Circuit-Bending weitergedacht...

J

Jens Groh

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Weil ich mich einerseits f

Weil ich mich einerseits für Synthi-Programmieren, andererseits auch für Circuit-Bending interessiere, hatte ich mich gefragt, sind die beiden Dinge wirklich so gegensätzlich?
Wie wäre das, wenn man Sounds synthetisieren würde, indem man "normal" gemeinte Musiksoftware gezielt zerbastelt, damit sie abschmiert und dabei interessante neue Sounds produziert?
Dabei fiel mir ein Begriff ein: "Code-Bending" könnte man so was nennen. Na, das gibt's doch sicher schon... such, Google, such! Das sehr interessante Ergebnis, wenn auch aus dem visuellen Kunstbereich: Glitch Art .
Oder nennen wir's vielleicht Soft-Synth-Bending...
Fällt euch was zu dem Thema ein?
 
eine plugins von einigen smartelectrinox leuten funktioniere

eine plugins von einigen smartelectrinox leuten funktionieren im weitesten sinne so, z.b. buffer-override.
diese effekte provozieren genau das, was man gemeinhin bei audiosoftware vermeiden will, z.b. dass der buffer überläuft, dass unkontrolliert aus dem buffer ausgelesen wird o.ä..

der asr10 (hardware-)sampler kann das auch - da ist das allerdings ursprünglich nicht gewollt einprogrammiert, sondern wirklich ein softwareproblem ;-)
 
Oder auch bei alten Synths mit Cassetten-Interface :
White


Oder auch bei alten Synths mit Cassetten-Interface :
White Noise statt gespeicherten Soundbänken laden.

Funktioniert z.B. beim Polysix.
Ergebnis sind (un)mögliche Zufallsounds.
 
Auf dem Amiga hatte ich damals Programme in den Audio-Editor

Auf dem Amiga hatte ich damals Programme in den Audio-Editor geladen, mit der Hoffnung da irgendwas interessantes bei zu hören. Bei 8-Bit, 22 Khz hört sich das manchmal interessant an.
 
Oh ja, jetzt erinnere ich mich auch an so was, es gab irgend

Oh ja, jetzt erinnere ich mich auch an so was, es gab irgendein POKE beim Sinclair ZX Spectrum (ich hatte einen), wodurch die Piepsroutine Amok lief und den gesamten Speicher "durchzählte", und die Bits landeten auf dem Lautsprecher. Mensch, das hätte man samplen sollen. Hmmm, ob man das vielleicht mit einem Emulator nachstellen kann? Der Typ von dem Link oben schlägt so was für seine "Absturz-Screenshot-Kunstwerke" vor.
 
Ja, theoretisch m

Ja, theoretisch müsste eine Spectrum-Emulation dies ebenfalls machen. Bleibt nur die Frage wie gut die Sound-Emulation ist.
 
hmm, ansich ist das nett, aber imgrunde kommt das dem Cracke

hmm, ansich ist das nett, aber imgrunde kommt das dem Cracken nicht nur nahe, es geht weit drüber hinaus..

Die Art, wie man es macht ist imo nur technisch nicht vergleichbar..
Das kann dann eine ähnlich wertvolle Sache sein wie digital gegen analog oder Hard gegen Soft.. ;-)
 
[quote:6f2f425b1d=*Moogulator*]hmm, ansich ist das nett, abe

Moogulator schrieb:
hmm, ansich ist das nett, aber imgrunde kommt das dem Cracken nicht nur nahe, es geht weit drüber hinaus..
Die Art, wie man es macht ist imo nur technisch nicht vergleichbar..
Versteh ich nicht. Was hat das mit Cracken zu tun?

Ich kann mir bei Crackern keine künstlerischen Motive vorstellen oder überhaupt Interesse, mit ihrem Ideenreichtum Neues zu erschaffen. Denn dann würden sie selber Software designen und nicht das Gegenteil tun.

Und, Circuit-Bending ist ausdrücklich antielitär. Also ebenfalls so etwa das genaue Gegenteil, denn Cracker pflegen ja wohl einen ausgesprochenen Nerd-Kult.

Also: Nicht vergleichbar ist nicht nur die Technik, würde ich sagen.
 
Nunja, wenn man eine Software auseinandernimmt und *reengine

Nunja, wenn man eine Software auseinandernimmt und "reengineered" ist das eine ähnliche Arbeit.. Ich will damit übrigens garnicht so negativ klingen, wie das erscheinen mag (hoffe, das kommt rüber)..
Es ist halt nicht so ganz trivial.. manche CB Sachen sind aber einfach mal "so ausprobiert" oder einfach mal nen Chipbeinchen umgeknickt..

Imo ist es aber schon was anderes : Code Zeilen und Hardware ..
auf "gut Glück" in Software einfach was ändern klappt vermutlich nicht gut.. aaaaber: es könnt schon sein,das man damit was machen kann.. nur wird es idR nicht zu einem interessanten Sound führen..

Wenns etwas überlegter ist, sicher schon.. irgendwie.. ;-)
GUT find ich das schon, aber imo ist das MAXIMUM NERD MODE.
man muss halt noch viel mehr wissen als beim CB.
 
[quote:0ece4ecd18=*Moogulator*]Nunja, wenn man eine Software

Moogulator schrieb:
Nunja, wenn man eine Software auseinandernimmt und "reenineered" ist das eine ähnliche Arbeit..
[...]
Imo ist es aber schon was anderes : Code Zeilen und Hardware ..
auf "gut Glück" in Software einfach was ändern klappt vermutlich nicht gut.. aaaaber: es könnt schon sein,das man damit was machen kann.. nur wird es idR nicht zu einem interessanten Sound führen..
Wenns etwas überlegter ist, sicher schon.. irgendwie.. ;-)
[...]

Tja, du kannst schon recht haben, dass die reine Zufalls-Erfolgsquote zu gering ist. Pech. 1:0 für die Hardware.
Den Erfolgsaussichten mit Reverse-Engineering auf die Sprünge zu helfen, ist zwar denkbar, das verstehe ich schon, aber wo führt das hin? Ich habe mich Ewigkeiten mit den Ideen eines Anderen auseinandergesetzt, kapiere vielleicht am Ende sogar das Ding -- und soll dann noch Geisteskräfte genug übrig haben, um aus den eigenen Ideen was Großartiges zu kreieren, das ich dem fremden Softwarematerial entgegensetzen kann? Nee, dann will ich lieber The Real Thing, eine wirkliche Eigenentwicklung! Reverse-Engineering ist sooo öde, ich sag's dir! Tötet viel Kreativlust. Deswegen suchte ich nach so einer Low-Tech-Lösung. Ich glaube wir sind uns einig, der MAXIMUM NERD MODE kann nicht das Ziel sein. :)
Einen Mittelweg zu finden, ist verdammt schwer. Ein bisschen habe ich es beim Circuit-Bending mal hingekriegt. Ich hatte diesen Digitaluhr-Radiowecker vor mir, und mir war klar, wenn die Uhr im Schnell-Stellmodus ist, werde ich eine Menge rhythmische Impulse an den LED-Segment-Anschlüssen haben, die ich nutzen kann. Das war der analytisch-logische Teil, jetzt stop! Stellmodus an, und von da an habe ich das Chaos regieren lassen. (Bei Interesse: Audio und Photos >hier<, das Stück heißt (wie der Radiowecker) "digital electronic 301".)
 
ja, daher ists halt leider schon schwer genug einen oberheim

ja, daher ists halt leider schon schwer genug einen http://www.sequencer.de/syns/oberheim Oberheim Xpander mit neuer Software zu beglücken.. und der ist ja auch "Hardware".. und eher nicht im Verdacht "Software" zu sein..

Jo, mit einfacher "Hardware" ist das schon einfacher.. Radiobending ;-)
 
[quote:d113283b9f=*serenadi*]Oder auch bei alten Synths mit

serenadi schrieb:
Oder auch bei alten Synths mit Cassetten-Interface :
White Noise statt gespeicherten Soundbänken laden.
Funktioniert z.B. beim Polysix.
Ergebnis sind (un)mögliche Zufallsounds.
Das könnte dann ja auch bei moderneren Synths gehen. Eine Patchdatei mit Unsinnsdaten impfen (außer den Dateiheader, damit sie akzeptiert wird) und in den Synthi laden. Wenn das dann "unzulässige" Datenwerte sind und der Programmierer diesen Fall nicht berücksichtigt hat, passiert vielleicht was Interessantes, ganz Neues.
Aber ich würde sicherheitshalber vorher nachschauen, wie man das Gerät auf die Werks-Grundeinstellung zurücksetzt. ;-)
 
Gibt auch Synths mit hidden Sysex Einstellungen, wie die Cas

Gibt auch Synths mit hidden Sysex Einstellungen, wie die Casio CZ-Serie...

@Jens

Wenns bei JPGs etc. geht heimlich Code einzuschmuggeln, warum nicht auch bei einigen Softies... ;-) Ist halt muehsam...
 
Wie w

Wie wär's mit "Stdout-Bending"?
Code:
cat /dev/urandom > /dev/dsp
Okay... Zufallsgenerator bringt natürlich auch nur weisses Rauschen...
 
[quote:3c4ff012d1=*Moogulator*]gibts nen grund f

Moogulator schrieb:
gibts nen grund für das nichtposten in DIY? sonst schieb ich das mal da hin.. oder?
Ich persönlich hab damit kein Problem.
Es gab aber schon einen Grund. Ich hatte das bei den allgemeineren Kunstgedanken hingeschrieben, um nicht nur die "Löter" zum Spinnen einzuladen. Mag sein, dass viele denken, bei DIY wird nur gelötet, und die hätten da nicht reingeguckt. (Aber jetzt doch, denn sie sehen ja jetzt den Querverweis!)
Mir kam es auf das Weiterdenken an (Titel), da wollte ich das Brainstorming möglichst breit anlegen. Mir sind die übergreifenden Kunstaspekte (Software als Kunstform?) wichtig. Neue Ideen entstehen bei thematischer Einengung nicht so leicht.
Am Ende wird dann vielleicht wirklich wieder ein echtes Bastelprojekt stehen, und das gehört dann sicher hierher.
 
ist ja jetzt bei beiden (als *verschoben*) hab das n

ist ja jetzt bei beiden (als "verschoben") hab das nämlich auch gedacht, das du das mehr als kunstform meinst..
generation sk1! ;-)
 

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