mighty mouse schrieb:
…hab auch den ganzen geschichtlichen kontext zu san franscisco […] …da die ja schließlich auch mit la monte young etc die verkifften dauerkonzerte gespielt haben.. oder zumindest war das da die clique die zusammen abgehangen hat
Bitte sieh es mir nach, dass ich hier nachfrage, ich möchte Dir hier auch nicht "blöd kommen", aber bist Du Dir sicher, den "ganzen geschichtlichen kontext zu san francisco" zu haben? La Monte Young zog bereits 1960 von San Francisco nach New York, während das "San Francisco Tape Music Center" erst 1962 gegründet wurde und 1963 das Buchla-System in Auftrag gab, was 1964 geliefert wurde. Die diesbezüglichen Schlüsselfiguren im SFTMC waren Ramon Sender, Bill Maginnis und Morton Subotnick. La Monte Young spielte da – zumindest soweit ich die Literatur überblicke (was aber auch nichts heissen will) keine Rolle.
Und da wir gerade dabei sind: Was die Drogenkultur anging, so drehte es sich mitnichten ums "Kiffen", sondern vor allem um LSD, das damals noch legal war. Ein Typ namens Ken Kesey veranstaltete damals die sogenannten "Trips Festivals", beginnend in San Francisco, auf denen LSD zu – für die damalige Zeit – ausgefallenen Licht- und Klang-Shows gereicht wurde, um die Teilnehmer auf eine "neue Bewußtseinsebene" zu hieven. Unterstützt wurde Ken Kesey dabei von einer Truppe von Hippies, den sog. "Merry Pranksters", und er kutschierte diese Rasselbande in einem fröhlich bemalten, umgebauten Schulbus durch die Gegend – im Gepäck stets ein Mini-Buchla-System, das für die Soundeffekte auf den Festivals sorgte.
Tom Wolfe schrieb darüber 1968 das Buch "Unter Strom. Die legendäre Reise von Ken Kesey und den Pranksters." 1962 schrieb Ken Kesey übrigens das Buch "Einer flog übers Kuckucksnest", das 1975 mit Jack Nicholson in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Wie gesagt, bitte sieh es mir nach, dass ich hier den Synthesizerbildungsbürger heraus hängen lasse, aber ich finde diese ganze Geschichte toll und habe Spaß daran, sie möglichst korrekt wiederzugeben – sofern mir das aus der zeitlichen Entfernung und aus Büchern überhaupt möglich ist. Hier ein paar Quellenangaben für Interessierte:
David W. Bernstein (Hrsg.): "The San Francisco Tape Music Center. 1960s Counterculture and the Avant-Garde", Berkely and Los Angeles, 2008.
T.J. Pinch, J. Travor: "Analog days. The invention and impact of the Moog synthesizer", Cambridge and London, 2002.
würde trotzdem noch was zu meinem soundcloud beispiel hören..
Es klingt – nicht verwunderlich angesichts der verwendeten Module – für meine Ohren eher nach 200 als nach 200e. Die metallischen Klänge klingen allerdings nicht nach den für Buchla typischen Lowpass-Gates.
und natürlich bin ich ein bisschen neidisch das ich mir kein 200e leisten kann.
Dazu besteht kein Grund. Ich habe einen Buchla, aber kaum Zeit zum Musikmachen (hm…könnte ich mehr Zeit haben, wenn ich nicht so viel Zeuch in Foren schreiben würde?) und stolpere immer wieder über Bugs – Du hast ein schönes Eurorack-System und machst Musik damit.
wobei sich auf muffs grad alle einig sind, wenn buchla dann 200 .. ohne e !
Bloß nicht: "Und führe mich nicht in Versuchung!"
EDIT: Tippfehlerkorrektur.