noVak schrieb:
nach einigen recherchen bin ich auf nen sogenannten shepard tone gestoßen, ein endlos steigender ton.
Kann mir da jemand helfen?
Yellow Magic Orchestra hatte auch mal ein Superstück - hab grade vergessen wie es heisst.
Der Sheppard generator besteht aus vielen Einheiten von VCO/VCA/LFO,
Das VCO wird ins VCA geschickt und von dort zum Ausgang
Das LFO steuert mit einem Sägezahn die Tonhöhe des VCOs und mit einem Dreieck die Verstärkung des VCAs.
Nun muss man wissen, das das Dreieck in den LFOs aus dem Sägezahn abgeleitet wird, in dem einfach die obere Hälfte des Sägezahns "nach unten geklappt" wird. Die Stelle, wo der Sägezahn umschaltet ist also identisch mit dem Minimum des Dreiecks, und der Mittelwert des Sägezahns ist identisch mit dem Maximum des Dreiecks.
Wenn man zB einen ständig fallenden Ton ausgeht, dann betrachten wir das System zu dem Zeitpunkt zu dem der Sägezahn an seinem maximum ist. Der VCO ist mit der Tonhöhe dann ganz oben, aber das VCA ist komplett leise. Die Tonhöhe des VCOs wird jetzt fallen, während die Lautstärke entsprechend ansteigt. Sobald die mittlere Tonhöhe erreicht ist, wird die Lautstärke wieder abnehmen und die Tonhöhe weiter fallen. Wenn die Tonhöhe dann ganz unten ist und nach ganz oben umschlägt (Sägezahn!), dann ist die Lautstärke minimal. Dadurch nimmt man nur das Fallen der Tonhöhe wahr, aber nie den Anstieg nach oben.
Nun nimmt man mindestens vier, bzw besser sechs oder acht solche Einheiten, und sorgt dafür dass die LFOs in einem exakten Phasenversatz zu einander laufen. Das führt dann dazu dass immer ein VCO gerade sehr laut ist während ein anderer grade ganz leise ist, usw.. Dadurch fällt das auf und ab der einzelnen Lautstärken nicht so auf.
Das komplizierteste an der Sache ist das LFO. Heutzutage macht man sowas am einfachsten in einem Softwaresequencer mit Controller-"Malen". Doepfer hatte mal ein 16-kanaliges MIDI/CV-interface, das man auch als Sheppard-LFO benutzen konnte (8 kanäle, je ein Ausgang Sägezahn, einer Dreieck).
Analog sind solche LFOs relativ umständlich zu bauen.
Ein weiterer Trick ist ein Multitap-Delay, dessen Delayzeit sehr gut auf die LFO-Rate abgestimmt ist. Dann braucht man nur eine einzige VCO/VCA/LFO-Einheit.
Florian
EDIT: Der Sheppard, den Du in Deinem Youtube-Quote hörst, ist vergleichsweise simple - eigetnlich kein richtiger Sheppard generator. Das ist einfach ein VCO das langsam von unten nach oben durchsweept und zwei Delays dahinter. Gute analoge Synths schaffen solche 10-Oktaven-Sweeps schon.