CV-Source selber basteln....

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wieso ist das cv-source-modul beim zb formant so eine "aufwendige" schaltung? kann ich nicht einfach die +5V direkt vom netzteil nehmen? poti dran und gut isses?? was spricht dagegen?
 
Grundsätzlich würde nichts dagegen sprechen, das genau so zu machen.

In einem System mit Bananenbuchsen wäre es auch kein Problem, ist trotzdem nicht ideal (s.u.).
Sobald Du jedoch Klinkenbuchsen einsetzt, geht's nicht mehr.

Beispiel:
Ein Poti an +5V und Masse geht über den Schleifer an eine Ausgangsbuchse und bildet damit ein "Source-Modul".
Angenommen der Schleifer steht auf Rechtsanschlag, die Buchse führt also direkt 5V.
Sobald ein Kabel dort eingesteckt wird und dieses Kabel mit dem anderen Ende wiederum in eine (Zielbuchse) gesteckt wird, kommt es unweigerlich zum Kurzschluß, da sich bei Klinkenbuchsen nun mal nicht verhindern läßt, daß man mit der Spitze des Steckers an die Masse kommt.

Wenn das Poti sehr kurz vor dem Endanschlag steht, gibt es zwar keinen Kurzschluss, aber die Schleiferbahn würde aufgrund des geringen Widerstandes und damit hohen Stromes verbrennen.

Abhilfe würde hier ein zusätzlicher Widerstand in der +5V Zuleitung zum Poti schaffen, der den Kurzschluss verhindert, dann würden die 5V Endanschlag natürlich nicht mehr erreicht.

Andererseits bilden Vorwiderstand, Poti und Eingangswiderstand der Zielschaltung einen Spannungsteiler, der nicht konstant wäre.
D.h., wenn Du über ein Multiple mehrer Eingänge mit der CV-Source verbindest, wird sich die Spannung ändern.

Deshalb wird ein Spannungsfolger (OpAmp) eingesetzt, der einen sehr niedrigen Ausgangswiderstand hat und demnach bei Verwendung von mehreren Zielen stabil bleibt und darüberhinaus einen Kurzschluss verhindert.
 
Ohne jetzt zu wissen, wie das Formant CV-Source-Modul aussieht (mein Formant hats nicht), hab ich das Problem ja aufm Breadboard auch immer.

Wenn Du ein Poti von 5V nach 0V nimmst, was z.B. 100KOhm hat, und Du da jetzt nen VCO mit ner Eingangsimpedanz von 100KOhm anklemmst, wirst Du vermutlich recht schnell berechnen können, dass das mit der CV nicht so der hit ist. Wenn Deine "Last" jetzt auch noch schwankende Impedanz hat, dann eiert Deine CV in der Gegend rum. So erreichst Du dann stellenweise unfreiwilliges Syncen mehrerer VCOs, weil die beim Reset meist mal ne Ecke mehr Strom ziehen, dieser "Störimpuls" kann bei nem anderen VCO auch nen Reset bedeuten.

Daher - Poti 5V->0V ist okay, aber Impedanzwandler dahinter. Am Einfachsten realisierbar durch nen simplen OpAmp in Unity-Gain-Konfiguration. Also Feedback von Ausgang auf - einfach als Draht, Input ist +. Mit ein paar Widerständen kannst Du hier sogar noch ne Leistungsbegrenzung einbauen, dann lebt der OpAmp länger. Gängige Typen wie z.B. TL07x sind aber eh kurzschlussfest. Nur Dauerkurzschlüsse geben halt sehr warm.

Hoffe, das war etwa das, was Du wissen wolltest.
 
aha ok, danke.
die formantschaltung ist alles andere als kompliziert, die "nur-poti-schaltung" wäre halt noch einfacher gewesen um das eine oder andere modul noch mal eben mit ner cv-source zu bestücken......
 
Jo, genau das ist auch das CV-Source-Modul des Formant pro.

Hinweis:
Der Schaltplan (Bild 4.5, S.50) ist verkehrt gezeichnet.
Der Schleifer des Potis muss natürlich auf den nicht-invertierenden Eingang des OpAmps (Pin 3) gehen, die Masse an Pin 3 ist schlichtweg falsch.

Das Platinenlayout ist jedoch richtig.


Noch ein Tip.

Oft wird eine CV-Source ja sinniger Weise zur Steuerung von mehreren Eingängen über ein Poti verwendet.

Anstatt das über ein Multiple zu machen, würde ich gleich mehrere Out-Buchsen vorsehen in der Weise, daß jede Buchse über einen eigenen Kurzschlusswiderstand (R3 bzw R6) direkt mit dem Ausgang des OpAmps verbunden wird.

Das hat den Vorteil, daß ein Ausgang den anderen nicht beeinflusst, wenn mit dem Patchkabel der oben genannte Kurzschluss entsteht.
Über ein Multiple entsteht dagegen immer ein kurzer Aussetzer, wenn ein zweites Kabel gepatcht wird.

Und noch ein Tip.

In dieser Schaltung ist das Poti ja jeweils mit +/- 15V verbunden, d.h. in der Mitte des Potis ist 0V.
Wenn man da hinter dem Schleifer zwei Dioden (1N4148) in "antiparalleler" Schaltung einfügt, ergibt sich ein "Totbereich" um den Nullpunkt, d.h., die Nullstellung in der Mitte des Potis weißt einen etwas größeren und damit "treffsicheren" Bereich auf.
 


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