An alle Besitzer eines Original-Korg-MS-20

serge

serge

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Das Folgende ist eine Bitte an alle Besitzer eines Original-Korg-MS-20 um einen ganz kurzen Test und Posten des Ergebnisses in diesen Thread, damit eine Aussage auf Wikipedia über den MS-20 widerlegt oder bestätigt werden kann.

Kein Interesse? Dann sei so nett und poste bitte nicht in diesen Thread.
Interessiert? Los geht's:

Auf Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Korg_MS-20 ist zu lesen, dass der Sustain-Pegel von EG2 die Filterfrequenzen invertiert beeinflussen würde:
"Ein Kuriosum ist dabei, dass bei Beeinflussung der Filtereckfrequenz durch den zweiten Hüllkurvengenerator die Wirkung des Sustainlevels invertiert ist (d.h.: hoher Sustainlevel = geschlossenes Filter, niedriger Sustainlevel = geöffnetes Filter; es sollte eigentlich umgekehrt sein)."

Hier der einfache & schnelle Test, mit dem Du an Deinem MS-20 zu überprüfen kannst, ob er sich auch so verhält.

Probier es mal aus:
- Pegel von VCO1 und VCO2 auf 0
- Lowpass Cutoff auf 5
- Lowpass Peak auf 10 (ja, soll pfeifen)
- Lowpass EG2/EXT auf 10
- alle (wirklich alle!) EG2-Werte auf 0

TEST 1
Jetzt Taste drücken (Du hörst nix), gedrückt halten und gaaanz langsam EG2 Sustain von 0 auf 10 hochregeln. Der Ton wird langsam lauter. Aber was passiert mit der Tonhöhe? Bleibt sie annähernd konstant oder sinkt sie dauerhaft (!) ab?

TEST 2
Wenn Du Sustain schließlich auf 10 gestellt hast, regelst Du langsam Lowpass EG2/EXT von 10 auf 0. Was passiert mit der Tonhöhe? Bleibt sie annähernd konstant oder steigt sie dauerhaft (!) an?

Bitte poste Deine Ergebnisse hier im Thread, idealerweise unter Angabe der Seriennummer Deines MS-20 und ob er unterhalb der VCA-Grafik (zwischen den Reglern von Lowpass und EG2) eine Schraube hat oder nicht.

VORSICHT
Es ist entscheidend, dass EG2-Decay wirklich ganz auf 0 steht. Steht er auf höheren Werten, sinkt die Tonhöhe beim Aufdrehen von Sustain und steigt beim Stoppen der Drehbewegung in der Decay-Zeit wieder an.

Danke im voraus!
 
- - - - - - - - - - Hier meine Ergebnisse - - - - - - - - - -

#146287 ohne Schraube
TEST 1 = Tonhöhe bleibt konstant
TEST 2 = Tonhöhe bleibt konstant

- - - - - - - - - - Erklärungsversuch für das Verhalten meines MS-20 - - - - - - - - - -

Am Modulationseingang des Filters entspricht der EG2-Sustain-Pegel immer 0 Volt. Alle anderen Pegel der Hüllkurve, also der Minimalwert (Ruhezustand) und der Maximalwert (der nach Ablauf der Attackzeit erreicht wird) werden immer relativ zu dem Sustain-Pegel von 0 Volt verschoben, wenn ich am Sustain-Regler drehe.

Daher bleibt bei TEST 1 die zu hörende Tonhöhe praktisch konstant (vielleicht zappelt es etwas, aber das ist nicht spielentscheidend), wenn ich wirklich langsam drehe. Hätte der Wikipedia-Artikel recht und würde der Sustain-Pegel nicht immer 0 Volt entsprechen und dazu auch noch invertiert sein, würde die Tonhöhe immer stärker absinken (und dort auch bleiben), wenn ich den Sustain-Pegel aufdrehe.

Bei TEST 2 bleibt die Tonhöhe wiederum praktisch konstant (ein bisschen Gejaule fällt nicht ins Gewicht). Ein weiterer Beleg dafür, dass Sustain beim MS-20 immer 0 Volt entspricht: Schwäche ich 0 Volt ab, bleibt es bei 0 Volt. Wäre der Sustain-Pegel größer als 0 Volt (wie bei einer "normalen" Hüllkurve), würde die Tonhöhe absinken. Wäre der Sustain-Pegel invertiert, würde die Tonhöhe steigen.
 
Ich hab das jetzt zum Spass mal auf dem iMS20 ausprobiert: verhaelt sich ebenfalls so, sogar das "Zappeln" beim schnelleren Drehen ist zu hoeren. Die Tonhoehe des resonierenden Filters bleibt konstant. :waaas:
 
# 140753

Test 1: Permanente leichte Tonschwankungen aber im Durchschnitt gleichbleibend.
Steht der Regler ganz auf 10 hüpft der Ton unkontrolliert hin und her.
Deshalb musste ich für Test 2 den Regler auf ca. 9,7 stellen.

Test 2: Keine Tonhöhenschwankungen.

Die Schraube befindet sich bei meinem oberhalb der VCA-Grafik also unter dem Wort "CONTROLLED"

Fragen:
Warum machen einige ein Geheimnis um die letzten zwei Ziffern ihrer Seriennummern ? Datenschutz ? :)
Kann mir jemand erklären was es mit der Schraube und den SeNr auf sich hat ? Danke
Hab mal gehört, dass da verschiedene Filter oder so zum Einsatz kommen....

Gruß
tiefenrausch
 
Der Level der VCF Hüllkurve ist einfach auf 0 V festgesetzt, siehe auch Aufdruck auf dem Panel, warum sollte man das ausprobieren. Wie schon Mr. Spock sagte:

Lieutenant, I am half-Vulcanian. Vulcanians do not speculate. I speak from pure logic.
If I let go of a hammer on a planet that has a positive gravity, I need not see it fall to know that it has in fact fallen.
 
Hallo Mädels

Punkt 1:
Zur Sustain-Pegel-"Problematik":
Bei einem (halb-)MODULAREN(!!!) Synthesizer ist es doch völlig unerheblich, ob irgend ein Steuersignal invertiert ist, oder nicht.
Denn:
Wie der Name "Modular" schon sagt, geht es hier doch DARUM, mittels spezieller EXTERN GETÄTIGTER Verbindungen oder durch ZUSÄTZLICHE externe Module spezielle Klänge zu erzeugen.
Und es gibt doch wirklich nichts banaleres, als ein Signal extern (mittels eines kleinen selbstgebastelten Modules) zu invertieren, wenn man es denn invertiert haben möchte (oder im Gerät eine einfache Schaltungsänderung vorzunehmen.).

Alles Weitere läßt sich problemlos dem frei zugänglichen Servicemanual des MS-20 entnehmen:
Der EG2 weist eine "Rev.Out"-Buchse auf: Hier gelangt das Ausgangs-Signal des EG2 einfach (relativ gesehen) invertiert an die Ausgangsbuchse.
Der EG1 weist eine "Reverse Out"-Buchse auf. Hier gilt dasselbe.


Punkt 2:
Das "Schraube oberhalb der VCA-Grafik"-"Problem", welches auf die verbaute Filter-Variante hinweisen soll:
Nun.
Hierbei handelt es sich schlichtweg um TOTALEN STUSS, der unter der Rubrik "völlig hirnrissig" anzusiedeln ist.

Genauer:
Unter dem "VCA-Grafik"-Aufdruck des MS20-Front-Panels befindet sich bei JEDEM Korg MS20 ganz einfach JENER Bereich des Synthesizer-Mainboards, auf welchem die beiden Stabilisierungs-ICs für die (plus-minus 15 Volt) Spannungsversorgung angebracht sind.
Fertig.
(An dieser ominösen Schraube ist nur eine Art "Distanzhalter" festgeschraubt. Das ist alles.)

Weiters:
Wenn jemand unbedingt feststellen möchte, WELCHE Filter-Variante sein MS-20 aufweist, muß er nur die wenigen, vertieft in einer "Rinne" eines Plastik-Seitendeckels angebrachten Schrauben entfernen, um einen dieser Deckel abnehmen zu können.
Dann geht es nur noch darum, festzustellen, ob im Bereich des Synthesizer-Mainboards (also bei jener großen Platine, auf welchen sich auch die Potentiometer befinden) ein sogenanntes "Daughter-Board" zu finden ist.

Anmerkung zu diesem "Daughter-Board":
Hierbei handelt es sich ganz einfach um einen zusätzlichen SEPARATEN quadratischen Print, der eine Kantenlänge von ca. 10cm aufweist und (mit größter Wahrscheinlichkeit mittels dreier Kunststoff-Distanzhalter) auf der Lötseite des großen Mainboards aufgesteckt ist.
(Natürlich wäre es auch möglich, daß dieses Daughter-Board in seltenen Fällen auf der metallischen Rückwand des Synthesizers angebracht ist.)
Kurzum:
Dieses Daughterboard wäre NICHT zu übersehen.

Im Detail:

Bei der Korg35-Filter-Hybrid-Variante (deren Filter jeweils aus fünf SMD-Transistoren und diversen SMD-Widerständen bestehen, die auf einem winzigen Pertinax-Plättchen schwarz vergossen sind, und sich auf der LÖTSEITE des Mainboards befinden) ist im Inneren des Synthesizers KEIN Daughterboard vorhanden.
Eigenschaften des Korg35:
Unpräzise, "schmutzig", relativ hohes Grundrauschen bei geöffnetem VCA.
Anders formuliert:
Charaktervoll. :D
Dies begründet auch gleichzeitig den guten (schlechten) "Ruf" der Korg MS-Synthesizer. :D
Vorsicht:
Bei maximaler Resonanz und ganz geöffnetem Lowpass-Cutoff-Regler sind (annähernd sinusförmige) Frequenzen bis 60kHz(!) BEI VOLLEM AUSGANGSPEGEL möglich (Dadurch besteht sogar bei mittleren Lautstärken Gefahr für die Hochtöner.). Natürlich gilt dies AUCH DANN wenn die Regelung des Cutoff mittels Steuerspannungen erfolgt.

Das "Daughterboard":
Hier sind die beiden Filter mittels zweier sog. "OTA-ICs" (LM13600) realisiert worden.
("OTA": "Operational Transconductance Amplifier")
Eigenschaften:
Präzise, "sauber", niedriges Grundrauschen. Von den "klanglichen" ("Rausch-Brumm-Surr-Zirp-)Eigenschaften her vergleichbar mit einer Roland MC202.

Anmerkung:
Im MS10 wurde IMMER der Korg35 verbaut. Hier gibt es also keine OTA-Version.
Da hier aber (im Gegensatz zum Korg MS20) nur EIN Filter verbaut ist, wirkt der MS10 wesentlich rauschärmer, als ein MS20 in der Korg35-Variante.

Herzliche Grüße
Christian Böckle
 
Schön erklärt, ändert aber nix an dem "Problem", dem der Thredstarter auf den Grund gehen will, nämlich, ob es einen alten MS20 gibt, der das gleiche Verhalten aufweist wie der neue (im Bereich der Filterhüllkurve)....
 

Das ist doch das Verhalten des Mini - oder ?
bei 1:12 LPF , 2: 19 HPF
 
TEST 1 = Tonhöhe bleibt konstant
TEST 2 = Tonhöhe bleibt konstant
Seriennr.;146091 keine Schraube
 
Lothar Lammfromm schrieb:
Dann gibt es also doch "Alt-Geräte", die das Verhalten des Mini-MS-20 zeigen.
Nein, wenn die Tonhöhe bei beiden Tests konstant bleibt, ist es nicht das Verhalten des Mini-MS-20.
@electronicpoison: Danke für den Test.
 
TEST1: Tonhöhe konstant
TEST2: Tonhöhe konstant

Anzumerken ist, dass beim Drehen der Regler Schwankungen auftreten, die dann beim Loslassen aber verschwinden. Ich führe das auf den mittelmäßigen Zustand des Geräts zurück.

SN ist 149599, eine Schraube habe ich nur zwischen der Schrift "Voltage Controlled Amplifier" und der Grafik. Unter der Grafik ist keine Schraube.
 
Ermac schrieb:
Ich führe das auf den mittelmäßigen Zustand des Geräts zurück.

Das hat mit dem Zustand des Gerätes nichts zu tun, es ist einfach so. Grund ist die Decay Zeitkonstante der Hüllkurve.
 
Wie gesagt selbst die Emulationen wie der iMS20 haben diese Schwankungen. Da wurde bei der Simulation sehr viel wert aufs Detail gelegt.
 
:Raufhol:

Kann einer der neuen "Kit" Besitzer diesen Test auch einmal durchführen, um zu schauen, ob es nur ein "Mini" Problem ist, oder auch die neuen Kit Instrumente betrifft?
 
MS20 Kit: Ich habe den Test leicht modifiziert: Modwheel auf VCA Initial Gain gepatched und aufgedreht. Dadurch lässt sich Test 1 über den gesamten Regelbereich von Sustain durchführen.
Test 1:
Leichte Schwankungen, aber im Sinne des Tests konstant. Denn, was bisher so noch niemand erwähnt hat: Die Schwankung hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der man den Sustainpegel regelt.
*Edit*: Bei einem weiteren Test mit Filtertyp 1 ist mir noch aufgefallen, dass die Tonhöhe nur bei gedrückter Taste konstant bleibt. Beide Filtertypen verhalten sich insgesamt gleich.
Test 2:
Im Bereich 10 - 6 ändert sich die Frequenz um ca. 10Hz, bleibt dann aber konstant. Also auch konstant im Sinne des Test. Die Drehgeschwindigkeit spielt hier keine Rolle.
 
Danke MacroDX, d.h. also die neuen Kit Versionen das Verhalten nicht haben. Gut zu wissen! Mein Kit ist schon geordert. ;-)
 
Gerne. Das Kit ist echt Klasse.
MacroDX schrieb:
*Edit*: Bei einem weiteren Test mit Filtertyp 1 ist mir noch aufgefallen, dass die Tonhöhe nur bei gedrückter Taste konstant bleibt.
Nachdem ich mir nochmal das hier gepostete Video mit dem Vergleich Original vs. Mini angeschaut habe, scheint mir genau darin der Unterschied zu liegen. Es macht beim Mini keinen Unterschied, ob eine Taste gehalten wird oder nicht.
 
Mink99 und ich haben vor ein paar Wochen mal seinen Kit MS20 mit meinem Original verglichen und dort auch dieses Sustainverhalten angeschaut. Alles 1:1 im Rahmen der Messgenauigkeit gleich.
 


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