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Paywalls überall - Die Monetarisierung der Demokratie?

  • #241
Es ist trotzdem irgendwie cool wenn man etwas exklusiv kriegt, falls man etwas abonniert. Ich selber würde mich auch über 4-5 coole smileys freuen, für das ich den sequencer talk abonniert habe. Eine Kleinigkeit, die sonst keiner Stört, aber damit man zeigen kann dass einem auch etwas daran liegt.... Solche Dinge halt. Aber vielleicht sehe ich das als einziger so und die meisten finden das bescheuert. Nur funktioniert es halt schon. Die meisten Webseiten haben eine Kennzeichnung dafür. Glaube es geht da weniger darum etwas exklusiv zu haben und zeigen zu müssen per se, sondern etwas auf das man bisschen stolz sein kann, wenn man zeigen kann das einem das auch wert ist und gerne unterstützt. Solange es kein Premium Inhalt gibt, irgendwelche Foren auf denen und Kunden zugreifen können etc. das suckt dann schon eher, ständig die Karotte vor der Nase.
Ah, das ist interessant. Auch wenn da sicher unterschiedliche Meinungen zu existieren.

ZB Lieb kümmern ist so eine eigentlich vergleichsweise kleine Geste wie bei Discord cool - also man bekommt etwas schönes, sei es noch so klein - Ja, die Kennzeichnungen - manche wollen das sogar bewusst nicht - andere Videocaster listen ihre Leute im Anschluss - oder lesen sie vor - sogar mit Sprüchen - Kann ich aber verstehen.
Unsere Supporter haben im Discord Sonderstatus - die haben eine Marke und sind da. Wer dabei ist ist dabei. Auch der Supporter Talk ist da dabei.
Aber - find ich interessant. FB hat auch so Abzeichen. Ggf. ist das schon tatsächlich sinnvoll wenn man so Badges hätte …

Sofern das technisch geht zumindest. In Steady nicht, aber es geht hier ja allgemein um das Thema - daher finde ich das bei konkreten Sachen wie eben dem ST sehr interessant.
 
  • #243
Die können manchmal nichts dafür. Als sie sie verlinkten, waren die Seiten u.U. noch frei zugänglich. Was, wenn der Anbieter die Zugriffe misst und erst wenn eine Schwelle überschritten wird, eine Paywall hochzieht? Dafür hätte ich durchaus mehr Verständnis als für Abozwang, der einem als Alternative zu Tracking "angeboten" wird.

Herzlichen Glückwunsch. Damit ist ja zumindest schon mal ein Teil des Problems umrissen.

Paywalls zerschreddern die Nützlichkeit des anderswo zu findenden Contents im Internet und mindern damit dessen Nutzen jenseits der eigenen Domain. Man könnte auch sagen, sie erhöhen die Menge an „digitalem Müll“ im Internet.
 
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M.i.a.u.: Miks
  • #244
Sogesehen ist auch die Qualität der Google-Suche weit hinter früheren Zeiten.

Fragt man die Google-KI, wie man das verhindern will kommt als Antwort: Fazit: Der effektivste manuelle Weg ist die Kombination des Ausschlusses bekannter Paywall-Seiten mit dem Suchoperator -site:. Eine universelle "Keine Paywalls"-Schaltfläche existiert derzeit nicht.

Also möglichst Kundenfreundlich über spezielle Suchoperatoren bestimmte Webseiten von vorn herein ausschließen. Bravo! Toll, was ihr aus dem Internet gemacht habt, Google.
 
  • #245
Google will eine leichte KI für alle - das ist kein schweres Modell - das erklärt sich also so - die haben das skaliert, damit man eben nicht paywallen muss.

Das was da rausfällt ist dann natürlich auch mittelgut, aber sinnvoll für den Einsteig.
Wenn man mehr will - gibt es Gemini - eigentlich wäre Gemaxi besser - weil - dann ist klarer, dass das das aufwendige Modell ist und das kostet die auch mehr Power, viel mehr! Das ist sicher der Hintergrund.

Googles KI ist nur dann tief, wenn man die hochwertige KI fragt.

Und das ist auch, was man anbieten und erklären müsste. KI ansich kostet wirklich viel Geld. Aber die Firmen müssten dann auch souverän agieren, aktuell ist es lustigerweise am ehesten Apple, denen man halbwegs trauen kann, dass sie das ernst meinen - aber Apple ist in KI besonders schwach und nicht da. Sie haben keine Suchmaschine aber eine sehr gute schnelle Volltextsuche im Rechner. und so weiter.
Hier kann man aber eher sagen - denen würde ich eher mehr vertrauen als zB denen, die ihre Kundendaten indirekt verkaufen - oder auch mal sehr direkt. Meta-Talk ;)
 
  • #246
Sogesehen ist auch die Qualität der Google-Suche weit hinter früheren Zeiten.

Fragt man die Google-KI, wie man das verhindern will kommt als Antwort: Fazit: Der effektivste manuelle Weg ist die Kombination des Ausschlusses bekannter Paywall-Seiten mit dem Suchoperator -site:. Eine universelle "Keine Paywalls"-Schaltfläche existiert derzeit nicht.

Ich sehe noch eine andere Alternative, denn (TCP/IP-)Ports gibt es auf jedem Endgerät zu Genüge. Genauso wie mit dem Darknet eine Parallelwelt entstanden ist, könnte man auch eine Parallelwelt für ein werbefreies Internet erstellen, indem man sowohl Port 80 als auch die DNS-Ports umbiegt und auf den entsprechenden DNS-Servern sicherstellt, dass mittels „Blacklists“ Hosts mit bestimmten Content (zum Beispiel Paywalls) draußen bleiben müssen. Natürlich ist das noch nicht durchdacht, denn ein solch einfacher Aufbau hätte den Nachteil, dass man die Architektur sehr schnell auch Zensurzwecken (jenseits von Werbemüll) missbrauchen könnte.
 
  • #247
Hier gibt's nochmal zwei akuelle Artikel zum Thema Paywalls und wie sie über ihr Wirken die Demokatie bedrohen.


und


Vor allem der erste Artikel geht sehr in die Tiefe und zeigt Ergebnisse einer Studie dazu. Es geht eben nicht nur um die Verlage.
Es geht um die Teilhabe am politischen Diskurs, über die Basis der Informationsgewinnung. Und wenn diese gefährdet, weil stark verzerrt oder garnicht mehr zugänglich ist, dann besteht die Gefahr, dass sich die Gesellschaft immer weiter aufspaltet - mit allen negativen Folgen. So heißt es:

"Diese Differenzierung könnte langfristig zu einer gesellschaftlichen Spaltung zwischen gut informierten und weniger informierten Bürgern führen, mit potenziellen Auswirkungen auf demokratische Prozesse und die kollektive Meinungsbildung".

und weiter

"Die Tatsache, dass sich eine informierte Elite mit Zugang zu umfassenden Analysen herausbildet, während große Teile der Bevölkerung auf stark vereinfachte Nachrichten angewiesen sind, könnte die demokratische Diskussionskultur langfristig verändern. Die Manipulierbarkeit durch selektive Schlagzeilen und algorithmische Steuerung stellt eine ernsthafte Herausforderung für die Transparenz und Objektivität der Berichterstattung dar."

Man kann natürlich auch weiterhin so tun, als wäre alles beim Alten und die Augen fest zukneifen.
 
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M.i.a.u.: PhonicGate
  • #248
Am Ende sägt man den Ast der Demokratie an, auf dem man es sich so bequem eingerichtet hat.

PROPAGANDA IST KOSTENLOS
JOURNALISMUS KOSTET
Propaganda ist allgegenwärtig, auch in den sogenannten "Qualitätsmedien" hinter Paywalls, nur das du es halt nicht merkst das es Propaganda ist wenn die Propaganda deinem Weltbild entspricht.

Und Demokratie ist in Deutschland sowieso eine Illusion und das war schon immer so, das beginnt schon damit das es in Deutschland keine Gewaltenteilung zwischen Judikative und Exekutive gibt, und auch die Legislative ist nicht wirklich unabhängig wegen Fraktionszwang.
Nur weil du alle paar Jahre wählen darfst, oder weil irgendwelche Politiker immer wieder betonen das wir hier Demokratie haben, bedeutet das noch lange nicht das du in einer echten Demokratie lebst.
Fun Fact: auch die DDR nannte sich eine Demokratie, sogar der Name selbst betonte das (Deutsche Demokratische Republik).
 
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M.i.a.u.: PhonicGate und Q960
  • #249
MOD: kleine Erinnerung, dass wir aus Gründen eine "No Politics"-Regel haben.
 
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M.i.a.u.: kafka
  • #250
Geht auch sehr schnell in so eine Verallgemeinerung, die in der Tat das Thema zerstreut, weil hier viele Weltbilder zusammenstoßen (dh es gibt viel Gesprächsstoff). Nicht sicher, ob sich alle, wie Heise und Co, die Paywalls haben selbst Qualitätsmedium nennen oder ob das nicht ein gebräuchliches Totzuschlagargument ist, was wiederum ein ganz anderes Thema aufmacht. Thema: Paywalls sind böse oder gut? Es ist nicht leicht, so ein Ding aufrecht zu halten, es gibt da sehr unterschiedliche Ideen - weil wenn man offen ist, lesen es alle und wird geteilt, bekommt aber kein Geld, wenn man Geld nimmt, lesen es viel weniger und es wird natürlich auch nicht geteilt - es ist oft für eine kurze Zeit online und wenn man reinschaut ist da diese Paywall.
 
  • #251
@Moogulator
Nun, das muss man schon ein wenig differenzieren, worum es eigentlich thematisch geht.
Früher dachte ich, ich könnte ohne Heise nicht leben. Heute weiß ich, das war ein Trugschluss, aus purem Interesse geboren.
Das ist bei anderen Themen, die entscheidender für das eigene Leben sind (Gesundheitsversorgung, der Markt für Lebensnotwendiges an sich etc.), deutlich anders.
 
  • #252
Fun Fact: auch die DDR nannte sich eine Demokratie, sogar der Name selbst betonte das (Deutsche Demokratische Republik).
Ja das ist wirklich ne Lachnummer. Aber unsere BRD ist eine Demokratie (!)Sag mir eine auf der Erdkugel die besser wäre. Unsere Demokratie
ist sogar sicherer als die der USA ,durch den Förderalsimus der einzelnen Länder und die zusätzliche Sicherung von Bundestag über den Bundesrat bei
Gesetzesbeschlüssen. Nach dem WW2 wurde das in Deutschland extra Sicher so installiert. Und jetzt bitte nicht mit Volksamstimmung kommen.
Das kann man vieleicht in der Schweitz machen mit ihren wenigen ,reichen Einwohnern.´aber nicht bei 80 Millionen.
Volksabstimmungen sind aufwending & teuer.
Klar, ab und zu könnte man eine machen. Ich hätte da auch eine Idee für was.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #253
Und Demokratie ist in Deutschland sowieso eine Illusion und das war schon immer so, das beginnt schon damit das es in Deutschland keine Gewaltenteilung zwischen Judikative und Exekutive gibt,
Doch die gibt es eben doch in Deutschland. Das ist das Grundprinzip einer Demokratie. Funfact ...Die Engländer hatten übrigens schon ca. 300 Jahre vor uns
einen Demokratischen Staat (!)
 
  • #254
Doch die gibt es eben doch in Deutschland. Das ist das Grundprinzip einer Demokratie. Funfact ...Die Engländer hatten übrigens schon ca. 300 Jahre vor uns
einen Demokratischen Staat (!)
Ganz so einfach ist es leider nicht

Aber das soll auch weniger das Thema sein, sondern mehr, der Gesellschaftliche Diskurs zum Thema Informationsvorenthaltung über Paywalls. Vor allem solche Informationen, die der politischen Willensbildung- und Findung dienen. Es geht nicht um den politischen Inhalt als Solches. Es geht um den Zugang dazu. Und alleine der wiederum ist ein Politikum. Das macht es ja auch so schwer, das Thema Potitik hier ganz rauszuhalten. Es sollte aber nicht als Trittbrett dienen, bestimmte politische Richtungen zu forcieren. Einzige Ausnahme würde ich halt bei solchen Themen setzen, die die Demokratie als Solche angreifen. Denn Demokratie ist nicht gleich Politik. Demokratie ist eine Gesellschaftsform.
 
  • #256
Ist nicht falsch auf "politisches" hinzuweisen, weil das nun auch Teil unseres Lebens ist - aber - ab dem das passiert, entgleitet das in viel höhere Ecken, die dann einfach sich nur noch verlieren in 1000er Meinungen, die einfach zu nichts führen.

Beim speziellen Thema Paywalls aber gibt es das - und hier ging es ja wohl eher um Journalismus und nicht um Politik.
Man kann gern sagen - ja, eigentlich sind die alle zusammengeschaltet und schreiben eh dasselbe, weil der große Katzenkönig sonst kommt.

Aber - leider gibt es auch Netzwerke der sehr großen Zeitungsbosse und jetzt kommt's -
Die große Chance ein neues Blatt zu gründen, ggf. überregional (wen interessiert schon die Sorge ums Schwimmbad in Klein Wülferode, was längst nicht mehr da ist, weil die alle in Salzgitter baden gehen). Die großen Dinge sind bekannt und andere durch die Großmoogule™ dieses Landes, die ja auch ein bisschen mitspielen möchten in der Politik und da kann man sehr gut sagen - ob das sinnvoll ist oder ob nicht ein paar neutrale Berichtsblätter jetzt sehr gut ankommen würden? Echt nur Fakten, gar keine Parteipolitik und keine formelle Unparteilichkeit mit eigentlichem Leitwort, was sehr viele Blätter aktuell machen.
Finde, dass man das sicher sagen kann, so neutral ohne das man Vorwürfe und Parteien aufruft, denn das würde hier alles sprengen.

Aaaaber - wie finanziert man so ein Blatt bzw. so ein Online-Portal? Genau, mit Geld, Abos, Hilfen, Steady, Patreon - genau sowas. Wie andere auch.
Und - ihr könnt das tun und die Nachteile sind klar - die sind dann weg.
Und das muss dann auch so sein - wer da mit macht - sind viel weniger - es gibt sehr groß wirkende neuere Angebote, die sehr viel machen und dadurch eine Art von Macht darstellen - heute ist das schon anders. Und das nur in der Politik - in der Musikecke, würde ich das anders sehen.

Mit Ausnahme davon ,dass ggf. größere kleinere fressen könnten.
Und vieles mehr.

Ich habe durchaus Verständnis für ein Angebot wie das von Heise etwa - da liest man einiges, aber vieles ist auch ein Artikel zum kaufen.
Da muss man diese Schallmauer erst durchdringen, spenden mache auch ich eher als Abos machen - das ist das ganze Geheimnis, oder?

Obriges bringt hier nicht so viel, ist nicht wirklich Thema, aber unten - da könnte immer was gehen -
aber - an einem Videocast mit bekannten Leuten sehe ich, dass der 4000-10000 Zugriffe haben kann und mit Paywall eben so 100 beteiligt sind, die erste Version kriegt ggf. was von Google und Steady von Freiwilligen, die zweite nur über Youtube "Members" und das ist die gleiche Idee.

Über sowas muss man immer nachdenken, wenn man Inhalte macht, wie das passt.
 
  • #257
Haben Informationen nicht schon immer etwas gekostet? Früher war es halt Papier, das man bezahlen musste. Die moderne Demokratie und Kapitalismus gab es schon immer nur im Doppelpack.

Außerdem stehen mehr Informationen zu jedem vorstellbaren Thema als man je persönlich konsumieren könnte auch komplett kostenlos zur Verfügung. Auch tagesaktuell z. B. über die ÖR.
 
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M.i.a.u.: Moogulator
  • #258
Nichts ist umsonst. Früher musste man sich die Zeitung abonnieren oder am Kiosk kaufen. Waren da nur die Eliten informiert? Heute muss man eben für die digitale Version zahlen, was auch passt, denn schließlich müssen die Redakteure trotzdem bezahlt werden, egal ob gedruckt oder digital. Und die Server, auf denen die Daten liegen, muss der Verlag ebenfalls bezahlen.
 
  • #259
Haben Informationen nicht schon immer etwas gekostet? Früher war es halt Papier, das man bezahlen musste. Die moderne Demokratie und Kapitalismus gab es schon immer nur im Doppelpack.

Außerdem stehen mehr Informationen zu jedem vorstellbaren Thema als man je persönlich konsumieren könnte auch komplett kostenlos zur Verfügung. Auch tagesaktuell z. B. über die ÖR.
Früher waren RTL und Co auch free - jetzt sind die meisten SD Sender abgeschaltet, und es koste auch Geld. Nunja.
Nieuwe Wereld.
 

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