Ätzgeräte: habe ein paar Fragen

Hatte ganz früher zu Schulzeiten mit Fe-III-Cl geätzt, und war über den Umstieg auf Natriumpersulfat in 'ner Isert-Küvette (heuer die ProMa-Dinger) mehr als glücklich - keine elendige Sauerei mehr, man sieht, was sich im Bad tut und schneller geht's auch noch. Eine Leiterbahn zwischen IC-Beinchen ist gar kein Problem (bei zweien fängt's an streitbar zu werden) und 5mil Abstand eigentlich auch nicht (mach ich öfters mit Bahnen an Pads vorbei).

Aus der Praixis hat sich bei mir ergeben, dass ich beide Bäder (Entwicklung und Ätzen) sehr scharf ansetze und dann ziemlich flink arbeite; im Entwickler gibt's quasi direkt beim Eintauchen schon den Farbumschlag, im Ätzbad ähnlich, da wird das Kupfer direkt nach paar Sekunden sichtbar heller. Mit etwas Übung gibt das weder Überentwicklung noch Unterätzung sondern nur prima Ergebnisse... ;-)

Hier steckt grad 'ne Eurokarte im Bad der Isert-Küvette und damit bohr ich - obwohl das Teil schon uralt ist und mehr schlackert als bohrt, sind 0.6mm kein Problem. Frei aus der Hand bohren würd ich lieber nicht sondern gleich mit 'ner kleinen Tischborhmaschine, denn sobald man mal auf den Geschmack von Hartmetall-Speerspitzenbohrern gekommen ist, stört einen sonst immer dieses *pling* wenn's die nächsten 10€ tötet... :twisted:
 
Vorsicht mit dem Begriff Tischbohrmaschine. Das was du da hast sieht mir nach einer Proxxon oder so aus und die ist im Verhältnis zu den Standard 40 Euro Baumarktmaschinen gar nicht schlackserig. Auch die Backenbohrfutter dieser üblichen Ständerbohrmaschinen sind zu ungenau und erzeugen bei Verwendung von ordentlichen Platinenbohrern (Hartmetallbohrern) den genannten Pling-Effekt :)

Belichtungsgerät aus altrem Scanner bestückt mit Gesichtbräunerröhren funktioniert eigentlich super. Zum Belichtungsvorlagen erstellen wird oft der Canon IP4200 bzw. 5200 (Auslaufmodelle, kaum noch erhältlich) oder die Nachfolger 4300 / 5300 empfohlen. Recht preiswerte und brauchbare Papiervariante wäre Architektenpapier (halbtransparentes Papier ähnlich dem Butterbrotpapier). Ich benutze den Block von Milan Best.-Nr. 244/4

Übrigens kann ich mir schon vorstellen, dass man mit den professionellen Vorlagen geringere Leiterbahnabstände erreichen kann. So kann man lange genug belicht und damit auch den letzten Rest Fotoresist erwischen. Meiner Meinung nach sind solche minimalen Reste der Schicht nähmlich oft die Ursache für ungewollte Brücken. Ein möglichst rascher Ätzvorgang wie eben in so einer Sprühätzanlage ist dabei natürlich auch förderlich ...
 
Ich benutze zum Belichten immer noch mein altes, einseitiges UV-Gerät von Isert, das tut's auch nach zig Jahren noch einwandfrei. Ok, Timer hat's keinen aber ich hab ja zwei Hände - eine für den Palm mit Stopuhr, die anderen für den Netzschalter. ;-)

Die Vorlagen druck ich inzwischen auf Folien für Druckformerstellung (Avery/Zweckform No.3491). Das klappt selbst mit meinem ollen LaserJet 4 ziemlich gut und der ist auf seine Tage weder ein Auflösungs- noch Präzisionswunder. Mit Tintenstrahlern lässt sich darauf aber wohl nicht drucken.
 
Hi!

tulle schrieb:
daxooth2 schrieb:
Mit den o. g. Leiterplattenfilmen ist ein Abstand von 5 mil zwischen Leiterbahnen überhaupt kein Problem mehr. :D
5mil? Mit einem Hobbyätzer? Zeigst du mir wie es geht?

Glaubst Du es nicht oder willst Du tatsächlich wissen, wie es geht? ;-)

Eine Belichtungsvorlage gibt es hier. Damit einen Leiterplattenfilm bei CadGrafikWebdesign Bauriedl erstellen lassen. Mit einem ordentlichen Belichtungsgerät (Gesichtbräuner mit mehreren Röhren aufwärts) die einzelnen Streifen mit geeigneten Zeiten belichten, um die optimale Belichtungszeit herauszufinden, entwickeln und dann ätzen. :)
 
@daxooth2

merci für die Tipps, das mit den Folien kann ich gut gebrauchen. spitze !
merci auch allen anderen, ist ja doch noch einiges dazugekommen.
( mei meiner Connection klappts leider nicht so, da er wenig Zeit hat, und viel zu tun in der Bude,
muss mir jetzt also selber das leben suchen ( wie's der spanier sagen würde ))
 
Niko schrieb:
Hier[/url] steckt grad 'ne Eurokarte im Bad der Isert-Küvette und damit bohr ich - obwohl das Teil schon uralt ist und mehr schlackert als bohrt, sind 0.6mm kein Problem. Frei aus der Hand bohren würd ich lieber nicht sondern gleich mit 'ner kleinen Tischborhmaschine, denn sobald man mal auf den Geschmack von Hartmetall-Speerspitzenbohrern gekommen ist, stört einen sonst immer dieses *pling* wenn's die nächsten 10€ tötet... :twisted:

Schaun gut aus die PCBs

Btw. funktioniert das mit Laserprintern besser oder schlechter als mit Inkjets? (Erstellen der Folien)
 
Tintenpisser gehen meist besser.

Gibt noch irgendwelche Möglichkeiten mit Tonerverdichter bei Laserdruckern aber wozu die Mühe ?
 
Mit dem Laserdrucker habe ich keinerlei Probleme - man muss nur darauf achten, dass die bedruckte Seite auf der Fotoschicht aufliegt. Eventuell muss man etwas mit der Belichtungszeit experimentieren.

Ich mache meine Ausdrucke mit 600 dpi, auf Tonerverdichter kann man auch verzichten...
 
daxooth2 schrieb:
Glaubst Du es nicht oder willst Du tatsächlich wissen, wie es geht? ;-)
Vor 4 Jahren wollte Würth Niedernhall nicht meine Platinen ätzen. Die hatten ebendiese 5mil. Deshalb die etwas skeptische Nachfrage.
Btw, würdest du eventuell etwas mitätzen? So gegen bezahlung? Reines Hobbyzeux, vollkommen unkommerziell.
lg,
Micha
 
Hi Micha!

tulle schrieb:
daxooth2 schrieb:
Glaubst Du es nicht oder willst Du tatsächlich wissen, wie es geht? ;-)
Vor 4 Jahren wollte Würth Niedernhall nicht meine Platinen ätzen. Die hatten ebendiese 5mil. Deshalb die etwas skeptische Nachfrage.
Btw, würdest du eventuell etwas mitätzen? So gegen bezahlung? Reines Hobbyzeux, vollkommen unkommerziell.
lg,
Micha

Um es kurz zu machen: Leider nein.

Ich versuche selber einen Partner zu finden, der Platinen für mich ätzt. Sogar als Hobbyätzer denke ich, ist es nicht wirtschaftlich, es selber zu machen, es sei denn, man hat viel zu viel Zeit. ;-)

Wenn Du es selber probieren willst, kann ich Dir gerne noch Tipps geben...

Bei eBay bin ich neulich auf http://www.platinendesign.de/ gestossen. Die Preise sind sehr niedrig. Allerdings werden dort "nur" 10 mil/20 mil Breite/Abstand angeboten.
 
Feinleitertechnik (eine Leiterbahn durch IC-Beinchen) hat 12mil (0.3mm) Abstand/Trackbreite. Das reicht für bedrahtetes Zeugs eigentlich aus. (War in der pre-SMD-Ära sozusagen der Standard.)
 
Fetz schrieb:
Feinleitertechnik (eine Leiterbahn durch IC-Beinchen) hat 12mil (0.3mm) Abstand/Trackbreite. Das reicht für bedrahtetes Zeugs eigentlich aus. (War in der pre-SMD-Ära sozusagen der Standard.)
'Hm, aber genau das schafft er nicht. min. Leiterbahnbreite= 0,2mm; min. Trace-trace=0,5mm!
Sorry, sowas kann ich auch in einer Schale. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf das gepansche.
Übrigens, http://www.olimex.com/pcb/ kann mehr. Ist auch nicht wesentlich teurer wenn man alles mal durchrechnet.
 
Ähm.. wieso: 1Leiterbahn durch 2 IC-Beinchen:

Bohrung: 0,8
Restring: 2*0.4 (d.h. Pad=1,6mm)
Abstand: 2*0,3
Track: 0,3
=2,5mm, kommt doch prima hin.

Das lässt sich so ganz gut selber fertigen.

(Trace-Trace ist bei 12mil=0,6mm)
 


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