Arrangieren - Warum haben so viele damit Probleme

darkstar679 schrieb:
die notenzeilen sind nichts anderes als die pianorolle. jeder strich, jeder zwischenraum entspricht einer taste einer klaviatur.
der unterschied ist, daß man die schwarzen tasten nicht direkt darstellt, sondern dafür # oder b vor die note setzt und anstelle der klötzchenlänge in der pianorolle wird bei den noten die notenlänge durch stiele, fähnchen, ausgemalte kullerchen dargestellt.

aehh...

Bei einer Piano-Roll sieht man sofort, welche Toene das sind und wie lang sie sind. Es gibt keine Kreuze, kein b, usw. Alle Halbtoene sind absolut gleichwertig (wie auf einer Gitarre) und nicht unnoetigerweise unterteilt in zwei Kategorien (so wie beim Klavier). Im Prinzip ist das die logischste und natuerlichste Form.

Im Grunde sagst Du das gleiche wie ich, nur halt in invertierter Form. Ich sage: Jede Zeile entspricht einem Halbton, es gibt weder Kreuz noch b, Du sagst, jede Zeile und jeder Zwischenraum entspricht einem Ganzton, es gibt Kreuz und b. Ich sage, die Laenge wird "direkt" dargestellt, Du sagst, man stellt es ueber entsprechende Symbole dar. Also sind das zwei ziemlich unterschiedliche Arten, Noten darzustellen. Was ich nun nicht verstehe, ist, wieso Du der Meinung bist, dass es kaum Unterschiede gibt. Das ist wie wenn Du japanische Schrift und lateinische Schrift vergleichst. Ist ja im Grunde das gleiche. Nur dass man das eine von links nach rechts liest, das andere von oben nach unten, und dass wir Laute schreiben und die Japaner Silben. Aber anonsten doch total gleich, oder? :mrgreen:

Und Du sprichst etwas essentielles an: Der Notensatz entspricht der Klaviatur. Und das ist ja das, was ich kritisiere. Warum sollte man den Notensatz von einem bestimmten Instrument ableiten? Auf einer Gitarre sieht das anders aus. Da gibt es keine schwarzen und keine weissen Tasten, da gibt es nur Halbtonabstaende. Fuer die Gitarre gibt es auch einen anderen Notensatz, naemlich Tabulatur. Wie wuerdest Du es nun finden, wenn Tabulatur der Standard waere, und auch Klavierspieler sich die Noten in Form von Tabulatur reinziehen muessten?


schematische mechanismen anwenden
Die da waeren? Bei einer PIano-Roll kann ich wenigstens problemlos Transponieren, da alle Halbtonabstaende stimmen...
 
mit den notenzeilen kann man für jedes instrument eine partitur schreiben.
mit tabulatoren bestenfalls für saiteninstrumente, und dann hängt es davon ab, wieviele seiten das instrument hat, 3, 4, 6, 5, 12.

damit muß ich für jedes instrument ein anderes system benutzen.

kann man noten schreiben, reicht ein system für alle instrumente. mehr luxus gibt es wohl kaum.

noten wurden erfunden, weil es praktisch war, nicht um andere zu quälen.

außerdem kann ich zu jemand sagen, spiel mal G-Moll.....und jeder, der noten lesen kann, weiß, welcher akkord gemeint ist.

wenn ich das nicht kann dann muß ich zu ihm sagen - spiel mal tasten 47 - 50 - 54 - wie unpraktisch
 
Ich sage ja nicht, dass Notenschrift schlecht ist. Sie ist gut. Sie erfuellt ihren Zweck. Und ja, wie Du schon sagtest, sie ist kompakt. Ich habe auch selbst gesagt, dass das auf Papier nochmal was anderes ist. Aber um Noten auf einem Bildschirm oder in einer Software darzustellen, finde ich die Piano-Roll deutlich besser. Hier sehe ich, was wirklich abgeht, und muss es nicht "entschluesseln". Jeder kann das verstehen, die Tonhoehe und die Tondauer ist einwandfrei aus der Darstellung ersichtlich. Dazu braucht man nicht mal Noten lesen zu koennen. Genau das hatte ich urspruenglich gesagt - oder sagen wollen ;-)
 
Alph4 schrieb:
Ich kann ein wenig Harmonielehre(Akkorde, Kadenzen, Umkehrungen, Grundton usw) aber wenn ich die weglasse kommen definitiv die viel interessanteren Sachen raus. Wenn ich mich strikt an mein begrenztes Harmoniewissen halte wird es schnell sehr statisch. Ist schwer zu beschreiben. So ganz abschalten kann man Wissen und Erfahrung meiner Meinung nach aber auch wieder nicht.
Komischerweise schreiben sowas nur Leute, die eigentlich gar keine richtige Ahnung von der Theorie haben. Schreibst ja selber "begrenztes" Harmoniewissen und wenn man sich dann auch noch strikt daran hält ... naja.

Woher willst Du also wissen, dass das Harmoniewissen hier das Problem ist und nicht die Begrenzung Deines Wissens darüber?
 
...was ich eher interessant finde, ist, dass hier ueber Harmonielehre und Notenlesen gesprochen wird, es aber urspruenglich ums Arrangieren ging :mrgreen:
 
ZH schrieb:
...was ich eher interessant finde, ist, dass hier ueber Harmonielehre und Notenlesen gesprochen wird, es aber urspruenglich ums Arrangieren ging :mrgreen:

weil es zusammen hängt. um im arrangement einen A - B - C teil herzustellen, der gut zusammen paßt und sogar musikalisch interessant klingt, tut man sich viel einfacher wenn man die zusammenhänge kennt. es ist keinesfalls ein hinderniss.
 
Noten sind zu einer Zeit erfunden worden, als es keine Möglichkeit gab Ideen festzuhalten und aufzunehmen.

Mittlerweile kann ich nicht nur recorden was ich brauche - nein mein Rechner nimmt jede gespielte Taste (und sogar wie fest ich diese gedrückt habe) auf. Perfekt !

Könnte ich mir mit einem klick auch als Noten anzeigen lassen. Aber das braucht man natürlich nicht mehr, weil wir nicht mehr im 18. Jahrhundert leben.
 
ich denke, das thema noten ist ausreichend besprochen.

wie kommen wir mit dem thema arrangement weiter?

ich habe mich zuviel in diesem thread angagiert, um jetzt ohne wissen über arrangements nach hause zu gehen.
 
Naja, man könnte ja mal Beispielhaft anführen was so alles geht. Klassische Songstrukturen bis modern Morphing, usw.
 
je mehr man weiss desto besser isses. ich bin ja auch nur Autodidakt, habe aber vor Urzeiten etwas Querflöte und Gitarre spielen gelernt. Da musste ich dann auch Noten lesen und vom Blatt spielen können.
Mehr hab ich nicht an musikalischer Ausbildung. Aber ich denke je mehr man in dieser Richtung irgendwann mal gemacht hat, Noten- und Harmonielehre beherrscht und ein Instrument gut spielen kann, desto hilfreicher ist das wenn man mal etwas abseits der gängigen 4/4 utz utz techno house minimal machen will. Interessant finde ich Musiker, die Elektro mit Klassik oder zumindest Piano verbinden.

ein gutes Beispiel, einer meiner Helden: The Flashbulb (Benn Jordan)

um diese Harmonieabfolgen hinzukriegen und so etwas zu komponieren muss man schon ein bischen Ahnung haben :mrgreen:

dem Stück liegt das hier zugrunde, ebenfalls von The Flashbulb


er hat sich also selber remixt ;-)
tja, der Mann kann arrangieren :school:

Electro in dieser leicht melancholischen Art, häufig mit Breakbeats oder DrumnBase (?) das kann er halt auch. Sehr vielseitig sein Schaffen. Sehr schönes Beispiel von 2010 - ein nahezu perfektes Arrangement!
 
darkstar679 schrieb:
ich denke, das thema noten ist ausreichend besprochen.

wie kommen wir mit dem thema arrangement weiter?

ich habe mich zuviel in diesem thread angagiert, um jetzt ohne wissen über arrangements nach hause zu gehen.

Was heißt denn weiterkommen ??

- Den Harmonielehrenquatsch einfach vergessen :mrgreen:
- einfach Musik machen und Spass dabei haben
- wenn man vorwärts kommen will und ehrgeizig ist: üben

Und die Ursprungsfrage warum soviele Arrangements hier so schlecht sind,
ist eigentlich die Frage warum soviel Musik hier so schlecht ist.
DIe Antwort ist halt dass nnicht jeder ambitioniert ist gute Songs zu machen.
Und es zum Glück auch nicht muss ;-) Solange man selbst Spass dabei hat
ist ja alles in Butter :nihao:
 
Zolo schrieb:
Noten sind zu einer Zeit erfunden worden, als es keine Möglichkeit gab Ideen festzuhalten und aufzunehmen.

Mittlerweile kann ich nicht nur recorden was ich brauche - nein mein Rechner nimmt jede gespielte Taste (und sogar wie fest ich diese gedrückt habe) auf. Perfekt !

Könnte ich mir mit einem klick auch als Noten anzeigen lassen. Aber das braucht man natürlich nicht mehr, weil wir nicht mehr im 18. Jahrhundert leben.

Noten sind auch nur bis zum erbrechen kopiert wurde :mrgreen:

Heute passiert doch viel mehr in der musikalischen Gestalltung als "nur" Noten ... da ist ein Guter Hall und Compressor oder sonst welchem "Färbezeug" was einen von der Masse abhebt viel wichtiger.

Noch nicht mal angefangen von denen zu sprechen, die mittlerweile disharmonisch geprägt wurde...BIss zum Morgengrauen :floet:
 
Was das arrangieren betrifft, so meine ich mal gehört zu haben das Howard Shore bei dem Score zu "Der Herr der Ringe", unabhänging ganz viele Suiten geschrieben hat, die aber alle kombinierbar sind, weil er halt nicht auf den Film an sich die Musik schreibt.

Ich finde das recht interessant. Man hat also 20 (oder in diesem Fall viel mehr 200) kleine Suiten die man alle frei kombinieren kann und die harmonisch alle zusammenpassen.
Ob er das jetzt auch mit einzelnen Instrumenten so gemacht hat, das weiß ich nicht. Aber es wäre gut denkbar, gerade bezogen auf die Solo Violine die ja die Titelmelodie spielt und die überall mal durchkommt.
Wenn man sich die HDR Soundtracks so anhört könnte das alles auch sehr gut stimmen, da man ja sehr oft ganz extreme Wechsel in den Motiven und der Stimmung hat, aber trotzdem alles wie aus einem Guss erscheint.

Ob das finale Produkt auch Howard Shore arrangiert hat weiß ich nicht. Müsste ich jetzt ins Booklet meiner Soundtracks gucken....mach ich mal eben...


...hmmm, das steht garnicht drin. In keiner der CDs.
 
darkstar679 schrieb:
Zolo schrieb:
Was heißt denn weiterkommen ??

- Den Harmonielehrenquatsch einfach vergessen :mrgreen:
- einfach Musik machen und Spass dabei haben
- wenn man vorwärts kommen will und ehrgeizig ist: üben

hast du übungen für arrangements?
Ja! Jedesmal einen Song fertig machen. Beim nächsten macht man
es immer ein kleines bischen besser. Immer weiter und weiter.

Einige Kollegen empfehlen immer sehr gute Arrangements nachzubauen
und zu kopieren um ein Gespür dafür zu bekommen. Das empfehle ich
jetzt nicht, aber kann man ja mal probieren.

Jede Stunde die man Musik macht ist Übung und Erfahrung. Besonders
wenn man versucht einen Song fertig zu machen.
 
the acid test schrieb:
Was das arrangieren betrifft,.


Könnte es auch sein, das die Handelsübliche Maxi, auch nur ein "Mitschnitt" von den unterschiedlichsten "Produktionszuständen" ist.

3.30min = Radio Edit
8min = Maxi Edit

und noch 3 andere anbietet ... falls die nicht von 3. eingereicht wurden ;-)
 
chain schrieb:
Könnte es auch sein, das die Handelsübliche Maxi, auch nur ein "Mitschnitt" von den unterschiedlichsten "Produktionszuständen" ist.

Das glaube ich weniger. Ich denke das sich die Produzenten solcher Musik einfach an diese "Richtlinie" halten und innerhalb dieser einfach die Musik machen. Ich glaube eher das die längeren Versionen einfach gestreckt werden.


Ich versuche mit meinen Arrangements auch immer eine art Geschichte zu erzählen. Ich finde, wenn man so an das Thema ran geht bekommt man sehr gut Abwechslung rein. Man stelle sich so ein Lied nur mal wie einen guten Roman vor mit all seinen Spannungsbögen.
Am schwersten finde ich immer "build ups". Man hat da automatisch den hang dazu alles irgendwie "groß" zu machen. Das nützt dir aber nichts, wenn der Teil danach nicht die selbe Kraft hat um diese Spannung aufrecht zu erhalten. Oftmals flacht der Teil danach sogar ab. Das ist eine echt schwere Aufgabe.

Wie Zolo schon sagte, man muss das arrangieren halt wirklich üben und dann wird man auch von mal zu mal besser. Irgendwann kommt man auch über die Phase des "Baukastenschiebens" hinaus und geht neue Wege. Also nicht nur muten und so.
Ich finde, unabhängig welche Musik man nun macht, sollte man was das arrangieren betrifft schon mal einen Blick in die klassische Richtung werfen. Da gibt es so viele Ideen, die man auch gut "klauen" kann.



Edit:
gerade gefunden. Sind paar nützliche Überlegungen dabei.
http://www.delamar.de/tutorials/son...tricks-fuer-das-producing-deiner-tracks-7222/
 
the acid test schrieb:
chain schrieb:
Könnte es auch sein, das die Handelsübliche Maxi, auch nur ein "Mitschnitt" von den unterschiedlichsten "Produktionszuständen" ist.

Das glaube ich weniger. Ich denke das sich die Produzenten solcher Musik einfach an diese "Richtlinie" halten und innerhalb dieser einfach die Musik machen. Ich glaube eher das die längeren Versionen einfach gestreckt werden.]

Hab ich nicht das selbe gesagt :sowhat: :dunno:

gesampled:

1. Zuhören, Analysieren, Kopieren Es gibt keinen Grund, das Rad neu erfinden zu wollen. Da draussen existieren Fantasilliarden von guten Songs und überzeugenden Arrangements. Höre dir deine Lieblingssongs an und analysiere, wie die Profis das Arrangement gestaltet haben. Versuche herauszufinden, warum einzelne Teile funktionieren und wie sie ineinander übergehen. Besonders pfiffig sind für gewöhnlich die Songs und Arrangements in den Musikcharts, die es schaffen Altes mit Neuem zu vermengen und in aller Kürze auf den Punkt zu kommen.
2. Layering Normalerweise wird die Layering-Technik dazu genutzt, um bestimmte Sounds und Klänge fetter zu machen. Aber es spricht nichts dagegen, diese Technik zu verwenden, um unterschiedliche Klangtexturen im Arrangement zu erzeugen. Du kannst zum Beispiel Soundeffekte in den Hintergrund legen, bestimmte Parts durch andere Instrumente mit mehr oder weniger Attack doppeln und so weiter… Oder um einem bestimmten Part mehr Gewicht zu geben, kannst Du auch die Pads und Streicher eine oder zwei Oktaven nach oben bzw. unten dopppeln. All dies ergibt eine neue Klangfarbe für den Part und bringt damit etwas Abwechslung und Interesse.
3. Den Rotstift ansetzen Eine typische Stolperfalle beim Song Arrangement ist das stetige Hinzufügen von neuen Parts. Da noch eine perkussive Spur beim Beat Making, dort eine Gitarre hier ein weiteres Pad und noch eine Melodielinie bei den Vocals führen zu einem matschigen und ermüdenden Ergebnis. Getreu dem Motto “Weniger ist mehr” darfst Du ruhig alle Parts aus deinem Arrangement verbannen, die nichts für die Aussage des Songs beitragen. Oftmals sind es kleine Spielereien, die beim Herumprobieren herausgekommen sind, die man liebgewonnen hat und die im Grunde genommen nur ihrer selbst willen im Arrangement verbleiben. Und übrigens: Ein gutes Vocal kann eine Menge Song tragen – da braucht es nicht immer die Wall-of-Sound drumherum.
4. Klischees vermeiden? Nein! Warum auch? Was für das Texten eines Songs gilt, muss nicht auch für das Song Arrangement gelten. Wenn der Track gegen Ende nach einer Transposition nach oben schreit, dann kannst Du das auch anwenden (immer vorausgesetzt, dass die Sängerin das auch stimmtechnisch mitmachen kann). Kein Musikkonsument wird sich beim Hören des Songs denken “Ach, neeee, schon wieder Trick 17”. Dasselbe gilt auch für andere Tricks in Sachen Dramaturgie wie zum Beispiel den Takt Ruhe oder das Muten einzelner Spuren vor dem Chorus.
5. Abwechslung Routine ist langweilig, Abwechslung ist spannend. Um dein Publikum zu fesseln und nicht abdriften zu lassen, solltest Du nicht über die gesamte Länge des Tracks die immer selben Instrumente und Abläufe verwenden. Ändere zum Beispiel die Instrumentierung in der zweiten Strophe – lass ein Instrument wegfallen oder füge eines hinzu. Du könntest auch die Melodielinie im Keyboard oder String Arrangement ändern. Du kannst auch das Riff gegen Ende erneuern, variieren, durch ein anderes Instrument spielen lassen und, und, und…
6. Und in aller Kürze hier noch weitere Tipps für dein Song Arrangement: Ein Song muss nicht zwingend ein Intro haben. Du kannst auch einfach mit der ersten Strophe loslegen. Das kannst Du bei vielen HipHop-Tracks zum Beispiel hören Breaks funktioneren in allen Musikstilen sehr gut in Sachen Dramaturgie. Es spricht nichts dagegen, einen Breakdown in Hard Rock zu verwenden. Produziere ein echtes Ende! Fade-Outs gehen zwar immer, aber ein echtes Ende spricht für sich und bleibt besser in Erinnerung Wenn dein Arrangement zu leer erscheint, dann versuche das Vocal Arrangement zum Beispiel mit einem Instrument bei gleicher Melodie zu unterstützen
Quelle: www.delamar.de
 
chain schrieb:
Heute passiert doch viel mehr in der musikalischen Gestaltung als "nur" Noten ... da ist ein Guter Hall und Compressor oder sonst welchem "Färbezeug" was einen von der Masse abhebt viel wichtiger.

Noch nicht mal angefangen von denen zu sprechen, die mittlerweile disharmonisch geprägt wurde...BIss zum Morgengrauen :floet:

Disagree:
Heute passiert doch viel weniger in der musikalischen Gestaltung als Noten ... da ist "nur" ein Guter Hall und Compressor oder sonst welchem "Färbezeug" was einen von der Masse abhebt viel wichtiger.

Ich war letztens auf einer dieser electronicsessions zu Besuch , von jemandem, den ich musikalisch sogar sehr schätze. Er hatte einen mitmusiker dabei, und der hatte sogar einen synthie mit Tastatur . Das hätte er besser gelassen , jede Taste , die er betätigte , war daneben. Die samples, die der Kollege einspielte waren eben nicht c-dur, der Fluch des gesampelten Chord Memory .
Es ist eine weite Strecke zwischen Absicht bei disharmonisch und mangelnder Trefferquote ....
 
Zolo schrieb:
- einfach Musik machen und Spass dabei haben
- wenn man vorwärts kommen will und ehrgeizig ist: üben
Habe ich eigentlich immer so gemacht. Mein Beispiel, also das was ich zum anhören verlinkt hatte, spiegelt aber auch die Grenze dessen wieder wozu ich im Stande bin. Mit entsprechendem Wissen wäre ich bestimmt weiter gekommen. Zumindest gehe ich davon aus, wissen tue ich das ja nicht. Früher, auf dem Amiga und dem Oktalyzer (tracker), habe ich eigentlich die bessere Musik gemacht. Da habe ich immer gern ganze Parts gesampled und dann sowas wie einen Mix gemacht. Heute würde man dafür wohl verklagt werden.. Hat aber Laune gemacht und ich musste dabei auch arrangieren.
 
mink99 schrieb:
Disagree:
Heute passiert doch viel weniger in der musikalischen Gestaltung als Noten ... da ist "nur" ein Guter Hall und Compressor oder sonst welchem "Färbezeug" was einen von der Masse abhebt viel wichtiger...


auch geil: Und übrigens: Ein gutes Vocal kann eine Menge Song tragen – da braucht es nicht immer die Wall-of-Sound drumherum.


ich rede ja nur erstmal von non Vocal :floet:
 
darkstar679 schrieb:
hast du übungen für arrangements?

Boah, Übungen... ich denke das Beste ist, nimm Dir einen Song Deiner Wahl und analysiere ihn. Man kann ja zunächst mit 'klassischen' Popsongs anfangen, die sich leicht kategorisieren lassen in Intro - Strophe - Refrain - Bridge um da einfach mal die Unterschiede bei verschiedenen Popsongs heraus zu hören. Dann die Frage, wie unterscheiden sich 1. Strophe von der 2. Strophe, 1. Refrain vom 2. Refrain, was wird getan, wenn der Refrain wiederholt wird um ihn nicht kopiert klingen zu lassen, wechseln da Instrumente, kommen welche dazu u/o transponiert man. Gibts dazwischen Aufbaubreaks wie z.B. die Liftups bei Dance/Trance, macht man vllt mal vor dem Refrain noch einen Takt dazwischen um vom sonstigen 4/4tel aufzulockern, manchmal kommt ja das Drumbreak nicht auf der 4 sondern auf der freigestellten "5". wie kommt man zum Outtro hin, also Fadeout oder Showdown, kommt das Outtro einfach nach der Refrainwiederholung oder wird es vorbereitet.

Tja, und dann kommen die Fragen für das eigene Songprojekt, wie kann man es interessant gestalten, welche Elemente sollen da mit rein, will man z.B. den Zuhörer mal foppen, indem man einen absehbaren Pfad verlässt, z.B. 2. Strophe, statt wieder 4x 4/4tel nur 3x 4/4tel, dann 1x 2/4 und einen eintaktigen Break um nur mal ein ganz einfaches Pillepallebeispiel zu nennen.

Klar, das alles ist natürlich sehr stark genre- und stilabhängig, manche Stile glänzen ja gerade damit, sich eben nicht an solche Strukturen zu halten. Ich glaube, egal wie man es macht, es geht im Wesentlichen darum, dem Zuhörer eine Art Orientierung zu geben, wo er sich gerade im Song beim Zuhören befindet, 20min die immer gleiche Schleife, egal wo man reinzappt wird i.d.R. nicht klappen.
 
Ich wuerde einfach mal nen Song aussuchen, den man selber toll findet, vom Arrangement her, und dann versuchen, einen eigenen Song mit der gleichen Idee zu machen. Es gibt Songs, da ist der erste Refrain instrumental, dann kommt nochmal ne kurze Strophe und dann erst der eigentliche Refrain mit Gesang. Kann man ja einfach selbst mal genauso machen, es heisst ja nicht, dass man gleich den ganzen Song covern muss. Es gibt Songs, da kommt ganz am Ende noch ein weiteres Element dazu, eine neue Melodie die nie zuvor kam. Kann man selber auch mal machen (habe ich frueher sogar sehr oft gemacht, weil ich das so toll fand). Es gibt Songs, da setzt das Schlagzeug erst nach dem 2. Refrain ein, davor wird Spannung aufgebaut. Kann man auch mal machen. Es gibt Songs, da kommt ganz am Ende im Fade Out ploetzlich noch was dazu, was es davor nicht gab. Kann man auch mal machen.

Es gibt doch bereits so viele Ideen, die man einfach nur mal selbst umsetzen muss. Das hat nichts mit Klauen oder Covern oder sonstwas zu tun. Aber dadurch, dass es das schon gibt und dass man es selbst aus einem Song kennt, den man toll findet, weiss man immerhin, dass es gut klingt, sonst wuerde man den Song ja nicht gerade deshalb so toll finden. Und dann kann man das doch einfach mal auf die eigene Komposition anwenden.

Wenn man fuer die naechsten 5 Songs das mal beherzigt, und immer eine tolle Arrangement-Idee eines eigenen Lieblingssongs mit einbaut, dann wird man schnell merken, dass man einiges dazulernt und wird sicher auch wieder auf eigene neue Ideen kommen.
 
Inspiration ist doch eine sehr gängige Methode um aus Vorhandenem zu schöpfen um sein eigenes Neue zu formen.
 
darkstar679 schrieb:
hast du übungen für arrangements?

Die bewährte oldschool Methode sind Bücher wie das hier

http://www.amazon.de/Arrangieren-Ein-Pr ... C751BAF5W0

Wenn dann noch echtes Interesse da ist, das auch umzusetzen, dann klappts mit den Arrangements. Ein Tipp noch: Nicht auf Leute hören, die ungefragt Einwände der Kategorie braucht man nicht vortragen. Die möchten einen lediglich auf ihrem knappen Know How Stand halten. Im Endeffekt soll ja alles klingen, als ob es leicht von der Hand ging, nicht wahr? Daher immer mehr können, als man zeigt. Dann hat man in der passenden Situation einen schönen Joker in der Reserve, denn sowas wird immer mal gebraucht.

Bei EDM und ähnlichen Ganzalleinunterhaltersachen ist das Pensum ein extra Aspekt. Denn wenn man meint, alles an einem Track selber machen zu müssen, überfordert sich der ein oder andere. Stattdessen einen Kollegen fragen und das machen lassen, was man selber nicht so dolle drauf hat, kann da allen Beteiligten den Spaßfaktor deutlich verbessern.
 
Klaus P Rausch schrieb:
... Ein Tipp noch: Nicht auf Leute hören, die ungefragt Einwände der Kategorie braucht man nicht vortragen. Die möchten einen lediglich auf ihrem knappen Know How Stand halten.
Dann mal danke für den Tipp! Ich wäre, so allein, nicht auf die Idee gekommen das auch mal so zu sehen.
 
ZH schrieb:
Ich wuerde einfach mal nen Song aussuchen, den man selber toll findet, vom Arrangement her, und dann versuchen, einen eigenen Song mit der gleichen Idee zu machen. Es gibt Songs, da ist der erste Refrain instrumental, dann kommt nochmal ne kurze Strophe und dann erst der eigentliche Refrain mit Gesang. Kann man ja einfach selbst mal genauso machen, es heisst ja nicht, dass man gleich den ganzen Song covern muss. Es gibt Songs, da kommt ganz am Ende noch ein weiteres Element dazu, eine neue Melodie die nie zuvor kam. Kann man selber auch mal machen (habe ich frueher sogar sehr oft gemacht, weil ich das so toll fand). Es gibt Songs, da setzt das Schlagzeug erst nach dem 2. Refrain ein, davor wird Spannung aufgebaut. Kann man auch mal machen. Es gibt Songs, da kommt ganz am Ende im Fade Out ploetzlich noch was dazu, was es davor nicht gab. Kann man auch mal machen.

Es gibt doch bereits so viele Ideen, die man einfach nur mal selbst umsetzen muss. Das hat nichts mit Klauen oder Covern oder sonstwas zu tun. Aber dadurch, dass es das schon gibt und dass man es selbst aus einem Song kennt, den man toll findet, weiss man immerhin, dass es gut klingt, sonst wuerde man den Song ja nicht gerade deshalb so toll finden. Und dann kann man das doch einfach mal auf die eigene Komposition anwenden.

Wenn man fuer die naechsten 5 Songs das mal beherzigt, und immer eine tolle Arrangement-Idee eines eigenen Lieblingssongs mit einbaut, dann wird man schnell merken, dass man einiges dazulernt und wird sicher auch wieder auf eigene neue Ideen kommen.


Und es gibt youtube :idea:

Da gibts doch wirklich genug optischen Input, wie andere das machen Copy on / Copy off :floet:
 
Klaus P Rausch schrieb:
Ein Tipp noch: Nicht auf Leute hören, die ungefragt Einwände der Kategorie braucht man nicht vortragen. Die möchten einen lediglich auf ihrem knappen Know How Stand halten.

:lollo: Ich kann mir schwer vorstellen dass jemand so bescheuert ist und sowas nötig hat. :selfhammer:

Mein Tipp ist immer:
Hör dir immer die Musik von den Usern an, die dich belehren wollen.
Für deinen Eindruck sollte die Musik bzw. das Ergebniss entscheiden. Nicht wer die größte Klappe hat. :supi:
 
Und davon abgesehen gings ja hier im Forum um die Schrauber und derren (oft nicht vorhandenen ?) Arrangements.
Was für ein Schwachsinn denen mit Bücher anzukommen, die man eher für Filmkompositionen oder ein Musikstudium braucht. :mrgreen:
Bischen Realitätsfern und mit Kanonen auf Spatzen geschossen in meinen Augen ;-)

Ich bleib dabei: wer hier nicht professionell Opern oder Filmmusik komponieren will, sollte eher mal ein
Arrangement nachbauen bzw. einfach in Zukunft mehr üben (by doing) und nicht Musiktheorie studieren. :stop:
 


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