ASB: Prodyssey oder Pro-12

Hab meinen MS 20 verkauft, ich war diese ewigen Sync-Krämpfe satt, Monophonie, keine Speicherung, klapprige Tastatur, ich glaube ich bin da doch eher der modernere Typ, habe ich festgestellt.
Bin sehr zufrieden mit meinen sonstigen Klangerzeugern im Moment (mQ, Nord Modular1, bald Waldorf XT), die sich super für Industrial, Amilectro, EBM Kram eignen.
Ich hätte jedoch gern noch einen Synth, der warm klingt. Für Bratzige, aggressive, warme, fette Standard Bässe, Pads, Leads mit eben so 'analoges Feeling': Knöpfe drehen und schnell klassische Sounds erstellen, die gut, warm und authentisch klingen. Wenn's komplexere Modulationsmöglichkeiten für freakigen Kram gibt: Gerne. Ich stieß auf die ASB Serie von Creamware, deren Konzept mir ziemlich zusagte. Fand den Odyssey und Pro-One immer interessant, wollte aber doch keinen, weil ich doch auf Polyphonie, reibungslose MIDI Anbindung, Soundabspeicherung stehe und weniger auf KlapperTastaturen. Überall wird die Emulation in den Himmel gelobt und die Features sagen mir sehr zu.
Ich finde beide Synths sehr interessant, werde aber vorr. nur Geld für einen erst Mal haben. Konnte leider keinen antesten bisher, weder die Emulation noch das Original kenne ich vom Sound. Welcher Synth könnte eher den Sound haben, den ich suche? Bzw. wie klingt ein ARP im Vergleich zum Propheten? Hat jemand vllt. sogar gute Sounddemos vom Pro12 oder Prodyssey...?
 
Deine Worte passen imo gut auf den Prodyssey.. grob und schnell gesagt.

ARP und Pro12: Ein paar hab ich mal gemacht, nicht so viel online..
Es ist schwer, den Grundklang zu beschreiben, aber EBM ist sicher PrODYssey.. Synthpop Sounds gehen wunderbar mit dem Pro12, aber beide können auch im Garten des anderen Wildern, es geht hier eher drum, was dir wichtiger wäre.. S/H oder FM-Artige Modulation.. Klanglich können beide fett klingen, das ist schon so,..

Prophet 5 und Odyssey waren seinerzeit natürlich auch durch Polyphonie unterschiedlich und der P5 war eine Weile vorherrschend, davor war es der ARP in Musik mit Abitur *g*

Grob erstmal..
 
wenn du magst, kannst ja mal ein paar Audiodemos hochstellen...

Wenn ich die Kohle hätte würd ich natürlich beide am liebsten kaufen. :) Mir sind aber die Unterschiede (technisch als auch klanglich) nicht so bewusst. Weiß nur, dass der Prodyssey semi-modularer sein soll und s/h hat...
 
Rein technisch erstmal:

www.Sequencer.de/syns/creamware/Prodyssey_ASB.html
www.Sequencer.de/syns/creamware/Pro12_ASB.html

Hüllkurven sind im Pro12 vollständig, dafür gibts im ARP Ringmod und S/H, hingegen im Pro12 wieder die Polymod, die sehr flexibel ist.. Sync haben sie beide, packt im ARP sicher etwas mehr zu..

Aber letztlich kann man mit beiden hervorragend arbeiten, finde ich.. Der Pro12 ist etwas kompakter, da er Drehregler hat..

Semimodularer gibt es nicht, was soll das sein? Ein MS20 kann nicht mehr als ein Odyssey, ist damit der Ody "semimodularer".. Vorsicht!! Offen sind sie alle nicht, jedoch sind die Möglichkeiten der beiden ASBs schon vergleichbar komplex..

Imo solltest du den Grundklang hier auch mit einbeziehen, denn der unterscheidet sich schon.. SCI gegen ARP klingt schon anders..
 
Danke, danke!
Genau das ist es: Ich kenne den Grundklang, und deswegen auch den Unterschied nicht. Vllt. werd ich schlauern, wenn ich irgendwann mal Demos zu hören kriege.
 
Also, ich befürchte, dass nichts, was hier geschrieben wird, deine eigene Einschätzung völlig ersetzen kann. Wenn es keine Möglichkeit gibt, die beiden Teile ausführlich vor Ort zu testen, kommt folgendes in Betracht:

Erwerbe beide Teile im Fernabsatz, also zB online bei einem der Onlineshops. Bestehe auf gleichzeitige Lieferung. Wenn dir die Teile nicht gefallen, kannst du innerhalb von zwei Wochen widerrufen. Du solltest die Teile samt Verpackung allerdings sehr pfleglich behandeln. Sonst gibts Abzug. Das Widerrufsrecht ist an keine besondere Voraussetzung geknüpft.

Die Teile gibt es übrigens gerade recht günstig.
 
in Berlin ist die Shopauswahl sehr begrenzt, wenn ich zur Messe in Frankfurt bzw. Köln bin, werd ich spätestens zuschlagen. Hoffe der Preis geht noch runter. Ist mir lieber als diese ganz Versandhin und hers...
 
Sie sind billig, wegen der Insolvenz Creamwares..
Aber sie sind in jedem Falle die Kohle wert, weil sie einer der wenigen brauchbaren Emulationen sind..

Sie haben hier allerdings wirklich sogar die AR Hüllkurve gecloned, sich schon sehr nahe an die Originale gehalten..

Aber klanglich geb ich dir Recht, es wird nicht einfach sein..

Ich lade evtl was hoch, nachher.. Nur sind das natürlich mp3s.. zumindest vom Pro12 kann ich dir die Files einfach direkt schicken.. Das ginge schneller..
 
Der Pro12 ASB ist ja ein Clone vom Prophet 5, insofern kann man sich eine Menge Songs anhören, wo der vertreten ist. Das ist eigentlich stilistisch auch querbeet. Das dürfte vor allem daran liegen, dass der sich sowohl für normale Bässe, Stringpads, Synthbrass und solche Sachen eignet als auch durch die Poly Mod Section reichliche Möglichkeiten für abgedrehtere Sounds und welche mit viel Bewegung drin eignet.

Was die normalen Standardsounds angeht, finde ich ihn einen Tick griffiger als das Original, auch wenn der Hersteller selber sagt, es sei eine 1:1 Kopie. Durch den Unison Mode kann man Bässen und Leadsounds natürlich zusätzlich fette Präsenz geben und da das Filter auch ordentlich ist, knacken auch Synthorgans prima oder welche, denen man diese Zap-Attacks verordnen will. Die Poly Mod Section ist wichtig für Flauschflächen, typisch dafür sind PWM Modulationen für warme Stringflächen.

Die Poly Mod Section sieht mit ihren paar Reglern und Tastern auf den ersten Blick total unscheinbar aus, ist es aber gar nicht. Wenn man sich die mal explizit vorknöpft und versteht, dann lassen sich exotische Waberflächen genauso wie rhythmische Effektsounds machen, das nur als Beispiel. Durch die Anschlagsdynamik ist der Pro12 dem Original Prophet überlegen, das macht sich vor allem beim Filter bemerkbar. Zusätzlich gibt es noch die Effektabteilung, die bei der Betrachtung oft unter den Tisch fällt, weil es nicht Vintage ist, aber einfach der ganzen Sache mehr als nur Zuckerguss ist (Stereo!).

Ich bin nach wie vor überrascht, dass es um den Pro12 so wenig Hype gibt, das finde ich ziemlich unverdient. Der reicht solchen Sachen wie z.B. Matrix6 lange das Wasser. Ein Test im Laden wird etwas zeitintensiv ausfallen, wenn man den Synth kennenlernen will, denn die Werkspresets sind größtenteils Vintage oder Effects und der Pro12 hat weitaus mehr Potential unter der Haube. Außer der Poly Mod ist der aber übersichtlich zu bedienen, so dass man eigentlich wirklich wild dran rumdrehen kann und es passiert eine Menge Aufschlussreiches.

Den Tipp mit kaufen per optionalem Rückgaberecht finde ich gut, bei Thomann kann man den ordern, 30 Tage gemütlich testen und wenn es gar nicht funken will, dann kriegt man einfach sein Geld zurück.
 
Afaik (hab' ja selbst keinen Pro12) so 'ne Art Modulationsmatrix, als Quellen stehen Filter-Envelope und Oszillator B mit je einem Knopf zur Steuerung der Modulationstiefe zur Verfuegung und als Ziel Freq A, B, PWA, PWB und Filter. Ich nehm' an dass damit FM, FilterFM etc. geht...
 
Ich bin nach wie vor überrascht, dass es um den Pro12 so wenig Hype gibt, das finde ich ziemlich unverdient. Der reicht solchen Sachen wie z.B. Matrix6 lange das Wasser.

Das überrascht dich noch ? Mit Logik und oder Qualität eines Instrumentes hat das kaufverhalten schon lange nichts mehr zu tun. Wieviele haben einen OB12 nur wegen dem Namen Oberheim gekauft ? Wieviele Geräte sind hoffnungslos überbewertet haben aber einen guten Namen ?
Es wird gehofft ein bißchen Legende zu kaufen, wenn dort Oberheim, Korg, Moog oder sonst ein Name vorsteht und da wird Creamware niemals gegen ankommen. Ich habe einen Elka Synthex zu einer Zeit gekauft, wo den keine Sau haben wollte, weil er von Elka kam. Oder nehmen wir Casio, die hatten auch durchaus ernstzunehmende Instrumente, aber ihr eigenes Image stand ihnen im Weg. Einen Pro12 ASB werden wohl nur die kaufen, denen guter Sound und das Potential des Instrumentes wichtig ist. Alle die auch ein Stück Geschichte haben wollen, holen sich den Prophet 5 .
 
Summa schrieb:
Afaik (hab' ja selbst keinen Pro12) so 'ne Art Modulationsmatrix, als Quellen stehen Filter-Envelope und Oszillator B mit je einem Knopf zur Steuerung der Modulationstiefe zur Verfuegung und als Ziel Freq A, B, PWA, PWB und Filter. Ich nehm' an dass damit FM, FilterFM etc. geht...

danke hab mir grad die remote software runtergeladen und die mir angeguckt, da wurde mir das auch klar
 
müsste der Pro-12 nicht "fetter" sein, weil man mehr Wellenformen pro OSC einschalten kann und Unisono Modus hat, den ich beim Prodyssey gerade nicht finde...?
 
Der ist nicht dünn, absolut nicht.. Unison ist fast schon zu fett.. 2 VCOs reichen, nope, es gibt bei allen Waves auch Auslöschungen, aber detunes gibts schönes geschwurbsele™ (keinen Schwurbel, keine Sorge..)

Die Poly Mod Sektion ist in der Tat eine Modulationssektion, hier kannst du per VCO VCO, FILTER und PW modulieren etc.. Sehr mächtiges Feature,.. DAS Feature überhaupt.. Denke, ohne das wäre er nicht so erfolgreich geworden.. Filter und VCO FM..
 
Moogulator schrieb:
Die Poly Mod Sektion ist in der Tat eine Modulationssektion, hier kannst du per VCO VCO, FILTER und PW modulieren etc.. Sehr mächtiges Feature,.. DAS Feature überhaupt.. Denke, ohne das wäre er nicht so erfolgreich geworden.. Filter und VCO FM..

So ist es. Bemerkeswert jedoch in diesem Zusammenhang, dass Juno-6/60 und Polysix trotz fehlendem zweiten Oszillator, somit auch mangels Sync und FM, durchaus erfolgreich waren. Mir graut's noch in der Retrospektive.
 
Neo schrieb:
Einen Pro12 ASB werden wohl nur die kaufen, denen guter Sound und das Potential des Instrumentes wichtig ist. Alle die auch ein Stück Geschichte haben wollen, holen sich den Prophet 5 .

Mit Hype meine ich nicht allgemeines Kaufverhalten der Kundschaft, da gebe ich Dir mit Deinen Ausführungen hinsichtlich der Kaufentscheidung nach Herstellerimage völlig recht, sondern die Aufmerksamkeit der Musiker, insbesondere etwa in diesem Forum. Der Name Pro12 fällt hier total selten, meiner Ansicht nach vergleichsweise unverdient zu selten. Dass gerade Namen hier nicht so zählen, dachte ich jedenfalls.

Instrumente wie Juno 60 und Polysix waren erfolgreich wegen des Preises. Ein Prophet 5 für rund 10.000 Mark war damals für viele nicht drin, angesichts eines Monatseinkommens von sagen wir 2000 Mark. Schließlich genügte ein Polysynth nicht, ins Set gehörten noch monophoner Synth, E-Piano und/oder Orgel sowie vielleicht ein String Ensemble. Plus Verstärker und Effekte. Da kamen auch ohne Prophet 5 schnell mal 20.000 Mark zusammen. Viele Musiker haben sich bereits auf diese Weise verschuldet, was immer riskant ist. Korg wollte mit dem Polysix einen Prophet 5 für Arme bauen, die richtigen Chips waren ja auch drin, geschafft haben sie dieses Ziel, auch wenn die Kiste mäßig klingt.
 
So ist es. Bemerkeswert jedoch in diesem Zusammenhang, dass Juno-6/60 und Polysix trotz fehlendem zweiten Oszillator, somit auch mangels Sync und FM, durchaus erfolgreich waren. Mir graut's noch in der Retrospektive.

Zumidest hat der Juno einen Suboszillator und im Unisono-Mode ist er ultrakrass. Versteh aber auch nicht, wie man sowas bauen konnte. Hätte man nicht besser auf Stimmen verzichtet und dafür die Engine etwas aufgebohrt?

FSF: Hast du dir mal den Microkorg angehört? Der passt vielleicht auch nicht schlecht in dein Musikgenre. Zumindest hab ich damit sehr schöne Bässe für Drum&Bass und Grime gemacht...
 
Ich denk' das laeuft wie beim Minimax ueber's Mod-Wheel, wobei es einen Offset-Parameter gibt, bei dem du die Intensitaet bei Grunstellung des Wheels festlegen kannst ...
 
theorist schrieb:
FSF: Hast du dir mal den Microkorg angehört? Der passt vielleicht auch nicht schlecht in dein Musikgenre. Zumindest hab ich damit sehr schöne Bässe für Drum&Bass und Grime gemacht...

kenne den Korg, fänd aber nen MS 2000 interessant. Bin gerade an nem Pro 12 dran, halte aber die Augen nach einer Waldorf XT offen...
 
Das originale Prophet 5 Owner´s Manual von Stanley Jungleib ist ganz gut geschrieben und vor allem lernt man damit u.a. die Poly Mod Section kennen. Das Manual kann man als PDF downloaden, und einen Link dorthin gibt es auf Fred Wilders Homepage hier http://www.stcroixstudios.com/wilder/mu ... phet5.html . Das sind so 3.5 MBs etwa und im Manual sind auch Patch Charts abgebildet, mit einigen Kommentaren jeweils. Klasse Sache wenn man zielstrebig mit dem Pro12 arbeiten will.
 
Ohne Distortion klingen die Mikrokorg Baesse eher mager, da macht der "microRadias" (R3) klanglich wahrscheinlich mehr Sinn, da man die Waveshaper vor und hinter die Filter platzieren kann...
 
Fragile SoulFire schrieb:
Ich hätte jedoch gern noch einen Synth, der warm klingt. Für Bratzige, aggressive, warme, fette Standard Bässe, Pads, Leads mit eben so 'analoges Feeling': Knöpfe drehen und schnell klassische Sounds erstellen, die gut, warm und authentisch klingen.

Meine persönliche Meinung: Kauf Dir für solche Sachen lieber einen Virus! Sieht zwar nicht so cool aus und hat zwar jeder, aber klanglich passt er meiner Meinung nach besser zu Deinem Setup und Deiner Musikrichtung (ich komme ja musikalisch auch aus der Ecke...). Gerade die Kombi aus Virus und Clavia klingt sehr geil!
 


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