Ich habe zwei CSQ 100, einen davon 1984 bei Matten & Wiechers gekauft, den anderen (mit noch zwei weiteren, die ich aber nicht mehr besitze) ein paar Jahre später bei Klangwerk zum Ausverkaufspreis erstanden.
Alle 4 Sequenzer wiesen ähnliche Fehler nach einiger Zeit auf. Auch heute kann man bei ebay-Anzeigen öfters lesen, daß der CSQ manchmal "spinnt".
Als der Fehler auftrat, war das Verhalten ähnlich dem von psychoelvis Beschriebenen.
Nach einiger Zeit im play-mode fingen die LEDs an zu flackern, die Sequenz holperte und endete mit einem unkontrollierten Stillstand. Die Tonhöhe jaulte dabei.
Seit Jahren beschäftigen mich nun diese beiden CSQs.
Zuerst hatte ich fehlerhafte Steckverbindungen in Verdacht. Kontakte gereinigt, CPU aus der Fassung genommen und gereinigt, das übliche halt.
Nach jeder "Reparatur" hatte ich den Eindruck, es hätte sich verbessert.
Dann war es irgendwann so, daß die LEDs nicht mehr flackerten, es trat nur noch der Fehler auf, daß einige Zeit nach dem Einschalten die CV nach unten wegdriftete und dabei auch die Oktav-Spreizung (1V/Okt) verlor.
Jetzt hatten sogar die Klinkenbuchsen einen Einfluß auf das Verhalten. Zugegeben, die waren *ziemlich* angerostet.
Wie dem auch sei, was ich bisher unternommen habe (bei beiden Geräten):
- Steckkontakte gereinigt, diverse Lötstellen neu gelötet
- Prozessorfassung getauscht (die Originale ist wirklich Müll)
- Speicher IC (2114) getauscht (hat nichts gebracht)
- Alle Klinkenbuchsen erneuert
- Netzteil auf 230V umgelötet (nachdem mir die -24,8V als *zu nah* an der Betriebspannungsgrenze des 4558 OpAmps vorkamen)
- neuer Abgleich von Grund auf
Momentaner Stand der Dinge:
Einer der beiden CSQ läuft im Moment (toi, toi) problemlos.
Der zweite verliert EIN MAL einige Zeit nach dem Einschalten die Oktavspreizung und auch die absolute CV, nach Aus- und Einschalten läuft er dann durch.
Da bin ich jetzt mit meinem Latein am Ende. Vielleicht tausche ich noch mal den FET(*) in der Komparatorleitung und im S&H, aber eigentlich habe ich keine Idee, was da jetzt (sporadisch) defekt sein könnte.
Letztlich habe ich nicht wirklich ein defektes Bauteil getauscht.
An dem Abgleich hängt viel. Der ist etwas aufwändig und sensibel, man sollte keinesfalls wild an den Trimmern schrauben. Wenn da etwas richtig verdreht ist, kann er auch schon mal richtig spinnen.
Seltsam ist halt, daß das oben beschriebene Flackern der LEDs und Abstürzen sich mit der Zeit (und dem ewigen Kontaktreinigen) *von selbst* erledigt haben.
fanwander schrieb:
Achja, und dann will ich auch noch mal probieren den 100er auf einen 600er aufzurüsten; die Firmware ist ja identisch.
Ist bestimmt machbar, große Teile der Schaltung sind ja identisch, allerdings ist der Aufwand dann doch nicht so klein.
Es scheinen auch Unterschiede bei den verwendeten CPUs zu sein, im 100'er ist es eine 8048-C028, im 600'er sind es 8048-C077 oder 8048-C256. Ich vermute, die unterscheiden sich in der ROM-Größe.
Ich habe vor einiger Zeit versucht, nach Art des 600'er den Speicher des CSQ100 mit einem Akku zu puffern. Das hat nicht funktioniert. Der 2114 braucht viel zu viel Strom, im 600'er sind wohl CMOS RAMs drin. Er hat jedenfalls nach kürzester Zeit die gespeicherte Sequenz ziemlich "randomisiert"
(*) Aus irgendeinem Grund hat Roland die verwendeten FETs beim 600'er geändert, dort sind es 2SK117-GR, im (älteren) CSQ100 sind es 2SK30-GR.
Kennt jemand den Unterschied, kennt jemand einen (heute erhältlichen) Ersatz-Typ für den 2SK117-GR ?
Gruß,
Bernd