Bist Du Prosument?

Er beschreibt alle Leute, die ich verabscheue und alles, was ich ablehne.

Es ist aber, wie üblich, leichter, zu meckern, als Gegenentwürfe zu entwickeln bzw. das kritisierte Handeln durch Erziehung zu verändern. Ja, auch Erwachsene Menschen TM haben Erziehung und Bildung nötig.

Dann klappt das auch vielleicht irgendwann mal mit dem Umdenken.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Dann klappt das auch vielleicht irgendwann mal mit dem Umdenken.

Da bin ich pessimistisch: Es werden uns ja leere mythen verkauft und wir werden für dumm verkauft.

Beispiel: Der hippe und gebrandete Konservatismus einer R E D B U L L MusicAcademy wird uns ja als Avantgarde verkauft!
 
Der Text ist schon etwas älter – aber das macht ja nix. Inhaltlich stimme ich grundsätzlich zu. Nicht außer Acht lassen sollte man, dass auch Profis Teil der Medienindustrie sind und letztlich Firmen partizipieren. Ob das solche aus dem Silicon Valley, Berlin oder sonstwo sind, spielt keine Rolle. An der Verwendung der Begriffe "Kunst" bzw. "Künstler" könnte man sich reiben. Nicht alles was mir von Profis vorgesetzt wird, kann ich als Kunst erkennen. Egal.

Solche Diskussionen/Gedanken hinterlassen bei mir am Ende des Tages i. d. R. einen bitteren Nachgeschmack. Häufig werden Vorverurteilungen vorgenommen, der kreative Output des einen erniedrigt, damit der des anderen ganz oben steht. Würde man sich diesem Diktat unterwerfen und seinen kreativen Output z. B. nicht auf Soundcloud veröffentlichen, wo bliebe dann das z. T. interessante positive wie negative Feedback? Und sind es bei der Musik nicht letztlich die Hörer, die darüber entscheiden, ob ein Musikstück eine Qualität hat oder nicht?!

Nö, ich kippe meinen Müll weiterhin ins Netz. Wenn er gehört wird, Anklang findet und dem Provider hilft, warum denn nicht. Mit dem Profi konkurriere ich sowieso nicht. Denn wie richtig bemerkt: Der hat viel mehr Zeit, ist mir handwerklich meilenweit überlegen, hat bessere Produktions- und Vermarktungsmittel und verdient i. d. R. mit Musik seinen Lebensunterhalt. Und das ist gut so.

Ich glaube es wahr Helmut Newton, der – gefragt inwieweit die Popularisierung der Digitalfotografie professionelle Fotografen überflüssig macht – geantwortet hat, dass durch das weltweit gestiegene Interesse an Fotos die Situation für Profis nicht besser sein könnte. Wie immer ist die Beurteilung halt eine Frage der Perspektive – was auch zur Fotografie ganz gut passt :)
 
Zu dem Zustandekommen des Phänomens, dass vermeintlich unoriginelle und ohne Talent produzierte Musik heutzutage nicht selten viel mehr Anerkennung bekommt als das Gegenteil, gehören immer zwei Seiten. Wenn ich auf YT Videos sehe, die 10 000 oder 100 000 views haben und die Leute aus dem Häuschen sind wegen Kram, den vermutlich viele hier im Forum in kurzer Zeit auf die Reihe bekommen hätten, liegt das ja nicht per se daran, dass die "Künstler" meinen, sie wären genial oder hätten auch so viele views und Anerkennung verdient (das gibt es auch, aber da würde ich mit Unterstellungen vorsichtig sein) . Dafür sind in erster Line die zahllosen Leute verantwortlich, die das eben genial finden, wenn ein 4/4 Technobeat mit 2 Variationen und sechs Effektsamples über 6 Minuten läuft.

Man muss einfach realisieren, dass heutzutage jemand, der live (Wahnsinn!!!) ein wenig basales Fingerdrumming ins Netz stellt, gleich DER Superdrummer ist - schon ein wenig fundamentales Rhythmusgefühl schießt einen in den Olymp mit Simon Philips oder Dave Weckl. Ebenso ist für viele Leute jemand, der ein paar simple Akkorde ohne Sequenzer etc. hinkriegt, der neue Horowitz. Wenn man z. B. selber kein Schlagzeug spielen kann, mag der popeligste beat live gespielt schon Voodoo sein, aber es war nicht immer so, dass der Maßstab zur Beurteilung von musikalischen Fähigkeiten einfach nur "Immerhin besser als gar nichts" war - bzw. wurde einem das dann nicht so präsentiert wie heute im Netz. Das ist so ähnlich, als wenn jemand ein Video hochlädt, "A,B,C" sagt und dafür als Meister der Worte und genialer Redner gefeiert wird. Wahrscheinlich kommt das auch noch in der Zukunft. Am besten noch einen Knopf drücken und dann kommt das "A,B,C"-Sample. Kurz: Ich sehe "das Problem" mindestens so stark auf der Rezipientenseite wie auf der Produzentenseite. Einer der Preise, die man für die positiven Seiten des Internet und die steigende Popularität elektronischer Instrumente bezahlen muss (und die ich wohlgemerkt lieber bezahle als auf besagte positive Seiten zu verzichten).
 
Was die Prosumenten angeblich für die Musikkultur sind, ist er selbst auf alle Fälle für das Feuilleton. Dummerweise hat ihn weder die Zeit, noch das SZ-Magazin, noch Spex, noch das Hildesheimer Tagblatt, geschweige denn die Metzger Kundenpost in die Feuilletonredaktion aufgenommen. Also muss er jetzt das Internet mit seiner Meinung beglücken (ich könnte jetzt auch noch schreiben, dass er vermutlich mit einem Laptop vormittags um 11:00 versucht in einem Berliner Cafe fusseligen Müttern wichtig vorzukommen).
 
fanwander schrieb:
Was die Prosumenten angeblich für die Musikkultur sind, ist er selbst auf alle Fälle für das Feulleton. Dummerweise hat ihn weder die Zeit, noch das SZ-Magazin, noch Spex, noch das Hildesheimer Tagblatt, geschweige denn die Metzger Kundenpost in die Feuilletonredaktion aufgenommen. Also muss er jetzt das Internet mit seiner Meinung beglücken (ich könnte jetzt auch noch schreiben, dass er vermutlich mit einem Laptop vormittags um 11:00 versucht in einem Berliner Cafe fusseligen Müttern wichtig vorzukommen).

Interessante Sichtweise :supi:
Andererseits: Wenn es einer schafft, einen solchen Text um 11 Uhr Vormittags in Anwesenheit von fusseligen Müttern einen solchen Text zu verfassen, hat gute Chancen, in einer Feuilletonredaktion aufgenommen zu werden.
 
Hm sehe die Analogie nicht so zu den Prosumenten - verwendet er "Textsamples" und bildet sich dennoch ein, für seine Texte besonders geachtet werden zu sollen? An ad hominem-Argumenten beteilige ich mich nicht, das geht dann schnell wieder in Richtung persönliche Abwertung und Häme (ich zumindest kenne den Autor nicht persönlich).
 
Synchronon schrieb:
aber es war nicht immer so, dass der Maßstab zur Beurteilung von musikalischen Fähigkeiten einfach nur "Immerhin besser als gar nichts" war - bzw. wurde einem das dann nicht so präsentiert wie heute im Netz.

Das Netz hat neue Möglichkeiten eröffnet. Früher war's eher so, dass du zunächst ein Instrument spielen lernen musstest. Jede Woche zum Lehrer, vorher jeden Tag üben, Eltern vorspielen, bei Familienfeierlichkeiten der Familie und dem Freundeskreis vorspielen, an Wettbewerben der Musikschule teilnehmen, sich für die Schulband qualifizieren, usw. Feedback war i. d. R. unmittelbar, z. T. recht hart, weil ja von den Leuten aus dem engsten Umfeld, die i. d. R. irgendwie auch Autoritäten waren. Stets war man sich bewusst, dass von nix auch nix kommt. Und um einen rum waren stets Mitbewerber, die noch mehr geübt und noch mehr beeindruckt haben. Nach der Jungend war's dann zu Ende. Das Erlernte hat man dann ein Leben lang konserviert, am Abend und am Wochenende für sich im Wohnzimmer aufgeführt. Bescheidene Zeiten ...

Trotzdem: Musik ist doch nichts, was ich anhöre und objektiv beurteile. Ich laufe über die Straße und da sitzt einer, der auf Eimern trommelt. Das spricht mich spontan an, mein Körper macht mit. Ob das jetzt ein Weckl oder ein Anderer ist, ist mir doch wurscht. Und ob der nur den einen Beat beherrscht, ebenso. Da ist ein Mensch, der etwas macht was mich anspricht, that's it. Und mit dem Netz ist es halt so, dass jeder etwas machen kann und die Leute entscheiden, ob das anspricht oder nicht. Anspruch ist rational. Manchmal reicht auch einfach ein gutes Gefühl.

Ich denke nicht, dass sich der Anspruch geändert hat. Heute ist man einfach weniger verkrampft und traut sich auch als Anfänger zu, einem größeren Publikum seine Unfähigkeit zu zeigen. Das ist schon ok.
 
TGM schrieb:
Synchronon schrieb:
aber es war nicht immer so, dass der Maßstab zur Beurteilung von musikalischen Fähigkeiten einfach nur "Immerhin besser als gar nichts" war - bzw. wurde einem das dann nicht so präsentiert wie heute im Netz.

Das Netz hat neue Möglichkeiten eröffnet. Früher war's eher so, dass du zunächst ein Instrument spielen lernen musstest. Jede Woche zum Lehrer, vorher jeden Tag üben, Eltern vorspielen, bei Familienfeierlichkeiten der Familie und dem Freundeskreis vorspielen, an Wettbewerben der Musikschule teilnehmen, sich für die Schulband qualifizieren, usw. Feedback war i. d. R. unmittelbar, z. T. recht hart, weil ja von den Leuten aus dem engsten Umfeld, die i. d. R. irgendwie auch Autoritäten waren. Stets war man sich bewusst, dass von nix auch nix kommt. Und um einen rum waren stets Mitbewerber, die noch mehr geübt und noch mehr beeindruckt haben. Nach der Jungend war's dann zu Ende. Das Erlernte hat man dann ein Leben lang konserviert, am Abend und am Wochenende für sich im Wohnzimmer aufgeführt. Bescheidene Zeiten ...

Trotzdem: Musik ist doch nichts, was ich anhöre und objektiv beurteile. Ich laufe über die Straße und da sitzt einer, der auf Eimern trommelt. Das spricht mich spontan an, mein Körper macht mit. Ob das jetzt ein Weckl oder ein Anderer ist, ist mir doch wurscht. Und ob der nur den einen Beat beherrscht, ebenso. Da ist ein Mensch, der etwas macht was mich anspricht, that's it. Und mit dem Netz ist es halt so, dass jeder etwas machen kann und die Leute entscheiden, ob das anspricht oder nicht. Anspruch ist rational. Manchmal reicht auch einfach ein gutes Gefühl.

Ja, sehe das im Grunde nicht anders als Du. Wollte nur darauf aufmerksam machen (in kritischer Absicht gegen den Blogger), dass viele "Prosumenten" gar nicht meinen müssen, ganz toll zu sein, sondern das dies nicht selten an sie von anderen herangetragen wird.
 
Ja, das hatte ich auch so verstanden, deine Meinung geteilt und nicht weiter kommentiert. Ich war allerdings der Auffassung, dass die "Anderen" von heute keinen anderen Maßstab haben als die "Anderen" von gestern. Ergo: kein grundsätzlicher Wertewandel.

Und dazu:
Synchronon schrieb:
Hm sehe die Analogie nicht so zu den Prosumenten - verwendet er "Textsamples" und bildet sich dennoch ein, für seine Texte besonders geachtet werden zu sollen?
Immerhin ist er als Blogger unterwegs. Gemäß dem Web 2.0 Paradigma könnte man ihn zum Prosumenten zählen. Insofern hat Florian aus meiner Sicht schon einen wichtigen Punkt genannt. Ob man den teilt und wie man zu dem Autoren steht (der anonym unterwegs ist?!), ist wieder eine andere Sache. Wie schon geschrieben: Aufwertung durch Abwertung finde ich blöd.
 
TGM schrieb:
Ja, das hatte ich auch so verstanden, deine Meinung geteilt und nicht weiter kommentiert. Ich war allerdings der Auffassung, dass die "Anderen" von heute keinen anderen Maßstab haben als die "Anderen" von gestern. Ergo: kein grundsätzlicher Wertewandel.

Und dazu:
Synchronon schrieb:
Hm sehe die Analogie nicht so zu den Prosumenten - verwendet er "Textsamples" und bildet sich dennoch ein, für seine Texte besonders geachtet werden zu sollen?
Immerhin ist er als Blogger unterwegs. Gemäß dem Web 2.0 Paradigma könnte man ihn zum Prosumenten zählen. Insofern hat Florian aus meiner Sicht schon einen wichtigen Punkt genannt. Ob man den teilt und wie man zu dem Autoren steht (der anonym unterwegs ist?!), ist wieder eine andere Sache. Wie schon geschrieben: Aufwertung durch Abwertung finde ich blöd.

Ok habe wohl den Prosumentenbegriff etwas enger gefasst. Insgesamt habe ich ein ambivalentes Gefühl bei dem Blog, da mir da zuviel Bitterkeit und in der Tat auch pauschale Abwertung mit im Spiel ist. Naja, der Autor wird in Zukunft ohnehin kaputtgescattered :nihao:
 
TGM schrieb:
...

Solche Diskussionen/Gedanken hinterlassen bei mir am Ende des Tages i. d. R. einen bitteren Nachgeschmack. Häufig werden Vorverurteilungen vorgenommen, der kreative Output des einen erniedrigt, damit der des anderen ganz oben steht. Würde man sich diesem Diktat unterwerfen und seinen kreativen Output z. B. nicht auf Soundcloud veröffentlichen, wo bliebe dann das z. T. interessante positive wie negative Feedback? Und sind es bei der Musik nicht letztlich die Hörer, die darüber entscheiden, ob ein Musikstück eine Qualität hat oder nicht?!

Nö, ich kippe meinen Müll weiterhin ins Netz. Wenn er gehört wird, Anklang findet und dem Provider hilft, warum denn nicht. Mit dem Profi konkurriere ich sowieso nicht. Denn wie richtig bemerkt: Der hat viel mehr Zeit, ist mir handwerklich meilenweit überlegen, hat bessere Produktions- und Vermarktungsmittel und verdient i. d. R. mit Musik seinen Lebensunterhalt. Und das ist gut so.

:supi: absolut wahr. Und danke für das Newtonzitat. BTW: ich habe solches Geweine noch nie von zb. Profifotografen gehört, bezogen auf den extrem boomenden Bereich der "Amateur-Fotografie". Qualität wird meiner Erfahrung nach im Profibereich immer honoriert. Wenn nicht, ist das nicht Schuld der Amateure, sondern eher der, die das Geld nicht mehr ausgeben wollen oder können.
 
professorSimon schrieb:
BTW: ich habe solches Geweine noch nie von zb. Profifotografen gehört, bezogen auf den extrem boomenden Bereich der "Amateur-Fotografie". Qualität wird meiner Erfahrung nach im Profibereich immer honoriert. Wenn nicht, ist das nicht Schuld der Amateure, sondern eher der, die das Geld nicht mehr ausgeben wollen oder können.

Persönliche Perspektive: Ein Profifotograf wird dann engagiert, wenn das Foto von Bedeutung für die Außenwirkung ist. Das war in den vergangenen 30 Jahren so und wird auch so bleiben.

Persönliches Umfeld: Jemand kennt jemandes Frau die "Fotografin" ist. Zumindest steht das so auf der Visitenkarte. Und die bekommt dann auch bezahlte Jobs. Und das sieht man dann leider auch. Ich könnte mir vorstellen, dass es von der Sorte mehr gibt und dass dadurch das Mittelfeld, auch bei den Profis, unter Druck gerät. Ist aber nur eine Vermutung.
 
TGM schrieb:
Persönliches Umfeld: Jemand kennt jemandes Frau die "Fotografin" ist. Zumindest steht das so auf der Visitenkarte. Und die bekommt dann auch bezahlte Jobs. Und das sieht man dann leider auch. Ich könnte mir vorstellen, dass es von der Sorte mehr gibt und dass dadurch das Mittelfeld, auch bei den Profis, unter Druck gerät. Ist aber nur eine Vermutung.

Das kenne ich auch, wenn auch mehr vom Hörensagen als aus eigener Erfahrung. In meinem Bereich ist das dann aber auch Geld, dass ich dann sowieso nicht verdient hätte bzw. solche Jobs sind in der Regel dann auch die Hölle, weil der Auftraggeber kein Qualitätsbewustsein hat und im schlimmsten Fall noch in die kreative Arbeit eingreifen will.
 
Eben! Du hast die richtige Einstellung. Die unterscheidet halt auch den Profi vom Prosumenten ;-)
 
Oh, schon versucht jeder zu vermeiden, nicht auch Prosumer sein zu müssen.
Sag mal, wird es sich lohnen wenn Apple eine Smart Watch bringt?
Wie hoch steht der MusikFrechDAX grade für Simply Red und Chvrches mit v?
Ich weiss ja nicht, der Artikel spricht ja nur davon, dass wir alle hilflos rudern und macht sich über _self lustig, weil man ja nix gebacken kriegt, am besten noch mit Hartz und allem.

Eigentlich eine übliche weise, um ein Like zu bekommen und mal wieder auf Kosten anderer lustig zu sein aber auch - lustig halt ;-)
Na, es wird die Welt jedenfalls so nachhaltig verändern, dass unsere Kinder noch Lieder über uns, den Schreiber und Überbringer singen werden.

'ch schwör'

DJ Tief Kült Ruhe

Diese Nachricht wurde von einem Hipster auf seinem iPhone 5s oder Samsung s5 geschrieben
Schon von der neuen Lücke gehört bei Franz Ferdinand ist der hintere Reifen platt.
 
Naja, kann man doch ganz gelassen im Sinne der freien Meinungsäußerung sehen. Nicht jeder Artikel wird mit der Absicht der Weltverbesserung verfasst. Hier in deinem Forum sind wir sowieso alle Prosumenten. Bezogen auf die Frage im Betreff muss man somit mit "JA!" unterschreiben. <ENDE>
 
Moogulator schrieb:
macht sich über _self lustig, [...]

Eigentlich eine übliche weise, um ein Like zu bekommen und mal wieder auf Kosten anderer lustig zu sein aber auch - lustig halt ;-)
Ist und macht er (sich oder andere) "lustig"? Hätte ich nicht gemerkt. Ich fand den Text gehässig und geschrieben aus einer Haltung heraus, die man wohl am besten mit "abgefuckter Kulturpessimismus ist cool" umschreibt.
 
Nun, wer sich über Hipster oder aktueller Haltung lustig macht und sich selbst davon nicht betroffen sieht, ist halt absolut im Trend, wird auch hier im Forum gemacht - damit will ich sagen - Viele nehmen gern etwas auf und streuen es irgendwie und bekommen von ein paar Leuten viel Beifall - denn meist ist es humorvoll geschrieben und auch einfach so ein Artefakt dieser Zeit wo alles irgendwo zwischen € und Titeln abgespielt wird. Noch nie gab es so viele Witze über Ökos, Esos und Waldorfschüler "Namen tanzen" und so weiter und noch mehr über "Hipster", die inzwischen sogar ein Aussehen haben und damit endlich auch mit machen dürfen als eine Gruppe.

Mir fällt auf, dass andere immer doof sind und man selbst überlegen und deshalb sind wir wohl auch Prosumer. All die ganzen Blogger die über Telefone berichten oder Musiker die ihre Musik präsentieren oder sowas,in jedem Falle immer erbärmlich bis lächerlich dargestellt. Das finde ich eher schade und mal wieder hat das was mit dem gegeneinander ausspielen zu tun, denn diese Methode bringt Beifall - ich will das hier in dem Falle nicht so hoch hängen, da mein Ansinnen eher ins politisch-taktische geht und ziemlich abgeschwächt würde, wenn man es für einfache Jammeransagen ummünzt.

Aber trotzdem finde ich etwas, was sich solche Urteile raus nimmt nur in Teilen wirklich "lustig", da es einfach nicht selten auch Selbstüberhöhung oder auch einfach unbedacht witzig oder sonst was ist.
Aber trotzdem - bei einem anderen Teil kann man dabei sein, sowas wie das sich alle über so Business Buzzwords Gedanken machen und eben sowas wie ob Apple jetzt Uhren bauen wird - obwohl es einer das langweiligsten Produkte sein werden für den Musikbereich - das ist dann sozusagen das Stilmittel, um eben diesen Zeitgeist zu bemühen, der fast unbewusst überall tobt "lohnt sich das noch"? Und und und..
Ist aber auch schon einen Gedankenschritt weiter als der vorgelegte Text, der dennoch auch weiter witzig bleibt. Aber möchte trotzdem anmerken - es ist irgendwo "auf Kosten" angelegt und da gehen immer rote WarnLEDs an, die sind stromsparend und alles - aber nicht weniger bedeutungsvoll ..

Oder so.
 
Peter Uertz schrieb:
ppg360 schrieb:
Dann klappt das auch vielleicht irgendwann mal mit dem Umdenken.

Da bin ich pessimistisch: Es werden uns ja leere mythen verkauft und wir werden für dumm verkauft.

Beispiel: Der hippe und gebrandete Konservatismus einer R E D B U L L MusicAcademy wird uns ja als Avantgarde verkauft!

Es fehlt ja an Impulsgebern.

Und sobald ein Konzern seinen Markennamen auf irgendwas klebt, bin ich zynisch -- ist so wie die von McDonald´s gesponsorten Sterbehospize für Kinder.

Psychotronic schrieb:
ppg360 schrieb:
Ja, auch Erwachsene Menschen TM haben Erziehung und Bildung nötig.

Möchtest du uns zu schönen Menschen erziehen? :floet:

Wunder kann selbst ich nicht wirken.

fanwander schrieb:
[...] Dummerweise hat ihn weder die Zeit, noch das SZ-Magazin, noch Spex, noch das Hildesheimer Tagblatt, geschweige denn die Metzger Kundenpost in die Feuilletonredaktion aufgenommen. [...]

Und selbst bei der Bäckerblume oder der Apotheken-Rundschau hat´s nicht geklappt, geschweige denn, bei der ADAC-Motorwelt... da bleibt dann nur noch die Verzweifelung des Internets.

Stephen
 
Dann leide ich wohl an "Alzheimer Prosumerie".

Ich eifer musikalisch auch meinen Heros nach, nur vergesse ich es, die Ergebnisse der Welt mitzuteilen.
Mangels Sozial Media Accounts ist mein Puplikumsradius recht klein, meinen Kindern gefällt's - sagen sie zumindest wenn ich ihnen dann ein Eis verspreche :phat: :mrgreen:
 
wenn die profis gleich ordentlich und in schön arbeiten würden,
wäre es gar nicht nötig, dass prosumenten hinter denen her arbeiten müssen,
um die sache in ordnung zu bringen.

aber hut ab, interessanter artikel, das. :microwave:
 
ich fand den Text noch unterhaltsam, stellenweise sogar witzig. Und selber finde ich den heutigen Trend zur Belanglosigkeit zwar bedauerlich, aber er hat auch etwas gutes: die Konkurrenz ist ziemlich klein. Da kann ich als Hobbymusiker und Nichtinstrumentalist relativ gut abschneiden, viel besser als vor 30 Jahren, wo es viele Musiker gab, die für meine Verhältnisse unnerreichbar gut waren.
 


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