Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Nur Musik ist hier gefragt, pur! (nicht die komische Band, sondern…)
Hast halt selbst als kleiner Frisch ein Vielfaches von dem umgesetzt, als es heute zu holen gibt. Und je nach Bekanntheitsgrad gabs dann auch mehr.

Gänzlich fehlen Gema oder an reale Verkäufe gekoppelte Abrechnungen, die kamen on top und so konnte man schon mit einer halbwegs guten Nummer ein bisschen verdienen, sich das Hobby finanzieren. Bei großen Compilations der 90er gabs "so hören-sagen" 25000 Mark.

Ich verstehe nicht, wie man hier den Markt Spotify in irgendeiner Form abfeiern kann...
 
Ich verstehe nicht, wie man hier den Markt Spotify in irgendeiner Form abfeiern kann...
es war eine Plattform, auf welcher man Reichweite günstig vergrössern konnte. Das ist heute bei der Menge an Neuerscheinungen, Playlistengemauschel und politischen Diskussionen nicht mehr wirklich gegeben.

Ich veröffentliche trotzdem immer noch auch auf Spotify, einfach weil (aber klar nicht ausschliesslich). Denn als Konsument mag ich Spotify und für das Abo bekommt man viel geboten.
 
Für mich als Produzenten war die Zeit der physikalischen Medien (eventuell noch Bezahldownloads) besser. Als Produzent erhält man Tantiemen erst, wenn die Produktionskosten amortisiert sind.
Seit den Streamingzeitalter ist das bei mir nicht mehr passiert. Ich bekomme Tantiemen von Produktionen aus den Nullerjahren (meine erste Produktion erschien 2009). Alles ab 2014 oder 2015 hat sich nicht amortisiert.*

Insofern sind Produktionsbeteiligungen keine lohnende Sache, es sei denn, man ist im top 1% Bereich der Produktionen, die auf der Frontpage von Spotify ge-featured werden.

In der.Zwischenzeit wurde es üblich, Produzenten statt am Produkt an den Verlagsrechten zu beteiligen. Das ist potentiell sicherer und lukrativer, weil die Produktionskosten dabei nicht gegengerechnet werden. Aber an den Kuchen wollen viele ran und man muss sich mit Künstlern und Verlagen einigen. Traditionell sind Verlagsrechte nicht für Produzenten bestimmt, weshalb das eine schwierige Unterhaltung ist.

Ich bin bei manchen meiner Produktionen an Verlagsrechten beteiligt, aber damit kommen auch wieder Herausforderungen, wie man das zu Geld machen kann. In der Regel sind die Beteiligungen so klein, dass es verdammt schwer ist, einen Rechteverwalter zu finden, der sich dieser Arbeit annimmt.

Produktionsbeteiligungen sind ursprünglich dazu da gewesen, dass man sich als Produzent in schlechten Zeiten oder zwischen Projekten über Wasser halten kann. Mit genügend erfolgreichen Produktionen erhält man so ein Standbein bzw. Grundeinkommen. Die Realität sieht aber leider inzwischen komplett anders aus,.denn diese Zahlungen finden nur noch sehr selten statt. Das hat letztlich auch Auswirkungen auf die eigene Arbeit, weil man eben nicht mehr einfach zwischendrin Low Budget-Sachen machen, oder ein Risiko eingehen kann.

Das Streamingmodell bzw. das Vergütungsmodell, dass sich an Plattenverkäufen orientiert, schadet also nicht nur KünstlerInnen sondern auch allen anderen, die an Musik mitarbeiten.



*ich meine hiermit ausschließlich Produktionen auf Major Labels. Alles, was irgendwie "Indie" ist hat noch viel schwerer, die Kosten wieder einzuspielen.
 
Als Vergütung von Plays. Einmalzahlungen können auch heute mit irgendwelchen Labels, oder woher auch immer dieses Geld kam, vereinbart werden.
das ist trotzdem nicht direkt vergleichbar. Zu Zeiten von Tonträgern wurde entweder auf Basis von prognostizierten Verkaufsannahmen entweder einmalig vergütet oder vertraglich ein prozentualer Anteil vereinbart. Anteilig allerdings erst nachdem die Gestehungskosten abgegolten waren. Das hatte beides eigene Vor- und Nachteile bzw. Risiken.

Ganz unabhängig von Urheber- und Leistungsschutzrechten. Als Ausübender (=Musiker, welcher auf einer Aufnahme zu hören ist) bzw. Produzierender (=Tonträgerhersteller, der Begriff wird eng gefasst! Es muss einen physischen Tonträger geben...) hat man da noch den besten Schutz, denn Leistungsschutzrechte sind die einzigen, welche nicht abtretbar sind, zahlen aber auch am wenigsten aus. Für Airplay in der Schweiz zur Zeit ca. CHF5/h als NFA und ca. CHF8/h als FA brutto (NFA, FA: non-/ featured Artist, d.h. bist Du namentlich auf dem Track erwähnt, z.B. als Solist bzw. Sänger oder "lediglich" Begleiter), für Produzierende ist es ein wenig komplizierter, der Verteilschlüssel ist da umsatzbezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer sich heute noch Tonträger kauft, möchte keine bösen Überraschungen, sondern kauft sich das, was er bereits kennt. Eher zum Sammeln, als zum Hören. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Für Compilations gibt es keine Nachfrage mehr, da sowas mit Playlisten abgedeckt ist. Wer dort landet, entscheiden entweder Algorithmen, irgendwelche Kuratoren oder wer auch immer. Ist auch egal.

Außerdem gibt es ein Überangebot an Künstlern, sodass nur die an die Oberfläche durchdringen, die viel Mühe reinstecken. Die verdienen das Geld dann mit Live-Auftritten und haben Spotify als Nebenverdienst, der so ausfällt, wie er eben ausfällt. Hinzu kommt dann noch die GEMA und weißdergeierwas.

Da der Musikmarkt nicht mehr geregelt ist und jeder, egal wie schlecht er ist, auf der gleichen Plattform vertreten ist, wie die Leute, die es drauf haben und sich den Arsch dafür aufreißen, leiden alle Beteiligten darunter. Die Majors haben noch paar Fäden in der Hand, sodass ihre Vertragspartner bevorzugt werden, aber alle anderen sind gleich schlecht aufgestellt.

Spofity wird fälschlicher Weise als der "Musikmarkt" angesehen, weil die Plattform sehr beliebt ist. Es ist und bleibt ein Privatunternehmen, welchem man nur bedingt vorschreiben kann, wie er agieren soll. An sich hat diese Plattform nur so viel Macht, wie wir ihr zuschreiben. Findet ihr es ungerecht? Nutzt es nicht.
 
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Die Technik frisst ihre Kinder und Konsum ändert sich, da hast Du Recht.
Wie viel haben sie vor Spotify verdient? Mehr, weniger, gleich oder gar nichts?

Das steht in dem o. a. Report glaube ich nicht drin. Fand den Wert halt schon beeindruckend. Deine Anmerkung ist aber legitim, gehe aber davon aus dass hier Künstler befragt wurden, die schon eine Kariere vor den Steam-Angeboten hatten. Mich zu befragen wäre Unsinn hahaha.... Ich glaube der Thread-Titel bezieht sich auch auf Gary Numan und wenn der nun stellvertretend wäre, kann man ggf. von Künstlern ausgehen die große Teile oder komplett das Einkommen aus der Musikproduktion erzielen konnten.
 
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich rufe es mal aus dem Gedächtnisprotokoll auf:

Der Thread bezieht sich auf darauf, dass die besagte Person nur einen Bruchteil der Annahmen bekam, weil den Großteil sich die Plattenfirma nahm. Das ist eine andere Situation, als sie heutzutage beklagt wird, da es in diesem Fall vertraglich so geregelt war.

Man schwitzt beim Verhandeln, nicht beim Arbeiten.
 
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege. Ich rufe es mal aus dem Gedächtnisprotokoll auf:

Der Thread bezieht sich auf darauf, dass die besagte Person nur einen Bruchteil der Annahmen bekam, weil den Großteil sich die Plattenfirma nahm. Das ist eine andere Situation, als sie heutzutage beklagt wird, da es in diesem Fall vertraglich so geregelt war.

Man schwitzt beim Verhandeln, nicht beim Arbeiten.

Ich bezog mich auf das Zitat "37 Dollar für 1 Mio Streams". Von Platttenfirmen las ich da nix.

Und der heise Artikel fasst die Studie eigentlich ganz gut zusammen, dass die kleinen und mittleren Künstler ungleich schlechter vergütet werden, als größere Künster. Auch weil sie zB von Algorithmen beim Ausspielen bevorzugt werden.
(Klein und groß stehen dabei für die Anzahl der Plays, nicht für die künstlerische Größe, die man ja bekanntlich nicht messen kann. ;-))

Und es werden sogar Vorschläge gemacht, bis hin zu einer Gesetzgebung, wie man das fairer gestalten könnte.
 
Ich bezog mich auf das Zitat "37 Dollar für 1 Mio Streams". Von Platttenfirmen las ich da nix.
Und ich bezog mich nicht auf dich, sondern:

Ich glaube der Thread-Titel bezieht sich auch auf Gary Numan und wenn der nun stellvertretend wäre, kann man ggf. von Künstlern ausgehen die große Teile oder komplett das Einkommen aus der Musikproduktion erzielen konnten.
 
Wenn man aktuell googelt, dann erzielt z. B. Stotify 2,86 Euro, Apple 6,76 Euro oder Amazon 3,70 Euro bei 1000 (!) Streams. Wenn ein Künstler wie Numan überlegt wie gerecht 37 Pfund bei 1 Mio Streams sind, kann ich das nachvollziehen. Die Ausschüttung wird vertragskonform sein.

Sollte sich der Thread inhaltlich verändert haben, ist mir das nicht bewusst, analysiere aber auch nicht jede Seite hier….
 
Wenn man aktuell googelt, dann erzielt z. B. Stotify 2,86 Euro, Apple 6,76 Euro oder Amazon 3,70 Euro bei 1000 (!) Streams.
Wie aktuell und richtig diese Zahlen sind, steht auf einem anderen Blatt.

Vermutlich Deine Quelle:

Die Quelle der Quelle:

Hier etwas veränderte Zahlen:

Rechner:

 
Ich habe den ersten Treffer - bequem wie ich bin - zitiert, aber auch an Deinen Zahlen sieht man den Trend und das Verhältnis.
 
Der Text in der Youtube–Beschreibung…

„Chillout-Musik aus Bramsche erreicht 42 Millionen Aufrufe bei Spotify

Die Songs von Thomas Lemmer wurden auf Spotify mehr als 42 Millionen Mal gestreamt. Dazu kommen knapp 200.000 monatliche Hörer, die regelmäßig und ganz bewusst seine Musik hören. In der Sparte der Chillout-Musik gehört er zu den aktivsten Produzenten in Deutschland. Thomas verbringt seine Freizeit am liebsten im Keller. In jeder freien Minute verschwindet der zweifache Familienvater in "sein Reich": sein eigenes kleines Tonstudio, das er sich hier unten eingerichtet hat und in dem er hauptsächlich elektronische Chillout-Musik produziert. Hauptberuflich arbeitet er als IT-Experte. Die Musik sei trotzdem mehr als nur ein Hobby. "Das ist mein Lebensinhalt, genau mein Ding", so Lemmer.

Song-Ideen aus der Natur

Seine besondere Vorliebe für Chillout-Musik zum Entspannen und Relaxen hat er im Urlaub auf Fehmarn für sich entdeckt. "Ich habe die Musik in einem Strandcafé gehört und gedacht: das ist irgendwie cool, das will ich auch mal machen", so Lemmer. Inspirationen für seine Musik holt sich Thomas Lemmer regelmäßig in der Natur. Dann geht er mit einem kleinen Aufnahmegerät in den Wald oder in den Park und nimmt Naturgeräusche wie zum Beispiel Vogelzwitschern auf. Oft setze er sich aber auch planlos ans Klavier und spiele einfach drauflos.

Auszeichnung in Berlin

Vor wenigen Wochen hat Thomas Lemmer beim "German Songwriting Award" abgeräumt. In der Kategorie "Music for Motion Picture", also Filmmusik, konnte der Bramscher völlig überraschend die Trophäe einheimsen. "Gewünscht habe ich mir das natürlich, aber dass es am Ende wirklich so kommt, damit habe ich im Traum nicht gerechnet." Für die Auszeichnung gab es zwar kein Preisgeld, dafür aber reichlich "Ruhm und Ehre" und viele neue Kontakte, die Thomas Lemmer in Berlin knüpfen konnte. Trotz der Erfolge: von seiner Musik leben kann er nicht, so sagt er. "Nicht mit meinem aktuellen Lebensstandard, nicht mit zwei Kindern", so Lemmer. Als Hobby-Produzent will er trotzdem weitermachen und mit seiner Entspannungs-Musik so viele Menschen wie möglich erreichen.“

 
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Thomas Lemmer – wow, 42 Mill. Aufrufe auf Spotify! Respekt…



Absolut. Und zum Ende des Clips dann die Aussage, dass er alleine von der Musik nicht leben kann... Macht mich irgendwie fassungslos. Auch wenn es scheinbar nicht seine Priorität ist, absolut nicht gerechtfertigt.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Absolut. Und zum Ende des Clips dann die Aussage, dass er alleine von der Musik nicht leben kann... Macht mich irgendwie fassungslos. Auch wenn es scheinbar nicht seine Priorität ist, absolut nicht gerechtfertigt.
Verstehe deinen Einwurf nicht. Was genau macht dich fassungslos und was ist nicht gerechtfertigt?
 
Verstehe deinen Einwurf nicht. Was genau macht dich fassungslos und was ist nicht gerechtfertigt?
Was verstehst du nicht? Wenn man mit seiner Musik 200k Höher monatlich erreicht und man zig Millionen Streams hat und es nicht zum Leben reicht, verdeutlicht das nur wieder wie das System um Spotify etc funktioniert. Wird hier im Thread auch schon genug thematisiert.
 
wieviel waere denn "einmal stueck an(oder rein)hoeren" in einer gerechten welt wert? mehr als die ca. 0.4x cent die man bei spotify (mitteleuropa) dafuer bekommt?

ansonsten sind 42m streams eben nicht sehr viel, so auf alle stuecke und die gesamte lebenszeit gerechnet.
verglichen mit den milliardenzahlen der 'grossen stars'.
wie koennte eine gerechtere bezahlung aussehen?
 
Was verstehst du nicht? Wenn man mit seiner Musik 200k Höher monatlich erreicht und man zig Millionen Streams hat und es nicht zum Leben reicht, verdeutlicht das nur wieder wie das System um Spotify etc funktioniert. Wird hier im Thread auch schon genug thematisiert.
Alles gut, es war ein Missverständnis. Ich habe wirklich nicht verstanden, wie du es gemeint hast. Deshalb die Nachfrage.
Mein Fehler war, dass ich die 42 Mio Streams in Zusammenhang mit der oben genannten Royalty-Tabelle gestellt habe und dachte, du bist der Meinung, dass er von dem errechneten Betrag (183 K€) nicht leben kann, macht dich fassungslos. Sorry.

Ich denke auch, dass die Tabelle schlicht falsch ist. 1000 USD für 229.000 Streams scheint mir sehr viel. Andere Tools sind da bei weit weniger als der Hälfte.

Ich bin absolut bei dir, dass es nicht sein kann, dass bei der Reichweite, die er ja offensichtlich hat, nicht mehr hängen bleibt.
 
wie koennte eine gerechtere bezahlung aussehen?

Vorab: Ich hatte für etwa sechs Monate ein Apple-Music-Abo, habe es aber wieder gekündigt. Der Grund: Ich kaufe meine Musik nach wie vor auf Vinyl oder als Download – einfach, weil ich sie besitzen möchte. Nenn es Sammlerinstinkt.

Das Abo hatte ich mir ursprünglich zugelegt, weil ich schlicht zu bequem war, meine Platten zu digitalisieren. Häufig habe ich zusätzlich zum Vinyl noch das digitale Album gekauft (wenn es nicht beilag), was auf Dauer ziemlich ins Geld geht.

Grundsätzlich stehe ich Streaming-Abos eher kritisch gegenüber. Aus meiner Sicht fördern sie vor allem reinen Konsum: ständig Neues, ständig Next. Das wird der vielen großartigen Musik da draußen nicht gerecht. Ich höre oft und gerne Alben, die ich schon seit Jahren besitze, anstatt ständig auf der Suche nach Neuem zu sein und dabei die richtig guten, alten Sachen zu vergessen.

Anstatt monatlich Geld in ein Abo zu stecken, kaufe ich mir im Schnitt lieber ein gutes, sorgfältig ausgewähltes Album – eines, auf das ich mich einlasse und das ich wirklich höre.

Was ich für gerecht halten würde: Eine nutzerbezogene Vergütung der Streaming-Einnahmen. Ein vereinfachtes Beispiel:

- Spotify Standard-Abo: 11 €
- Anteil für Plattform, Server, Gewinn usw.: 3 € (was schon recht viel ist)
- Verbleibend für Künstler: 8 €

Diese 8 € sollten anteilig an genau die Künstler ausgeschüttet werden, deren Musik ich bzw. der jeweilige Nutzer hört. Wenn ich beispielsweise 800 Songs im Monat streame – was ich in der Realität wohl nie tue – entspräche das 0,01 € pro Song, die direkt an die jeweiligen Künstler gehen.

Der Vorteil: Künstlich generierte Inhalte, die über Playlists in Endlosschleife laufen, würden verhältnismäßig weniger abbekommen – und wirklich hörenswerte Musik hätte bessere Chancen, fair entlohnt zu werden.

Ich habe den Thread nicht komplett verfolgt – bitte verzeiht, falls jemand diese Gedanken bereits ähnlich formuliert hat.
 
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