[Holz] Arbeiten / Basteln mit Holz, DIY, Behandlungsmethoden usw.

Und wieder war es ein Schlendern durch den Bereich stark reduzierter Dinge, diesmal bei LIDL: zwei Metallkörbe, die mich zu einem Drechselprojekt anlässlich des im gleichen Monat sich ereignenden Muttertages inspirierten. Zugegeben, meine Frau ist nicht meine Mutter (was ja rein biologisch kaum Sinn ergeben würde...) aber sie hat sich dennoch ziemlich gefreut (glaube ich jedenfalls erkannt zu haben...).

Doch der Reihe nach!
Da die beiden Körbe mit je 30 Zentimetern Durchmesser nebeneinander gestellt doch einigen Platz einnehmen, kam mir eine horizontal übereinandergestapelte Positionierung in Form einer Obst-Etagere in den Sinn. Außerdem hatte ich noch einige abgelagerte Reststücke Bongossi-Holz und Reste vom Bau meiner Haustüre (aus alten Eichenbalken...) vorrätig und Gewindestäbe hat man ja sowieso in diversen Durchmessern immer im Haus. ;-)

Also zuerst das Bongossi-Material schnell auf der Tischkreissäge plus Schiebeschlitten per Augenmaß grob in eine oktogonale Form gebracht, damit das anschließende Drechseln ein wenig weniger hakelig und zügiger ablaufen konnte:

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Dieses Teil wurde letztlich zu dem zwiebelförmigen "Rotationsellipsoid" gedrechselt und sollte später das Topteil der Etagere bilden. Hier die fertig gedrechselten Teile, bis auf das erste Säulenteil (Bongossi, glänzend) noch ungeölt:

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Sämtliche Formen, Konturen und Dimensionen habe ich übrigens - entgegen meiner sonstigen Gepflogenheit, jedes Detail minutiös am PC millimetergenau vorzuplanen - ad hoc an der Drechselbank, quasi im Dialog mit dem Objekt entwickelt und umgesetzt. Wer genau hinguckt, sieht auch, dass sich ein Drechseleisen einmal im Werkstück verhakt und dabei eine ungewollte spiralförmige Spur im Holz hinterlassen hat. Ich hab's so gelassen und beim Zusammenstecken so positioniert, dass man den Fehler (oder sollte man sagen "happy accident"?) nicht sieht.

Die Säulenteile liegen auf dem späteren Sockelbrett, welches ich aus besagten Fachwerkbalken (daher die Löcher) durch Aufsägen per Bandsäge in Brettware und anschließendes Verleimen und Dickenhobeln gefertigt hatte. Die Zapfenlöcher waren noch zu kaschieren, also schnell ein paar Stopfen hergestellt:

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Eingeleimt in die Basisplatte konnte diese per Fräszirkel nun in Tellerform gebracht werden. Mittels Abrundfräser noch schnell die Kante verschönert, sah die Basisplatte dann so aus:

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Schnell mal alles zusammengesteckt (die Körbe waren noch nicht mit einer Zentralbohrung versehen):

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(Im Hintergrund sieht man übrigens mein Autoradioprojekt "Hotzenplotz™" , eine Jugendsünde aus den 80ern...)

Fertig aufgebaut und an Ort und Stelle im Wohnzimmer sieht das Ganze dann so aus. Die zwei gelben Delfine wollen übrigens Bananen sein und stehen stellvertretend für die spätere Komplettbestückung mit Obst. ;-)

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Meine Drechselmaschine?
Eine ganz kleine, einfache von GÜDE (geschonken gekrogen)

Meine Drechseleisen?
Ein Einsteigerset von Mannesmann
 

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Und wieder war es ein Schlendern durch den Bereich stark reduzierter Dinge, diesmal bei LIDL: zwei Metallkörbe, die mich zu einem Drechselprojekt anlässlich des im gleichen Monat sich ereignenden Muttertages inspirierten. Zugegeben, meine Frau ist nicht meine Mutter (was ja rein biologisch kaum Sinn ergeben würde...) aber sie hat sich dennoch ziemlich gefreut (glaube ich jedenfalls erkannt zu haben...).

Doch der Reihe nach!
Da die beiden Körbe mit je 30 Zentimetern Durchmesser nebeneinander gestellt doch einigen Platz einnehmen, kam mir eine horizontal übereinandergestapelte Positionierung in Form einer Obst-Etagere in den Sinn. Außerdem hatte ich noch einige abgelagerte Reststücke Bongossi-Holz und Reste vom Bau meiner Haustüre (aus alten Eichenbalken...) vorrätig und Gewindestäbe hat man ja sowieso in diversen Durchmessern immer im Haus. ;-)

Also zuerst das Bongossi-Material schnell auf der Tischkreissäge plus Schiebeschlitten per Augenmaß grob in eine oktogonale Form gebracht, damit das anschließende Drechseln ein wenig weniger hakelig und zügiger ablaufen konnte:

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Dieses Teil wurde letztlich zu dem zwiebelförmigen "Rotationsellipsoid" gedrechselt und sollte später das Topteil der Etagere bilden. Hier die fertig gedrechselten Teile, bis auf das erste Säulenteil (Bongossi, glänzend) noch ungeölt:

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Sämtliche Formen, Konturen und Dimensionen habe ich übrigens - entgegen meiner sonstigen Gepflogenheit, jedes Detail minutiös am PC millimetergenau vorzuplanen - ad hoc an der Drechselbank, quasi im Dialog mit dem Objekt entwickelt und umgesetzt. Wer genau hinguckt, sieht auch, dass sich ein Drechseleisen einmal im Werkstück verhakt hat und dabei eine ungewollte spiralförmige Spur im Holz hinterlassen hat. Ich hab's so gelassen und beim Zusammenstecken so positioniert, dass man den Fehler (oder sollte man sagen "happy accident"?) nicht sieht.

Die Säulenteile liegen auf dem späteren Sockelbrett, welches ich aus besagten Fachwerkbalken (daher die Löcher) durch Aufsägen per Bandsäge in Brettware und anschließendes Verleimen und Dickenhobeln gefertigt hatte. Die Zapfenlöcher waren noch zu kaschieren, also schnell ein paar Stopfen hergestellt:

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Eingeleimt in die Basisplatte konnte diese per Fräszirkel nun in Tellerform gebracht werden. Mittels Abrundfräser noch schnell die Kante verschönert, sah die Basisplatte dann so aus:

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Schnell mal alles zusammengesteckt (die Körbe waren noch nicht mit einer Zentralbohrung versehen):

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(Im Hintergrund sieht man übrigens mein Autoradioprojekt "Hotzenplotz™" , eine Jugendsünde aus den 80ern...)

Fertig aufgebaut und an Ort und Stelle im Wohnzimmer sieht das Ganze dann so aus. Die zwei gelben Delfine sollen übrigens Bananen sein und stehen stellvertretend für die spätere Komplettbestückung mit Obst. ;-)

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Meine Drechselmaschine?
Eine ganz kleine, einfache von GÜDE (geschonken gekrogen)

Meine Drechseleisen?
Ein Einsteigerset von Mannesmann
Drechselarbeiten sind zwar oft nicht so meins. Aber die liebevolle Ausführung und die sprachlich ambitionierte Beschreibung sind doch sehr fetzig (wie die jungen Leute wohl sagen würden ;-) )
 
wie viele verschiedene Holzsorten in der Obst-Etagere verbaut wurden.
Es sind derer nur zwei, nämlich Bongossi und Eiche. Man muss bei der Auswahl des Obstes natürlich auf dessen Lagerfähigkeit bei Raumtemperatur achten. Bananen, Mandarinen, Apfelsinen, Äpfel, Birnen und bedingt auch Weintrauben stellen i.d.R. kein Problem dar. Man darf die Befüllung natürlich nicht ausschließlich als "Deko" ansehen und wochenlang unangetastet herumstehen lassen. Die Etagere soll ja zum Konsum von Obst anregen, also nicht nur hübsch aussehen, sondern neben dem praktischen Lageraspekt auch zur Förderung einer gesunden Ernährung beitragen.

Die manchem vielleicht etwas merkwürdig anmutende Materialkombination kommt eben dadurch zustande, dass es im Prinzip ein upcycling-Projekt darstellt, bei dem ich wieder einmal der Prämisse der Resteverwertung gefolgt bin:

Die Bongossistücke sind Kopfenden von Zaunpfählen, die wir vor vielen Jahrzehnten auf unserem Grundstück verbaut hatten. Die Eichenteile stammen aus einem offenen Fachwerk, welches ursprünglich als Raumteiler diente, dann abgebaut und jahrelang in unserem Pferdestall gelagert wurde. Die Ammoniakdämpfe der Stallluft haben das Holz infolge der langen Lagerung komplett durchdrungen und partiell in sogenannte Räuchereiche verwandelt, es somit eigentlich aufgewertet. Den größten Teil der Fachwerkbalken habe ich nach Auftrennung und Hobeln in Brettware verwandelt und diese zum Bau meiner neuen Haustüre verwendet. Zwei der kurzen Querriegel des Fachwerks, welche sich nicht für den Türbau eigneten bildeten schließlich das Ausgangsmaterial für die Etagere.

Den Bau der Türe werde ich nach Sichtung und Selektion des umfangreichen Bildmaterials vielleicht hier dokumentieren, falls Interesse besteht...
 


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