Zum "liquid Stack" gibt es noch eine schöne Anekdote von mir.
Die UOS-Serie gab es Ende der 80er ja auch für die alte Roland S-Serie.
Im Herbst 88 habe ich meinen ersten Sampler, den S-330 gekauft - immer Sommer 88 erst auf der US-Messe vorgestellt.
Ich war zu der Zeit noch Azubi. Also ein gespartes 1/2 Jahresgehalt zusammengekrazt und für 3900,- DM den S-330 gekauft.
Eine Markendiskette kostete zu dem Zeitpunkt zwischen 5 und 8 DM/Stück.
Das örtliche Musikhaus hatte u.a. auch einen SCSI S-550 und das Roland CD-5 mit den "Emu identischen" UOS-CD's.
Der damalige Verkäufer (führt heute selbst ein Musikhaus) bot mir als bekannter Kunde an, den 550, CD-5 und die Lib über ein Wochenende mitzunehmen.
Jetzt kommt natürlich der Hacken, 5 Zehnerpacks Disketten gekauft - die nächsten knapp 400 DM versenkt.
Kurzfristig noch den Vater bearbeiten müssen um seinen Portable-TV mit Chinch Eingang für das Monitorsignal zu bekommen.
Ein eigener Monitor war vom Budget nicht mehr drin.
Mit den Formatier-, Lade- und Speicherzeiten war natürlich 48h-Schicht angesagt und selbst diese Zeit war recht kanpp, auch der TV musste ja immer vom 330 zum 550 umgestöpselt werden.
Es waren harte Entscheidungen, welche Soundbanks dürfen nun auf die raren Disketten.
Der "Liquid-Stack" hat es natürlich auf Anhieb geschafft.
Am Ende wurde mangels übrig gebliebener Disketten sogar im Detail zerlegt, also Compilations mit den persönlichen "Best Of"-Patches aus verschiedenen Banks erstellt.
...Oh, noch 0,8sec frei - da passt ja noch'ne Snare drauf...
Das waren noch Zeiten. Einige heutige Jäger und Sammler ziehen in 15sec eine 2000 Bank-Lib aus dem Netz -ohne jegliche Wertschätzung.
Das war damals noch "Knochenarbeit" in der zur Verfügung stehenden Zeit.
Die 50 Disks und den S-330 habe ich übrigens immernoch - ca. 10% der Diskshaben aber schon den Geist aufgegeben.
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Und immer wieder dieses alte Fieber....