Bewegte Klänge im Raum

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queg.gif


Four channel quad surround sound mixer with joystick and quadrature VCO control. A two channel version was also made fitted into a custom Electrosonic EMS Mixing Console
http://www.ems-synthi.demon.co.uk/emsprods.html

Beim letzten Besuch des Elektronischen Studios des WDR Köln am 18. September konnten wir oben abgebildetes Gerät einmal kurz in Aktion erleben. Beim nächsten Besuch werden wir dann möglicherweise eine Dimension tiefer gehen.

Wer von den Forumteilnehmern könnte sich vorstellen, vierkanalige Raummusik mit Rotationen zu machen und wäre bereit, sich ein ähnliches Gerät anzuschaffen. Was dürfte das kosten? Der EMS QUEG war 1975 ja sündhaft teuer (ca. 10.000 DM, sofern ich mich recht erinnere), ließe sich aber heute sicherlich deutlich preiswerter herstellen.

Alles blöde Hirngespinste oder eine technisch-musikalische Erweiterung man Haben-sollen-Faktor? Das Thema habe ich ja schon mehrfach in anderen Diskussionszweigen angesprochen, würde das aber gerne mal separat diskutiert sehen.
 
Ich hatte von einem "Gerät" gesprochen. Kannst du dir vorstellen, wo möglicherweise Vorteile gegenüber einer Softwarelösung bestehen? Das Elektronische Studio wurde ja u.a. außer Betrieb gesetzt, weil man annimmt, dass Komponisten heutzutage ähnliche Ergebnisse im Heimstudio vollbringen können. Erstaunlich dann die Reaktion der Besucher, die das Handwerkliche an der Herstellung von Elektronischer Musik kennlernten und offensichtlich zu schätzen lernten.
 
Seemannsbraut. Nehme aber den Einwand des Forumschefs zur Kenntnis und gleiche ihn mit seiner künstlerischen Tätigkeit ab.
 
Der Job eines Mischsystems lässt sich im Rechner tätigen, automatisieren und von Hand steuern, wenn man einen Controller verwendet.
Joystickcontroller soll es ja geben. Der nachträglich reineditierte Teil ist damit auch mit dem Rechner zu machen. Oder mit einer Hardware, die ausführende Elektronik ist dabei so wichtig wie analog vs. digital. Also günstig eigentlich.
 
Das ist hinlänglich bekannt, ebenso wie es Anwender gibt, die unter bestimmten Bedingungen dezidierte Geräte bevorzugen. Ich gehe mal davon aus, dass du im Heimstudio und auf der Bühne ein wie von dir beschriebenes System zur mehrkanaligen Beschallung verwendest und dem Leser aufgrund deiner technischen und künstlerisch-musikalischen Erfahrung berichten kannst. Dann hätten wir ja schon eine Meinung.
 
Du hast in deiner ersten Formulierung die Vermutung entstehen lassen, dass man das nicht mit Software machen könne. Aber ungeachtet dessen ist so eine existierende Lösung immer erst da, wenn sich jemand dazu gedanken gemacht hat. Damals ging das eben nicht mit Rechnern. Diesen Aspekt finde ich auch in Bezug auf diverse Synthese-Methoden recht interessant, manche dieser Ideen sind so durchgesetzt, dass jeder sie kaufen kann. Hätte ich vermutlich nach dem Edit nicht so oder gar nicht gepostet. Wie auch immer, es gibt diese Dinge, sind wir uns einig. Manche dieser Ideen kann man dann leicht "kaufen".

Was meinen Krach angeht, bilde ich mir nicht all zu viel darauf ein, deshalb erspare ich das dem "Leser" vorerst. Das bleibt oft in so kleinem Kreise, dass man direkt vor Ort darüber sprechen kann. Dir werde ich da eh nichts Neues erzählen können. Also dann klinke ich mich mal aus.

Man muss heute halt nur nicht mehr viel selbst bauen, um so etwas umzusetzen. Wäre interessant, ob das irgendwo lethargisch macht.
 
Moogulator schrieb:

Elektrokamerad schrieb:

:lol: Klasse! :supi:

Mich würden quadrophonische Anwendungen schon interessieren. Persönlich würde ich mir ein solches Gerät nicht extra anschaffen und wenn, dann müsste es in der Preisklasse von 500-750,- € liegen. In dem Rahmen würde sich nämlich ein Selbstbau für mich nicht lohnen: Panoramamischer, Quadraturoszillatoren, Joystickschaltungen findet man im DIY-Bereich bereits. Mit etwas elektrotechnischem Verständnis und handwerklichem Geschick kann man sich diese zu einem entsprechenden Gerät zum Selbstkostenpreis gruppieren.
 
Noiseprofessor schrieb:
Dezidiert wird häufig mit dediziert verwechselt oder fälschlich synonym verwendet. Dediziert steht jedoch für einzig, speziell, gewidmet, zugeeignet.
Danke, was gelernt.

XCenter schrieb:
Mich würden quadrophonische Anwendungen schon interessieren. Persönlich würde ich mir ein solches Gerät nicht extra anschaffen und wenn, dann müsste es in der Preisklasse von 500-750,- € liegen.
Das ist auch meine Vorstellung, möglicherweise eine 1-in-4-Version zum Preis eines Dark Energy.
 
Das bedingt doch aber auch entsprechende Abhören (also mindesten 4 statt 2) und auch (für den Live-einsatz) entsprechende Beschallung der Location, oder?!
 
Und einem weiteren Verstärker. Einen Satz Boxen und einen ollen Tuner habe ich hier noch eingemottet. Ist also wirkich kein Problem. Kann man zum Experimentieren mit einem zusätzlichen Paar günstiger Aktivboxen zur vorhandenen Abhöre auch machen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Wer von den Forumteilnehmern könnte sich vorstellen, vierkanalige Raummusik mit Rotationen zu machen
Zwischen mehrkanaliger Darstellung und Rotation der Klangquelle ist noch ein himmelweiter Unterschied.
Rotation bedeutet ja, dass man klanglich eine Vorder- und eine Rückseite unterscheiden kann. Bei natuerlichen Instrumenten ist das kein Problem. Das gleiche aber bei künstlichen Klängen zu imitieren wird immens aufwändig. Für den mit zwei Ohren hörenden Menschen gilt es gilt Laufzeiten, Phasendifferenzen im Klangspektrum und das Klangspektrum selbst zu kontrollieren (Jeder Filmtonmischer weiss, dass er von der synchronisierten Stimme einer Person, die mit dem Rücken zur Kamera spricht, die Höhen wegnehmen muss). Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube das Roland RSS-System konnte zumindest das mit den Laufzeiten in Ansätzen.

Solltest Du einfach nur die Lautstärkeverteilung auf vier Kanäle meinen: das geht mit vier VCAs, zwei Invertern und einem Joystick. Wenn man geschickt ist sogar mit zwei Fadern mit Panorama und Ausgabe auf verschiedene Subgruppen.

Ich hab relativ viel mit Vierkanalton experimentiert, als ich meinen ersten ADAT hatte. Am lustigsten war folgendes Experiment:
In einem Raum Mikros im Tetraeder aufstellen:
Mikro 1 auf einer Raumseite auf den Boden in der Mitte der Wand
Mikro 2 auf der gleichen Raumseite an die Decke in der Mitte der Wand
Mikro 3 auf der anderen Raumseite in die linke Raumecke in der Mitte der Wandhöhe
Mikro 4 auf der gleichen Raumseite in die rechte Raumecke in der Mitte der Wandhöhe
Alle Mikros normale Niere.
Dann vierspurig aufnehmen und klatschend durch den Raum gehen, auch mal auf einer Leiter steigen, auf den Boden klopfen etc...

Das ganze gibt man wieder mit vier Boxen, die genau entgegengesetzt aufgestellt sind. Es ist fast gruselig, wie man dem aufgenommenen Klatschen durch den Raum folgen kann. Je mehr Hall der Raum bei der Wiedergabe hat um so mehr verschwindet der Effekt. Bei der Aufnahme nützt der Hall sogar eher.
 
chain schrieb:
Moogulator schrieb:
Geht auch mit Logic schon länger.

und mit dem waldorf Q sollten auch dolby 5.1 geschichten möglich gewesen sein :!:

weis aber nicht, wer den AC3 kanal zusammen rechnet :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Das geht doch meines Wissens nach nur über das Surround Delay der FX Sektion. Ansonsten sind Pans doch "nur" stereo innerhalb des jeweiligen Ausgangsbuchsenpaares möglich. Oder trübt mich da meine Erinnerung.

Der Neuron konnte das aber wirklich! Sonst kenne ich da nur noch Absynth oder eben Logic oder einen Digitalmixer.
 
florian_anwander schrieb:
Solltest Du einfach nur die Lautstärkeverteilung auf vier Kanäle meinen: das geht mit vier VCAs, zwei Invertern und einem Joystick.
Ich meine das, was das oben abgebildete Gerät macht und was Stockhausen als "Klangmühle" bezeichnet, in einfacher mechanischer Ausführung auf der Weltausstellung 1970 in Osaka im Kugelauditorium verwendet.

Weiterführende Literatur:

Weiterentwicklung

Man muß bei allem, was man heute tut, immer bedenken, daß es morgen anders sein wird.
1955 realisierte ich die erste mehrkanalige Komposition (GESANG DER JÜNGLINGE für 5 Lautsprechergruppen im Kreis). Für Sendungen und die erste Schallplatte mußte ich eine Monofassung machen, ca. 6 Jahre später eine Stereo-Fassung, und jetzt, ca. 17 Jahre später, hat man mich darauf angesprochen, demnächst eine 4-kanalige Schallplatte des Werkes zu machen.
Fast alle Werke, auch instrumentale und vokale, habe ich aus funktionellen Gründen seit 1955 4-kanalig aufgenommen bzw. im Studio produziert (GRUPPEN, CARRE, KONTAKTE, MIKROPHONIE I, MIKROPHONIE II, HYMNEN, usw.). Man kann ungefähr voraussehen, daß in ca. 10 Jahren 4-kanalig und in ca. 30 Jahren 8-kanalig gesendet und gehört wird und daß das Fernsehen bis dahin dreidimensional plastisch und auf die Größe des Augenblickfeldes vergrößert wird.
Musikhören wird also dann so möglich sein, daß man - wie in der Natur im freien - eine akustische Landschaft rundherum und überall über sich hat - auch unter sich, wenn man den Sitz im Musikzimmer auf einer erhöhten Plattform in der Mitte einnimmt -, solange man 8 Lautsprecher in einer Kubusanordnung um sich herum hat. Man kann auch absehen, daß Übertragungen stattfinden, bei denen alle akustischen und optischen Informationen gleich gut übertragen werden und bei denen es keine Lautsprecher mehr gibt.

Wo werden elektroakustische Apparaturen verwendet?
1. Direktübertragung
2. Studioaufnahme und spätere Wiedergabe (Sendung, Schallplatte)
3.Nachsteuerung, Filterung bzw. Veränderung der Klangfarben, Verhallung, Schneidetechnik)
4. Elektroakustische Erzeugung bzw. tiefgreifende Transformation, Modulation des Klangmaterials und elektroakustische Zusammensetzung der Klangstrukturen.

Ich stelle jetzt die Hypothese auf, daß - selbst bei einer vollkommenen Übertragung der akustischen und optischen Wellen einer Aufführung - für die künstlerische Kommunikation wesentliche Schwingungen nicht berücksichtigt werden.
Wichtigste Bedingungen für die spezifische 'erregende', 'ergreifende', 'bewegende', 'inspirierende' Atmosphäre, die durch die Gegenwart und nur durch die Gegenwart eines intuitiv musizierenden Künstlers erzeugt wird, sind Schwingungen, die zwar beim Musizieren entstehen, die aber von anderer Natur als akustische und optische Wellen sind. Das, was man die Aura des Musikers oder einer Gruppe von Künstlern nennt, ist hier gemeint. Die Wellen, die jede Person ausstrahlt und die wir spüren, wenn eine Person im Raum ist, auch wenn wir akustisch und optisch nichts wahrnehmen können, sind im Zustand äußerster musikalischer Konzentration bei besonders medial begabten Künstlern von unerhörter Energie und Ausstrahlungskraft.
Man hat diese Schwingungen bisher völlig außer acht gelassen, obwohl instinktiv jeder irgendwie weiß, daß die Teilnahme an einer Live-Aufführung inspirierter Künstler bisher durch keine Übertragung - ob direkt oder verzögert - zu ersetzen ist. Die Tatsache, daß sich Elektronische Musik zum Beispiel, die in Tausenden von Lautsprechervorführungen mit Publikum ausprobiert wurde, von der bandgespeicherten immer mehr zur live-elektronischen Musik entwickelt, obwohl diese zunächst wieder technisch primitiver ist als die im Studio produzierte Elektronische Musik, sollte sehr zu denken geben. Es hat nicht nur etwas damit zu tun, daß man bei Live-Aufführungen die Musiker sieht und bei Tonbandvorführungen nicht. Sondern es handelt sich darum, daß die gesamte musikalische Übertragungstechnik bisher wesentlichste Schwingungen außer acht gelassen hat, die für Musik maßgeblich sind.
Ich möchte hier Forderungen aufstellen, die für eine Übertragung von Musik notwendig wären :
1. Erforschung derjenigen musikalischen Wellen, die bisher unberücksichtigt blieben mit dem Ziel, vollkommene Übertragungen aller Schwingungen zu erreichen, die beim Spielen von Musik von den Musikern ausgehen.
2. Reduzierung auf ein Mindestmaß aller zeitverschobenen Musikwiedergabe.

Das Bewußtsein, eine Direktübertragung zu hören, verändert das Hören völlig im Vergleich mit dem Bewußtsein, eine Tonbandwiedergabe zu hören.
Also möglichst Live-Übertragungen.
Nur dann sollten - in Studiotechnik hergestellte oder manipulierte - Klangmontagen wiedergegeben werden, wenn sie ganz wesentliche Erlebnisse vermitteln, die die körperlich-physischen Möglichkeiten übersteigen ( d. h. alles das, was ein Musiker direkt machen könnte). Aber auch solche Ereignisse sollten möglichst mit einer Live-Aufführung verbunden sein.
Es gibt einen ganz wesentlichen Wahrheitsgehalt von Musik, der im Hier und Jetzt besteht, sofern Musik geschaffen und nicht mechanisch reproduziert wird; immer dann also, wenn ein Musiker inspiriert musiziert und eine einmalige Qualität einer Aufführung vermittelt; wenn also ein Musiker durch 'wiedergegebene' oder auch im Moment der Aufführung erschaffene Musik Schwingungen erzeugt, die seine psychische 'Spannung', seine 'Ergriffenheit', seine intuitive Konzentration spüren lassen.
Man muß sich darüber im klaren sein, daß auch unter den begabtesten Musikern wieder nur wenige sind, die oft und anhaltend die Fähigkeit zu vollkommener Inspiriertheit haben - die also von Natur aus begnadete Medien sind (wie z. B. Mozart). Wesentlich ist aber, daß man im Erlebnis von Musik die Begegnung mit solchen starken 'Antennen' und 'Sendern' der menschlichen Gesellschaft als das entscheidende Ereignis erkennt, das über alle 'Unterhaltung', über allen virtuosen Zirkus, über alle intellektuelle Spielerei weit hinaus geht und die Künstler nicht nur als 'frühes Warnsystem' für das, was bereits da ist, aber von den meisten noch nicht erkannt wird, sondern auch als Seismographen für Zukunft und Transzendentales benutzt.
Außerordentliche Musiker sind beispielsweise zu bestimmten Zeitpunkten in der Lage gewesen, kommendes Unheil oder erschütternde Ereignisse (wie einen Tod oder glückliche Ereignisse) in der Interpretation eines Werkes, das die anwesenden Hörer schon vorher gehört hatten, deutlich anzukündigen.

Was brauchen wir?

1. EINHEITLICHE STEUERUNG DER RAUMPROJEKTION mit zunächst 8 Lautsprechern: Rotation plus kontinuierliche Veränderung der Rotationsebenen.
Dazu jederzeit anwählbar bestimmte vorgeplante Bewegungsmuster, deren Geschwindigkeit kontinuierlich regelbar ist:
Kreis-Rotation, Schleifen, Spiralen, Entfernungen in bestimmte Richtungen und Annäherungen; alternierende Bewegungen; geometrische Raumaufteilungen (dreieckige, vier-, fünf-, sechseckige usw. Konstellationen).

2. BESCHLEUNIGUNGSAPPARATUR, die es erlaubt, irgendeine gespielte Klangfolge über Mikrophon oder rein elektrisch zu speichern, periodisch zu wiederholen ( >Sequenzer< ) und als solche bis zu 100000fach zu beschleunigen (daß also z. B. eine Sequenz, die 100 Sekunden lang ist, periodisch wiederholt und 100000fach beschleunigt einen 1000-Hz- Ton gibt). Entsprechend gilt das Umgekehrte: daß man einen beliebigen Klang, den man spielt, bis zu 100000 mal langsamer spielen - spreizen - kann. Es versteht sich, daß dabei keinerlei Frequenztranspositionen stattfinden sollen und daß die Beschleunigung bzw. Verlangsamung kontinuierlich regulierbar sein muß.

3. Kontinuierlich regulierbare OPTISCHE METRONOME für jeden Spieler einer Gruppe zur gegenseitigen Synchronisation.

4. ZWEIMANNINSTRUMENTE, die auf die natürlichen Körpermaße von Spielern abgestimmt sind in der Verteilung von verschiedenen Funktionen auf Hände und Füße:

Spieler I
a) 8-Oktaven-Tastatur für polyphones Tonhöhenspiel. Die 'Oktave' (= 12 Tasten) muß auf ein beliebiges anderes Intervall eingestellt werden können.
Über der Tastatur Schalttafel für Generatoren und mehrere Eingangsquellen, für Filter, Modulatoren, Sequenzer.
b) Großes Fußpedal für Lautstärke mit ca. 60 dB Umfang.
c) Großes Fußpedal für kontinuierliches Bandfilter über den ganzen Hörbereich (mit zusätzlicher Links-Rechts-Bewegung für die Änderung der Filter-Bandbreite ).

Spieler II
a) Instrument für Raumprojektionen mit Steuergerät für Richtung und Ort des Klanges von I.
Über dem Steuergerät Schalttafel für die Wahl von vorprogrammierten Bewegungsmustern.
b) Fußpedal für die Geschwindigkeit des bewegten Klanges.
c) Fußpedal für dynamische Nachsteuerung der räumlichen Bewegung.

5. AUFFÜHRUNGSBEDINGUNGEN, bei denen diejenigen Musiker, die die räumliche Bewegung steuern, im akustischen Mittelfeld eines Saales sitzen können; das heißt also, daß in der Mitte jedes Saales Anschlüsse vom Podium und zu den Lautsprechern sowie Netzanschlüsse liegen müssen. Ferner sollten keine Balkone mehr gebaut werden und Lautsprecher rings um die Hörer in genügender Tiefe (ca. 3 bis 4 Meter unterhalb der Fläche des Publikums mit seitlichem 'Graben' bzw. überhaupt unter einer schalldurchlässigen Publikumsfläche) und in genügender Höhe (wenigstens 5 Meter oberhalb der Hörer, nach Möglichkeit jedoch in mehreren Ringen) angebracht werden.

Karlheinz Stockhausen - Texte zur Musik, 1970-1977, Band 4, Seite 432-436
 
Elektrokamerad schrieb:
Ich meine das, was das oben abgebildete Gerät macht
Das scheint nach den Informationen, die ich finde tatsächlich das von mir beschrieben Prinzip zu sein: vier VCAs, zwei Inverter und einem Joystick pro Kanal. Dann kommt noch ein Quadratur VCO dazu ein vierfacher VCA für die Mastersteuerung Modulationsamounts des VCOs oder alternativ ein vierfacher Abschwächer. Ich schätze Döpfer bietet das alles an. Wenn man die Audio-VCAs hochwertiger will kann man da ja auf Cweijman zurückgreifen (wobei meines Wissen Doepfer jetzt auch auf hochwertigere VCAs umsteigen will - er hat sowas mal auf der mailliste geschrieben). Sollte aber trotzdem nicht über 1000 Euro kosten.



2. BESCHLEUNIGUNGSAPPARATUR, die es erlaubt, irgendeine gespielte Klangfolge über Mikrophon oder rein elektrisch zu speichern, periodisch zu wiederholen ( >Sequenzer< ) und als solche bis zu 100000fach zu beschleunigen (daß also z. B. eine Sequenz, die 100 Sekunden lang ist, periodisch wiederholt und 100000fach beschleunigt einen 1000-Hz- Ton gibt). Entsprechend gilt das Umgekehrte: daß man einen beliebigen Klang, den man spielt, bis zu 100000 mal langsamer spielen - spreizen - kann. Es versteht sich, daß dabei keinerlei Frequenztranspositionen stattfinden sollen und daß die Beschleunigung bzw. Verlangsamung kontinuierlich regulierbar sein muß.
Interessant, dass John Bowen das am Wochenende im Solaris vorführen konnte.

5. AUFFÜHRUNGSBEDINGUNGEN, bei denen diejenigen Musiker, die die räumliche Bewegung steuern, im akustischen Mittelfeld eines Saales sitzen können; das heißt also, daß in der Mitte jedes Saales Anschlüsse vom Podium und zu den Lautsprechern sowie Netzanschlüsse liegen müssen. Ferner sollten keine Balkone mehr gebaut werden und Lautsprecher rings um die Hörer in genügender Tiefe (ca. 3 bis 4 Meter unterhalb der Fläche des Publikums mit seitlichem 'Graben' bzw. überhaupt unter einer schalldurchlässigen Publikumsfläche) und in genügender Höhe (wenigstens 5 Meter oberhalb der Hörer, nach Möglichkeit jedoch in mehreren Ringen) angebracht werden.
Ich glaube mich zu entsinnen, dass das wurde in den frühen 90er Jahren mal in der Blackbox im Gasteig so auf gebaut worden ist - Jens Groh könnte das wissen. Hallo, wir rufen User Optimolch!
 
meine Meinung ist das auch bezüglich Klänge im Raum verteilen,
ein PC nicht alles kann was mit analoger technik möglich ist.


Ich habe schon 3D Klänge gepatcht ohne jeden FX.
Kenn so klänge nur aus Hollywoodfilmen.
Panorama war da ein intergraler bestandteil des "Klanges"


Weiter bietet ein modularsystem möglichkeiten für so komplexe interaktive verschaltungen,
dass raumverteilung und klangerzeugung regelrecht verschmelzen ( wie eben auch im erwähnten 3D beispiel ).
Da bei so geschichten auch mit audiospeed und noch höher moduliert wird, kommt da ein PC nicht mehr mit, bzw. bietet von vornherein nicht dieselben Möglichkeiten.
Pan in audiospeed moduliert wird dann halt selber zum Klang.
Ist aber in der praxis etwas komplexer, da die modulationen auch in beliebigem tempo zwischen normnalem modulationsspeed und audiospeed wechseln können,
bzw. wie erwähnt auch über den hörbaren bereich hinaus gehen können.
Die verschachtelung zwischen was ist Klang, und was ist raumverteilung kann wirklich sehr komplex werden !
Daraus ergibt sich einiges an möglichkeiten im musikalischen sinne.



Die stärke von modularer analogtechnik ist ja grad die irrisnnige interaktivität die möglich ist,
der totale zugriif auf alle parameter,
und die daraus resultierende "jambarkeit" die wiederum zu einem SEHR guten gefühlsmässigen Zugang beim musizieren sorgt.




wer immerno0ch am rumdisskutieren ist dass digitale technik technik alles an alanolger technik ersetzen kann hat ne massive Bildungslücke !
ja, auch manche profis hier.
beide welten haben einfach ihre eigenen möglichkeiten und begrenzungen.
 
Ich hab schon länger vor mit sowas mal zu experimentieren und dachte da an Döpfer-Module (Quadrature Oszillator, Vierfachverstärker, Joystick...).

Bisher ist es allerdings an den fehlenden Boxen gescheitert... Wenn es sich wirklich gut anhört, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen sowas zu kaufen.
 
Max schrieb:
Bisher ist es allerdings an den fehlenden Boxen gescheitert... Wenn es sich wirklich gut anhört, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen sowas zu kaufen.
Wie es sich anhört kommt nach meiner Erfahrung gemeinerweise in erster Linie auf den Raum an.
Ansonsten einfach mal mit irgendeiner Billig-Surround-Anlage ausprobieren (kann man sich ja auch vielleicht mal leihen).
 
florian_anwander schrieb:
Ich schätze Döpfer bietet das alles an.
Ich bevorzuge das als ergonomisch geformtes Fertiggerät in Pultform. Die im Quadrat angeordneten roten Leuchtdioden, die hintergrundbeleuchteten Schalter/Taster und der Freudenstab üben sicherlich eine zusätzliche große Faszination aus.
 
Das ist der Rotationslautsprecher. Die Klangmühle sieht aus wie Omas Kaffeemühle - man dreht an einer Kurbel. Das habe ich live bei Pink Floyd 1969 erlebt, Rick Wright hat Klänge über das Areal fliegen lassen. War doll, ganz ohne Rauschgift.
 
florian_anwander schrieb:
Max schrieb:
Bisher ist es allerdings an den fehlenden Boxen gescheitert... Wenn es sich wirklich gut anhört, könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen sowas zu kaufen.
Wie es sich anhört kommt nach meiner Erfahrung gemeinerweise in erster Linie auf den Raum an.
Ansonsten einfach mal mit irgendeiner Billig-Surround-Anlage ausprobieren (kann man sich ja auch vielleicht mal leihen).

Wie sollte der Raum beschaffen sein? Ich würde es auch gern mit vier gleichen Lautsprechern probieren, bei Surround hat man ja vorne und hinten unterschiedliche...
 


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