Kennt Ihr auch so viele mit Technik angebende Veröffentlichungsverweigerer?

Ah ok, verstehe, gut dass du das nochmal erwähnt hast, dann weiß ich Bescheid.

streng genommen beginnt das "veröffentlichen" mit der registrierung des titels bei einer verwertungsgesellschaft, auch wenn es zu diesem zeitpunkt noch überhaupt nicht der öffenltichkeit zugänglich ist - und/oder auch noch gar nicht aufgenommen und produziert wurde.

eine aufnahme des werkes dann anderen zur verfügung zu stellen ist dann die verbreitung des werks (sowohl als auch der aufnahme)

nur dort wo das registrieren sowieso nicht geschieht, ist die erstmalige verbreitung dann die veröffentlichung.

rechtlich ist das eine von dem anderen also klar abzugrenzen, insbesondere da sich die veröffentichung auf das werk und die verbreitung neben dem werk auch auf die aufnahme bezieht.

im normalen leben hingegen ist es dann doch nicht ganz so leicht voneinander zu trennen und es kann je nach den tatsächlichen umständen auch durchaus "richtig" sein zu sagen "ich habe das auf spotify veröffentlicht" (... im sinne von "dort zum allererstem mal irgendjemandem gezeigt")

was nicht geht ist es erst auf spotify zu veröffentlichen und dann noch mal woanders. :) geboren wird man immer nur einmal.

und was natürlich auch nicht geht ist es erneut zu veröffentlichen nachdem man zuvor bereits einen dritten damit exklusiv beauftragt hat, was der übliche weg ist.

ob ein demo in einem forenpost oder auf der privaten hompage eine bereits erstveröffentichung darstellt oder nicht, darüber darf gerne gestritten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, das war sehr aufschlussreich.

Hier wird zudem noch die Meinung vertreten mäßige Sachen gar nicht erst in Netz zu stellen.

Das würde für mich bedeuten nie was irgendwo hochzuladen, aber gleichzeitig das von den anderen und der KI zu dulden. Hmm, weiß ich nicht, ob ich nicht doch was hochlade, auch wenn es nur mäßig ist, einfach weil ich dann stolz bin mal was fertig gemacht zu haben. Und andere ja auch ihre Musik, Bilder und Video ins Internet stellen, egal ob selbstgemacht oder KI generiert.

Klar sinkt so die Qualität, aber das Internet war ja schon immer ein Raum wo Jedermann seine Webseiten, Musik, Videos und Co "veröffentlicht" hat. Das macht ja gerade die Vielfalt des Internet aus. Wie traurig wäre es wenn nur Sachen ins Internet komme die einen gewissen Qualität haben und die Leute erst gar nicht anfingen damals mit ihren GIF animierten Homepages usw. Ich denke ihr wisst was ich meine.

Dann ist noch die Sache der Bewertung, wer kann dann sicher sagen ob ein Musikstück mäßig oder gut genug ist und woran macht man das fest? Was ist gute Musik? Das muss dafür ja erst mal geklärt und definiert sein.
 
Ja klar ist das nur eine Meinung, wenn das Gesetz wäre hätte es das Internet in der Form auch nie gegeben, also wenn nur überall eine gewisse Mindestqualität hochgeladen worden wäre, sprich: Homepages, Fotos, Blogs, Musik und Videos. Das ist ja alles Veröffentlichung.
 
Es gibt eh keine Instanz, die über die Qualität eines Stückes entscheidet. Insofern wird es immer verschiedene Auffassungen zu den Stücken geben. Was für den Einen handwerklich Mist ist, ist für den Anderen schön roh und hebt sich angenehm vom Mainstream ab.
Insofern würde das in den Extremen bedeuten, dass gar keine Musik ins Netz käme, würde schon eine Stimme für Mäßig zählen, da es immer jemanden geben würde, der den Track mäßig findet, oder alles landet im Netz, wenn es ausreichen würde, dass nur eine Person auf der Welt den Track gut fände.
Außerdem ist der Qualitäts-Begriff schwierig, wenn man die Musik als Kunst betrachtet. Dann mag Nichtgefälligkeit auch Ausdruck der Message sein.
 
Hier wird zudem noch die Meinung vertreten mäßige Sachen gar nicht erst in Netz zu stellen.
Laß dich davon einfach nicht aus der Ruhe bringen und mach dein Ding wie du es für richtig hältst.

Wie in jedem Forum gibts halt welche, die sich berufen fühlen gleich bekehren zu müssen oder sich gar angegriffen fühlen, wenn jemand eine andere Meinung vertritt. Ich habe auch eine persönliche und nicht allgemein gültige Meinung dazu, die habe ich einmal geäußert und das reicht.
 
Eventuell die Logik? Im Meer der mäßigen Werke gehen viel zu oft die guten unter.

Es sollte eine Art Selbstverpflichtung geben, mäßigen Kram (und damit meine ich durchaus nicht nur Musik) gar nicht erst zu veröffentlichen, nicht nur wegen einer eventuellen Regression zur Mitte.
Wer entscheidet das dann? Selbstverpflichtung klingt schon schön, ist in Bezug auf Menschen aber ein schlechter Witz.
Ich arbeite mit vielen Künstlern, und oftmals ist das musikalisch eine Herausforderung für mich, andererseits platzt der Laden auseinander und die Kids stehen drauf. Wie will man das dann rechtfertigen.

Wenn man nun schlechte Musik Selbstverpflichtend verbieten würde, würden die Leute trotzdem einen Weg finden um Gehirn wegblasenden Schranz, Baller Rap oder was auch immer unter das Volk zu bringen.

Ich mache ja auch meistens nur Musik für mich selbst, zu den Veröffentlichungen wurde ich gezwungen, jedenfalls hab ich mich nicht aktiv darum bemüht. Wenn ich mir so einiges davon anhöre denke ich mir auch oh mein Gott ist das schlecht….aber die Leute fanden es gut und wollten es haben….Soviel zur Selbstverpflichtung.
 
Du willst also nicht nur gehört, sondern auch gesehen werden oder dein Gear zeigen?
Mein Ziel oder Wunsch ist es, kreative Momente meines Lebens festzuhalten. Mir ist vollkommen klar, dass das sehr hobbymäßig und unvollkommen ist. Aber es gibt durchaus ein paar Interessierte und es kommen auch weitere Kontakte zustande. Mit meinem bescheidenen Gear kann ich bestimmt niemanden beeindrucken 🙂.
 
...vielleicht geht es eher um ein 'Gesamtkunstwerk' - wäre zumindest für mich eine Motivation...
Ja, sowas in der Richtung. Aber ich wűrde es nicht Kunst nennen. Für mich sind es einfach nur in Bild und Ton festgehaltene kleine Jams. Ich freue mich, habe über die Zeit gelernt, wie man sowas macht. Kein Anspruch auf Perfektion, weil… interessiert sowieso niemanden 🙂. Den einzigen Anspruch den ich habe: Wenn ich schon ständig mit Gear rumklimpere und mich in Synth-Foren herumtreibe, dann muss auch mal was zeigbares bei rauskommen: ein Jam, ein Video, itgendwas. Ich kann aber jetzt auch verstehen, dass da Viele hier anders denken und andere Ziele haben, bzw. kein Ziel. Was auch vollkommen OK ist.
 
Mein Ziel oder Wunsch ist es, kreative Momente meines Lebens festzuhalten. Mir ist vollkommen klar, dass das sehr hobbymäßig und unvollkommen ist.
Und genau so etwas finde ich eben toll seit dem das Internet da ist. Man sieht nicht nur die kommerziellen und perfekten Sachen, sondern auch was und wie andere Hobbyisten alles so machen. Also mich baut sowas dann schon auf wenn ich sehe, dass auch andere angefangen haben und nicht perfekt sind, das motiviert mich.

Wenn ich dann mal perfekt ausproduzierte Musik hören möchte, dann gibt es genug Chart und Spotify Playlisten dafür.

Ich werde nie auf diesem Level was hinbekommen, nehme mir aber dann das Recht auch meine Versuche des Musikmachens irgendwo hochzuladen.

Wenn ich hier dann mal was zeige(dazu müsste ich erstmal anfangen^^) dann werde ich auch gleich einen Discalmer vorn ran stellen: Bin kein Profi, das ist nix was ihr von den Charts oder der KI gewöhnt seid, das ist alles handgemacht und mit nur wenig Ahnung und Erfahrung entstanden usw.
Damit nicht irgendwer denkt, beim Raufklicken erwartet ihn nun ein super ausproduziertes und gemastertes Meisterstück.

Gute Musik ist was für Musiker, Produzenten und Künstler, den Rest liefere ich!😂
 
Ich kann aber jetzt auch verstehen, dass da Viele hier anders denken und andere Ziele haben, bzw. kein Ziel.

Ein Ziel wird immer dahinter stehen…und wenn das Ziel „nur“ 2 Stunden Spaß an einem Gerät ist.

Manchen evtl. nicht sportlich genug… „ich muss jetzt am WE einen amtlich fertig produzierten Track machen, der dann allen gefällt!“ kann auch ein Ziel sein, mutmaßlich ist bei diesem Ziel dann eher Frustration vorprogrammiert.
 
Wer entscheidet das dann? Selbstverpflichtung klingt schon schön, ist in Bezug auf Menschen aber ein schlechter Witz.
Ich arbeite mit vielen Künstlern, und oftmals ist das musikalisch eine Herausforderung für mich, andererseits platzt der Laden auseinander und die Kids stehen drauf. Wie will man das dann rechtfertigen.

Wenn man nun schlechte Musik Selbstverpflichtend verbieten würde, würden die Leute trotzdem einen Weg finden um Gehirn wegblasenden Schranz, Baller Rap oder was auch immer unter das Volk zu bringen.
Es ist schon interessant, wie man gedanklich von „Selbstverpflichtung“ zu „Verbieten“ kommt. Sagt das Wort das nicht bereits?

1. Überblick verschaffen, was es überhaupt so alles gibt.
2. Eigene Kreationen erstellen und sehr gut abwägen, ob sie auch nur ansatzweise qualitativ die Güte erreichen, die sie vermutlich erreichen sollten. Mindestens 50 Prozent tun dies einfach nicht.
3. Erst wenn man selbst davon überzeugt ist und auch genügend Zeit verstreichen lassen hat, um anfängliche Euphorien über den selbst hergestellten Misthaufen in der Realität ankommen zu lassen, und vielleicht auch noch einige Leute nach einer ehrlichen Meinung gefragt hat, dann und nur dann ins Netz des unendlichen Mülls blasen.

Notfalls nimmt man einfach die Besten der Besten als Maßstab, wenn man sonst keine Ideen hat. Und wenn man qualitativ bei 80 Prozent angelangt ist, dann kann es in die Welt.
 
Es ist schon interessant, wie man gedanklich von „Selbstverpflichtung“ zu „Verbieten“ kommt. Sagt das Wort das nicht bereits?

1. Überblick verschaffen, was es überhaupt so alles gibt.
2. Eigene Kreationen erstellen und sehr gut abwägen, ob sie auch nur ansatzweise qualitativ die Güte erreichen, die sie vermutlich erreichen sollten. Mindestens 50 Prozent tun dies einfach nicht.
3. Erst wenn man selbst davon überzeugt ist und auch genügend Zeit verstreichen lassen hat, um anfängliche Euphorien über den selbst hergestellten Misthaufen in der Realität ankommen zu lassen, und vielleicht auch noch einige Leute nach einer ehrlichen Meinung gefragt hat, dann und nur dann ins Netz des unendlichen Mülls blasen.

Notfalls nimmt man einfach die Besten der Besten als Maßstab, wenn man sonst keine Ideen hat. Und wenn man qualitativ bei 80 Prozent angelangt ist, dann kann es in die Welt.
Ich bin - auch hier - ein Anhänger des freien Marktes. Solange etwas nicht illegal ist, braucht niemand eine Selbstverpflichtung oder irgend welche andere Maßnahmen zur Einschränkung des Zugangs zum Markt. Keine Maßstäbe, es gibt nur den Markt.
Und in dem entscheiden ausschließlich zwei "Parteien" frei:
  1. Die "Produzenten", ob sie etwas für Wert erachten, auf dem Markt zu erscheinen. Welche Kriterien die auch immer daran anlegen. Viel interessantes Gear gesammelt? Zehn Jahre Konservatorium absolviert? In den 80er Jahren Background-Sänger für Michael Jackson gewesen? Egal, muss jeder selbst entscheiden.
  2. Die "Konsumenten", ob sie etwas für interessant genug halten, es anzuhören (also zumindest: mehr als die ersten 5 Sekunden lang anzuhören). Auch die sind komplett frei in ihren Kriterien, egal ob sie dann Kirmestechno oder Omma Schebulski auf ihrer Panflöte anhören.
Das ist für mich die ideale Welt, ein freier Markt und jeder kann frei entscheiden. Und Qualität ist vielleicht nicht komplett relativ, aber doch über recht weite Strecken ein individuelles Kriterium, gerade in der Musik. Darum gibt es Nischen (oder auch "the long tail": die Tatsache, dass bei fast kostenloser Distribution auch sehr entlegene und seltenst gefragte "Produkte" ihr Publikum finden können.)

Und wer jetzt jammert (hier meine ich explizit NICHT @PhonicGate), dass er dauernd von irgendwelcher suboptimal produzierter Musik behelligt wird und die Perlen (der Volksmusik, der Zwölftonmusik, des Tibetischen Obertongesangs, whatever) gar nicht mehr findet: tut Euch zu "Vereinen" zusammen, die die besten Tibetischen Obertongesänge untereinander teilen, fragt die diversen KIs, welche Musik so ähnlich ist wie Omma Schebulskis Panflöte, baut selbst irgend ein Tool, das eben diese für Euch dringend notwendige Qualitäts-Auslese erledigt (wenn Ihr WIRKLICH GUT damit seid, werdet Ihr mit so einem Tool wahrscheinlich auch erfolgreich auf dem Markt sein).

So, Wort zum Freitag fertig.
Andreas
 


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