Der Künstler bleibt das ungeliebte Kind der Massen

Bernie schrieb:
otto auch schrieb:
Den Handwerkervergleich würde ich so sehen: Kunst fängt da an wo *** Handwerk aufhört.. :mrgreen:
Es gibt viele Bereiche in der bildenden Kunst, die auch klassisches Handwerk sind.
Heißt ja auch Kunsthandwerk. Ein Schmied macht Hufeisen, einer Katanas. Bei Letzterem kann man ganz gewiss von Kunsthandwerk reden. Ich finde auch nicht, dass der Zusatz "Handwerk" die Bedeutung von Kunst schmälert. Auf der anderen Seite frag ich mich, was z.B. an Beuys' "Fettecke" die Kunst darstellt. So geht's mir oft auch bei Musik.
 
Trigger schrieb:
Ich mach kunst meistens aus langeweile, der inneren eine äussere form geben.. Ein bisschen meditativ.
Somit ist kunst vorallem, zumindest meiner definition nach, auch eine spirituelle angelegenheit.

Gute nacht

Ein Kunstwerk zu erstellen unterliegt doch einem kreativen Schaffensprozess, kann man das aus Langeweile tun?
Wäre es dann noch Kunst?
 
Ein restorator macht aber keine kunst, in der regel stellt er den urzustand zb. im rahmen des denkmalschutz wieder her.

( hab mal nen restoratorkurs im zimmererhandwerk gemacht )

Egal.


Ein leidiges thema, das mit der kunst.

Am besten nix drüber reden, einfach machen.

Nachti
 
Bernie schrieb:
Ein Kunstwerk zu erstellen unterliegt doch einem kreativen Schaffensprozess, kann man das aus Langeweile tun?
Wäre es dann noch Kunst?
Das is mal 'ne gute Frage!
Etwas Bosheit vorausgesetzt, könnte man behaupten, dass Langeweile die Voraussetzung ist, sich überhaupt mit Kunst auseinanderzusetzen.
 
wenn einer live nicht Musik macht möchte er gut aussehen. Dann erwarte ich aber da ne Show. Nicht nur Hände hoch.
Ist dann aber eher auch sowas wie Patrick Mc-Dings mit seinem Stock in der Disco tanzt wie ein junger Goth.
dazu zu dem Typen mit der Mausmaske und diesen anderen Zylonen..
Das was und wie da passiert ist aber eigentlich nicht wichtig, manche spielen nur ein Band ab und sind dabei einfach Vorführer.
Das wie ist nicht wichtig, das was schon mehr. Das ist ja nicht so entscheidend, mechanisch oder sonst wie begabt zu sein, wir sind nicht im Zirkus - aber die Person und das Werk muss schon irgendwie genug Wucht haben.

Vielleicht hat das einer mit tanzen geschafft, der andere mit auf Dinger drücken und ein anderer mit roten Hemden und russischen Traktoren. Das wird man schon merken, wenn da was dahinter ist.
Kann ja auch ein Statement sein.



Funktion: T.

AE live: das ist wirklich einfach mehr so mit Grooveboxen, die letzten waren Elektron, davor halt Clavia Sachen und so, davor Ensoniq.
Es gab nix zu sehen, die Vorgruppe war hinter einem hässlichen großen Rack zu vermuten - das ist es halt.
Ja, live spielen die nix von den Alben, das ist impro - es gibt ja auch keine Algos.

Drauf ein: lass ich mich auch, aber es gibt mir bei den späteren irgendwie weniger weil es so ist wie ne Folge Berlin Tag und Nacht gucken, man weiss was kommt. Das weiss ich zwar bei Pop und so auch, aber es ist irgendwie.. holpriger Weg. Das können die besser denk ich dauernd.
Ich bin aber auch schnell durch mit Dingen, also irgendwann ist auch das coolste neue Superding auch durch, ich werde dann eher aussuchen und heute würde ich eher die wichtigen Alben vorziehen, wenn wir schon da bei sind - Bei AFX wäre das noch krasser, da sucht man mehr, aber der ist auch durchtriebener, wobei diese superweich-Phase war für mich gar nicht so stark wie man sagt. ;-)

Window Licker bleibt. Aber was noch - muss man sehen, es darf auch da nicht nur rattern damit es rattert.
Substanz halt.

Und das ist für mich das wo Künstler los geht, sonst man Producer - ich kann das auch gut finden und ist auch gut, aber Künstler haben genug Knallsaft um Knallmusik neu zu machen, so gesehen hab ich mehr Respekt vor Depeche Mode. Und Alan Wilder, weil der einfach einen super Sound macht (Handwerk, Musiker kann er schonmal), ..
Das aber nur allgemein. Gute Songs, gute Sounds, gute Strukturen und nicht zu sehr in einer Zeit hängen und da nicht raus kommen,.. nicht leicht - aber das muss schon sein, Emotion und Zeitgeist hier und da - aber eben mehr noch echten Content, Message, egal ob das emotionale Payload ist oder irgendwas, was man eben so geparsed kriegt und einfach gut verpackt ist - auch später noch.. was weiss ich,..

Dudeln: Mut? Na das klingt ja nur als willst du nur was machen und machst es noch nicht? Also - tu es!
 
Bernie schrieb:
Trigger schrieb:
Ich mach kunst meistens aus langeweile, der inneren eine äussere form geben.. Ein bisschen meditativ.
Somit ist kunst vorallem, zumindest meiner definition nach, auch eine spirituelle angelegenheit.

Gute nacht

Ein Kunstwerk zu erstellen unterliegt doch einem kreativen Schaffensprozess, kann man das aus Langeweile tun?
Wäre es dann noch Kunst?

Die langeweile kann eine inizialzündung sein was den kreativen schaffensprozess betrifft,

Da liegt auch der unterschied zu künstlern die damit ihre brötchen verdienen müssen, die machen das nicht aus "langeweile" und deren triebfeder ist eher monetärer art, was erstmal nix schlimmes ist.

Kunst ist in höchstem individuell, da einen gemeinsamen allgemeingültigen nenner zu finden ist schier unmöglich.
Jeder hat da so seine eigene definition und dass ist auch gut so, weil sonst wäre das ja eine recht austherapierte angelegenheit und somit ein bisschen wie malen nach zahlen.

Man muss nicht immer alles entzaubern indem man es versucht zu ergründen, ich habs jedenfalls aufgegeben die kunst zu definieren.






n8
 
Moogulator schrieb:
das ist für mich das wo Künstler los geht, sonst man Producer
Also Producer sind schonmal keine Künstler?
D.h. wenn ich mein Geleier zu schäbig finde, um es als Musi... äähm "Kunst" durchgehen zu lassen, kann ich mich immer noch Producer nennen. Oder zumindest "Bedroom-Producer" (auch wenn mein Geraffel in der Wohnstube Staub fängt).
 
Moogulator schrieb:
Dudeln: Mut? Na das klingt ja nur als willst du nur was machen und machst es noch nicht? Also - tu es!

Neee... eher: Ich machs mir selber weil die anderen nicht wollen. :lollo:

Hab ich jetzt so nie gesagt, ich bin gar nicht hier. :agent:
 
salz schrieb:
Moogulator schrieb:
das ist für mich das wo Künstler los geht, sonst man Producer
Also Producer sind schonmal keine Künstler?
D.h. wenn ich mein Geleier zu schäbig finde, um es als Musi... äähm "Kunst" durchgehen zu lassen, kann ich mich immer noch Producer nennen. Oder zumindest "Bedroom-Producer" (auch wenn mein Geraffel in der Wohnstube Staub fängt).

Musiker sind sie auch. Künstler können sie auch sein, das weiss ich nicht, ich hab keine Ahnung davon.
Ich hab nur versucht LAZ ein wenig das so hin zu legen und das quasi mal auszubreiten, ich denke aber Funktionskram ist anders als was wo einfach mehr drin ist - es ist denkbar, dass ich die woanders sehe als er.

Du kannst alles nehmen wie du dich nennen will. Das ist für mich ok.
Das meiste von dem was Künstler hier so sich verdienen müssen scheint so eine Art Reputation zu sein. Das ist also eine kritische Masse X. Ich denke hingegen man erkennt das schon ob das Kunst oder Funktionserfüllung bzw Handwerk ist. Und vermutlich ist es sogar eine Mischung.
 
Das coolste ist, das der Typ sich mit dem Zeug sogar einfach auf die Bühne stellen könnte und das komplett mit Midi verbaut laufen lassen könnte. Die EDM Kids würden Augen machen... die kennen doch nur Fruity und Ableton. :mrgreen:
 
Psychotronic schrieb:
Moogulator schrieb:
Dudeln: Mut? Na das klingt ja nur als willst du nur was machen und machst es noch nicht? Also - tu es!

Neee... eher: Ich machs mir selber weil die anderen nicht wollen. :lollo:

Hab ich jetzt so nie gesagt, ich bin gar nicht hier. :agent:

Haha, na das ist doch aber meist so - ich mach's weil sonst gibt es das nicht und ich musste mir das bauen. Total ok.
Aber das Geraffel an Zeug beeindruckt mich nur bedingt, war auf genug Gear-events. Reichtum ist schon cool und ok, Ruhm auch..
An der richtigen Stelle und am besten zuschaltbar und abschaltbar wenn man das braucht.
Meist ist eh genug da und das keine so große Bremse.

Aber was andere so machen oder haben - das ist für mich ok, die machen ihren Job und jemand mag die und zahlt auch mal was und so.
Sollen sie tun. Nur diese Maske, ich weiss nicht. Aber gut. Es funktioniert ja und wer mit Madonna und Co Tidal kauft hat es wohl geschafft - finanziell zumindest.
DANN kann man wirklich machen was man will, wenn die Leute das mittragen sogar noch mehr.

Aber anderes Thema, das ist eher was für den arm/reich Thread.

Wie die ihre Sets machen ist mir eigentlich egal, ich hab da wenig mit zu tun, den Daft Punk Hype hab ich auch bemerkt, aber ist nicht so auf meinem Schirm. Scheint aber Fans zu haben und so, aber ich such eh was anderes.
Ich finde es auch nicht so wichtig ob man mit Modular einen auf Show macht oder mit Hände hoch oder so..
Technik oder Helme, oder was auch immer..

Wie immer bleibt das beim Content und was rüber kommt. Es gibt ja noch ganz andere Ziele oder Umfelder https://www.facebook.com/events/1071853519494678/
 
Moogulator schrieb:
Aber das Geraffel an Zeug beeindruckt mich nur bedingt, war auf genug Gear-events. Reichtum ist schon cool und ok, Ruhm auch..
An der richtigen Stelle und am besten zuschaltbar und abschaltbar wenn man das braucht.
Meist ist eh genug da und das keine so große Bremse.

Das Gear ist egal, ist richtig. Ich bin da ja auch eher Minimalist.

Ne Modularwand + goldener Moog fänd ich nur mal lustig auf so ner EDM Hands Up Veranstaltung nur so rein zwecks der kompletten Ahnunglosigkeit der geneigten Hörerschaft. Hat hier aber nix zu suchen... ist richtig. :mrgreen:
 
Psychotronic schrieb:
Die EDM Kids würden Augen machen... die kennen doch nur Fruity und Ableton. :mrgreen:
Ableton kann aber viel mehr als das ganze Modular-Gedöns. :opa:
Ich hab noch nie irgendwas Modulares gehört, bei dem ich mir dachte, "OK, ich verscheuer gezz Kfz, Haus & Hof und schick meine imaginäre Olle anschaffen, um möglichst rasch die 25k für so'n Kabinett zusammenzubekommen." Aber ich habe allerlei Videos über Live gesehen, bei denen ich mich kraftvoll in den Arsch biss, nicht selber drauf gekommen zu sein.
 
Wenn der süß genug ist könnte das ja schonmal der Anfang sein.
Aber wenns Kunst oder kunstvoll ist wird man das bald merken.

Egal ob Ableton, Neo-Blasmusik oder Modular.
Scooter haben auch nen VCS3. Leute aus der neuen Musik vielleicht auch. Die schaffen das schon.
Und wenn, dann ist da schon was dran gewesen, wie sie es tun. Manche müssen da nur stehen..
 
Moogulator schrieb:

hach! :D

One-Sample Tracked Music

Supported formats: XM IT S3M MT2 RNS MOD XRNS
You are ONLY allowed to use the one sample provided by us. You can download it here
You are not allowed to duplicate, cut or modify the sample via your tracker's sample editor (apart from setting a loop). Sample rate, number of channels and bit depth have to remain intact.
All modifications have to be done via tracker commands, leaving the sample itself intact.
Your track can use only one version of the waveform, not multiple modifications.
The BPM count may not exceed 250.
Usage of VST plugins NOT allowed.
If you use Renoise, you are NOT allowed to use the internal effect and instrument devices. Also, you are allowed to use only one effect column at a time.
Maximum playing time: 3:30, longer songs will be faded out
Playback with current xmplay (XM IT S3M MOD), madtracker (MT2) or renoise (RNS XRNS)

:play:
 
Künstler kann sich nennen wer will
das ist kein gesetzl. geschützter titel wie der doktortitel
von anderen ausgelacht oder bestätigt,
damit sollte man dann umgehen können.
Dieser thread scheint eher agent provocateur zu sein.

"DUDEN" Band 7 1997
"seit dem 18. jh bezieht sich kunst speziell auf die künstlerische
betätigung des menschen und auf die schöpfung des menschengeistes
in malerei, bildhauerei, dichtung und musik."
 
Mir kommt gerade so der Gedanke:

Wir beziehen Kunst immer auf etwas, bei dem wir auch die Arbeit dahinter und die Mühe erkennen können.
Will heißen, bei den "letzten Abendmahl" z.B. sehen wir sofort "wow, das zu malen ist echt mal nen Haufen Arbeit". Bei nen Lied von, da wir vorhin dabei waren, ATB sagen wir uns eher "na das kann ich auch".
 
the acid test schrieb:
Mir kommt gerade so der Gedanke:

Wir beziehen Kunst immer auf etwas, bei dem wir auch die Arbeit dahinter und die Mühe erkennen können.
Will heißen, bei den "letzten Abendmahl" z.B. sehen wir sofort "wow, das zu malen ist echt mal nen Haufen Arbeit". Bei nen Lied von, da wir vorhin dabei waren, ATB sagen wir uns eher "na das kann ich auch".
Ist aber ein eher einschränkendes Verständnis von Kunst? Ist ein Readymade keine Kunst? Ist Musik nur Kunst wenn sie komplex oder aufwendig produziert ist?
Hm, ATB musste ich erstmal via youtube recherchieren: Ja, ist halt prinzipiell auch dem Kirmestechno zuzuordnen. Hat mit Kunst nichts zu tun, das stimmt. Aber ATB ist z.B. wesentlich komplexer als z.B ne Aufnahme von Bob Dylan nur mit Gitarre. Das sind dann, keine Ahnung, 20 Spuren mit voll vielen Effekten und Kokolores gegen einen Mann mit ner Gitarre vor nem Mikro. Letzteres ist Kunst, ersteres ist und bleibt Musik für den RTL2-Kucker.
 
otto auch schrieb:
@trigger: Nunja ich wollte ja mehr auf das Problem des Themenstarters eingehen. Ich denke es gibt einen Unterschied zwischem reinen Handwerker und Künstlern. Und eben heisst ja nicht besser oder schlechter auf jeden Fall anders. Evtl. z.B. freier..

Wobei ich mir hier schon die Frage stelle warum Kunst nur schwer anerkannt wird.

Ob nun Handwerker & oder Künstler geht man der Allgemeinheit unbekannte Wege wird man sicher nicht immer gleich Beachtung finden bzw. keine positive.

Wobei es da auch Zwischenerscheinungen gibt, in vielen Bereichen kommt dann der Manager der sein Handwerk versteht zum Tragen weniger das eigentliche Handwerk. Und dann setzt man sich hin wohlwissend man hat es mindestens genauso drauf,, ist aber mit mehr *** dabei und das Publikum weiss es nicht zu schätzen.

Merkwürdige Dinge passieren da und ja irgendwie u.U. auch echt nicht schön.

Aber ich denk da muss man durch. Ändern wird man daran so schnell nichts.


Gruss
Otto

Klar, handwerker ist nicht gleich künstler.

Ich differenziere auch zwischen kunst und musik, will sagen : ein musiker ist kein künstler sondern musiker.
Und ein musikstück ist kein kunstwerk sondern ein musikstück, genauso ist ein musiker auf der bühne kein künstler, schauspieler sondern musikperformer ..und wenn die show extravagant ist, ist es eben extravagante specialperformance.

Ich sehe einen künstler eher im klassischen sinne, ein bohéme der das künstlerdasein durch und durch lebt in all seinen facetten, man an könnte auch sagen kunst ist eine lebenseinstellung und immer diametral mit der person verbunden.
Adolf hitler hat auch gemalt, kein mensch würde auf die idee kommen und ihn als künstler bezeichen, u know ?

Nein, ich bin kein künstler.

Ich bin musiker.

Und musiker ist man erst wenn man mit anderen musikern frei jammen kann und dabei etwas passables rauskommt.

Zumindest ist das meine definition, andere dürfen das gerne anderst sehen.

Die frage zu beantworten ab wann man ein künstler bzw die erstellten werke echte kunst und kein schrott ist, ist dann schon etwas schwieriger für mich, evtl erfolgt die adelung bzw der ritterschlag zum künstler erst nach seinem tode, sobald die werke in die künstlernachlass-sammlung aufgenommen werden. Wobei, die geschmäcker sind ja unterschiedlich und dass nährt ja auch die kunst, weil jeder etwas anderes in kunstwerke hineininterpretieren darf...

Genaues weiss man nicht, von daher kann ich mich nur wiederholen:

"Nicht lang schnakken, kopp innen nacken"

Kunst thematisiert man lieber nicht, sondern man macht es einfach stillschweigend, sofern man den inneren drang verspürt irgendwelche bunten, komschen schräg subversiv angepasste dinge zu basteln,,malen, bildzuhauen.. Oder evl vom pariser eiffelturm eine wurst nach unten kackt im mamen der kunst.

Mir egal, letzendlich entscheide ich immer selbst was mir gefällt, was ich würdige, als,genial,deklariere oder einfach schlicht und ergreifend schön finde.


T H E E N D




Guten tag
 
Trigger schrieb:
Ich differenziere auch zwischen kunst und musik, will sagen : ein musiker ist kein künstler sondern musiker.
Und ein musikstück ist kein kunstwerk sondern ein musikstück, genauso ist ein musiker auf der bühne kein künstler, schauspieler sondern musikperformer ..und wenn die show extravagant ist, ist es eben extravagante specialperformance.
schön dass ich nicht der Einzige bin, der das so sieht 8)
Und ich denke was hier unberücksichtigt bleibt ist die Tatsache dass Musik ein anderes Medium ist als all das andere, was wir unter Kunst verstehen.
Damit hat für mich Musik eine Sonderform unter all den kreativen Leistungen, die Menschen hervorbringen. Alles andere an kreativen Leistungen ist mehr oder weniger visuell orientiert und zum Teil auch greifbar: Literatur in Form von Büchern, Filme, Bilder, Gemälde, Fotos, Zeichnungen, Papiercollagen, Skulpturen aus Holz oder Knetgummi oder Metall, Installationen, Performances, Grafitti, usw.
Musik hingegen ist nicht greifbar, nicht sichtbar, Musik schwingt unsichtbar durch die Luft. Musik ist nicht visuell. Musik ist mysteriös.
Daher ist für mich Musik garnicht vergleichbar mit Kunst.
Musik != Kunst
Musik = Musik
Musik funktioniert NUR über das Hören. Entweder aus der Konserve (CD, mp3, abgespielt über Computer) oder als Live Performance, oder man spielt selbst als Musiker.

Welche "andere Kunstform" kann das von sich behaupten?
 
Musik kann Teil von Kunst sein. Vermutlich ist das aber auch jedem klar.
Aber viel wichtiger wäre der Rückbezug auf das angesprochene Problem, nämlich wenn man sich als "Macher" (wenn es mal nicht das Wort Künstler sein soll) so etwas einfallen lässt und wie das am Ende wahrgenommen wird. Das ist fast wichtiger als ob der Macher Künstler heißt oder nicht. Aber - das und ab wann einer sich so nennt ist durchaus auch ein Teil dieser "Akzeptanz" des Vorgeführten - Abteilung: Ist das Kunst oder kann das weg?

Und ja, ich bin in Berlin in diversen Hipstervierteln wie der Gegen Hacke'scher Markt auch an Läden vorbei gekommen mit Glasarbeiten und anderen Dingen wo ich sagen würde - nein, das ist wirklich eher Handwerk und Stil hat es auch nicht - wenn man das will gibt es unendlich viele richtige Galerien und auch tolle Kunst oder auch solche die mich zwar nicht anspricht aber als solche erkennbar ist.

Das Problem ist wohl dabei eine Mischung aus Bewertung der Sache selbst - Geschmack - Erkennen der Wertigkeit.
Musik ist in der Hinsicht nicht universell. Es kann nunmal einigen nicht gefallen so wie eine Fettbadewanne von Beuys sich nicht jedem erschließen mag. Die Frage ob das schon etwas ist und was es ist und was man sich dabei gedacht hat stelle ich mir beispielsweise bei Schlager und Ballermann nicht, da ich den Wert außer "Spaß haben" da nicht erkennen "will" und mir das nicht zusagt. Dennoch würde ich die Ausführenden sogar noch als Musikanten bezeichnen, vielleicht Lustige Musikanten. Ob Micky Krause ein Künstler ist könnte man noch klären. Und wenn dieser Spaßfall geklärt ist, haben wir vielleicht einen Teil des Grundes, weshalb das alles so schwer ist.

Ich weiss nicht einmal ob ich das klären kann - aber wie sich ein Macher irgendwie etablieren kann scheint mir das zu sein was wir alle wohl kennen. Man spielt und zeigt seine Sachen und erspielt und erdient sich nach und nach so etwas wie den Titel. So ist es wohl auch bei den genannten Leuten gewesen, welche heute einen Namen haben unter denen die einen wohl sagen "was der da macht, das ist ja keine Musik mehr" bis hin zu "genial, diese Idee zu haben .." bis hin zu einem Produkt mit PR Idee. Warhol Style? Oder doch einfach nur ein gewöhnliches Konsumprodukt und somit eher Handwerk? (Ist das so?)

Naja, aber im Kern geht es glaub ich nicht mal um die Definition - sondern nur um so einfache Dinge wie das Leben als Musiker / Künstler oder Macher und was man da so erlebt. Gar nicht mal so grundsätzlich wie die Diskussion jetzt ist.

Oder? LAZ möge das entsprechend kommentieren, ist ja ansich sein Thema und ich hoffe damit beizutragen im Sinne der Unterhaltung im Geiste wie es gedacht war..?!
 
Nur weil es A/V ist wäre - ist es noch nicht mehr - analog zu Musik - gibt es eine Schwelle ab der Qualität von reiner Unterhaltungsbeflimmerung zu unterscheiden sein müsste.

Es gibt sicher viele Zwischenbereiche und das abhängig vom Wahrnehmen, denn am Ende ist das akademische dabei nur der Versuch das in klare Regeln zu gießen, welche einen kleineren Kreis von Entscheidern auf ähnlich subjektivem Weg erlauben eine Entscheidung zu fällen.

so etwa.
 
Kraftwerk und aktuell Björk wurden ja schon mit einer Retrospektive im Moma gewürdigt. Von daher sind beide wohl als Gesamtkunstwerk akzeptiert worden. Nur aufgrund der Musik wäre das anscheinend nicht möglich. Es ist wohl das Zusammenspiel von experimenteller Musik, öffentlichen Auftritten und Medienkunst, z.B. Björks iOS-App Biophilia.
 
Der Thread ist ja nun schon ganz schön gediegen und ich hoffe, das wurde noch nicht angesprochen:
Vielleicht sollte man fragen, was der Gesetzgeber dazu meint,
denn der muß ja schon definieren, was er als Kunst würdigt, wenns um den Handel geht.
Der Handel mit Kunstwerken wird mit 7% besteuert, auf alles andere werden 19% draufgeschlagen.
In diesem Sinne ist es also schon wichtig, den Künstler vom Handwerker zu unterscheiden.
Es gibt doch Muzak-Produzenten für die Werbe- oder Filmindustrie.
Wie ist das also mit Gebrauchsmusik, ist das Kunst oder Handwerk?
 


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