das meine ich damit - und das Forum soll helfen solche Sachen zusammen zu kriegen.
Das das Forum allein das nicht kann sondern es meist Freunde oder sehr engagierte Leute mit guten Freunden sein kann ist klar.
Ohne das gibt es nur noch diese 60€–Konzerte und drüber.
Deshalb - schrieb ich "lieber machen" - ich hab es mal so editiert, dass es das tut was ich hier auch sagen will.
Tut euch mit anderen Bands oder Musikern zusammen, Künstler allgemein, macht das in nem Keller oder so, macht es ein bisschen DIY, liebevoll, und ihr könnt die nächste Generation etwas beflügeln, was so geht heute.

Vielleicht mal ein Event mit 4-8 Kanal Ton?
Etwas mit anderen Attitüden als denen die bisher waren?
Und spanne die Freunde ein, informiere dein Umfeld.

Da kann man auch mit Musik weiter kommen.
Die Gemeinschaft-Battles sind auch sowas - da kommt doch schon sehr ordentlich was raus. Bei vielen Events wo ich dabei war war das Niveau erstaunlich hoch. Das liegt natürlich an euch!
 
Ich kann auch bei der Musik der jungen Generation vieles entdecken, was mich total anspricht. Im letzten Quartal war war unsere Tochter nochmal bei uns untergebracht. Da konnte ich einiges hören was mir sehr gut gefallen hat. Auch aus der neuen Singer/Songwriter-Generation. Gerade die zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie bei der Wahl der Produktionsmittel keine Scheuklappen mehr aufhaben.
 


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