Bin ich krank?

J

Jockel

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Hallo,

hatte ja schon mehrfach geschrieben, dass ich Anfänger in Sachen in Synth. Sicher, ich habe schon früher Rompler zum Musikmachen genutzt, aber keinen wirklichen Synth. Nun habe ich gerade einen Clavia Nord Rack 2 bekommen und schaue schon wieder nach weiteren Geräten, obwohl ich den Clavia nicht mal voll ausgetestet habe.

Wie soll ich mich verhalten. Gibt es eventuell ähnliche Erfahrungen? Bin ich krank? Wie ist diese Spirale zu stoppen? Verkomme ich vielleicht schleichend zum '' Jäger und Sammler ''?

LG
Jörg
 
Jockel schrieb:
Wie soll ich mich verhalten. Gibt es eventuell ähnliche Erfahrungen? Bin ich krank? Wie ist diese Spirale zu stoppen? Verkomme ich vielleicht schleichend zum '' Jäger und Sammler ''?
Wenn Du Musikmachen möchtest dann solltest Du Dir was überlegen. Ansonsten ist das nen Teufelskreis, die ewige Jagd nach etwas neuen...

Wenn Du dagegen einfach nur gerne an Synths rumspielst und Dich damit beschäfftigst dann brauchst Du dir nix überlegen. In dem Fall nennt sich das GAS und ist vollkommen okay... ;-)
 
Die Frage, die Du Dir selbst beantworten musst ist die, ob Du mit Dem NL schon vernünftige Musik gemacht hast. Denn wenn das nicht der Fall ist und Du glaubst, dass der nächste Synth dann ENDLICH die richtigen Sounds und Knöpfe hat, damit Du richtig anfangen kannst, bist Du auf der Suche nach dem Big Red Button. Und den gibt´s nicht. :)
 
Wobei man sicher auch seine eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Equipment sammeln muss um herrauszufinden was das richtige für einen selbst ist...
 
Also, ich spiele schon sehr gerne an Synths rum. Einfach so zum Enstpannen ohne den Druck, wirlich etwas Verwertbares zu produzieren. Irgendwie faszinieren mich die Dinger und manchmal schaue ich sie auch einfach nur an. Es ist aber auch so, dass meine Gerätschaft auch noch nicht wirklich etwas hergibt, um wirklich zu produzieren. Die Sounds des Tongenerators meines Yamaha QY-700 klingen irgendwie alle nach Homekeyboard. Das Teil hat aber wenigstens 32 Stimmen und Multimode. Die Sounds des Roland MKS-20 nutze ich wirklich zum Musikmachen hauptsächlich nach Noten. Und die bestehende Lücke nach guten Synthsounds füllt der Clavia nur sehr unzureichend. Es könnte aber auch sein, dass ich das Teil auch noch nicht genügend ausnutze. Also mein Traum ist jetzt ein Oberheim Matrix 6r (aus Platzgründen!), weil mir einfach das Gefühl gefällt, wirklich einen Teil der moderneren Musikgeschichte zu besitzen. Mir gefällt aber auch äußerst gut der der Sound vor allem die mir momentan fehlenden analogen Pads. Außerdem lassen sich ja zumindest Sounds layern oder mit Splitting arbeiten, was dann zumindest zwei Sounds simultan erlaubt.

Ich weiß bloß nicht, welches Gefühl vorherrscht und ich habe die Befürchtung, dass das dann so weitergeht, auch wenn ich so ein Gerät habe sollte.

Solte man sich auf ein jährliches (oder wie auch immer zeitlich begrenztes) Budget festlegen und versuchen, das auch mit Disziplin durchzuhalten? Aber mit der Disziplin hapert's halt oft.

Das Problem scheint ja auch anderen hier bekannt zu sein.

LG
Jörg
 
Ich für meinen Teil habe am Anfang auch fast mehr Sachen ge- und verkauft als sie tatsächlich zum musizieren zu nutzen... zwar wurde immer wieder mit ihnen herumgespielt, allerdings kam nie etwas "Verwertbares" dabei heraus.

Heute bin ich darüber hinweg und im Nachhinein denke ich, dass diese Phase ganz gut und richtig war. Ich habe viele verschiedene Synthesearten, Bedienungskonzepte, etc. kennengelernt und mich langsam an den Sound herangetastet, den ich möchte. Heute weiß ich genau, was ein Synth können sollte, damit ich mit ihm glücklich werden kann und welche Kisten ich mir gar nicht erst anschauen muss.

Solange du es also nicht allzu hemmungslos übertreibst, kann so ein bischen Wahnsinn auch sehr lehrreich sein...
 
Jo, seh ich auch so. Wenn das einem Spass macht an Knöppchen rumzudrehen warum sollte man sich nicht mehr davon kaufen wenn das persönliche Budget es zulässt. Es gibt Leuite die haben mehrere Autos, ein Problem bei Autos: MAn kann nur eines zur gleichen Zeit fahren. Bei Synths ist das anders, sie klingen von Modell zu Modell unterschiedlich haben verschiedene Stärken und Schwächen und können sich dadurch in einem Setup von mehrern prima mit verschiedenen Klangfarben ergänzen.
 
ich muss auch alles
in den Händen halten. Ich überlebe das aber nur dadurch das ich mir immer nur ein Leckerlie in meinen Napf lege und erst was neues hole wenn das alte wieder verkauft ist, also stapelt sich bei mir nix...

Ich hab dadurch aber eine Neue Form von GAS bekommen, ich trauere manchen Teilen hinter her
 
Jockel schrieb:
Hallo,

hatte ja schon mehrfach geschrieben, dass ich Anfänger in Sachen in Synth. Sicher, ich habe schon früher Rompler zum Musikmachen genutzt, aber keinen wirklichen Synth. Nun habe ich gerade einen Clavia Nord Rack 2 bekommen und schaue schon wieder nach weiteren Geräten, obwohl ich den Clavia nicht mal voll ausgetestet habe.

Wie soll ich mich verhalten. Gibt es eventuell ähnliche Erfahrungen? Bin ich krank? Wie ist diese Spirale zu stoppen? Verkomme ich vielleicht schleichend zum '' Jäger und Sammler ''?

LG
Jörg

die Krankheit ist allgemein als G.a.S. bekannt.. siehe Kürzelerklärung, ist fester Bestandteil des Lebens in dieser Community, meist.. aber nicht immer.. ;-)

aber generell ist es nie dumm ,seine instrumente gut zu kennen ,um alles umsetzen zu können..
 
Moogulator schrieb:
die Krankheit ist allegemein als G.a.S. bekannt.. siehe Kürzelerklärung

Ähm, könntest du es vllcht doch noch mal schnell erklären da da tausende von irgendwelchen Sachen stehen die man jetz nicht grad wissen muss oder sogar schon kennt?
 
hihi, geiler thread.
Viele sehr treffende statements denen ich voll beipflichten kann.
Bei mir nenn ich das: bin ich dumm ?

Denn wenn das nicht der Fall ist und Du glaubst, dass der nächste Synth dann ENDLICH die richtigen Sounds und Knöpfe hat, damit Du richtig anfangen kannst, bist Du auf der Suche nach dem Big Red Button. Und den gibt´s nicht. :)
Jo genau, ich dachte auch immer: mit dem nächsten da mach ich was draus.
Einen big red button gibts nicht, aber so zwei/ drei/ vier gute Kisten und man kommt der sache näher......................


Es ist aber auch so, dass meine Gerätschaft auch noch nicht wirklich etwas hergibt, um wirklich zu produzieren
Ich glaub, je besser man ist, und je mehr erfahrung man hat, desto mehr reicht auch ein einziger Synth.
Je weniger man kann, desto grösser ist die Gefahr in versuchung zu geraten zu denken, man bräuchte ...........................
 
Ich hab irgentwann festgestellt das ich null plan von Musik habe und immer und immer wieder neue Geräte gekauft ohne die vohandenen zu verstehen und wirklich damit zu arbeiten.

Danach kam eine eher theoretisch/praktische phase in der ich mir überlegt habe wo ich eigentlcih hin will musikalisch.

Heute kaufe ich fast ausschlieslich Outboard equioment um den Sound der Produktion zu optimieren was allerdins auch wieder in GAS ausartet , da das Thema Mixin , Mastering , Recording und Produktion noch recht neu für mich ist und ich noch lerne was ich wirklich brauche und die Teile zu benutzen.

Ich denke das das ganz normal ist und sich ständig verändert , irgentwann hat Mensch seinen Stil gefunden zumindest ne zeit lang , dann fängt die eigentliche nutzung der Geräte an.

Meinen microQ hab ich bsw. seit 4 Jahren und schnall ihn jetzt erst annähernd vollständig, was heist das ich nun die sounds programieren kann die ich vorher im Kopf entwickelt habe.

Letztendlich sind viele geräte zu ähnlichen Ergenbissen fähig wenn mann weis wie , aber der wunsch nach vielfallt bleibt glaube ich bei den Meisten...

Ich habe mitlerweilen eine Handvoll von Maschienen die ich quasi immer benutze , welche teils shon recht alt sind. Einige Maschienchen kommen nur selten oder nie zum einsatz kommen. Das sind dann auch die Teile die Mensch vieleicht irgentwann wieder verscherbelt.

brauchen tue ich für die Musik die ich mache keine neuen Klangerzeuger aber es kann ja nie schaden *g*

Wenn deine Freundin dich velässt weil du null kohle für den Urlaub oder die neue Waschmaschiene hast , kannste das ja nochmal überdenken *lacht* 8)
 
Phelios schrieb:
.....Denn wenn das nicht der Fall ist und Du glaubst, dass der nächste Synth dann ENDLICH die richtigen Sounds und Knöpfe hat, damit Du richtig anfangen kannst, bist Du auf der Suche nach dem Big Red Button. Und den gibt´s nicht. :)

Damit hat Phelios es wirklich sehr treffend beschrieben, ich glaube gerade wenn man damit Anfängt gerät man sehr schnell auf die Suche nach dem "Red Button".
Allerdings finde ich es gar nicht so schlimm Synths zu kaufen und wieder zu verkaufen, so sammelt man Seine Erfahrungen mit den Maschienen- auch wenn es ins Geld geht. Ging und geht mir ähnlich und hat bis dato viel Spaß,Vorfreude und Erfahrung gebracht.
Allerdings habe ich nicht unbedingt das Ziel damit etwas großartiges zu produzieren (wenn`s doch mal so wird,fein!), für mich ist es eher abschalten, abtauchen, Modellflugzeuge basteln,Träumen, anstatt vor der Glotze zu sitzen.

"Ich hab irgentwann festgestellt das ich null plan von Musik habe und immer und immer wieder neue Geräte gekauft ohne die vohandenen zu verstehen und wirklich damit zu arbeiten"

Ist ja nicht wirklich schlimm, schließlich hast Du ja erkannt das es so ist und das ist viel wert! Wie schon gesagt wurde kommt es halt darauf an ob Du wirklich Produzieren möchtest oder Dich einfach nur gerne mit den Synths beschäftigst.
Hier gibt es ja genug Leute die sich damit auskennen und :
Workshops ;-)
 
Ich möchte schon Musik produzieren , was ich auch mache. Die zeit wo ich hauptsächlich an den Knöppen gedreht habe um zu schauen was passiert ist zwar nicht vorbei aber das rumprobieren ist nur noch ein Teilaspeckt.

Es ist ja nun so das viele von uns Komponisten , Tontechniker und Sounddesigner in erner Person sind , was schon eine gewisse Lernkurve bedingt.

Bei mir ist es jedenfalls noch nicht so lange her das ich in all diesen Bereichen Ergebnisse erziehle mit denen ich zufrieden bin.

Und solange Mensch nicht wirklich weis worauf es dabei ankommt oder wie sich die ein oder andere Idee technisch umsetzen lässt ist Mensch ja auf try and error angewiesen , was meines dafürhaltens auch zum Teil G.A.S bedingt da es Fehlkäufe ebenso miteinschliest wie fehlentscheidungen.
 
Du wärst nur krank (sprich normal), falls du diese "Phase" nicht durchmachst (kann aber in Einzelfällen noch schlimmer werden ;-) ).
Ich bin derzeit in einer Post-Phase, wo (fast) alles verkaufe, das "ich nicht wirklich brauche" (das kann man aber auslegen wie man will), damit ich ergonomisch produzieren kann.
Das hindert mich aber nicht, neue Sachen zu kaufen :twisted:
 
Oha, da habe ich wohl eine Lawine losgetreten. Alles Lebensbeichten!

Da ich bisher noch keine Software-Synthesizer gekauft habe, würde mich interessieren, ob die auch zur Befriedigung dieser Art des Materialfetischismus geeignet sind? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, oder? Aber so einige reizen mich schon ...

Ich habe mir eure Gear-Listen angesehen ... Wahnsinn! Das scheint ja auch wirklich nicht vor Software oder Studio-Gear halt zu machen...

LG
Jörg
 
Jockel schrieb:
Da ich bisher noch keine Software-Synthesizer gekauft habe, würde mich interessieren, ob die auch zur Befriedigung dieser Art des Materialfetischismus geeignet sind? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, oder? Aber so einige reizen mich schon ...

Nein, Softsynths sind nur (gutklingende) Produktionswerkzeuge, die ohne dazugehörende Hardware keinen Status bzw. keine Haptik vermitteln. ;-)
Aber IMHO ist nicht einmal der Legacy Fake-MS-20 "ansprechend".
 
Jockel schrieb:
Da ich bisher noch keine Software-Synthesizer gekauft habe, würde mich interessieren, ob die auch zur Befriedigung dieser Art des Materialfetischismus geeignet sind? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, oder? Aber so einige reizen mich schon ...
Na wenns Dir um Musik geht dann würd ich auch Software in betracht ziehen. Es gibt imho nix praktischeres als SoftSynths, aber alles Geschmackssache...
 
Sicher. Ist natürlich nur aus meiner Sicht, da spielt die Frage ob analoger oder digitaler Klang momentan nicht wirklich ne Rolle. Beides würde gehen...
 
frixion schrieb:
Nein, Softsynths sind nur (gutklingende) Produktionswerkzeuge, die ohne dazugehörende Hardware keinen Status bzw. keine Haptik vermitteln. ;-)
Aber IMHO ist nicht einmal der Legacy Fake-MS-20 "ansprechend".

Der NeuronVS ist eine Ausnahme. Ansonsten würde ich auch sagen, dass Software wenig befriedigend wirkt. ;-)
Meine persönliche Ausnahme wäre noch Logic. :D

Vielleicht sollten Softwarehersteller überlegen, ihren Produkten öfter kleine Controller beizulegen... als Kopierschutz.... und für die Gearsüchtigen. :D Aber bitte nicht solche Klötze wie bei der Legacy Collection.
 
@jockel:

man sollte sich um GAS & Co ;-) absolut keinen kopp machen. es gibt ja auch leute, zb haus, hof und garten umbaggern und sich dann eine gigantische modelleisenbahn im wert eines weiteren haus da reinbauen.... sinn oder unsinn ist da keine frage, es ist halt hobby. auch wenn man nicht grad der vollblutmusiker ist, bekommt ein ausgebautes dachstudio mit synths bis unter die decke irgendwann mal eine existensberechtigung, wenn man sich intensiv damit beschäftigt.

es gibt zwar auch typen, die sowas nur fürs ego sammeln und nicht einsetzen... wie dieser eine *kitsch-millionär*... aber das ist auch nicht so das thema. ;-)
 
Ich glaub, je besser man ist, und je mehr erfahrung man hat, desto mehr reicht auch ein einziger Synth.
Je weniger man kann, desto grösser ist die Gefahr in versuchung zu geraten zu denken, man bräuchte ...........................[/quote]


Anfangs wars bei mir auch so als ich noch kein Durchblick über all die Synthesen und Produktionstechnik gehabt habe, meinte ich immer ich bräuchte einfach noch dieses und jenes Geräht oder Synth um dann endlich wirklich meinen Sound machen zu können. Je mehr Erfahrung und je besser ich all die Synth studierte, umso weniger hatte ich noch dieses Gefühl.

Ich glaub aber auch dass jeder der so elektronische Musik macht etwas Equipment angefressen ist. Das ist absolut gesund... :D
 
Envelope schrieb:
... ich glaube gerade wenn man damit Anfängt gerät man sehr schnell auf die Suche nach dem "Red Button".
Allerdings finde ich es gar nicht so schlimm Synths zu kaufen und wieder zu verkaufen, so sammelt man Seine Erfahrungen mit den Maschienen- auch wenn es ins Geld geht. Ging und geht mir ähnlich und hat bis dato viel Spaß,Vorfreude und Erfahrung gebracht.

Also ich habe gerade im Bereich Synths die Erfahrung gemacht das man sich etwas zulöegen kann, merkt das es nichts für einen ist, und wieder fürs gleiche Geld locker los wird. Sollte halt schon gebraucht gekauft werden, sonst macht man Verlust aber ins Geld geht´s nicht wirklich.
 
Ich glaub, je besser man ist, und je mehr erfahrung man hat, desto mehr reicht auch ein einziger Synth.
Je weniger man kann, desto grösser ist die Gefahr in versuchung zu geraten zu denken, man bräuchte
das würde ja bedeuten, das alle *synthgrössen/götter* irgendwann nur noch ein einziges gerät haben. das gegenteil ist da eher der fall, alleine schon weil da ja doch erhebliche klangliche unterschiede sind....etc
 
Hi Klangraum,

sehr interessant dein Text in Gear. Beschreibt der doch zum großen Teil ungewollt scheinbar viele hier. Nur der Umstieg auf Software ... Ist das wahr? Und jetzt so wenig Hardware? Die Community scheint überhaupt nicht ganz unwichtig zu sein.

Wen es interessiert, Hardware reizt mich in anderen Bereichen z.B. PC überhaupt nicht . Ich habe bis vor nicht allzu langer Zeit noch mit einem 850 Mhz Rechner gearbeitet. Aber PCs geben ja auch eigentlich keine Töne von sich bis auf System-"Beep".

LG
Jörg
 


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