Buchla Sound im Euroland

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Anonymous

Guest
Ich weiß nicht wer heut zu tage ernsthaft ein Buchla System braucht... jetzt von Fetischen, Esotherik und Voodoo mal abgesehen.
Okay, die Speicherbarkeit ist super..
Ich habe gestern Nachmittag mit meinem 252hp Eurosystem gejammt und folgendes Ergebnis:
https://soundcloud.com/desroi/who-needs ... ro/s-VgGUu
Ich finde das geht so richtig Buchla ganz grob.. was denkt ihr!
 
Ich denke "Buchla" ist NICHT der sound,
sondern die arbeitsweise und vorallem, dass CV und Audio anders organisiert sind und das bewust.
 
Also wir könnten hier durchaus mal klären was einen Buchla aus macht (also ausmacht, nicht was ihn abschaltet) ;-)
Und ob und womit man das nachstellen könnte.

Spannende Sache, solang dir das nicht zu OT ist.

Das andere ist Arbeitsweise und auch sowas wie "was ist DER Moogsound" um das mal so grundsätzlich zu sagen, will dir aber auf keinen Fall eine Grundsatzdebatte hier aufzwingen. Eher interessant wäre eine ernsthafte Zusammenstellung von Modulen die das tun. Also sowas wie Aalto in Soft ist, was ein 200e tut und naja, ohne Speicherbarkeit dann meist - da müsste was gehen.

Und am Ende werden die Buchlakenner das noch abrunden können..
 
Nick Name schrieb:
Ich denke "Buchla" ist NICHT der sound,
sondern die arbeitsweise und vorallem, dass CV und Audio anders organisiert sind und das bewust.

Volt ist Volt .. Audio ist Audio .. das ist beim Buchla auch nicht anders! der kocht auch nur mit Wasser.. ja bzw. Volt :D
Aber ja, ich gebe dir zu Teilen recht, bei Buchla ist es eher die Philospophie und Arbeitsweise die dahinter steckt.
Und natürlich Don's Name der draufsteht und die Kisten so teuer macht.. von der Kohle die so ein Syste kostet könnte man ein kleines Afrikanisches Dorf füttern, anziehen und ausbilden ..
Und man müsste nicht mal auf die "Bongos" verzichten :lol:
 
mighty mouse schrieb:
Ich weiß nicht wer heut zu tage ernsthaft ein Buchla System braucht... jetzt von Fetischen, Esotherik und Voodoo mal abgesehen.
Okay, die Speicherbarkeit ist super..
Ich habe gestern Nachmittag mit meinem 252hp Eurosystem gejammt und folgendes Ergebnis:
https://soundcloud.com/desroi/who-needs ... ro/s-VgGUu
Ich finde das geht so richtig Buchla ganz grob.. was denkt ihr!

Ich habe, soweit ich mich erinnere, noch bei jeder Vorführung sowohl meines Buchla 200e als auch meines Serge-System gesagt, dass, würde ich heute nochmal mit einem Modulsystem beginnen, mit Sicherheit mit Eurorack starten würde – außer, mir käme es auf Speicherbarkeit an, da ist das 200e nun einmal leider unschlagbar.

Was sich mir aber nicht erschliessen will, ist diese Abwertungen der Buchla-Nutzer als "Fetischisten, Esoteriker und Voodoo-Anhänger". Nach der Ansprache wird ein Buchla-Anwender Deine Frage zu Deinem Klangbeispiel nur schwerlich unvoreingenommen beantworten können. Zudem setzt diese Ansprache Deine Post und Dein Klangbeispiel unnötigerweise dem Verdacht aus, dass Dich im Grunde der Neid dazu getrieben hat. Und das wird doch sicherlich nicht der Fall gewesen sein.
 
Fetischiste, Esotheriker.. hey, nimm doch das bitte nicht so ernst.. :oops: :)
..ch hab auch den ganzen geschichtlichen kontext zu san franscisco, warum die das gemacht haben, und weshalb und und und..
mir ist die buchla philosophie durchaus geläufig.. vodoo und esotherik müssen die jungs dadrüber sich aber schon gefallen lassen da die ja schließlich auch mit la monte young etc die verkifften dauerkonzerte gespielt haben.. oder zumindest war das da die clique die zusammen abgehangen hat :D
okay.. das entfernt sich jetzt aber vom thema.

würde trotzdem noch was zu meinem soundcloud beispiel hören..
und natürlich bin ich ein bisschen neidisch das ich mir kein 200e leisten kann.
wobei sich auf muffs grad alle einig sind, wenn buchla dann 200 .. ohne e !
 
Aber ja, ich gebe dir zu Teilen recht, bei Buchla ist es eher die Philospophie und Arbeitsweise die dahinter steckt.

Bedingt.

Am anfang stand eine philosophie und eine notwendigkeit.
Daraus hat Buchla ohne marktorientierung (zielgruppeorientierung) ein system entwickelt - das (nur zum beispiel!) anders mit CV und Audio umgeht!
(glaub´s mir - lass Dir das von einem fachmann/frau erklären) Soweit ich weiss, kann man nicht so ohneweiteres CV in einen Audioeingang führen -
was ja im euroland geht und überraschende ergebnisse hervorbringt)

Das system bringt dann eine charakteristische arbeitsweise hervor...

Wenn man schon mit einem synth eine geige immitieren kann, um wieviel leichter muss es sein den sound von einem Buchla zu immitieren!?
____________

ich Soundbeispiel: Ich habe schöne klänge gehört - aber keinen BUchla....
 
mighty mouse schrieb:
…hab auch den ganzen geschichtlichen kontext zu san franscisco […] …da die ja schließlich auch mit la monte young etc die verkifften dauerkonzerte gespielt haben.. oder zumindest war das da die clique die zusammen abgehangen hat
Bitte sieh es mir nach, dass ich hier nachfrage, ich möchte Dir hier auch nicht "blöd kommen", aber bist Du Dir sicher, den "ganzen geschichtlichen kontext zu san francisco" zu haben? La Monte Young zog bereits 1960 von San Francisco nach New York, während das "San Francisco Tape Music Center" erst 1962 gegründet wurde und 1963 das Buchla-System in Auftrag gab, was 1964 geliefert wurde. Die diesbezüglichen Schlüsselfiguren im SFTMC waren Ramon Sender, Bill Maginnis und Morton Subotnick. La Monte Young spielte da – zumindest soweit ich die Literatur überblicke (was aber auch nichts heissen will) keine Rolle.

Und da wir gerade dabei sind: Was die Drogenkultur anging, so drehte es sich mitnichten ums "Kiffen", sondern vor allem um LSD, das damals noch legal war. Ein Typ namens Ken Kesey veranstaltete damals die sogenannten "Trips Festivals", beginnend in San Francisco, auf denen LSD zu – für die damalige Zeit – ausgefallenen Licht- und Klang-Shows gereicht wurde, um die Teilnehmer auf eine "neue Bewußtseinsebene" zu hieven. Unterstützt wurde Ken Kesey dabei von einer Truppe von Hippies, den sog. "Merry Pranksters", und er kutschierte diese Rasselbande in einem fröhlich bemalten, umgebauten Schulbus durch die Gegend – im Gepäck stets ein Mini-Buchla-System, das für die Soundeffekte auf den Festivals sorgte.
kessey-box.jpg

Tom Wolfe schrieb darüber 1968 das Buch "Unter Strom. Die legendäre Reise von Ken Kesey und den Pranksters." 1962 schrieb Ken Kesey übrigens das Buch "Einer flog übers Kuckucksnest", das 1975 mit Jack Nicholson in der Hauptrolle verfilmt wurde.

Wie gesagt, bitte sieh es mir nach, dass ich hier den Synthesizerbildungsbürger heraus hängen lasse, aber ich finde diese ganze Geschichte toll und habe Spaß daran, sie möglichst korrekt wiederzugeben – sofern mir das aus der zeitlichen Entfernung und aus Büchern überhaupt möglich ist. Hier ein paar Quellenangaben für Interessierte:
David W. Bernstein (Hrsg.): "The San Francisco Tape Music Center. 1960s Counterculture and the Avant-Garde", Berkely and Los Angeles, 2008.
T.J. Pinch, J. Travor: "Analog days. The invention and impact of the Moog synthesizer", Cambridge and London, 2002.

würde trotzdem noch was zu meinem soundcloud beispiel hören..
Es klingt – nicht verwunderlich angesichts der verwendeten Module – für meine Ohren eher nach 200 als nach 200e. Die metallischen Klänge klingen allerdings nicht nach den für Buchla typischen Lowpass-Gates.

und natürlich bin ich ein bisschen neidisch das ich mir kein 200e leisten kann.
Dazu besteht kein Grund. Ich habe einen Buchla, aber kaum Zeit zum Musikmachen (hm…könnte ich mehr Zeit haben, wenn ich nicht so viel Zeuch in Foren schreiben würde?) und stolpere immer wieder über Bugs – Du hast ein schönes Eurorack-System und machst Musik damit.

wobei sich auf muffs grad alle einig sind, wenn buchla dann 200 .. ohne e !
Bloß nicht: "Und führe mich nicht in Versuchung!"

EDIT: Tippfehlerkorrektur.
 
Hey Serge, vielen Dank dafür!
Dich Würde ich gern mal auf ein Bier einladen wenn du mal in Berlin bist, so dass du mir paar interessante Sachen in dem Kontext erzählen kannst.
 
mighty mouse schrieb:
Volt ist Volt .. Audio ist Audio .. das ist beim Buchla auch nicht anders! der kocht auch nur mit Wasser.. ja bzw. Volt :D

Naja... wenn du das so siehst, dann frage ich mich warum du die teuren Cwejman Module so gern hast ;-)
 
Ich verstehe nichts von diesen Modular-Systemen, hatte aber den oberflächlichen Eindruck, dass man mit einigen Pittsburgh-Modulen klanglich dem "speziellen" Buchla-Klang sehr nahe kommen kann. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?
 
Nach meinem Empfinden - habe weder Buchla noch Euro und bin daher der "Aussenstehende" - ist Buchla im Kern doch eher additive Synthese (Stichwort Complex Oscillator) aufbauend auf sehr komplexe Wellenformen (AM+FM) und wenig Filter vs. Moog eben klassisch subtraktiv immer mit Filter, und ausgehend von einfachen Wellenformen. Die Arbeitsweise unterscheidet sich also bereits sehr deutlich auf der Timbre-Ebene und dann noch wegen der Tatsache, dass Buchla-(artige)-Systeme oft kein Eingabeinterface für gleichmäßige Intervalle haben (sprich Keyboard). Soviel zur Theorie, schönen Abend. ;-)
 
SynthUser0815 schrieb:
Ich verstehe nichts von diesen Modular-Systemen, hatte aber den oberflächlichen Eindruck, dass man mit einigen Pittsburgh-Modulen klanglich dem "speziellen" Buchla-Klang sehr nahe kommen kann. Kann das jemand bestätigen oder widerlegen?

Kann man bestimmt, aber nicht mehr als mit Modulen von anderen Herstellern. Dass man insbesondere mit Pittsburgh Modulen näher an den Buchla sound kommt ist Blödsinn. Wenn, dann eher mit Sputnik oder Verbos... weil die beiden vorher Buchla Module (oder imitate von denen) selber gebaut haben. Aber wenn ich jetzt Verbos und Sputnik mit anderen Eurorack Modulen vergleiche (habe kein Buchla) dann klingen die jetzt auch nicht viel anders.... bzw. der Unterschied zu anderen Herstellern ist nicht größer als der Unterschied verschiedener nicht-Buchla Hersteller untereinander.
 
Der furthrrr Generator soll klanglich nah an Buchla sein. Ich habe ihn mir nicht deswegen gekauft, ertappe mich aber dabei, dass ich ihn meistens ohne Filter verwende, da der wavefolder, am und fm und ringmod mit Modulation Sounds erlauben, welche kein Filter mehr benötigen.
 
Ich habe Verbos und Sputnik Module und bin zufrieden. Und ich habe diese Module ,weil ich eine Art Buchlasystem haben wollte, mir aber das mit dem Abspeichern und dem " Mäuseklavier" hinter den Modulen abschreckte , und deren Preis.
Obwohl ich jetzt etwa 3100 in das System investiert habe.
Habe mir gerade heute das 256e angesehen . Wie will man sowas in Eurorack nachbauen? Gut es es ist eher ein digitales Modul, aber trotzdem spannend.und in der Zwischenzeit gibt es den Easel ohne Keyboard für 2500$
http://www.buchla.com/product/lem-208/

Und was wirklich ein Buchlayout Sound ist und was nicht , könnte man eh nur in einen Vergleich,und Blindtest machen.
Ich bin nicht mehr darauf aus DEN Buchlasound zu finden, ich will einfach Musik machen.
Ich gehe jetzt wieder zu meinen System
 


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