Der Anti GB-Sample-Library Thread

virtualant

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so, da will ich jetzt mal meine Meinung kundtun und bin gespannt wie ihr euch so dazu äußern werdet.
Also, mir geht das seit einiger Zeit gehörig auf den Keks dass die Sample Libs immer grösser werden, für jeden Pups und jedes Special Interest gibt es mittlerweile Librarys, die nicht unter 1 GB gehen.
Grad gesehen auf Facebook: Ukulele 1,3 GB :selfhammer: besteht aus fertigen Chords und Einzelnoten.
Ukulele - das haben die EMUs und AKAIs vor 15 - 20 Jahren auch mit einer 4 oder 8 MB Library geschafft :opa:
Ukulele 1,3 GB - das klingt sicherlich besser als damals und ist ja auch 24 bit und hat mehr Velocity Layer und und und....

Aber wo soll das hinführen? Da müllt man sich ja die Festplatte voll in nullkommanix.

und ist natürlich für NI Kontakt, was sonst? apropo NI Kontakt:
- NI Session Horns: 29,5 GB :shock:
- NI Action Strings: 9 GB
- NI Cuba: 3 GB

Macht man damit nun bessere Musik nur weil die Libs größer sind? Das kann ich schwer glauben. Und ich seh auch das Problem bei dieser Masse an Daten noch durchzusteigen welche Instrumente mit welchen Artikulationen man zur Verfügung hat. Ach ja, dann gibts natürlich noch fertige Loops die man über Tastatur abfeuern kann. Ist doch ein Overkill, oder?

Und wie regeln die Leute das, die sich immer wieder solche NI Kontakt Libs kaufen? 1 TB Platte nur für Sample Libs? selbst die ist ja dann nach 1,5 Jahr voll ;-)

Ich hab das vor einigen Jahren bis zu einem gewissen Grad noch mitgemacht, z.B. East West Complete Composers Edition geholt, das sind über 200 GB auf meiner Platte. Und das klingt wirklich gut! Tolle Sachen dabei, Orchester, Chor etc. Oder für den NI Kore Player habe ich vor 4 Jahren (?) einige Libs gekauft, North India hat auch 3 GB. Tolle Library, die North India! Aber allzu häufig habe ich sie noch nicht eingesetzt, und für die paar Male hätte wahrscheinlich auch ne 8 MB Sitar aus dem EMU gereicht!
Und bis heute ertappe ich mich immer wieder dabei die Übersicht zu verlieren beim Orchester und Chor und Sitar was ich denn da nun alles zur Verfügung habe. Vor lauter Suchen und rumprobieren kommt man nicht dazu Musik zu machen.

Nee nee, ich bin da vor 2 oder 3 Jahren ausgestiegen und mach da nicht mehr mit und kauf keine aktuellen Sample Libs für Software Sampler mehr.
Lieber mal ne alte EMU CD oder manchmal auch ne AKAI CD aus den 90ern und hör mir das mit meinen EMU Samplern an. Die Datenmengen sind überschaubar - im Schnitt ca. 350 MB auf so einer CD - und landen auf der HD vom Sampler. ok, da steig ich zwar auch kaum noch durch bei meinen CDs und muss mit Excel Tabellen arbeiten um die Übersicht zu behalten, aber ich müll mir wenigstens nicht die HD im Rechner voll. Ausserdem kauf ich kaum noch Sample CDs - habe aus der original EMU Lib ca. 4/5 aller CDs im Original.

Und da ist soooo geiles Zeug bei, klingt super - und reicht mir - obwohl nur wenige MB groß :phat: Und ich kann die Samples im EMU direkt bearbeiten bis zur Unkenntlichkeit oder mir im EMU meine eigenen Velocity Switches bauen, was ja wohl in NI Kontakt mit gekauften Libs garnicht gehen würde!

tja, und aus dem gleichen Grund hab ich auch weder NI Komplete noch NI Kontakt als Vollversion - und will ich auch garnicht haben :mrgreen:
 
Freie Wahl - also ich hab aus verschiedenen Gründen meine Sachen benutzt und sehr wenig fremde. Das meiste ist eigenes Ausnahmezeug, dazu habe ich mehr Bezug auch in der Musik selbst - und wo zur Hölle sollte ich ein Ukulele-Sample einsetzen?..

Aber es ist ok und der Job was anzubieten und vermutlich will sich da keiner lumpen lassen. RAM und ROM war auch mal teurer, deshalb hat man die Sounds früher halt mehr eingedampft oder Wavetables gebaut oder geloopt. Ist heute offenbar nicht mehr so, also geht man von viel Platz aus. Ist ja alles im Rechner. Aber nun, auch das ist ja ein Angebot.
 
Ja, das geht mir auch voll auf den Keks. Und ja genau dafür mußte ich mir eine 1TB Platte kaufen. Meine 300GB im Laptop war voll.
Ich finde es auch voll doof wenn bei Studiodrummer bei einem 08/15 Beat 100 Stimmen verbraucht werden. Da ist damit bei meinem Rechner schon Schicht im Schacht.
Ich dünne mir vieles aus.
 
virtualant schrieb:
so, da will ich jetzt mal meine Meinung kundtun und bin gespannt wie ihr euch so dazu äußern werdet.
Also, mir geht das seit einiger Zeit gehörig auf den Keks dass die Sample Libs immer grösser werden, für jeden Pups und jedes Special Interest gibt es mittlerweile Librarys, die nicht unter 1 GB gehen.

:supi:

Das mochte ich an den alten Emus und Zip. 100 Mb feinste Auslese. Und wenn es manchmal nur 3 oder 4 Multisamples auf einer Disk waren. Die hat man irgendwie öfters eingesetzt oder zumindest als Basis genommen.
Kann man heute zwar auch aber leicht ist es nicht. Was da für Müll bei NI Maschine mitgeliefert wird macht echt keinen Spass. Kein Wunder das alles gleich klingt wenn jeder dasselbe hat.
Müsste einen VST Sampler geben der auch das Speicherverhalten alter Sampler emuliert :mrgreen:
Sowas gehört definitv zur alten Schule dazu!
 
Nee, da hätte ich auch keine Lust zu. Der Kontakt ist schon O.k. und der kann ja auch nix dafür das die Librarys so fett sind.
Gibt es den für den Kontakt noch alte kleine ?. Namen bitte.
 
m1rk0 schrieb:
virtualant schrieb:
http://soniccharge.com/download -> Cyclone emuliert den Yamaha TX16W Sampler
inkl. Laden von Sounds von virtuellen Disketten.
Dauert das Laden auch so lange wie damals?

Mirko

Ja, dauert exakt so lange wie an meinem Hardware TX. Ist halt eine Emulation der Hardware, auf der das "echte" Typhoon OS läuft.
 
Ärgerlich wird's, meiner Meinung nach, wenn bestimmte Samplerprogramme viel Schotter kosten und das vom Hersteller dann dadurch gerechtfertigt wird, dass die dazugehörigen Libraries so umfangreich sind.
Da ist nämlich IMMER etwas dabei, was man selbst in hundert Jahren nicht brauchen würde ( Ukulele? :lollo: )

Es ist schon irgendwie so... Mittlerweile wird einem der Datenmüll teilweise schon auf die Festplatte gezwungen - obwohl man vielleicht nur das Proggy mit ein paar speziellen Samples haben wollte...

Früher ging's teilweise echt kreativer zu :opa:
Da hatte man halt seinen mehr oder weniger beschränkten Hardware-Sampler und hat damit alles mögliche verwurschtelt ( Gang zum Schrottplatz :phat: ) - heutzutage ist man den halben Tag damit beschäftigt Tausende von Schrottsamples ( zumindest oftmals mehr Masse als Klasse ) durchzuhören und evtl. noch zu sortieren/katalogisieren... Macht nicht so viel Spaß.
 
Ich finde man sollte da schon auch unterschiede machen. Gerade Orchestra Librarys leben von ihrem Umfang und sind auch zu 99,9% auf den professionelen Markt zugeschnitten!!!

Die Hans Zimmer Percussions z.B. oder L.A. Scoring Strings. Da ist NI noch sparsamm aber trotzdem umfangreich und super geeignet für den Semi-Prof. Bereich!!
Hab selbst Action Strings, Session Strings und Aktion Strikes.
Sind insgesammt vll 10-12 GB. Bei anderen Herstellen zahlt man 5 mal so viel und hat dann zusammen locker 1TB. Also da merkt man schon den unterschied, besonders in Artikulation welche bei Orchestra ja DAS Argument ist, neben Grundklang und Benutzerfreundlichkeit.

Ukulele würde ich auch für scorings nehmen. Aber kann man letztlich in Ableton mit Tension emulieren.

Mich stören eher die ganzen Drum Librarys. Sind die Leute zu dumm selber ne Kick zu basteln aus Layern???!!!
 
Wers braucht..
Ich begnüge mich Samples die max. n paar MB gross sind..

Aus diesem Grund arbeite ich oft mit Soundfonts (kennt das überhaupt jemand?) und einzelnen Waves.
Meine EMUs, Akai und CMI arbeiten auch nur mit ein paar Kb und vielleicht MB, wenns hoch kommt.
In meinem EMAX ist ne 40 GB Platte drin und die Sounds reichen für viiiiele Produktionen... warum also in die Ferne schweifen?

Ich muss jedoch zugeben, dass ich so imense Orchesterlibraries gar nicht brauche, weil ich damit nicht umgehen könnte, wie es zb ein Film-Musiker tut.
Ich mags ohnehin eher Lo-Fi
 
Als Sample Library Producer bin ich Mitverursacher und einer der Schuldigen :)

Na ja, nicht ganz.

Die GB-Gigantomanie ist eine Folgeerscheinung der Ansprüche und Vermarktungsmethoden gleichermaßen. Während manche Sounds mit ein paar Kilobyte zurechtkommen, braucht es bei anderen tatsächlich ein gewisses Unmaß an Datenmengen. Man muss also von der Sache her unterscheiden.

Während in den 90ern das Limit einer Sample Library wegen der CDs bei rund 500 MB lag, war das ab Softwaresampler kein Thema mehr. Anstelle sich nach wie vor Gedanken zu machen, wie man einen guten Sound wegen Speicherökonomie so klein wie geht hinzukriegen hatte, konnte dank opulenter RAM Optionen endlich verschwenderisch umgegangen werden. Mit der Folge, dass es seitdem einen Wettbewerb um Velocity Switch Samples plus Giga-Mapping gibt, am besten alles in Stereo. Und dazu im Falle noch Artikulationssamples, die per Key Switch etc. aufgerufen werden können. Auf diese Weise kriegt man durchaus aufwendiges Zeug wie gesampelte Symphonie-Orchester in den Computer, und davon profitieren so einige Musikproduktionen erheblich. Andererseits wird mit dieser Methode dort Schindluder getrieben, wo es definitiv nicht nötig ist: Eine Mundharmonika etwa mit zig V-Switches, jeder Einzelton in Stereo und mundgeblasen in 20 Sekunden Länge pro Einzelsample. Ruckzuck hat man da hunderte von MB verbraten. Ganz Oberschlaue sampeln nach dem eigentliche Ton noch etwas Luft mit, wodurch zusammengezählt nochmal jede Menge MB zustandekommen. Betrachtet man so ein Ding netto, könnte das mit 20% des Verbrauchsaudios zurechtkommen, was dem Produktmanager aber eventuell ein Argument wegnimmt. Es liest sich wohl gut im Werbetext, wenn da gefühlte Terabytes angeboten werden. Mich hat auch mal ein Instrumentenhersteller gefragt, was denn pro Gigabyte Samples die Lizenz kosten würde. Ein Soundkollege von mir dagegen meinte, dass er sich manchmal nicht in der Lage sieht, trotz aufwendigster Instrumente über 1 GB zu kommen, in einem Segment, das gerne mit 15 und mehr hausieren geht.

Beim genannten Kollegen finde ich mich wieder, denn es hat Grenzen, wo die Sampletechnologie überhaupt noch sinnvoll ist. Man kann ja nämlich durchaus auf die Idee kommen, statt 1.5 GB Ukulele Samples zu versuchen, authentisch in die Produktion zu bringen, eine hübsche Ukulele Spielerin einzuladen, und die das dann viel besser machen zu lassen, als es ein noch so gutes Samples jemals in der Lage ist.

Es kann durchaus sein, dass es Leute gibt, die eine gesampelte Taiko gerne in 12 Mikro-Positionen und handgestreichelt von dürftig bekleideten Philippininnen, aufgenommen in der Straßburger Kathedrale, haben möchten und dafür auch bereit sind, 396 Dollar zu bezahlen plus die extra dafür nötige Festplatte. Ich habe gelegentlich Zweifel, denn je höher die Produzenten-Etage, desto eher gewohnt, den Kram umsonst zu kriegen :)

Den Unmut seitens Fredstarter kann ich also durchaus nachvollziehen.

Auf dem Hardware-Sektor ist es übrigens nicht ganz so schlimm, eher im Gegenteil. Da ist Speicherplatz noch rar und die Ansage heißt meistens: Mach dat Dingens klein, soll aber trotzdem gut klingen.
 
Aus deinn Post entnehme ich, das man es mit viel Datenvolumen den Kunden einfach nur "recht"machen will um realitätsnah zu "emulieren".

Kein Mensch brauchtmehr als 2 mikrofonabnahmen, egal ob Taiko der bla bla blub. Sowas finde auch ich als verschwenderisch.

Dieser Library GB wahn ist auch der grund warum ich kein Ableton Suite kaufen werde. 45 GB an sounds die man nie braucht.
 
in dem zusammenhang fand ich dieses paper ganz interessant:
http://dafx12.york.ac.uk/papers/dafx12_submission_5.pdf

da geht es drum, dass bei vielen drum sample bibliotheken bemängelt wird, die aufnahmen klängen zu steril, u. a. weil es keinen microphone bleed gibt, wenn man die drumsounds einzeln samplet. (also microphone bleed im sinne von: wenn du das becken mit dem becken mic aufnimmst, hörst du aber auch ein bisschen davon auf dem tom mic etc.).
nun samplen einige microphone bleed extra mit - das sind tonnenweise gigabyte extramaterial, dass man vielleicht braucht, vielleicht auch nicht - aber sicherlich sind das eher die letzten 5% realismus, die man dadurch hinzufügt.

das paper beschäftigt sich damit, dass man dieses microphone bleed signal künstlich aus erzeugen kann. es gibt soundbeispiele dazu: es klingt nicht echt, aber es klingt echter, als ohne bleed. und spart gigabytes!
 
Das stimmt natürlich. Ich gehe auch mal davon aus das betrifft eher Rock und Orchestral Drums/Percussion.
Allerdings muss ich sagen, wenn ich es real haben will recorde ich dasin nem echten Studio ;-)

2 mics find ich ausreichend bei drum und perc. Einmal close und einmal weiter imraum mit raumhall.

Es gibt massig librarys unter, ich sag mal 2 GB, die ebenso ein umfang haben wi eine mit 25 GB. Man muss dann eben für sich entscheiden was man braucht und will und wieviel geld man investiert.
300€ für Aktion Strikes mit 3 GB wa das schrägste was ich je gekauft habe, aber mein grinsen im gesicht beim ersten anspielen konnt das wet machen. ;-)
Günstiger und festplattenschonender gbt es eben woanders nicht!
 
@ Klaus P Rausch: Grüß Dich, wir kennen uns flüchtig über facebook, da bin ich unter dem Namen "Herbert Grün" unterwegs, das ist aber nicht mein Realname. Ich hab von Dir die ganz tolle CD ElektraVox aus den 90ern für AKAI Sampler, muss ich mal wieder heinhören ;-) finde ich sehr interessant und inspirierend. Hatte Dich wegen der CD mal angeschrieben, vielleicht erinnerst Du Dich.
Tja, sehr interessant was Du schreibst, Marketing scheint da wohl eine wichtige Rolle zu spielen, je größer desto besser oder desto anspruchsvoller oder desto professioneller - zumindest will man das vermitteln.

Für mich ist das befremdlich was sich da für Datenmengen ansammeln wenn man da allzu ungeniert mitmacht. Hab mir das Ukulele Angebot noch mal angesehen, möchte das aber jetzt nicht direkt verlinken, will ja keine Negativ Reklame machen. Ist ja sicherlich kein schlechtes Produkt. Die spielbare Ukulele hat ca. 360 MB, jede Note einzeln gesampelt, 4 Velocity Layer, 3 Round Rubins, Stereo, 24 bit. Wieviel Oktaven steht da jetzt nicht bei. Demnach ist also jede Note mit 12 Stero Samples in der Library vertreten. Alter Schwede ;-)

Die zusätzlichen Akkorde - maj und min, rauf und runter, 5 velocitys, 3 Round Rubin, und und und... kommen auf eine Datenmenge von 1 GB.

soll jeder so machen wie er will, aber für mich ist das nichts, meine Festplatte ist mir zu schade für solche Sample Libs, egal von welchem Hersteller.

wollt das ja auch nur mal ansprechen was ich darüber denke und schauen was ihr so dazu meint.
 
the acid test schrieb:
Das stimmt natürlich. Ich gehe auch mal davon aus das betrifft eher Rock und Orchestral Drums/Percussion.
Allerdings muss ich sagen, wenn ich es real haben will recorde ich dasin nem echten Studio ;-)

2 mics find ich ausreichend bei drum und perc. Einmal close und einmal weiter imraum mit raumhall.

genau! das schon ein spezieller fall, der vielleicht nur für eine kleine zielgruppe relevanz hat.
aber ein schönes beispiel dafür, dass man die frage nach "besser" nicht immer mit "mehr" beantworten muss, sondern auch mit "clever".
 
Ich mache eigentlich alles in Echtzeit, einfach weil ich mir so den Platz für eine Library schenken kann. Ich bin aber auch nicht so versiert im Multisamples basteln. Bei meiner Musik bin ich aber auch mehr auf Automation der Synthese Parameter angewiesen, also in der DAW. Allein deshalb kann ich mit Samples nicht so viel anfangen.
 
Klar kenne ich Herbert Grün, schön zu wissen dass du hier den Nick virtualant benutzt.

Der hohe GB Verbrauch bei manchen Librarys vertuscht auch die Tatsache, dass Sounddesign normalerweise eigentlich mit einer guten Synth Engine funktioniert und durchaus speicherökonomisch sein könnte. Das heißt, die ganzen Glättungen und Crossfades, um einen Sound sowohl in der Dynamik als auch über die Tastatur hinweg konsistent zu machen, lässt sich mit einer guten Engine auf der Basis relativ weniger Samples und damit MB Verbrauch realisieren. Das klingt letztlich sogar besser als ein Dutzend Velocity Switches.

Dazu gehört neben der guten Engine auch Fachwissen über die Instrumente selber. Wer ein Saxophon mit Samples virtualisieren will, muss sich zwingend mit dem originalen Instrument befassen, am besten zusammen mit einem erfahrenen Saxophonisten. Im Ergebnis erhält man eine Reihe entscheidender Parameter für ein Pflichtenheft und macht sich anschließend an die daraus folgenden Audio Aufnahmen. Anschließend muss man die Engine und ihre Synthesemöglichkeiten studieren, um sie so gut zu kennen, dass man die Audio Aufnahmen in gut spielbare fertige Sampleinstrumente verwandelt. Je besser dieses Know How und die Engine, desto weniger MB wird man verbraten müssen.

Mit viel GB Einsatz kommt man um diese Nummer rum, und erschlägt mit entsprechend viel Audiomaterial das Thema. Das hat eventuell zwei Vorzüge: Der oben beschriebene Weg ist zeitaufwendig und kostet daher viel Geld. Audioaufnahmen und die folgende automatische Verarbeitung etwa mit Sample Robot erledigt den Job dagegen schnell, führt zu einem klanglich guten Resultat und bringt der Werbemöglichkeit extra GBs auf die Waage. Menschen kaufen möglicherweise lieber ein Sax, wo draufsteht 4000 Einzelsamples und 2.8 GB, anstatt 250 MB mit 400 Einzelsamples.
 
Nun viele werden eben denke eine große GB zahl steht gleich für die qualität. Genau so wie man oft denkt schwere sachen seien wertvoller und teurer.
Sicher ein psychologisches phänomen das die betreiber solcher firmen auszunutzen wissen.

Man muss den menschen nur zu vermitteln wissen "ihr braucht das". Gekauft wird dann von alleine.

Ein fördernder punkt ist ja auch das festplatten immer günstiger werden.
 
Ich nutze Sample Libarys mit Snares, Hi Hats, Crashs und Cymbals.
Aber wenns los geht mit Sound Samples, hört es bei mir auf.

Soll sich jeder seine Synthesizer schnappen und damit was machen.
Ich war noch nie ein Freund von Sound Sampling.
Ich habe auch nie einen MPC gehabt.
Habe ich gehasst und tu es immer noch.


Für den Percussion Kram ja.
Für den Rest nein.
 
Also ich sags so:
Wenn ich ein Instrument sample (zb ein Piano in einem Second Hand Laden), dann sample ich das mittlere C in zwei/drei Versuchen.
Entweder das Sample ist brauchbar oder nicht.... EIN! Sample reicht mir.... war noch nie ein Fan von Multisampling.

Zudem man ja ein Piano auch nur über einen begrenzten Tonumfang spielt. Da fällt nicht auf, dass dies nur ein Sample ist.
Bei früheren Synthesizern mit Sample-Rom war es häufig auch nur ein Sample dass über die ganze Tastatur verteilt wurde... natürlich wurde das Sample entsprechend bearbeitet und geloopt.
 
Moogulator schrieb:
RAM und ROM war auch mal teurer, deshalb hat man die Sounds früher halt mehr eingedampft oder Wavetables gebaut oder geloopt.
Wie ist es in diesem Zusammenhang mit den Wavetables gemeint? Was sind Wavetables? Sind es nicht einfach kurze Samples, die geloopt ein bestimmtes Klangspektrum ergeben, ohne einen weiteren Klangverlauf wie bei längeren Samples? Und der Klangverlauf wird dann mit der nachgeschalteten Synthese gemacht? Evtl. ein kurzes Sample für Attack, und ein "Wavetable" für Sustain? Sprich ein kurzes gelooptes Sample?

Ansonsten ergeben sich GigaBytes allein schon dadurch, dass man aufs Looping verzichtet und halt mehr Noten sampelt als bloß eine pro Instrument. Dazu kommen dann noch gegebenenfalls mehrere Dynamikstufen, mehrere Artikulationen usw. Man braucht so aufwändige Multisamples aber nicht immer. Für einen einfachen Pop-Track (auch Hip-Hop, R&B usw.) würde z.B. auch ein 8 MB Piano reichen. Wer es mit dem Piano ernst meint (Klassik, Balladen usw.), wird eh ein richtiges akustisches Instrument nehmen. Ähnliches gilt für Streicher usw.: Je nachdem: wenige MB -> GigaBytes -> echte Aufnahmen. Oder auch gänzlich synthetisch, sprich ohne Samples.
 
Ich sach nur: Pianoteq 5

Da ist der aktuelle Installer 36 MB(!) klein und beinhaltet dabei alle(!) Instrumente. Das sind:
13 x Flügel,
1 x CP80,
1 x Upright,
1 x Rhodes,
1 x Wurlitzer,
1 x Clavinet,
2 x Vibraphone,
1 x Celeste,
1 x Glockenspiel,
1 x Marimbaphon,
1 x Xylophon,
1 x Kirchenglocken
1 x Tubular Bells
1 x Steel Drums
1 x Space Drums
1 x Hand Pans
1 x Tank Drums
1 x Cimbalon
3 x Harpsichord
7 x Hammerklavier

https://www.pianoteq.com/try
 
Hmmm mal überlegen. Wenn man jetzt das moderne Verhalten des menschlichen Hirnes in Samples darstellen wollen versuchen würde, dann würde man vielleicht aktuell so mit 10 MB hin kommen, je nach Zustand des Sample Objektes oder? Aber ein ganzes Instrument mit all seinen unendlich vielen Spielmöglichkeiten, feinen Details je nachdem wie das angefasst wird und vielleicht sogar noch mehrere Instrumenten Typen mit dazu ... also da frag ich mich eher was man bei ein paar GB heutzutage noch alles weggelassen hat und wann es endlich mal TB Collections mit wirklich jeder erdenklichen Nuance gibt? Es passen zudem zig Mega Festplatten rein in so einen PC mittlerweile, also Platz ist doch genug? Gut, vielleicht nicht in einem IPad oder einem Laptop von der Stange und in den super hippen Workstations schon gar nicht, aber da können ja die Sample Librarys nichts dafür, dass mit sowas aktuell häufig das Musikmachen versucht wird? :cry:
 
[url=http://www.roland.com/products/en/XPS-10/:3tgtljmb]Roland XPS-10 -> Details[/url] schrieb:
Multiple audio files can be imported and stored in the XPS-10 (up to a total of 32 MB), where you can them use them in Patch or Performance modes just like the built-in tones.
Zur Erinnerung: Der XP-10 aus dem Jahr 1995 konnte gar keine Samples laden. So gesehen ein Fortschritt. :selfhammer:
 


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