Arrangieren - Warum haben so viele damit Probleme

darkstar679 schrieb:
das stammwort aus dem latein - ars - bedeutet:
Das mag ja sein. Nur hat es heute eine andere Bedeutung.

Ich für meinen Teil bin einer der wenigen, die beide Seiten kennen !

Habe den ganzen Müll lernen müssen und von der Pike auf gelernt.
Hab das große Glück das ich es über die Jahren alles wieder vergessen konnte.

Wurde schon von studierten Berufsmusiker engagiert weil ich eben nicht diese
Schehmen im Kopf habe und auf andere Ideen komme.

Musik durch Schema F finde ich meistens ziemlich langweilig. Und das Publikum
oftmals auch, weswegen du ja auch total falsch liegst mit der Behauptung im
Pop Bereich wäre das gängig. Ganz im Gegenteil.
 
stromzuton schrieb:
Das ist mir zu einfach.

Wer Musik gemeinsam mit anderen macht, kommt ganz ohne Kenntnisse der Harmonielehre nicht aus. Sie ist die Sprache und wer sie nicht spricht, wird beim Jammen mit anderen nicht viel oder nur Zufallsergebnisse zustande

Unzählige jamsessions im Elektronik Bereich basieren genau darauf, zufallsergebnisse.

Ich habe, als ich das erste mal an so etwas aktiv teilgenommen hatte, mich ernsthaft gewundert . Die Leute sprechen nicht miteinander. Wenn man vorher nur in Bands gespielt hat, war doch klar, dass man sich grundsätzlich erstmal orientiert hat.

Und so gute Musiker , das man das nicht braucht, weil man es hört und auch weiss, was als nächstes kommt, waren das nicht ... (Ich bin es auch nicht)
 
raziel28 schrieb:
wenn ich einen Akkord nicht benennen kann, wie man ihn spielt oder greife ihn einmal auf der Klaviatur vor und schon klappts.
Den Akkord kennste dann aber trotzdem. Das ist so als ob Du Schriftsteller bist ohne schreiben zu können. Geht auch wunderbar, wenn man es jemandem diktieren kann. Gibt sogar erstaunlich viele Schriftsteller, die gar nicht schreibend schreiben, sondern in ein Diktiergerät o.ä..

Ich verstehe diesen "uh, die böse Theorie macht meine Kreativität kaputt" Ansatz nicht. Wenn ich auf ner Tastatur (Gitarre, whatever) rum klimpere und mir merke was gut klingt und was nicht, ist das auch eine Art Harmonielehre. :dunno:

So habe ich z.B. auch Pentatonik als Kind entdeckt (alle schwarzen Tasten) ohne vorher zu wissen wie es heißt. Später kam dann ein "ah, das kenn ich doch".
 
darkstar679 schrieb:
ein zigeuner fiedeler kann wunderbar geige spielen, aber ob es für die philamoniker reicht, bezweifle ich.

und so schätze ich es ein, wenn man keine musiktheroetischen kenntnisse hat, wird man recht einfache musik machen, eben dem kenntnisstand entsprechend.

Zigeunermusik ist also "einfach", die Philharmoniker sind demnach komplex? Und soll das dann auch ungefaehr implizieren: Einfach ist schlecht, komplex ist gut?

Ich finde solche Aussagen oftmals etwas kurzsichtig. Zumindest haengt es davon ab, wie man nun "einfach" und "komplex" ueberhaupt definiert. Wer sagt, dass der Philharmoniker, der vor seinem Notenblatt sitzt und stur das spielt, was dort geschrieben steht, inklusive Lautstaerke-Informationen usw, der bessere Musiker ist als der Zigeuner, der womoeglich aus dem Bauch raus einfach mal so ne geile Melodie raushaut und die Menschen mitreissen kann?

Ich moechte nicht ueber besser oder schlechter urteilen, aber ich persoenlich kann mit letzterem mehr anfangen ;-) und ich kenne auch so einige "Notenblatt-Musiker", die diejenigen, die einfach mal so drauflos improvisieren koennen, sehr um diese Faehigkeit beneiden.
 
Alph4 schrieb:
[...] Von fernen Völkergruppe [...]

Das ist nicht ganz richtig, fürchte ich.

Ich bin kein Musikethnologe, aber gerade in sogenannten primitiven Kulturen hat Musik kultische und rituelle Funktionen -- die Musik, die bei irgendwelchen Ritualen gespielt wird, unterliegt also genau wie jede andere musikalische Lautäußerung einem gewissen Regelwerk, auch wenn dieses Regelwerk in unserer Musiktradition und -theorie nur wenig bis gar keine Entsprechung findet.

mink99 schrieb:
stromzuton schrieb:
Das ist mir zu einfach.

Wer Musik gemeinsam mit anderen macht, kommt ganz ohne Kenntnisse der Harmonielehre nicht aus. Sie ist die Sprache und wer sie nicht spricht, wird beim Jammen mit anderen nicht viel oder nur Zufallsergebnisse zustande

Unzählige jamsessions im Elektronik Bereich basieren genau darauf, zufallsergebnisse. [...]

Deswegen ist das meiste Zeug auch eine Qual zu hören -- wie ich weiter oben schon schrieb: Wenn keiner was kann, erheben wir das einfach zu einem Stil, und schon sind alle begnadete Klangtüftler.

Diese ebenso sinn- wie zweck- und richtungsfreien Dudelsessions haben schon bei den Erfindern (Tangerine Dream und Konsorten) nach kurzer Zeit nicht mehr funktioniert -- diese Dudelorgien gelten bis heute als Blaupause und Ausrede für mangelhafte Beherrschung des Handwerks, mangelhafte Beherrschung der simpelsten musiktheoretischen Grundlagen und einen eklatanten Mangel an Selbstdisziplin und Selbstkritik. Das läuft dann unter "Eine Million Affen an einer Million Schreibmaschinen hauen eine Million Jahre lang auf diesen Schreibmaschinen herum und die Wahrscheinlichkeit, daß dabei ein Roman entsteht, ist vorhanden" -- wer das Schreiben jemandem überläßt, der nicht nur tippen, sondern auch lesen und sich einigermaßen ausdrücken kann, kommt viel schneller zum Ziel.

Neulich erst bei einem Konzert einer in Fankreisen recht illustren britischen Kapelle, bei dem vier Leute auf der Bühne saßen, keiner auf den anderen hörte, keiner wußte, wohin die Reise gehen soll, vier Leute vier individuelle Shows abzogen und einen Geräuschematsch ohne Sinn und Verstand und Hand und Fuß machten.

Der Bauchnabelbart des unhörbaren Flötisten war aber echt ein Blickfang. Immerhin.

Stephen
 
musik ist emotion - entweder sie berührt dich oder eben nicht...alles andere ist wurscht!
 
Klar hat jeder sein eigenes "Regelwerk" wie es für einen selbst funktioniert. Aber wir reden doch hier von der allgemeinen Musiktheorie, die auch an Hochschulen und in Büchern gelehrt wird, oder? Und genau die kann helfen, aber auch stören weil sie zu viel Logik in die Emotionen und den "Flow" bringt. Ohne Therorie geht man viel unbedarfter, einfach freier, an die Kunst ran, so ganz ohne Ketten. Man muss die Regeln nicht kennen um sie zu brechen.

Ich kann ein wenig Harmonielehre(Akkorde, Kadenzen, Umkehrungen, Grundton usw) aber wenn ich die weglasse kommen definitiv die viel interessanteren Sachen raus. Wenn ich mich strikt an mein begrenztes Harmoniewissen halte wird es schnell sehr statisch. Ist schwer zu beschreiben. So ganz abschalten kann man Wissen und Erfahrung meiner Meinung nach aber auch wieder nicht.

Schon mal von dem Schriftsteller Fitzek gehört, der nie was in der Richtung gelernt hat?

Wie schon hier geschrieben. Wenn die Musik, das Bild, das Buch etc gefällt wurde alles richtig gemacht, egal welche Technik oder Wissen dem zu Grunde liegt.
 
Den Moog-Filter gibt es doch auch nur weil das Regelwerk nicht eingehalten wurde durch einen Fehler, oder irre ich mich jetzt da?

Die, die eben es nicht so machen wie man sollte, bringen doch Neues in die Welt.
 
ppg360 schrieb:
Deswegen ist das meiste Zeug auch eine Qual zu hören -- wie ich weiter oben schon schrieb: Wenn keiner was kann, erheben wir das einfach zu einem Stil, und schon sind alle begnadete Klangtüftler.

Diese ebenso sinn- wie zweck- und richtungsfreien Dudelsessions haben schon bei den Erfindern (Tangerine Dream und Konsorten) nach kurzer Zeit nicht mehr funktioniert -- diese Dudelorgien gelten bis heute als Blaupause und Ausrede für mangelhafte Beherrschung des Handwerks, mangelhafte Beherrschung der simpelsten musiktheoretischen Grundlagen und einen eklatanten Mangel an Selbstdisziplin und Selbstkritik.

Also ich habe den 'Zufall' in den Livesessions, die ich dieses Jahr gespielt habe eher darin verortet, wie gut eine Session vorbereitet war. Quasi aus dem Nichts heraus einen Sessiontrack zu entwickeln, der Fahrt und Flow aufnahm ist wirklich eine 50:50 Chance und hängt maßgeblich davon ab, wie gut die Truppe drauf war. Mit ein paar kleinen kompositorischen Vorbereitungen liefen die Sessions weitaus besser und das, obwohl wir in der Truppe auch Leute dabei haben, die nur Maschinenmusik auf mathematischen oder symmetrischen Grundlagen machen.

Aber dass diese Sessions dann sinn- oder zweckfrei wären, wie Du es beschreibst, erscheint mir doch sehr vollmundig. Es kommt halt auch und maßgeblich auf die Erwartungshaltung an. Wer Musik mit produktivem Ziel machen möchte, kommt mit solchen Sessions sehr wahrscheinlich nicht weit, ich persönlich nutze sie aber recht gerne um Skill und Technik zu optimieren und einfach aus Spaß an der Sache, aber das war doch gar nicht das Thema dieses Threads wenns mich recht dünkt?
 
raziel28 schrieb:
chain schrieb:
was macht einen Song den Geil bitte :denk:

Das ist eine sehr gute Frage, denn oftmals wissen wir das gar nicht so genau.
Ich hatte schon den Umstand erlebt, wo Leute einen Song von mir absolut klasse fanden und ich darauf eher ungläubig reagiert habe ...."Echt jetzt...?", weil er für mein empfinden relativ mühelos und einfach gestrickt erschien und ich gleichermaßen für recht ausgefeilte Sachen, wo ich tagelang daran gesessen bin eher ein 'mmmmmhhh, naja.... ganz nett, aber....' geerntet habe.

Pop ist eben einfach oder eingänglich ;-)

Kann aber sehr geil Ausproduziert sein...hauptsache nicht Tod-produziert ;-)
 
darkstar679 schrieb:
mal anders gefragt....welchen grund gibt es, keine noten lesen zu können wollen?


so stelle ich mir das auch vor.
ich sehe ein notenblatt und kann so einigermaßen sagen, was sich dort auf dem blatt tut.

das können :)

Ich kanns nicht...merke ich schon daran, wenn ich aus Kinderbücher ein Lied vorsingen soll, was ich nicht kenne :selfhammer:

Aber ich weis wann was gut klingt und ein Mojo in sich trägt
 
Ich müsste eigentlich, um weiterzukommen als bisher, lernen. Allerdings bin ich mit meinen bisherigen Ergebnissen ganz zufrieden und mag die mir auch ab und an selbst mal wieder anhören. Dabei, also beim anhören, habe ich aber nicht das Gefühl etwas zu vermissen. Von daher werde ich irgendwann so weitermachen. Mir reicht einfach aus was ich so hinkriege. Ist das jetzt Falsch?
 
Altered States schrieb:
. Mir reicht einfach aus was ich so hinkriege. Ist das jetzt Falsch?

Ich fühle mich auch meist schlecht, wenn die BD nicht zum Bass gestimmt ist :mrgreen:

Oder wenn man eine Disharmnoie raushört.

Und dann lese ich auch oft, das es nur paar wirklich "Sinnvolle Akkorde" gibt :dunno:

Dann muss man auch die "Art" vs "Richtung" der Musik sehr entscheident. Wie viele sehen hinter elektronischer Loop Geräusch Musik keinen Sinn :school:
 
Alph4 schrieb:
Den Moog-Filter gibt es doch auch nur weil das Regelwerk nicht eingehalten wurde durch einen Fehler, oder irre ich mich jetzt da?

Du irrst bzw. verwechselst Du da etwas. Einer der Ingenieure, die den Minimoog konstruierten, machte einen Fehler beim Filter, er übersteuerte dessen Eingang, da das aber gut klang, beließ man es dabei.
 
Also, ich glaube man kommt auch ohne theoretische Kenntnisse weiter. Die Frage ist dann nur wie weit dein Horizont wirklich reicht. Regeln lassen sich schon schwerer brechen wenn man diese nicht kennt, aber unmöglich ist es nicht.

Ich habe auch nur Grundkenntnisse und kann ein bisschen Noten lesen. Also ich kenne die ganzen Notenarten und so. Aber wenn es um Akzente geht und Pausenzeichen muss ich passen. Auch kann ich es nicht 1:1 nachspielen. Bin halt auch kein Virtuose am Klavier, aber es reicht halt zum einspielen.

Was arrangieren angeht, da ist es bei mir so, das ich eine plötzliche Eingebung brauche. Das kann ein Ton sein oder eine Klangfarbe. Es geht aber auch wenn ein Drum echt cool ist oder ein Übergang.. Das können ganz verschiedene dinge sein die mich das wirklich "pushen". Wenn ich den Punkt bei einem Lied erreicht habe, dann mach ich das auch in kürzester Zeit fertig.
Ich versuche auch immer so viel Abwechslung wie möglich rein zu bringen. Ich glaube daher werden meine Lieder vom arrangieren her auch immer komplexer. Zum Teil hab ich dann ein Lied fertig und staune über mich selbst, da ich oft nicht mehr weiß wie ich auf die Idee XY gekommen bin oder so.

Ich habe auch gerade eben ein Lied fertig gemacht bei dem ich keine Probleme hatte was das Arrangieren angeht. Das ging echt super flüssig von der Hand. Und oft kommen mir auch weitere Ideen wenn ich was arrangiere. Da spiele ich dann noch Instrumente drüber oder ergänze ein paar Sachen.

Hier mal das Lied, nur damit ihr wisst wie bei mir Abwechslung aussieht/sich anhört

src: http://soundcloud.com/o-s-soundart/empire-down

Es gibt aber auch Lieder, da habe ich 1ne Minute fertig und ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Das kommt auch vor. Dann fange ich einfach etwas neues an und meistens klappt es dann dort.
Das alte Lied lösche ich dann meistens umgehen, um nicht wieder in eine Falle zu tappen.

Arrangieren muss man wirklich üben. Ich musste auch erst lernen in einem Lied mehrere Themen zu verwenden und wirklich auch Themenwechsel zu machen. Ich glaube das ist auch oft das was viele nicht weiter bringt. Sie trauen sich nicht diverse Sachen zu kombinieren. Stattdessen werden Loops gemutet.
Wie gesagt, ich musste das auch erst lernen und weiß dass das nicht einfach ist. Aber es lohnt sich wirklich auch mal ein "cut" in einem Lied zu machen um später dann wieder darauf zurück zu kommen. Da ist es aber schon wichtig das man weiß welche Noten man spielt, weil man ja vll. auch mal eine schöne Steigerung möchte die zum alten Thema hinführt. Da möchte man die Tonleitern schon wissen.. Auch wenn man sie nur auf dem Papier stehen hat, das ist ja egal.
 
the acid test schrieb:
Ich habe auch nur Grundkenntnisse und kann ein bisschen Noten lesen. Also ich kenne die ganzen Notenarten und so. Aber wenn es um Akzente geht und Pausenzeichen muss ich passen. Auch kann ich es nicht 1:1 nachspielen. Bin halt auch kein Virtuose am Klavier, aber es reicht halt zum einspielen.

Ich glaube nicht, dass Notenlesen ein Indiz dafuer ist, dass man ein guter Musiker ist. Wenn ich Noten lesen kann, dann heisst das doch nur, dass ich ein Musikstueck, das jemand aufgeschrieben hat, theoretisch wiedergeben kann, sofern ich technisch dazu in der Lage bin. Im Prinzip ist das das gleiche wie ein MIDI-Dump. Nur eben in einer anderen Schriftform. Wenn einer das nicht lesen kann, tja, dann kann ers halt nicht. Aber das heisst nicht, dass er deswegen ein schlechter Musiker sein muss usw, das hat damit ueberhaupt nichts zu tun.

Genauso kann ja auch z.B. jemand singen, der aber nicht Lesen und Schreiben kann. Er muss den Text dann halt auswendig wissen oder sich selbst was ausdenken, aber das aendert nichts an seiner Faehigkeit zu singen.
 
the acid test schrieb:
Es gibt aber auch Lieder, da habe ich 1ne Minute fertig und ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Das kommt auch vor. Dann fange ich einfach etwas neues an und meistens klappt es dann dort.
Das alte Lied lösche ich dann meistens umgehen, um nicht wieder in eine Falle zu tappen.


Finde ich auch ein sehr guter allg Tip :supi:

BIste doch schon recht weit auf dem "Leidensweg Arrangement" gekommen ;-)
 
Manchmal ist es auch kein Fehler, Songs nachzubasteln, die man gut findet. Da lernt man auch so einiges. Habe ich frueher auch ganz gerne gemacht (wobei es mir da weniger ums Arrangement ging sondern um die Sounds moeglichst gleich hinzukriegen)
 
ZH schrieb:
Manchmal ist es auch kein Fehler, Songs nachzubasteln, die man gut findet. Da lernt man auch so einiges. Habe ich frueher auch ganz gerne gemacht (wobei es mir da weniger ums Arrangement ging sondern um die Sounds moeglichst gleich hinzukriegen)


MIt Kpieren kann man viel lernen und manchmal auch viel Geld verdienen :agent:
 
changeling schrieb:
(...) Das ist so als ob Du Schriftsteller bist ohne schreiben zu können. Geht auch wunderbar, wenn man es jemandem diktieren kann. Gibt sogar erstaunlich viele Schriftsteller, die gar nicht schreibend schreiben, sondern in ein Diktiergerät o.ä.. (...)

Genau, wie Robin Masters... Aber Higgins sieht das leider nicht als große Kunst an :doozer:
 
...weil das arrangieren keine Sache ist die man in die Wiege gelegt bekommt. Nicht umsonst kann man sowas richtig lernen / studieren.
Das ist nicht mal eben mit einer App und ein paar Mausklicks getan.
 
Bei mir ist es so das ich damals ja sogar versucht habe Noten zu lernen. Sogar etwas Gitarrenuntericht genommen. Aber das war für mich die absolute Qual und so sehr ich mich anstrengte ich habs nicht kapiert. Die Lieder mit denen man anfangen muß finde ich alle grottig. Also macht das mir kein spaß.
Und wie soll ich Noten lernen wenn ich Musik Richtung Dive, Daf, Nizzer Ebb, Frontline Assembly und so machen will ?.
Hab damals versucht an Notenhefte von Sisters of Mersy zu kommen. Damit hätte ich mich zum lernen noch mit anfreunden können. Gabs aber nix.
Könnte ich Noten würde ich heute nicht die Musik machen die mir gefällt und eben genau so entsteht eben weil ich keine Noten kann. Und das ist gut so.
Richtung arrangieren würd ich aber gern noch was aufbessern.
 
blumenhofen schrieb:
Bei mir ist es so das ich damals ja sogar versucht habe Noten zu lernen. Sogar etwas Gitarrenuntericht genommen. Aber das war für mich die absolute Qual und so sehr ich mich anstrengte ich habs nicht kapiert. Die Lieder mit denen man anfangen muß finde ich alle grottig. Also macht das mir kein spaß.
War bei mir ähnlich. Hatte auch etwas Gitarrenuntersicht, nach Noten, und der machte mir einfach keinen Spaß. Ich sollte dann "Alle meine Entchen" vom Blatt spielen lernen. Ich habe ihm das dann einfach so vorgespielt, also ohne vom Blatt zu lesen. Habe den Unterricht dann, etwas später, auch abgebrochen und mir ein Buch gekauft. Das war eines dieser "Peter Bursch Gitarrenbücher". So habe ich dann, ohne Noten, etwas weiter gelernt. Das hat zumindest Spaß gemacht.
 
Noten sind, wie ich schon sagte, eigentlich nur eine Schriftform. Genauso gut koennte man einen MIDI-Dump ausdrucken und den lesen und spielen. Nur dass der schwieriger zu lesen ist. Aber beides hat nicht zwingend was mit Musikalitaet zu tun oder mit Koennen oder sonstwas.

Ich persoenlich halte die typische Piano-Roll-Ansicht von Software-Sequenzern eigentlich fuer die optimale Form, Noten darzustellen. Auf dem Papier mag das nicht so super funktionieren, da hat Notensatz wahrscheinlich schon seine Vorteile. Aber z.B. am PC wuerde ich niemals Noten in Form von Notensatz eingeben wollen. Habe ich frueher mal gemacht, aufgrund mangelnder Software-Alternativen, aber das ist grauenvoll. Bei einer Piano-Roll sieht man sofort, welche Toene das sind und wie lang sie sind. Es gibt keine Kreuze, kein b, usw. Alle Halbtoene sind absolut gleichwertig (wie auf einer Gitarre) und nicht unnoetigerweise unterteilt in zwei Kategorien (so wie beim Klavier). Im Prinzip ist das die logischste und natuerlichste Form. Daher verstehe ich auch nicht, warum viele Leute glauben, dass Notenlesen eine so essentielle "Begabung" ist. Das ist einfach nur ein notwendiges Uebel, um Musik in Schriftform festhalten und wiedergeben zu koennen. Wer das aus welchem Grund auch immer benoetigt, der kann es lernen. Wer es nicht benoetigt, der braucht es nicht zu lernen. *

Im Prinzip ist das die gleiche Diskussion wie bei DJs und dem Sync-Button :D meine Meinung dazu ist naemlich die gleiche. Platten vom Tempo her anzugleichen hat nichts mit Kreativitaet zu tun. Das ist einfach nur ein notwendiges Uebel und eine rein technische Faehigkeit. Das kann man lernen. Aber wer nicht mit Vinyl auflegt und einen Sync-Button hat, der braucht es nicht unbedingt zu lernen. Er kann es zwar tun, interessehalber, aber er muss nicht. Und das, was den DJ ausmacht, ist die Songauswahl, und die Art und Weise, wie er seine Uebergaenge gestaltet. Da steckt die Kreativitaet drin. Nicht jedoch im Angleichen des Tempos.

* ich kann uebrigens Noten lesen (bilde mir aber nix drauf ein)
 
chain schrieb:
was macht einen Song den Geil bitte :denk:
Die gute Komposition. Das ist ganz einfach.

Man sollte bitte sorgfältig zwischen Arrangement und Komposition trennen. Komposition (das Ersinnen einer Melodienfolge) ist Kunst. Arrangement ist Handwerk (meinetwegen Kunsthandwerk), aber es ist keine Kunst.
Das Arrangement sorgt dafür, dass die eh schon gute Idee, noch hüscher präsentiert wird. Aber wenn die Idee langweilig ist, hilft das beste Arrangementhandwerk nix.


Wovon die meisten hier reden, sind Kompositionsprobleme (=dass einem zu einem guten Strophen-Lick dann kein Refrain einfällt).
 
blumenhofen schrieb:
Könnte ich Noten würde ich heute nicht die Musik machen die mir gefällt und eben genau so entsteht eben weil ich keine Noten kann. Und das ist gut so.

:agent: :agent: Ich benutze die gleiche, extrem verbreitete Ausrede. :agent: :agent:
Das man mit Wissen nicht die Musik machen würde die man mag, ist Bullshit (wenn man ehrlich ist) Es ist im Gegenteil oft frustrierend wenn man musikalische Ideen, die einem z.B. beim improvisieren gekommen sind, nicht tonal notieren kann und sie deshalb verloren gehen. Das gleiche gilt für den Austausch mit anderen. So richtig gut Musiktheorie verstehen ist schon gut. Deshalb muss man sich ja nicht zum Sklaven machen. Es ist immer gut wenn man mehr kann als man benötigt ;-)
 
chain schrieb:
Altered States schrieb:
. Mir reicht einfach aus was ich so hinkriege. Ist das jetzt Falsch?

Ich fühle mich auch meist schlecht, wenn die BD nicht zum Bass gestimmt ist :mrgreen:

Oder wenn man eine Disharmnoie raushört.

Und dann lese ich auch oft, das es nur paar wirklich "Sinnvolle Akkorde" gibt :dunno:

Dann muss man auch die "Art" vs "Richtung" der Musik sehr entscheident. Wie viele sehen hinter elektronischer Loop Geräusch Musik keinen Sinn :school:

Verstehe nicht was du mir sagen willst.
 
Cyborg schrieb:
... Es ist immer gut wenn man mehr kann als man benötigt ;-)
Wenn man aber für seine Musik nicht mehr benötigt als man eh schon kann, dann reicht das ja aus. Es ergibt sich ja nicht zwangsläufig immer ein Mangel den man ausgleichen muss.
 
raziel28 schrieb:
Ich glaube, es gibt bei vielen, so auch bei mir, beim Arrangieren so ein "schwarzes Loch"...

Man fängt an Sounds zu schrauben, man fügt noch ein paar Phrasen hinzu und schafft so einen netten 8 oder 16 Takter. Klingt gut, das wäre ein idealer Refrain oder eine Strophe... oder aber man beschließt, dass es kein klassischer Songaufbau werden soll, sondern nur mit Variationen glänzen soll.
Nun kommt man aber nicht weiter, die paar Takte klingen so gut, dass man sich den Weg raus in 'davor' oder 'weiter' im Gehirn verbaut hat.

Was passiert allermeistens?
Man macht eine Aufbaustaffelung daraus, es werden also die Parts kopiert und von vorne her Dinge rausgelöscht, sodaß eben ein Aufbau bis zu diesen Sweet 8 Takten entsteht. Tja, und dann... keine Idee mehr, also flüchtet man ins Effektediting, man fährt Filter auf und zu, programmiert noch ein paar Sidechains rein. Meine Güte, klingt das genial!!

So, paar Tage später, man hatte was ganz anderes im Leben zu tun, man schmeisst die DAW wieder an und... mhhh....ja, klingt ganz nett aber auch immer gleich...hab da kürzlich von einem Kollegen eine Nummer gehört, mann da gehts ja richtig ab, was für tolle Ideen und mein Stück dippelt da so vor sich hin.

Und, wer findet sich wieder? ;-)


Was mich angeht, trifft es den Nagel auf den Kopf! :phat:

Ein bißchen Musiktheorie schadet sicher nicht aber kann auch Spasskiller sein.
Und manche Dinge würde man vielleicht von vorherein nicht probieren, wenn man Harmonielehre, Akkordfolgen usw. richtig drauf hat.
 
was ich jetzt nicht verstehe ist folgendes.

hier wird die pianorolle gelobt.
die notenzeilen sind nichts anderes als die pianorolle. jeder strich, jeder zwischenraum entspricht einer taste einer klaviatur.
der unterschied ist, daß man die schwarzen tasten nicht direkt darstellt, sondern dafür # oder b vor die note setzt und anstelle der klötzchenlänge in der pianorolle wird bei den noten die notenlänge durch stiele, fähnchen, ausgemalte kullerchen dargestellt.

heißt, die unterschiede sind winzig.
der vorteil - im unterschied zur pianorolle kann ich musik kompakter anzeigen und schematische mechanismen anwenden, was in der pianorolle nur ein wirres etwas von klötzchen darstellen würde.
 


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