Jarre - neues Album Equinoxe Infinity

ich bin bekennender jarre fan, aber was ich bisher gehört habe, klingt irgendwie aufdringlich.
bisher fand ich seine musik sehr vielschichtig, laut, leise, vorne, hinten, usw.
das was ich hörte, das sitzt mir auf dem schoß. das mag ich nicht so gerne.

liege ich da falsch?

Geht mir seit Oxygene 7-13 so -- immer mitten auf die Nuß, und auf Deibel komm raus so tun, als wäre er noch immer 20. Oder als wäre es immer noch 1997.

Deinen Worten entnehme ich, daß er also nach wie vor so aufdringlich klingt wie auf diesen Electronica Alben und auf der Oxygène... wieviel war es doch gleich?

Ich frage, weil ich mir noch nicht die Mühe gemacht habe, mal in die Neue reinzuhören -- aus obig genannten Gründen.

Stephen
 
bis magnetic fields 1 finde ich die jarre musik toll.
ebenso die beiden electronica alben finde ich ausgezeichnet, vielleicht sogar die besten alben.

wenn ich jetzt diese spotify links der reihe nach durchhöre, kommt das so wuchtig vor, wobei das negativ gemeint ist.
rammstein ist auch wuchtig, aber dort wirkt das cool.

ich denke, the opening, Equinoxe infinity und don't look back sind die einzigen songs, die mich ansprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss es mal aufmerksam hören, aber dieses selbstreferentielle Artworking bei gleichzeitig mittelmässiger Mucke hat mich schon bei der ersten Oxygene-Fortsetzung irgendwie angeekelt. Das er es jetzt in seinem auch immer wievielten Karrierrefrühling im grösseren Stil nötig hat, nachdem bei Electronica Kritik wie Publikum mit offener Fresse dastanden und manche es sogar als sein bestes Werk bezeichnen (soweit würd ich nicht gehen, Rendez-vous ist für mich sein künstlerischer Peak), wieder selbstreferentiell zu werden, das aber mit minder kreativen, in kurzer Zeit zusammengeklebter und schlecht kaschiert auf Club schielender Bumsmusik, kratzt schon so n bisschen sehr viel an seinem bisher kaum einreissbaren Monument seiner Frühzeit.
 
Auf mich wirkte die Scheibe 1986 ganz anders: größtenteils Getöse in dürrem Plastikklanggewand – sein erster Tiefpunkt. [...]

So ging es mir auch -- nach anfänglicher Begeisterung schlich sich ganz schnell die Erkenntnis ein, daß es so toll nicht sein kann, wenn sogar ich es nachspielen kann...

Ich muß allerdings dazu sagen, daß ich schon von der Zoolook nicht beeindruckt war -- ich weiß noch, wie ich völlig ratlos im Krefelder Plattenladen Membran stand und mich fragte, was das jetzt soll.

[...] Bis auf "Quatrième Rendez-vous", das wurde bei uns auf dem Schützenfest 1986 in der Berg- und Talbahn rauf und runter gespielt, und da passte es auch hin.

Ich gestehe zu meiner Schande, daß ich dieses Stück -- nachdem ich es aus dem Radio auf Cassette aufgenommen hatte -- zuerst irrtümlich der niederländischen Formation PERU (um Rob Papen) zugeordnet hatte, weil es mich irgendwie an die (ebenfalls von Papen und Konsorten produzierten) NOVA-Alben erinnerte...

Stephen
 
Was habt ihr denn erwartet? Das Album ist schlicht und einfach JMJ. Was sollte es denn sonst sein? Mir gefällt das Album, wie eigentlich beinahe alles von JMJ. Ist halt eben Geschmacksache.
 
Ich zabe mir das Vinyl gekauft und es lässt sich prima durchhören, ohne das etwas nerviges hängenbleibt.
Mehr erwarten wir heute also nicht mehr? Ich kann mich noch dran erinnern, dass wir mal Platten gekauft haben, damit etwas "hängenbleibt". Wenn das alles ist, spare ich doch das Geld und geh eine Stunde in den Wald...
 
ich hörs mir gerade an...bis jetzt ausser einem haufen selbstzitate und ein paar netten sounds ist da gar nix hängengeblieben...und für den track infinity müsste jmj fast gesteinigt werden...
 
Kenne nur Oxygene und höre mir gerade die neue an. Finde ich alles etwas nichtssagend, langweilig und routiniert.

Ja und spätestens ab Track 6 kann ich nicht mehr :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf mich wirkte die Scheibe 1986 ganz anders: größtenteils Getöse in dürrem Plastikklanggewand – sein erster Tiefpunkt. Bis auf "Quatrième Rendez-vous", das wurde bei uns auf dem Schützenfest 1986 in der Berg- und Talbahn rauf und runter gespielt, und da passte es auch hin.

Ich komme da zugegeben von den Liveversionen her (altersbedingt), das Album klingt tatsächlich erstaunlich dünn (und ich vermisse auf Quatrieme Rendez Vous beim Original immer noch den zu InDoors-Zeiten omnipräsenten Perrier-Voyager-Part (in Monaco dann von Gauger in die Unsterblichkeit soliert), aber so rein von der Komposition her...

Wobei ich mich heute nochmal bisschen durch seinen Kram gehört hab und mich korrigieren muss. War doch Calypso 3, der Peak. Ein Stück für die Ewigkeit. Und auch hier wieder; Live 08-12 - Phase allem anderen voran.

Infinity geb ich mir später mal auf dem Weg zum Burgerbrater.
 
Hab mir das Album am Tag des Erscheinens geholt, und da waren schon einige Exemplare über den Tisch gegangen.

Ja, es klingt nach Jarre. Und das ist auch gut so. Vielleicht wären einige hier dafür, daß er endlich zur Berliner Schule überläuft, aber wer sowas hören will, soll entsprechende Künstler hören. Jarre ist Jarre, Punkt. Und die Equinoxe Infinity ist wirklich gut.

Dazu muß man auch sagen, daß gewisse Jarre-Nummern ihren Reiz erst live entfalten. So umstritten Téo & Téa auch ist, "Vintage" kam als Zugabe eigentlich immer ziemlich gut. Extrembeispiel ist "Second Rendez-vous". Wenn man die Studiofassung unterwegs auf'm Smartphone hört, kann das stinklangweilig sein. Aber wenn man sich mal ein Konzertvideo aus den 80er oder 90er Jahren gibt, wo das mit 120köpfigem Chor und Live-Percussion und mehreren hundert Metern an illuminierter Architektur mit Projektionen drauf und Laser Harp und Höhenfeuerwerk von Gebäudedächern und allem Bombast aufgeführt wird (Protip: Paris La Défense, wovon es leider kein Videobootleg des ganzen Konzerts gibt), dann hat das gleich eine ganz andere Wirkung.

Bin also gespannt auf die nächste Tour. Oder das angedeutete Open-Air-Konzert in Hamburg. Wär natürlich geil, wenn er wieder einen richtigen Schlagzeuger dabei hätte.
 
Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass JMJ nicht so recht weiss wo er hin will und es allen recht machen möchte. So wirkt auch Equinoxe Infinity auf mich. Mit dem Ergebnis, dass es als ganzes etwas und letzlich doch NICHTS ist.

Für mich sind die beiden Alben Oxygène und Equinoxe die JMJ-Referenz-Alben. Danach haben die Alben einzelne Perlen oder sind, wie Doctor Jones davor erwähnt hat, primär Konzert-Alben die als Konzert spannend sind, als Musik-Konzept-album jedoch nicht wirklich durchwegs überzeugen.

Oxygène 7-13 fand ich noch einigermasser eine gelungene Modernisierung und ist für mich durchgängig hörbar. Verstehe aber auch wenn man dieses genauso nicht mag.

Danach find ich nur noch seine experimentellere Phase mit Métarmophoses, Session 2000 und insbesondere Geometry of Love rückblickend noch einigermassen spannend.

Danach kackt die Sache eher ab und das sage ich als JMJ-Begeisterter.

Goa oder Trance können Acts aus diesen Genres besser.
Uptempo liegt ihm heute nicht, Downtempo klappt es schon eher.
Zwischendurch gelingt ihm der ein oder andere Track, doch ein durchweg schlüssiges Album - NEIN.

Schade Equinoxe hätte Potential für ein gutes Album gehabt, doch so - nochmals NEIN.

Electronica 1+2 betrachte ich nicht als JMJ-Alben. Die 1 find ich gelungen die 2 nicht.

Nichts desto trotz gibt es immer wiedermal die ein oder andere Perle und bei vielen anderen Künstlern mit Meilensteinen in den 70'ern ist die Sachlage nicht anders. Sich stehts neu zu erfinden bzw. mit der Zeit zu gehen ist definitiv nicht leicht.

Was ich an ihm schätze ist, dass er zumindest versucht seine Sequenzen in eine Song-Format zu packen. Andere machen auf Basis beinahe ein und derselben Sequenz ein ganzes Album :zzz:
 
Jarre kann es sowieso nicht allen recht machen, weil jeder was anderes von ihm will.

Viele – besonders die Baby-Boomers, die Oxygène und Equinoxe mitgekriegt haben, als sie neu waren – wollen, daß er auf ewig wie diese beiden Alben klingt. Schon alles ab Magnetic Fields war ein Fehlgriff.

Dann gibt's aber auch die, die wollen, daß er die ollen Zöpfe abschneidet und vor allem endlich begreift, daß elektronische Musik "auf gar keinen Fall melodisch sein darf". Daß er also umschwenkt auf vollexperimentelle Musik oder zumindest auf die Berliner Schule à la Tangerine Dream 1974–1977.
 
Ich habe gestern am Abend das neue Album in You Tube gehört. Die erste ca 15 min waren spannend, gute Arrangements, einfach cool. Später hat das abgeflacht so um 20' war die Musik für mich so...bemüht. Und es hat sich nicht richtig erholt bis zum Ende.
Es ist schwierig, recht konsonante, harmonische Musik mit vielfach benutzten Akkordfolgen, wirklich innovativ und spannend zu machen. Das ist das Problem vom JMJ-Werk.
 
"Diese Scheibe ist ein Hit, / denn da klatschen wirklich alle mit. / Diese Scheibe müßta koofen, / dit is' 'ne Scheibe für die..."

Stephen
 
Ich glaube nicht, dass Jarre sich bewusst geheimnisvoll verhalten hat bzw das dies ein Teil seines Konzeptes war.
Früher waren Synthesizer neu und es gab das Internet noch nicht, sodass man Mühe hatte, überhaupt an die
gewünschten Informationen zu kommen.
Heutzutage gibt es von allem ein Tutorial auf Youtube.
 
Ist leider ähnlich wie bei Oldfield mit Tubularbells 1,2,3, ? Das neue ist zu clean? es fehlt dieses Etwas. Seit Zoolook (hab ich damals gekauft - und verschenkt..)
 


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