100 Prozent DAWless??

Bin auch komplett Dawless. Mastere aber sehr gerne auch über Daw. Master seq Mpc 5000 / Mpc 1000, div Grooveboxen, Synths, Sampler, Soundcraft Delta, Soundcraft Studio 24, Tascam msr16/Tascam atr60 /58, Fostex 2424 und natürlich einiges an Outboard Fx zur Kanal und Summenbearbeitung.
Es macht einfach total Laune im Kreativen Prozess Dawless überhaupt machen zu können.
Bin aber auch nicht der Frickler / Schnippler sondern eher auf Spontan und Live ausgelegt , daher passt Dawless sehr gut ins Konzept . Immer wieder entspannend wenn der Rechner aus ist .
 
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Ich hab lange Zeit (1990 bis 2010) Dawless "gearbeitet" und den Rechner dabei allenfalls für Sounddesign oder das Brennen von CDs verwendet. Daher empfand ich das arbeiten mit DAWs persönlich als große Befreiung, wenngleich ich auf Hardwaresynths nicht verzichte. Ich finde, dass sich das für meine Zwecke und angesichts meiner Situation (Nichtmillionär) ganz gut ergänzt.

Obwohl ich gern im virtuellen Universum herumeiere, tut es manchmal auch gut, mit reduzierten Möglichkeiten und mehr Fokus in ein inneres Kloster einzukehren (um es mal geschwollen auszudrücken). Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, dass ich in beiden Welten zu recht unterschiedlichen Ergebnissen komme und manchmal schleichen sich da lästige Routinen ein, die ich durch einen Wechsel des Ansatzes leichter durchbrechen kann.
 
Live tue ich das und ich gehe immer mehr in diese Richtung.
Im Studio nehme ich immer mehr "nur noch auf". Weiss nicht ob das zählt.

Auch weil Software und OS immer mehr und öfter irgendwas rauskicken und damit die Sicherheit das alles noch da ist auch durch Abos eher in Gefahr ist - daher Minimalisierung auf dem Rechner - Rückzug aber dennoch kein Feind von Computern.
@Moogulator

Ich bin komplett DAWless.
Klänge, Effekte, Mixing – kann man gut mit Hardware machen. Wenn über mehrere Geräte verteilt, dann aufwändiger beim Aufbauen, Verkabeln, Speichern.
Sequenzieren, Arrangieren – hier ist mir Hardware zu eingeschränkt. Auf einem Computer mit großem Bildschirm viel detaillierter, übersichtlicher, flexibler.
Klar kann man auch Klänge, Effekte, Mixing sehr gut auf einem Computer machen, aber beim Thema Sequenzieren, Arrangieren sehe ich für einen Computer keine Alternative in Hardware. Mir viel zu eingeschränkt, wenig übersichtlich gegenüber einer Software mit großem Bildschirm.
Verstehe dein Argument. Ich schau halt immer, wenn ich mir ein neues Gerät kaufe, dass es immer einen internen Sequenzer hat. Darauf lege ich immer größten Wert. Weil wenn die Geräte ihren eigenen Sequenzer haben, dann fahr ich auch während des Kreativprizesses ziemlich gut. Auch beim Arrangieren hab ich einige einfache, aber effektive Strategien
 
Live tue ich das und ich gehe immer mehr in diese Richtung.
Im Studio nehme ich immer mehr "nur noch auf". Weiss nicht ob das zählt.

Auch weil Software und OS immer mehr und öfter irgendwas rauskicken und damit die Sicherheit das alles noch da ist auch durch Abos eher in Gefahr ist - daher Minimalisierung auf dem Rechner - Rückzug aber dennoch kein Feind von Computern.
@Moogulator

Ja das versteh ich. Ich hab mir mein Setup halt so zurecht gebastel, was viel kann, viele kreative Möglichkeiten hat, aber trotzdem alles machen kann, was ich eben machen will. Abmischen tu ich während des Prozesses, also während ich einen Track bastle und am ende eben die Gesamtsumme am Mischpult. Ich liebe einfach die Limitierungen. Technisch ist man zwar limitiert, aber wenn man das von der kreativen Seite aus betrachtet eben nicht
 
Korrekt - wobei ich davon aus gehe, dass alle dieses Ziel erreicht haben bzw sehr schnell anstreben. Man muss leider hier und da mal umdenken oder mal minimaler oder anders arbeiten - um dafür aber mehr "intuitive musikalische Zugänglichkeit" zu erhalten. Und diese herauszufinden ist selbst für mich schwer - einem der lange schon so arbeitet und dennoch bei neuen Geräten den besseren Weg finden für die eigenen Sound und Arbeitsweise - bei mir sehr "live" und mit viel Eingriff und spontaner Energie. Das ist nicht so, dass Soft das gar nicht könnte - es ist aber ein anderer Prozess - achja, ich verwende auch iPads. Das ist auch Soft und viele meiner Synths sind am Ende Software - ich verwende live sogar keinen einzigen analogen Synth. nicht aus Prinzip - aber hat sich so ergeben.
 
@Moogulator

Ja das stimmt. Ich selber verwende zweimal die Korg Electribe 2, mit jeweils der Hacktribe Firmware, den Microfreak und die TD3 Mo für die Bässe und eben ein Mischpult und Effektgeräte. Mit dem Setup kann ich alles machen was ich eben machen will. Man muss, wie du bereits erwähnt hast, umdenken. Aber früher oder später komm ich eh auf das Ergebnis auf das ich kommen will. Seitdem ich auf der electribe sampeln kann, auf der blauen, hat das meinen Workflow ziemlich stark verändert. Finde es cool das man jetzt seine eigenen samples laden kann.
 
Ich bin so abgenervt von den ganzen halbgaren Sequenzern, die einfach überall mit eingebaut sind . Das Gegenstück zu den Loopern ohne die heute anscheinend kein Multi FX mehr zu verkaufen ist . Kann ich nix mit anfangen .
So unterschiedlich sind wir hier .
 
Bin auch komplett Dawless. Mastere aber sehr gerne auch über Daw. Master seq Mpc 5000 / Mpc 1000, div Grooveboxen, Synths, Sampler, Soundcraft Delta, Soundcraft Studio 24, Tascam msr16/Tascam atr60 /58, Fostex 2424 und natürlich einiges an Outboard Fx zur Kanal und Summenbearbeitung.
Es macht einfach total Laune im Kreativen Prozess Dawless überhaupt machen zu können.
Bin aber auch nicht der Frickler / Schnippler sondern eher auf Spontan und Live ausgelegt , daher passt Dawless sehr gut ins Konzept . Immer wieder entspannend wenn der Rechner aus ist .
@Feldrauschen


Ja genau so denke ich auch. Am Ende nehm ich alles als Gesamtsumme in Audacity auf. Mischen und lautstärke anpassen immer an den Geräten direkt und am Mischpult
 
kleiner Einwurf von meiner Seite:

DAW-less bedeutet nicht = PC-less ! einfach fürs Protokoll ;-)
....dieser PC = DAW Fokus hier im Forum nervt ein kleinwenig ;-)

Das sollte man sich vielleicht auch einmal klar machen.
Ich z.bsp. nutze den PC über den gebrauch von pluginhosts ( was nicht das gleiche ist wie ne DAW)
---> als realtime play-instrument.
ab keyboard gespielt. ( "ab keyboard spielen" ist hier der springende Punkt / KEIN Sequenzing ! keine produktion )


Z.bsp. würde ich heute für FX nichts mehr anderes nehmen wollen als wie plugins.
Gibt ein paar spezielle HW Ausnahmen, wo der PC nicht mitkommt. (wie z.bsp. OTO Biscuit)
Und euro-modular hat auch gewisse stärken.
Für "ab keyboard" spielen würde ich auch keine (Synth-) Hardware mehr wollen

gibt da also verschiedene Herangehensweisen vs. PC ;-)



Hardware setup hab ich auch. Modular + Elektrons.
was ich nicht richtig hinbekomm ist das vermischen von HW mit ITB.
finds dann uninspirierend.
( recorden + samples oder loops schneiden ist was anderes )

heisst: Hardware ist bei mir IMMER *voll* sequenzing basiert.
ITB basiertes arbeiten ist IMMER rein "Hand-spiel" basiert.

DAW starten und als sequenzer nutzen mache ich praktisch NIE.
also: Sequenzing ist bei mir IMMER voll HW basiert !!
das verbinde ich aber mit dem PC.
D.h. wenn was im PC sequenziert wird, kommt das sequenzing von aussen von der HW.
 
Nur geht es da schon sehr wieder richtung DAW was ich eigentlich gar nicht möchte...aber liese sich ja bei Bedarf nachträglich noch einrichten...
Wenn man mit seiner Hardware alle Klänge erzeugen kann, die man braucht, genügend Effekte in ausreichender Qualität hat, dann kann man die Funktionen im Computer auf MIDI-Sequencing und rudimentäre Audio-Bearbeitung reduzieren. Man kann seine Songs als Stereo-Summe oder auch einzelne Parts als Audiospuren aufnehmen. Ob im Computer oder mit einem Multi-Track-Recorder in Hardware. Dann kann man noch den Mix, das Arrangement etwas anpassen, ohne wieder Hardware als Audio aufnehmen zu müssen. Im Computer ist es natürlich übersichtlicher z.B. am Arrangement zu basteln. Möchte man noch was auf der MIDI-Ebene ändern, muss man danach natürlich wieder Audio aufnehmen. Einfacher ist es, wenn alle Klänge und Effekte ein einziges Gerät macht, und zwar alles gleichzeitig. Es gibt aber kaum so mächtige Hardware-Klangerzeuger, wo neben Gesamt-Polyphonie, der Flexibilität und Qualität der Klangerzeugung auch noch die Flexibilität, Quantität und Qualität bei den Effekten gegeben ist. Begrenzt auf reine digitale Synth-Sounds soll der letzte Virus angeblich nicht schlecht sein. Flexibler bei Klangerzeugung sind Kronos/Nautilus. Effekt-Sektion dort auch noch einigermaßen flexibel. Kurzweil gibt's aktuell nur in groß. Ansonsten Montage/MODX/MODX+. Roland hat eine einzige Reverb-Instanz. Es gibt da zwar Mehrkanal-Audio-USB, aber dann mischt man halt im Computer.
 
Wenn man mit seiner Hardware alle Klänge erzeugen kann, die man braucht, genügend Effekte in ausreichender Qualität hat, dann kann man die Funktionen im Computer auf MIDI-Sequencing und rudimentäre Audio-Bearbeitung reduzieren. Man kann seine Songs als Stereo-Summe oder auch einzelne Parts als Audiospuren aufnehmen. Ob im Computer oder mit einem Multi-Track-Recorder in Hardware. Dann kann man noch den Mix, das Arrangement etwas anpassen, ohne wieder Hardware als Audio aufnehmen zu müssen. Im Computer ist es natürlich übersichtlicher z.B. am Arrangement zu basteln. Möchte man noch was auf der MIDI-Ebene ändern, muss man danach natürlich wieder Audio aufnehmen. Einfacher ist es, wenn alle Klänge und Effekte ein einziges Gerät macht, und zwar alles gleichzeitig. Es gibt aber kaum so mächtige Hardware-Klangerzeuger, wo neben Gesamt-Polyphonie, der Flexibilität und Qualität der Klangerzeugung auch noch die Flexibilität, Quantität und Qualität bei den Effekten gegeben ist. Begrenzt auf reine digitale Synth-Sounds soll der letzte Virus angeblich nicht schlecht sein. Flexibler bei Klangerzeugung sind Kronos/Nautilus. Effekt-Sektion dort auch noch einigermaßen flexibel. Kurzweil gibt's aktuell nur in groß. Ansonsten Montage/MODX/MODX+. Roland hat eine einzige Reverb-Instanz. Es gibt da zwar Mehrkanal-Audio-USB, aber dann mischt man halt im Computer.
Ja. Genau so habe ich dss mit meinem Radias gemacht. Habe alles live eingespielt. Mit Cubase alle eingehenden Mididaten aufgezeichnet. Angepasst und korrigiert und wieder zurückgesendet zum Radias. Der Radias hat vier Timbres(4xMultimode) Auf einem Timbre hat man auch Drumkits, die sehr Fett klingen und zig Effekte. Habe ihn noch, aber gerade steht er nur rum. Ich beschäftige mich momentan mehr mit dem analogen Zeugs. Möchte ihn aber gerne auch mal als Effektgerät nutzen. Er hat auch Audio Eingänge genau für dass...
Der Kammfilter des Radias ist nicht von dieser Welt. Mal schauen wie eine Acidline glingt wenn ich sie durch den Radias schicke....habs noch nie ausprobiert:)
 
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Aktuell will ich nur spielen ( wie ein Rottweiler auf dem Kinderspielplatz ) , wenn ich mit der DAW anfange wird das komplexer als ich aktuell will - das artet dann in Arbeit aus. Für mich ist es Hobby und Entspannung - Stress gibts woanders genug.

Ich will aktuell nichts "produzieren" oder irgendwem meine Musik aufdrängen - eher an meinen musikalischen ( den echten ) Fähigkeiten feilen.
( Und da habe ich wie viele noch viel vor mir ! )

Ein Bekannter orientiert sich aktuell an Beethoven ( die unvollendete ) - er hat ein paar Lieder seit Jahren in der Mache - die sich schnell und gut entwickelten - und dann in der DAW-Tweak-Phase hängengeblieben sind - das wurde nie fertig - evt. ein Negativbeispiel.

Produktiv wird´s wenn ein paar Musiker die zusammenpassen einfach musizieren (nennt es auch jammen wenn Ihr wollt ;-) )

Es ist auch eine Frage wie viel Zeit man investieren kann oder will - wir haben heute SEHR viele Möglichkeiten - MIdisequenzing war ein produktiver Durchbruch für Viele - einige Möglichkeiten die heute dazugekommen sind hindern aber auch an der Entwicklung von Fähigkeiten ( Smartphones - egal ob mit Roboter oder angebissenem Apfel )
 
Interessanter Thread! Ich habe Mitte der 90er begonnen elektronische Musik zu machen. Mit einer TB-303, das ging so ein halbes/dreiviertel Jahr. Nur die 303 in einen vom besten Freund geborgten Gitarrenamp, manchmal per Hand synchronisiert zu Technoplatten, die dann aber aus einem anderen Lautsprecher kamen :D Hat Spaß gemacht und mir hat nichts gefehlt... Ein paar Wochen vor dem Kauf der 303 war ich nämlich bei einer Art Akai-Musikladen-Tour zugegen, da wollte ich mir nur den Remix 16 in echt anschauen... Aber es kam alles anders, Herr Stadelmann hatte nämlich auch eine MPC 3000 dabei. Das war's für mich. DIE wollte ich haben. Das MPC-Konzept hat mich sofort überzeugt. Ich war 15, die MPC 3000 unfassbar teuer. Wenngleich ich in den Jahren zuvor fleißig soweit es ging gearbeitet und das ganze Geld gespart hatte. Glücklicherweise wurde mir zugetragen, dass Akai mit der MPC 2000 eine preiswertere Schüler-taugliche Maschine in der Pipeline hatte und auf die wartetete ich eben und kaufte mir bei der nächsten guten Gelegenheit eben die 303 vom erwartet-gesparten Geld. Schön per Nachname aus Wien. Gott war ich aufgeregt, hat aber alles geklappt und die 303 ist immernoch hier.

Und als die MPC 2000 dann am Start war, alter - endgeil. Alle Drumsounds und sonstwas zur Verfügung, mit Disketten die 32 MB Arbeitsspeicher manchmal randvoll geladen usw. Von da an habe ich noch mehr gearbeitet und jede Mark in weiteres Equipment gesteckt. Eins bedingt das andere ;-D Einzelouts erfordern Mischpult, Mischpult erfordert Effektgeräte und ermöglicht weitere Synthesizer.

Irgendwann hat dann Cakewalk 3.0 als MIDI-Sequencer Einzug gehalten, Liveacts habe ich aber immer mit der MPC als Zentrale gespielt. Und auch im Studio hat mir das stehts besser gefallen.

Dann betrat 2001 oder so Ableton Live in einer Beta-Version die Bühne. Das war krass! Ich meine vorher schon mit Sonic Foundry's Vegas herumgespielt zu haben was Loops angeht. Irgendwas gab es vor Live jedenfalls. Mag auch ReCycle gewesen sein. Live hat es dann aber greifbarer/unmittelbarer werden lassen. Seither bin ich Live-Nutzer, viele Features kamen dazu. Was dann aber leider nie richtig geklappt hat, vor allem in den späteren Versionen so ab 6 vll, war die Synchronisierung mit dem MPC-zentrierten Setup.

Ich bin dann transkontinental umgezogen, erstmal auch mit One-Way-Ticket ohne absehbares Ende, da konnte ich nur wenig mitnehmen bzw. hier in Deutschland einlagern. Da habe ich fast alles verkauft. Die 303 ist geblieben und ich meine zeitgleich wurde vollmundig die MPC 1000 angekündigt. Die schien mir sinnvoll, mit Akai war ich bis dorthin stets zufrieden, so dass ich auch die MPC 2000 mit weggegeben habe. Der Käufer wollte alles nur als Paket kaufen. Die 303 stand natürlich nie zur Debatte, haha. Lustigerweise hatte ich noch ein Booking zwischendrin, das war schon längerfristig geplant, ich hatte es aber vergessen und stand dann ohne MPC und Co da. Habe den Gig also mit Ableton Live gespielt, was für eine Scheiße das war. So indirekt, ich kam mir vor wie entkoppelt vom Publikum und auch der Musik iwie. Hat aber niemand gemerkt, aber das Set war recht lahm/unabwechslungsreich und hat überhaupt keinen Spaß gemacht bei mir.

Dann kam die MPC 1000, das war eine RIESENenttäuschung sondergleichen. Fehltrigger, Bugs, kack-Sound. Die ging sofort wieder weg, ich dann auch. Bin zwei Jahre weggeblieben, in der neuen Heimat hatte ich aber dank des Jobs sofort wieder eine MPC 2000, dazu ein professionelles Studio zur Hand (Neve 8038, alles an erdenklichem Outboard - 1176, LA2A, Pultecs, Lexicon 480, H3000, EMT 251(!!!) und AMS). Das war famos.

Zurück zuhause, die MPC 2000 ist in Cali geblieben, habe ich mir dann eine MPC 2000 XL gekauft, die gab es zu der Zeit gerade noch so neu in der letzten Ausbaustufe, als MCD mit Cardreader. Was mich der MPC1000-Exkurs und auch die Zeit in L.A. gelehrt hatte: Qualität schlägt Quantität. Immer. Sprich, lieber habe ich zwei Features die auch funktionieren als 1000 tausend halbgare Möglichkeiten. Ich habe da auch auf 24-Spur-2"-Tape aufgenommen, da braucht es Disziplin. Beruflich hatte ich täglich mit den Besten der besten LA-Sessionmusikern zu tun, da wird man auch demütig und gleichsam steigt der Anspruch an die eigene Arbeit. Nehmen wir Vinnie (Colaiuta), der im Aufnahmeprozess nicht rumballert wie irre, sondern dem Song bzw. Künstler etwas liefert. Vll einen simpel anmutenden Grundbeat, aber DER sitzt immer und zu 100%. Selbst bei den Fill-Ins ist keine Note ungewollt oder unnötig gespielt.

DAS bringt mich zu DAWs. Lieber habe ich beispielsweise eine MPC 3000 - für mich die ungeschlagene Groove-Queen, tight und mit Druck - als eine DAW mit tausend Features, die aber nicht den Groove besitzt und obendrei viel weniger direkt und intuitiv zu bedienen ist. Hätte die MPC 3000 das Track-Mute-Feature über die Pads, dann wäre sie in meinem Studio. In jenem habe ich es aufgegeben, Live mit der Hardwarewelt rund um die MPC 2000 XL zu synchronisieren, und bin den Weg weitergegangen. Jetzt konnte ich mir in den letzten paar Jahren endlich das kaufen, was ich immer haben wollte. Eine 909 war der Anfang davon, dazu das Midas Venice 320 und es kamen noch 707/727 sowie zuletzt die 808 dazu. Auch hier habe ich mir die verfügbaren Alternativen angeschaut, die aber letztlich keine sind. Wenn man eine 909 oder 808 haben möchte, dann hat das einen Grund. Klang und Groove und auch die Art der Bedienung, das bekommt man dort instant. Die RD-x's finde ich schon vom Sound her unerträglich, dazu der seltsam-steife Nicht-Groove.

Jetzt habe ich zwar als Sync-Box/Start-Stop-Kiste eine Multiclock im Setup, die würde vermutlich auch Ableton Live im Zaum halten, aber ehrlich gesagt vermisse ich Live bzw. den Rechner null,null. Tatsächlich mag ich Live iwie immernoch gern und ich kenne mich durch die lange gemeinsame Zeit auch komplett aus, aber es ist auch so, dass mich das "Musikmachen" am Rechner nach wenigen Minuten langweilt und auch ermüdet, während es an den Maschinen komplett anders ist. Ich habe als virtuellen Skizzenblock und Archiviersystem Drumazon (909) und Nepheton (808) sowie ABL3 (303) auf dem Macbook, das läuft auch alles - aber das ist WELTEN davon entfernt, was ich mit der Original-Hardware habe. Schalte ich beispielsweise NUR die 808 allein an, dann ist das sofort der Hammer und eine halbe Stunde vergeht wie im Flug und ich bin danach wach und euphorisiert. Nach einer halben Stunde vor'm Rechner bin ich innerlich gelähmt. Controller helfen nur marginal. Der Sound ist dünn und unecht. Als Ingenieur bin ich auch allgemein neutral und obendrein der technologischen Evolution gegenüber aufgeschlossen. Aber bislang überzeugt mich das überhaupt nicht.

Das Marketing-Blabla kenne ich aus der PlugIn-Welt. Auch dort ist gute Hardware meilenweit vorn, wenn guter KLANG primäres Ziel ist. Es muss absolut nicht die klassische Liga aus Neve, Pultec und Urei sein. Elysia, Zaehl oder ADT und auch Eventide bieten großartige Geräte NEU an.

Jetzt muss man natürlich schauen, was die Werkzeuge für einen Zweck erfüllen sollen. Wenn ich ausgefeilte Arrangements machen wollen würde, dann würde ich auch zur DAW greifen. Übersichtlichkeit, non-destruktives Editieren mit Undo, Automationen und Instant-Total-Recall sind dafür super! Aber ICH komme mit einer DAW nicht zu solchen Patterns wie ich sie mit der Hardware leichtfüßig und mit Freude erstelle. Songs im klassischen Sinn erstelle ich nicht, ich spiele alles live. Aber... mittlerweile bin ich da an eine Grenze gestoßen, an die Grenze des machbaren. Es bräuchte so 3-4 Arme mehr. Die hier weiter vorn vorgestellte Idee mit den unterschiedlichen Patterns für verschiedene Abschnitte eines Songs ist super! Wenngleich bei mir ja einige Sequencer parallel laufen und es schwierig ist, die beispielsweise nur für so Fill-Ins zu bändigen. Das braucht Übung, wie ein akustisches Instrument eben auch. Eine aktuelle Arranger-Workstation hat auch eine Gazillion mehr Features als ein 100% intakter und gestimmter Steinway D im Studio 1 des Funkhauses Nalepastraße, ohne Frage. Aber WENN ich den besten Klavierklang haben möchte, auf welches von den beiden erwähnten greife ich dann zurück? Sofern ich es beherrsche, das setze ich mal voraus. Und exakt SO sehe ich mein Setup. Die 909/808/303/7x7 sind MEINE Stradivaris. Die kann ich bedienen, kenne und schätze ihre Eigenheiten und sehe die vermeintlichen Limitationen eher als Reduktion auf das Wesentliche. Selbst ein scheinbar simples Delay-Pedal wie das Eventide Timefactor will mit all seinen Möglichkeiten erstmal umfänglich erlernt und dann adhoc bedient sein.

Jedenfalls bin ich mit meinem kompakten und auf die wesentlichen Komponenten reduzierten DAWless-Setup rundum zufrieden. Habe jetzt seit ein paar Tagen das EB-16-Board in der MPC, wieder x neue Möglichkeiten, die erkundet werden wollen.

Am Ende bleibt mein Motto "Es ist der Indianer und nicht der Pfeil."

Mir ist bewusst, dass das Setup für MICH funktioniert, jemand der/die sich mit einer DAW wohlfühlt, nimmt eine 808 wohl als sperrig und einengend wahr. Es ist ja auch nur Musik, das soll Spaß machen. Beim Hören und Machen.
 
Interessanter Thread!
Ja, finde ich auch! Einer der besten in den letzten paar Wochen...
Mit dem remix 16 hast du nicht viel verpasst...er war in seiner funktionsweise recht eingeschränkt und konnte insgesamt nur etwa 30sec. Sound speichern, verteilt auf 16 Pads. Und Speichererweiterungen auf 64 bzw. 128Mb kosteten damals fast ein halbes vermögen, mal ganz abgesehen von den Anschaffungskosten für das Gerät. Habe da das Geld lieber für Vinyl ausgegeben. Wollte ihn eigentlich in mein DJ Setup einbinden. Bin damit aber nie richtig warm geworden. Hab ihn dann gegen eine MC 303 getauscht, die mir schon recht viel mehr zusagte, aber so richig 303 kann sie auch nicht, wie der Name einem vorgaukelte:)
 
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Eine Zusammenfassung dazu (vorheriger Post) wäre gut.

Mein Dawless Setup: MPC One synct als Master Hapax und den Polyend play. Hapax spielt auf einer Spur Drums des Isla S2400. Die MPC One benutze ich ausschliesslich um Audiospuren aufzunehmen und aufgenommene Autosamples abzuspielen. Hapax steuert mehrere Synths an. Die gehen alle in das Midas Venice 16R. Da sind auch die FX dran.

Hier findet der Kreativprozess statt.

Danach gehts in die DAW zum arrangieren und mischen. Die DAW ist in einem anderen Studio daneben. Schritt 1 im DAWless Studio macht extrem viel Spass. Schritt 2 weniger.
 
DAW-less bedeutet nicht = PC-less
Das stimmt, das müsste man präzisieren.
Es geht ja meistens um PC less. Denn umgekehrt ist z.B. eine MPC One auch eine DAW.
siehe hier:
Die MPC One benutze ich ausschliesslich um Audiospuren aufzunehmen und aufgenommene Autosamples abzuspielen.

Es sind eigentlich auch 2 Sachen, über die man dabei diskutiert.
Punkt 1 ist der PC als Gerät als solches, der in seiner nüchternen Erscheinung und seiner häufigen Nutzung für Arbeitsvorgänge irgendwie uninspirierend ist.
Lösung ist PC-less.
Punkt 2 ist die Arbeitsweise, alles zentral aufzeichnen oder programmieren oder ein eher live-artiger Zugang. Hier geht es dann tatsächlich um DAW-less.
 
Eine Zusammenfassung dazu (vorheriger Post) wäre gut.

Mein Dawless Setup: MPC One synct als Master Hapax und den Polyend play. Hapax spielt auf einer Spur Drums des Isla S2400. Die MPC One benutze ich ausschliesslich um Audiospuren aufzunehmen und aufgenommene Autosamples abzuspielen. Hapax steuert mehrere Synths an. Die gehen alle in das Midas Venice 16R. Da sind auch die FX dran.

Hier findet der Kreativprozess statt.

Danach gehts in die DAW zum arrangieren und mischen. Die DAW ist in einem anderen Studio daneben. Schritt 1 im DAWless Studio macht extrem viel Spass. Schritt 2 weniger.

genau, vor Schritt 2 scheue ich mich exakt aus diesem Grund. Weil es müßig ist und mir meine adhoc-Jams eigentlich auch so gefallen wie sie sind.
 
DAW-less bedeutet nicht = PC-less ! einfach fürs Protokoll ;-)
Stimmt, ich sortiere und schneide damit die Samples für meine MPC und spiele auch mal Updates in die aktuelleren Geräte ein oder bestelle Kabel bei Thomann :D Aber direkt dann beim Musikmachen ist der PC außen vor.

EDIT: Bin da mittlerweile bei iZotope RX Elements angekommen, das ist schlank und kann das Audio samplegenau sowie im Frequenzbereich darstellen. Wenn gewünscht auch parallel zur Standard-Amplidutendarstellung. War seit CoolEdit nicht mehr zufrieden mit dem was ich danach ausprobiert habe. RX Elements gibt es oft sehr billig. Der eingebaute Analyzer und die frei konfigurierbaren Tastaturkürzel sind auch top. Fades, Normalisieren und natürlich schneiden, alles flink und elegant erledigt.
 
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Ich find so Diskussionen über Arveitsweisen immer sehr interessant, da man sieht wie unterschiedlich wir alle funktionieren.

Ich arbeite da ohne DAW-Scheuklappen, da es Dinge gibt, die man ohne viel Geld einfach nicht in real produzieren kann. Aber, mein Hardwaresetup inklusive Sequenzern (Deluge, Hapax) läuft komplett autark. Ich kann den Mac laufen lassen und alles durch die DAW schleifen, dann hab ich gleich die Möglichkeit Softwareeffekte einzubauen, oder ich kann den Mac ausgeschaltet lassen und alles übers Mischpult direkt auf die Boxen geben.

In der DAW wird aufgezeichnet, re-arrangiert und gemischt, aber auch mal hier und da etwas ergänzt. Also alles andere als DAWless, aber mit der Komponente, dass ich meist DAWless komponiere.
 
Stimmt, ich sortiere und schneide damit die Samples
DAS natürlich sowieso !!!
seit ich waveLab hab ist das kein Thema mehr.

wobei, stimmt: ich habe viele Jahre lang alles vom modular in der MPC recordet.
selbst Vinyls digitalisieren hab ich in der MPC1K gemacht.
Musikrechner hab ich erst seit 6 Jahren wieder.
(hatte 10 jahre lang keinen Musikrechner / das extra gekaufte Mac (13") lappy war mir zu klein /
weiss nicht wie Leute am lappy ne DAW laden + bedienen können ?...ist mir völlig schleierhaft wie sowas geht)

Die MPC1K war also lange (auch) mein Wavelab ersatz.
 
Eines der Probleme der DAW ist einfach der Riesenbildschirm vor der Nase. Der 32 Zoll hat ja tausend Vorteile aber beim Einspielen kann ich nicht anders und sehe drauf. Und beim Mischen schaut man EQ-Kurven an oder die Panposition. Dinge die die Ohren besser machen.
Dazu gibt es noch eine kleine Lösung: Ich verwende extrem oft den Plugincontroller SSL UC1. Damit kann ich den Bildschirm beim Mischen teilweise sehr lange ausschalten. Das ist Gefühl ist krass. Fast DAWless :) . Seit der hier steht habe ich praktisch (99%) keine anderen EQs/Kompressoren/Gates mehr verwendet. Und seither verwende ich EQs anders (ich booste mehr, cutte weniger)

War leicht OT sorry.
 
Hatte ich auch schon oft: "Wen ich nicht sähe, dass es falsch ist, klänge es eigentlich gut (genug)!"
 
ja und nein, bzw. sowohl als auch. und natuerlich ueber die zeit mal mehr das eine oder das andere...
die eher "abstrakten", ambient/noise sachen mache ich mit pure data, natuerlich mit rechner,
aber ohne eine daw im eigentlichen sinne.
also verschiedene "krachmacher" ans mischpult anschliessen, damit spielen und
aufnehmen, nur eben "virtuell" statt mit hardware.
grundlagen sind auch sounds aus dem analogen modularsystem und/oder fieldrecordings.

mit den bands benutze (bzw. habe, aktiv sind wir da kaum noch) ich ableton zum abspielen von
loops und pattern, und spiele mit monosynth (prophecy oder cs-15) und effekten (kaosspad und co).
und wenn wir was aufgenommen haben dann ebenfalls damit (midi und audio).
ist vielleicht auch nicht "daw im eigentlichen sinne", da es eine timeline hoechstens
nachtraeglich gibt.

und in letzter zeit hab ich spass mit bitwig, das ich komplett "itb" benutze,
ein wenig so wie leute frueher mit rebirth und reason musik gemacht haben,
allerdings auch hier baue ich (midi/sequenzer) loops, und klicke mir dann
auf die schnelle mit dem clip-launcher ein grobes arrangement zusammen,
das wenn ich es fuer halbwegs gelungen halte dann spaeter noch ueberarbeitet wird.
die timeline kommt auch hier erst im letzten schritt vor.

also "dawless" im strengen sinne ist das alles wohl nicht, aber auch nicht
"events auf einer timeline anordnen", wie man das typischerweise mit einer daw macht...
 


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