Arrangieren - Warum haben so viele damit Probleme

Ich glaube wenn man wissen möchte wie ein Arrangement entsteht.
Sollte man mal einer echten Band im Proberum beim arbeiten zu schauen.
Die arbeiten und triggern noch Alles von Hand. :)
Arbeitsteilung heisst das Zauberwort.
 
Geht's hier eigentlich um zeitliches Arrangement oder um vertikales Arrangement?
Oder beides?
 
Panko PanneKowski schrieb:
Ich glaube wenn man wissen möchte wie ein Arrangement entsteht.
Sollte man mal einer echten Band im Proberum beim arbeiten zu schauen.
Die arbeiten und triggern noch Alles von Hand. :)
Arbeitsteilung heisst das Zauberwort.

In unserer 'echten' Band bestand die Arbeitsteilung aus Musik (Drummer und meine Wenigkeit) und planen / labern / kiffen / nicht da sein (alle anderen). Nachdem das in anderen Bands ähnlich lief habe ich mich selbst 'arrangiert' und auch dieses Thema abgehakt. :D
 
@florian:

Deine Harmoniebeispiele sind zwar schön, aber ich erlebe leider viel zu oft :
Code:
C C C C ! C C C C
C C C C ! C C C C
C C C C ! C C C C
C C C C ! C C C C
 
Sozusagen "In C" - das man dennoch was daraus machen kann, hat Terry Riley bewiesen. ;-)
 
resurgam schrieb:
Geht's hier eigentlich um zeitliches Arrangement oder um vertikales Arrangement?
Oder beides?


Um das klassisch zeitliche. Aber der Weg dahin ist ja sehr vielseitig.

ppg360 schrieb:
Darf ich mal zwischendurch eine blöde Frage stellen?

Um welches Genre geht es hier denn überhaupt?

Stephen


Das Genre ist echt egal. Ich denke man kann ja sehr viele Sachen übertragen. Die Harmonielehre greift ja in allen Genres und auch das "klassische" arrangierprinzip.
 
chain schrieb:
raziel28 schrieb:
Ich glaube, es gibt bei vielen, so auch bei mir, beim Arrangieren so ein "schwarzes Loch"...

Man fängt an Sounds zu schrauben, man fügt noch ein paar Phrasen hinzu und schafft so einen netten 8 oder 16 Takter.

Vielleicht müsste man auch die Sound ganz anders mit EQ ran nehmen, damit sie im Songkontext noch Taugen :dunno:

Unbedingt! Der fülligeste, geile Sound taugt im Kontext nichts, wenn er alles andere zukleistert. Das ist dann aber eher eine Sache des Mixings, wobei ich zugeben muss, dass ich hier im Workflow nicht wirklich unterscheide. Arrangement und Mixing durchdringen sich bei mir meistens sehr organisch. Kunststück, ich will ja im Arrangementprozess wissen, ob der gewählte Sound letztlich taugt, also biege ich hier schon mit EQs und Filtern entsprechend hin und her.
 
Cyclotron schrieb:
Aber ebenfalls die Situation, dass man einen Track quasi "aus einem Guss" im Kopf hat und nun versuchen soll, das gedanklich zu zerlegen und anhand von Einzelspuren wieder zusammenzusetzen. Da mangelt es bei mir auch oft schlicht am Handwerk, sei es nun bei der Analyse, auf der Klaviatur oder am Mischpult: Das ich schöne Bilder im Kopf, die Bude voller Technik und alle Anleitungen gelesen hab, macht mich nicht zum Künstler, eher zum Konstrukteur. Dementsprechen "konstruiert" fällt das Ergebnis oft aus und hat wenig mit den klanglichen Illusionen gemein, mit denen ich mir jahrzehntelang die Ausgaben für Equipment schöngeredet hab.

Spannend, seeehr spannend sogar und auch ein wunder Punkt bei mir, das bewusste Erschaffen einer Soundlandschaft, quasi aus dem inneren Ohr nach außen, das schaffe ich auch nur selten (mhh, hab ich das überhaupt schon mal geschafft...). Also, als kommerzieller Musikproduzent wäre ich richtig shice, da ich nie weiß, wo ich raus komme. Unser Glück ist ja, keiner weiß ja hinterher, was da in dem Stück beabsichtigt war und was halt irgendwie dazu gekommen ist ;-)
 
raziel28 schrieb:
Unbedingt! Der fülligeste, geile Sound taugt im Kontext nichts, wenn er alles andere zukleistert. Das ist dann aber eher eine Sache des Mixings, wobei ich zugeben muss, dass ich hier im Workflow nicht wirklich unterscheide. Arrangement und Mixing durchdringen sich bei mir meistens sehr organisch. Kunststück, ich will ja im Arrangementprozess wissen, ob der gewählte Sound letztlich taugt, also biege ich hier schon mit EQs und Filtern entsprechend hin und her.


Schon wirklich oft erlebt. Ein Solist spielt bsp nen Waldorf dick und fett, wenn ich den in den Kontext einpasse, wird dieser Sound auf einmal Langweilig, weil er an anderen Stellen Platz lassen muss. Aber es wird immer noch dicken Fetten Synths gesucht und dann kommen meist nur Collagen raus.

Nett aber eher Tracks in Arbeit ;-)
 
Hmm, ich fange mit einem Loop an und erstelle immer mehr passende Parts. Dann probiere ich mit an- und ausschalten der Parts aus wie so ein zeitlicher Aufbau aussehen könnte und kopieren das dann so ins Arrangement. Dann wird je nach Lust an Variationen, Effekten oder sonst welche Besonderheiten gefeilt bis ich meine jetzt reicht es.

An Sounds und den Parts rumbasteln macht aber am meisten Spaß. Das Ausarrangieren spare ich mir meist, außer ich will es irgendwo öffentlich hoch laden.

Ein guter Trick soll wohl sein sich einen Referenzrtrack als Audio in eine Spur zu packen und sich dann an dem Arrangement/Mischung/Sonstwas zu halten. Das habe ich noch nie gemacht, aber will ich auch mal probieren.

Ich denke jeder hat da seinen eigenen Workflow irgendwann gefunden und solange man mit seiner Musik klein Geld verdienen muss kann man es eh machen wie man will. Wenn es gefällt wurde alles richtig gemacht. Es interessiert ja am Ende keinen mehr wie und mit was das Wav entstanden ist.
 
Alph4 schrieb:
Ich denke jeder hat da seinen eigenen Workflow irgendwann gefunden und solange man mit seiner Musik klein Geld verdienen muss kann man es eh machen wie man will. Wenn es gefällt wurde alles richtig gemacht. Es interessiert ja am Ende keinen mehr wie und mit was das Wav entstanden ist.


Ein musikalischer Arrangeur ist der Einrichter der Instrumentierung einer Komposition für die Aufführung oder Tonaufnahme. Er erstellt ein musikalisches Arrangement (= Bearbeitung), wenn der Komponist es nicht selbst machen möchte oder nicht über das notwendige Know-how verfügt. Somit werden Arrangeure zu wichtigen Mitgestaltern einer Komposition.

Der Anteil von nicht durch den Komponisten selbst arrangierte und instrumentierte Werke wird auf weit über 50 Prozent geschätzt.

Der Arrangeur ist meist selbst ein gut ausgebildeter Instrumentalist und verfügt über ein umfassendes Wissen über die einzelnen Musikinstrumente, deren gut klingende und spielbare Bereiche, Kenntnisse über musikalische Stilistiken und Kompositionsformen und ist nicht selten auch Komponist von eigenen Werken. Oft übernimmt der Arrangeur auch das Dirigat seiner Bearbeitung, d. h. der Arrangeur dirigiert das Orchester bzw. die Band selbst und erarbeitet mit den Musikern die vom Komponisten oder Produzenten gewünschte Interpretation des Arrangements.

WIKI, ich habs: https://de.wikipedia.org/wiki/Arrangeur
 
auch sehr interessant, gerade zum Elektronischen Kontext:

Früher gabs Sammelklangen wegen Urhebung, heute klaut jeder, so lange man damit gut Geld machen kann :phat:

In der klassischen Musik verlangt heutzutage die sog. Werktreue eine originalgetreue Wiedergabe der Partituren, selbst für geringfügige Neugestaltungen ist dadurch kein Raum. Die Werktreue verleiht den Werken einen sicheren Wiedererkennungswert, ohne Rücksicht darauf, welches Sinfonieorchester oder Ensemble sie spielt. Aber selbst bei strengen Partituren bedarf die Realisierung des Werkes doch der Interpretation durch Musiker und Sänger und damit der ästhetischen Auslegung der Noten, auch wenn die Grenzen eng gesetzt sind.[1] Arrangements sind somit eine besondere Form der Interpretation und die Abweichung von der Partitur des Originals durch musikalische Gestaltungsmittel.[2] Arrangements als Form der Werkinterpretation gibt es daher heutzutage meist nur bei anderen Musikstilen, insbesondere in Jazz-, Popmusik und Rockmusik. Die Arrangements des 19. Jahrhunderts oder Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen sind allerdings Beispiele für weitverbreitete historische Praxis von Arrangements klassischer Musik.

Als Arrangement wird nur die Neugestaltung eines bereits veröffentlichten Originals verstanden. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass – auch in der klassischen Musik – Komponisten oft auf Arrangeure zurückgegriffen hatten, weil sie nicht selbst arrangieren wollten oder konnten. Das Arrangement ist eine für den Bereich der populären Musik typische kreative Erscheinung.[3] Die Skala des Arrangements reicht hier vom gelegentlichen Eingriff bis hin zu einer vollständigen Neugestaltung des Originals.[4]

Die Art der Bearbeitung kann dabei sehr unterschiedlich sein:

Der Inhalt des Originals bleibt erhalten wie etwa bei der Umschreibung (Transkription) einer Komposition für eine andere Besetzung.
Teile des Originals oder verschiedene Originalkompositionen werden zu einer neuen Reihenfolge zusammengestellt und gegebenenfalls mit zusätzlich komponierten Überleitungen verbunden wie bei Suiten, Potpourris oder Medleys von beliebten Melodien eines bestimmten Themenkreises.
 
darkstar679 schrieb:
Zolo schrieb:
Das hat aber absolut gar nichts mit arrangieren zu tun :roll:

denke ich aber schon. wenn man nicht weiß, was man da tut, wie soll man es arrangieren?

Ich habe gute und professionelle Arrangements und keine Ahnung von Tonleitern oder so ein Quatsch. Braucht kein Mensch... Ohren brauch man - das reicht.

Wenn man die ganze Mathematik der Notenlehre nimmt, kann man auch ein Computerprogramm dafür nehmen. Gibts schon alles - muss man nicht lernen. Ob das geil ist alles nach bestimmten Schemen durchzukonstruieren muss dann jeder selbst wissen :mrgreen:
 
Zolo schrieb:
Ich habe gute und professionelle Arrangements und keine Ahnung von Tonleitern oder so ein Quatsch. Braucht kein Mensch... Ohren brauch man - das reicht.

Wenn man die ganze Mathematik der Notenlehre nimmt, kann man auch ein Computerprogramm dafür nehmen. Gibts schon alles - muss man nicht lernen. Ob das geil ist alles nach bestimmten Schemen durchzukonstruieren muss dann jeder selbst wissen :mrgreen:

ich glaube, daß man ohne tiefere kenntnisse es nur bis zu einem gewissen level schafft, und dort stecken bleibt.

ein zigeuner fiedeler kann wunderbar geige spielen, aber ob es für die philamoniker reicht, bezweifle ich.

und so schätze ich es ein, wenn man keine musiktheroetischen kenntnisse hat, wird man recht einfache musik machen, eben dem kenntnisstand entsprechend.

lasst mal bach oder mozart an so einen synthesizer, wie dann die post abgeht.
 
Naja eine Oper werde ich in meinem Leben nicht mehr schreiben.

Alles andere geht klar. Wobei ich auch schon als musikalische "Beratung" bei einer Oper hinzugezogen wurde bei der Komposition. Aber nur um ein paar Ideen miteinzubringen.
 
Panko PanneKowski schrieb:
Kein spezielles Genre eigentlich..
Es wurde thematisiert, dass eine auffällige Anzahl veröffentlichter Tracks im Thread "Tracks-in-Arbeit“ un-oder- wenig arrangiert wirken.

Ich liebe den Thread "Tracks-in-Arbeit“. Ich hab da auch schon einiges reingestellt. Ich hab vom arrangieren praktisch keine Ahnung und somit trifft das auf meine Sachen sicher auch zu.
Mir wurden dort aber schon sehr viele hilfreiche Tips gegeben.
 
Zolo schrieb:
Wenn man die ganze Mathematik der Notenlehre nimmt, kann man auch ein Computerprogramm dafür nehmen. Gibts schon alles - muss man nicht lernen. Ob das geil ist alles nach bestimmten Schemen durchzukonstruieren muss dann jeder selbst wissen :mrgreen:


Da hat sich schon Johan S. Bach einen drauf abgeorgelt :wixx:
 
Ach und Arrangieren ist ja auch Übungssache. Genau wie Einspielen, Synthi oder DAW Schrauben und verstehen oder das Gefühl für Melodien zu bekommen.

NUR übt ja keiner mal eben so Arrangieren. Das ist wirklich der undankbarste Teil. Kein Mensch sagt zu einem "Ey der Song ist geil, aber das Arrangement ist kakke". Sondern dann ist halt einfach nur der Song nicht so dolle. Also warum soll man sich hinsetzten und Fleissig arrangieren üben ?

Die nächste Frage ist: wenn man nach Feierabend bischen Synthis schraubt weils einem Spass macht. Muss man da überhaupt im Arrangieren gut sein ?

Die Antwort ist eindeutig: nein, man MUSS nicht. Man machts einfach so wie es einem Spass macht :supi:
Und wer unzufrieden mit seinen Songs ist weil er irgendwelche Ziele hat, der kann sich ja dann damit beschäftigen...
 
Zolo schrieb:
Ach und Arrangieren ist ja auch Übungssache. Genau wie Einspielen, Synthi oder DAW Schrauben und verstehen oder das Gefühl für Melodien zu bekommen.

NUR übt ja keiner mal eben so Arrangieren. Das ist wirklich der undankbarste Teil. Kein Mensch sagt zu einem "Ey der Song ist geil, aber das Arrangement ist kakke". Sondern dann ist halt einfach nur der Song nicht so dolle. Also warum soll man sich hinsetzten und Fleissig arrangieren üben ?.


was macht einen Song den Geil bitte :denk:

Zolo schrieb:
Die nächste Frage ist: wenn man nach Feierabend bischen Synthis schraubt weils einem Spass macht. Muss man da überhaupt im Arrangieren gut sein ?

Nein, aber man fängt an DJ zu hassen, weil die die guten Tracks wenigstens halbwegs vernünftig Arrangieren können :mrgreen:
 
Die Noten von heute sind die Klötzchen in der DAW, nur mit dem Vorteil es gleich hören zu können. Ansonsten unterscheidet sich DAW und das frühere Noten aufschreiben meiner Meinung nach nicht.

Ich bringe mir gerade wieder das Noten lesen bei und ein wenige Harmonielehre, aber auch nur weil es mich interessiert und nicht weil ich muss.

Sehr schwierig finde ich beim Arrangieren immer die passenden Instrumente zueinander zu finden. Sobald was zu fett klingt, nimmt das fast allen Raum ein.
 
chain schrieb:
was macht einen Song den Geil bitte :denk:

Das ist eine sehr gute Frage, denn oftmals wissen wir das gar nicht so genau.
Ich hatte schon den Umstand erlebt, wo Leute einen Song von mir absolut klasse fanden und ich darauf eher ungläubig reagiert habe ...."Echt jetzt...?", weil er für mein empfinden relativ mühelos und einfach gestrickt erschien und ich gleichermaßen für recht ausgefeilte Sachen, wo ich tagelang daran gesessen bin eher ein 'mmmmmhhh, naja.... ganz nett, aber....' geerntet habe.

Diese Frage habe ich ähnlich schon mal an anderer Stelle gestellt
viewtopic.php?f=98&t=99205&hilit=Song#p1144786
 
ich bin der meinung, wenn man etwas macht, dann soll man es korrekt lernen.

das gilt im sport, beruf, handwerk, hobby.

wenn man musik macht, sollte man sich mit noten, takten und allem auskennen.
 
Wozu sollte man sich auskennen?

Gibt doch genug Leute die Musik machen ohne die Theorie dahinter zu kennen. Von fernen Völkergruppe über Hobbymusiker bis zu berühmten Künstlern. Alle machen Musik nach Gefühl, das ist in meinen Augen kein Deut schlechter als Musik nach Mathematik zu machen.
 
Ich denke mal, entweder man benutzt herkömmliche Schemen von Arrangements oder man hat ein Gefühl dafür, ob es jetzt nochmal so weitergeht für ein paar Takte, ob eine Wendung kommen soll, der Refrain oder Hook oder ein Bruch, wo man alles runterfährt und dann wieder Stück für Stück aufbaut oder Zack - alles wieder da, mit nem bisschen mehr Wumms und veränderter Instrumentierung.
Man muß Entscheidungen fällen bevor man sich verzettelt. Am besten laufen lassen...
Allerdings bis es so richtig flüssig wird und wie von allein ganz einfach von der Hand geht, muß man durch tiefe Täler. Ist halt Sache des Durchhaltevermögens und... des Mutes...

Außerdem ist es ratsam, vom hohen Roß runterzukommen und auch mal Sachen zu beenden oder fertig zu machen, die nicht gleich der Hit sind. Die geilen Tracks kommen immer nur periodisch, dazwischen sind halt auch mal unspektakuläre Ergebnisse. Wenn man zu viel Druck aufbaut und nur das Geilste haben will, kommt ganz schnell die Blockade.

Also: einfach mal machen, fertig machen. :opa:
 
darkstar679 schrieb:
ich bin der meinung, wenn man etwas macht, dann soll man es korrekt lernen.

das gilt im sport, beruf, handwerk, hobby.

wenn man musik macht, sollte man sich mit noten, takten und allem auskennen.

Empfinde ich als Quatsch. Ich kann weder Noten , Akkorde in der Musik. Hab Erfolgreich im Musikladen 3 Jahre gearbeitet / Einige Alben produziert und ein Studio geleitet. Ich habe Bäcker gelernt und mir Metallverarbeitung selbst ohne Ausbildung oder so beigebacht. Bin damit Selbstständig und verdiene gut.
Im Sport trainiere ich im Pferdesport schon recht gute Leute. Hab da auch nix auf dem Papier.
Gerade alles was in Richtung Kunst geht kann richtig lernen auch zum Nachteil werden.
 


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