Der Künstler bleibt das ungeliebte Kind der Massen

RDJ macht das als "Künstler" - großes Wort aber für ihn in meinen Augen gerechtfertigt - eigentlich alles richtig. Hält sich relativ bedeckt und lässt damit die Musikjournalisten Amok laufen. Dafür sind die ja da. Mein Kumpel hat den mal 92 in Köln (Mayday) interviewt - ich war dabei. Total schüchterner und unprätentiöser Typ. Erst als wir jede Menge Rephlex Whitelabels aus der Tasche gezaubert haben, war er zuerst baff ("wo habt ihr die den her???"), und taute dann im Gespräch auf.
 
Hihi. Genau, Kunst als Massenfreizeitbeschäftigung.
man nehme einen Pinsel und male 3 Farbtupferle auf ein Papier, anschliessend etwas Wasser drauf spritzen und ne Zitrone drauf ausdrücken, dann zum Trocknen auf die Heizung legen. Und fertig ist die Kunst! und man darf sich Künstler nennen.
 
Die Kunst besteht nicht darin, sich für einen Künstler zu halten, sondern für einen solchen gehalten zu werden.
 
ja genau, kann man dann ja in Ausstellungen präsentieren, diese Kunst, wird genug Leute geben die den Künstler verehren werden. Man muss nur entsprechende Promotion machen.
Ich kenne tatsächlich so ein Umfeld in Berlin, gibt sicherlich unzählige von diesen Biotopen, was dort dann als Bilder präsentiert wird.... da sag ich lieber nix zu.
Farbkleckse und hingerotzte Kartoffelabdrücke und ähnlicher Quatsch.
Wenn man dann sagt wo ist da das Können? das Besondere? dann muss man damit rechnen als Kunstbanause abgestempelt zu werden. Haben wir das nun Joseph Beuys zu verdanken? Die Demokratisierung und Gleichmachung der Kunst, alle können Kunst, jeder ist Künstler, Kunst ist überall und nichts Besonderes mehr.
Dann kann man sich ja das Kunststudium auch sparen, oder? Zeichnen lernen oder malen lernen, das braucht kein Mensch mehr, einfach lospinseln.
nein, da tue ich mich schwer mit, das ist nicht meine Welt.
Da gehe ich lieber in eine Gemäldegalerie und erfreue mich an alten Bildern oder grossartigen Comic Zeichnern.
Amen.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: khz
Klingt mir doch zu sehr nach diesem klassischen Klagegesang:
"Kunst kommt von Können,
denn wenn es es von Wollen käme,
hieße es ja Wunst."
 
"Die Freistellung des Künstlers von allen Zwecken, Aufgaben, Diensten und Gefälligkeiten, denen jeder andere Mensch unterworfen ist, ist also weder eine Spendierlaune, noch sind die Emanzipation und die Funktionslosigkeit der Kunst wörtlich zu nehmen. Denn der Künstler hat sich völlig der Rolle unterworfen, die die Gesellschaft ihm zugedacht hat. Ein einmal akzeptierter Anspruch verwandelt sich zur Nötigung, aus gewährter Autonomie wird aufgezwungene Freiheit.

Der Künstler unterliegt schärferer Kontrolle als jeder andere Bürger, und mit der geringsten Abweichung vom erwarteten Verhaltensmuster riskiert er seine Karriere. Seine Freiheit ist der Zwang, Freiheit (und sonst gar nichts) zu demonstrieren. Daß der Künstler (scheinbar) machen kann, was er will, ist wichtiger als das, was er macht. Mag der Künstler auch glauben, es sei seine Aufgabe, gleichsam aus einem inneren Drang triebhafter Notwendigkeit, besondere Werke zu schaffen, die dann zum Gegenstand der Bewunderung werden, ohne daß jemand sagen könnte, warum sie bewunderungswürdig sind; seine Funktion ist die Geltendmachung und Verteidigung unseres Daseinsverständnisses in Gestalt menschlicher Grundwerte wie der Freiheit, des Schutzes der persönlichen Eigenart, des Rechts auf individuelle Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung, der Anerkennung der Innovationsleistung und des Wettbewerbs.

Und so wie es für die Selbsterhaltung des Gourmets gleichgültig ist, welche bekömmliche Speise er auswählt, wie es für die Arterhaltung zweitrangig ist, auf welche Schönheit der Liebhaber sein Begehren richtet, wie es für das Kind „gehupft wie gesprungen“ ist, an welchen Spielen es seine Fertigkeiten ausbildet, so ist es auch für die Erhaltung dieses Daseinsverständnisses belanglos und für das gesellschaftliche Leben folgenlos, welche Werke als Kunstwerke verehrt werden. Das ist Formalsport und Zerebralakrobatik nach Maßgabe wechselnder Spielregeln, selbstgestellter Bedingungen, historischer Verwertbarkeit oder sinnleistender Auslegung."

Claus Borgeest
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: khz
Kunstbashing? Ich mag abstrakte Malerei.... :)

Auch das jemand der Musik macht nicht als Künstler bezeichnet werden kann, halte ich für Unsinn. Wie bezeichnet man denn jemanden der weder Musiker, noch Komponist ist, aber trotzdem inspirierte musikalische Werke zustande bringt?
Designer?? :)
 
Wenn jeder Kunst machen könnte und jeder ein Künstler wäre, dann ist's doch nix Besonders mehr, oder? Wofür macht man dann noch Kunst?
Die Gleichmacherei, alle sind gleich wert weil alle Kunst können, wozu soll das führen? Geht mir auf den Keks diese Sichtweise.
Der wirklich gute Zeichner ist genauso begnadet wie der Farbkleckse Meister, der ansonsten Bilder macht als wärs ein Kind im Vorschulalter?
Aber ich versteh auch, dass die Wertung immer im Auge des Betrachters liegt. es gibt keine allgemeine Regel. Das akzeptiere und verstehe ich.
Und somit ist meine Meinung auch nur eine von vielen und nicht besser als andere andersartige Meinungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musik ist für mich ein anderes Medium als alle andere Kunst die es gibt. Denn Musik geht NUR über die Ohren, wohingegen Bilder, Gemälde, Zeichnungen, Skizzen, Collagen, Skulpturen, Bildhauerei, Fotografie usw. über die Augen gehen.
Und es gibt natürlich auch Mischformen. Musik mit Multimedia (live), Klanginstallationen mit visuellen interaktiven Erfahrungen usw.
Trotzdem: Musik ist für mich was anderes als Zeichnen und Malerei und all die visuell erfassbare Kunst.
 
Kunstbashing? Ich mag abstrakte Malerei.... :)

Auch das jemand der Musik macht nicht als Künstler bezeichnet werden kann, halte ich für Unsinn. Wie bezeichnet man denn jemanden der weder Musiker, noch Komponist ist, aber trotzdem inspirierte musikalische Werke zustande bringt?
Designer?? :)
versteh das Problem nicht: der ist natürlich Musiker ;-)
Nach meiner Sichtweise gilt: genauso wie nicht jeder, der einen Pinsel schwingen kann, gleich ein Künstler ist, ist auch nicht jeder, der einen Beat in Logic laden kann ein Musiker.
 
Wofür macht man dann noch Kunst?
Es gibt sicher viele Gründe, warum Künstler ihre Kunst machen.
Besonders in der modernen Kunst, sind die Künstler oft politisch motiviert und zeigen mit dem Finger auf die unangenehmen oder vergessenen Dinge. Bei schöpferisch gestaltenden Menschen, sollte die Intention auch darin bestehen, der Gesellschaft stets einen Spiegel vor die Nase zu halten.

Ich werde auch als Künstler bezeichnet, sehe meine Aufgaben und Ziele eher in denen eines Hofnarren.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: khz
Entschuldigung - aber das wollen Künstler doch, sie wollen ja eben NICHT sein wie die "Masse", wollen ein Alleinstellunsgmerkmal haben. Alles, was in der Gesellschaft "anders" ist, wird seit eh und jeh entweder argwöhnisch beäugt, geliebt oder abgelehnt. Kein wirklicher Künstler will von allem umarmt und gehätschelt werden. Diese Erkenntnis hatte ich spätestens für mich gewonnen als ich längere Zeit in der "Kunst-Branche" arbeitete (NBK-Berlin)

"Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen." (Hermann Hesse)
 
Der Künstler unterliegt schärferer Kontrolle als jeder andere Bürger, und mit der geringsten Abweichung vom erwarteten Verhaltensmuster riskiert er seine Karriere. Seine Freiheit ist der Zwang, Freiheit (und sonst gar nichts) zu demonstrieren.
Gegenseitiges :like:'en, ==Gefallen, Vermarkten, banal und Inhaltslos, eher: begehrtes Geschlecht ins Bett zu bekommen, ...


Kunst sollte Regeln brechen! auch auf die Gefahr hin das man nicht mehr als Künstler bezeichnet wird!



Besonders in der modernen Kunst, sind die Künstler oft politisch motiviert und zeigen mit dem Finger auf die unangenehmen oder vergessenen Dinge. Bei schöpferisch gestaltenden Menschen, sollte die Intention auch darin bestehen, der Gesellschaft stets einen Spiegel vor die Nase zu halten.
Ja, das war mal so. Kunst ist heute separiert. Auch hier (und nicht nur hier, ich mag das Forum!) soll man ja möglichst keine kritischen Themen anschreiben sondern in einem anderen Forum dieses, in einem weiteren Forum jenes und das andere in diesem Forum==Menschen behandeln.
Ich nehme kaum kritische Kunst wahr welche mich aufregt oder zu Denken anregt. Im Gegenteil, sie nullt mich ein in samtweiches bis sanft weiches Genulle 0.
Der wirklich gute Zeichner ist genauso begnadet wie der Farbkleckse Meister, der ansonsten Bilder macht als wärs ein Kind im Vorschulalter?
Jajn, ich denke! ich verstehe was du meinst. Aber:
Grade (Kleinst)Kinder sind die einzig freien Menschen (=KÜNSTLER) da sie noch nicht zu viel von u. a. Erziehung (Erfahrungen/...) genossen haben - welche u. a. dann ihren Charakter(panzer) bilden. Diese von außen stattfindende Anpassung, schwer wieder zu reparierende Prägungen, findet oft selbst von verkrüppelten Seelen statt welche diesen Zustand ihrer eigenen Erziehung zu verdanken haben (eine Generation gibt es der nächsten weiter). Da die es nicht sehen können - falls sie überhaupt noch in der Lage sind die bzw. ihre Situation kritisch zu reflektieren - das es noch ~lebendige/gesunde/... Individuen geben kann: was ja ein Spiegelbild ihres eigenen kaputten Zustandes/Situation ist. ... .

Augenkunst: Hier in Darmstadt war mal eine Ausstellung "Korrespondenzen - Künstler begegnen der Kindermalerei" welche, wie ich finde, es sehr deutlich gezeigt hat.
Picasso hatte versucht alles Erzogenes=Erlerntes abzuwerfen um frei zu sein und frei zu schaffen.

@all Ohrkunst Etc. pp..
 
Zuletzt bearbeitet:
Kunst sollte Regeln brechen!
Wenn aber der Regelbruch die Regel geworden ist,
kann der Bruch eben dieser Regel zur Kunst werden,
weil der Künstler damit wiederum seine Freiheit von der (Regel zum Regelbruch) demonstriert.

Kunst ist heute separiert. Auch hier (und nicht nur hier, ich mag das Forum!) soll man ja möglichst keine kritischen Themen anschreiben sondern in einem anderen Forum dieses, in einem weiteren Forum jenes und das andere in diesem Forum==Menschen behandeln.
Etc. pp..
Das Forum als Beleg für Deine These, dass "Kunst heute separiert [sei]" (wovon eigentlich?), heranzuziehen, überzeugt mich nicht, denn dieses Forum belegt im Hinblick auf Kunst nichts, da es mit Kunst zum überwältigenden Großteil nichts zu tun hat. Statt Kunst wird hier allenfalls Kunsthandwerk – à la "wie macht man diesen Klang?" – verhandelt, zumeist aber schlicht Material und Werkzeug: "Ist Synthesizer A besser als Synthesizer B?".
 
Wenn aber der Regelbruch die Regel geworden ist, ...
Stimmt. Guter Einwand!
Das Forum als Beleg für Deine These, dass "Kunst heute separiert [sei]" (wovon eigentlich?), heranzuziehen, überzeugt mich nicht, denn dieses ...
sind die Künstler oft politisch motiviert und zeigen mit dem Finger auf die unangenehmen oder vergessenen Dinge.
Bezogen auf Bernie Post: Inhalten. Wenn überhaupt greifen sie selten unangenehme Themen auf.
@These: Sind Gedanken welche ich momentan habe. Ich beharre nicht auf meine Thesen noch sage ich das diese richtig wären. Nur momentane Betrachtungen.
@Forum: full ack (volle Zustimmung) deine Aussage.
 
Kunstbashing? Ich mag abstrakte Malerei.... :)

Auch das jemand der Musik macht nicht als Künstler bezeichnet werden kann, halte ich für Unsinn. Wie bezeichnet man denn jemanden der weder Musiker, noch Komponist ist, aber trotzdem inspirierte musikalische Werke zustande bringt?
Designer?? :)
versteh das Problem nicht: der ist natürlich Musiker ;-)
Nach meiner Sichtweise gilt: genauso wie nicht jeder, der einen Pinsel schwingen kann, gleich ein Künstler ist, ist auch nicht jeder, der einen Beat in Logic laden kann ein Musiker.
Um beim Thema Musik zu bleiben, denn nur darauf bezog sich meine Antwort...

Du gehst davon aus das die Ergebnisse minderwertig sind. Was aber wenn etwas entsteht, was von "Qualität" ist, aber nicht auf dem klassischen Wege entstanden ist? Als Musiker würde ich jemanden bezeichnen der ein Instrument beherrscht, um sich Komponist zu nennen sollte man schon irgendwas gelernt oder studiert haben.

Was spricht also gegen die Bezeichnung Künstler im Zusammenhang mit Musik?
 
es mach spaß hier mitzulesen. wenn, wie schon angeklungen, kunst mit können gleichgesetzt wird, dann sollte man von einem musik-künster eine gewissen schöpfungshöhe der musik erwarten können.
 
war michael jackson von den massen ungeliebt ?

ist helene fischer von den massen ungeliebt ?

ist aphex twin von den massen ungeliebt ?

also der Threadtitel ist ein Widerspruch.
 
Threadtitel und erste Post sind ohnehin für die Katz – man nehme den letzten Absatz der Eingangspost:
"Es ist armselig wie traurig der menschliche Geist funktioniert und wie miserabel seine Psyche Regeln aufstellt, die lediglich für Massen Sinn ergeben sollen, um jede Individualität im menschlichen Bewusstsein auszurotten. Aber ich werde mich weiterhin dagegen wehren und gegen jede Form von etablierter Musik vorgehen und weil IDM und Glitch Hop mittlerweile auch etabliert sind, bleibt mir als echtem Künstler lediglich übrig wieder etwas vollkommen neues zu erfinden."

"Jede Individualität … ausrotten ", "gegen etablierte Musik vorgehen" – und als wäre das nicht schon peinlich genug, kürt er oder sie sich dann auch noch selbst zum Künstler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo liebe Kunsttheoriefreunde,
hier meine Gedanken zu diesem inspirierenden Thema:

Für mich kann künstlerischer Wert bemessen werden an der Qualität des Erlebens (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken, Denken), die ab einem gewissen Grad zu einer Sinnes-/Emotions-/Gedankenerweiterung führt. Bestensfalls eine Erfahrung die meinen emotionalen/intellektuellen Horizont erweitert.
Die Neuartigkeit einer Idee ist ein Parameter. Aber auch der Transport dieser Idee über bekannte Muster ist bedeutend, um meine Aufmerksamkeit zu triggern, aber auch um durch mir Bekanntes eine Verbindung zu meiner Lebenserfahrung herstellen zu können.
Für mich hat also künstlerischen Wert, was bei anderen sich als wertlos darstellt, aufgrund unterschiedlicher Lebenserfahrung und Veranlagungen.

Wollen wir nun eine allgemeingültige Definition, so wäre Kunst etwas, was eine Gemeinschaft kulturell entwickelt. Und umso bedeutender ist ein Kunstwerk, je mehr diese Kunst ihre Fessel durch Popularität überwindet und auch Menschen ausserhalb ihrer Entstehungszeit und mit anderer Interessensnische erreicht.
Popsongs haben es schwer, als Kunst erkannt zu werden, da sie oft nur eine populären Idee wiederholen und mit der Popularität dieser Idee von Musik verschwinden.
Die emotionale/ geistige Entwicklung die mit dem Erfahren des Kunstwerks vollzogen werden kann ist dann wieder subjektiv. So ist die "Mona Lisa" ohne Zweifel ein Kunstwerk, aber triggert mich jetzt nicht so sehr!
Den Künstler kann man nur durch sein Kunstwerk ausmachen.
Aber das Kunstwerk vom Künstler trennen (z.B. Höhlenmalerei). D.h. der Künstler wird erst durch sein wahrhaftig/erfahrbares Kunstobjekt zum Künstler.
Kunst ist nicht Natur, sondern Ausdruck einer Kultur. Und Künstler können es schwer haben in einer latent agressiven Kultur. In einer toleranten Gesellschaft darf Kunst kritisch sein, in einer Intoleranten gilt solche als entartet, da sie die Ordnung des Sytems stört.
Kunst kann uns also auch den Zustand unserer Gesellschaft erklären. Und der Künstler ist der Überbringer dieser Wahrheit. Und subjektiv: Wenn mich Kunst nicht mehr triggert bin ich wahrscheinlich ein Zombie und wenn ich sie ablehne ein Nazi. Aber solange ich zulasse, das sie Kritik meiner Werte- und Wahrheitsvorstellung sein kann, bin ich einigermaßen klar im Kopf. Im diesem Sinne, kann Musik eben meinen Horizont erweitern, mein Leben reicher machen. Aber Musik kann auch Wohlbefinden auslösen. So kann ein Track im Club, z.B. durch seine Art der Auseinandersetzung mit der Idee "Techno" künstlerischen Aspekten genügen und gleichzeitig die Bedeutung für das tanzende Publikum in der Steigerung der Selbstauflösung liegen. Fehlt der künstlerische Aspekt(Kulturbezug/-ausdruck) und fehlt der kleinste Hauch von Antihaltung (Punk), dann besteht die Gefahr der emotionalen Gleichschaltung (Schlagermusik) über unser Hörorgan. Im schlimmsten Fall zum Zwecke des Erzeugens der Akzeptanz von eigenen unmenschenlichen Lebensbedingungen,oder die von anderern, im Interesse des Diktators. Zur Belohnung für den im Gleichschritt Maschierfreudigen gibt es das postfaktische Sicherheitsgefühl.

Auf der anderen Seite ist es schön für einen Musiker Freude bei den Zuhörern zu erzeugen ohne einen konkreten Kunstanspruch. Denn in einer fröhlichen Gemeinschaft fühlen wir uns alle wohl und sicher. Und wenn es dann die Schlagerfans glücklich macht ist das auch schön, solange der Musikgeschmack nicht Ausdruck einer Lebenseinstellung ist, die nur das alte Gewohnte akzeptiert und Kritisches und Fremdes mit Gewalt ablehnt. Ich gönne jedem Menschen die Freude an Musik.
Dieser ausgeprägte Dualismus zwischen Kunst und Unterhaltung ist etwas was Musik und Film besonders auszeichnet und z.B. von Skulpturen unterscheidet.
Eigentliche Kunst ist frei und bietet keine Sicherheit.

Vielleicht könnte man sagen, Künstler ist jemand, der eine kulturell-evolutionäre Arbeit erbringt die mindestens ein anderer Kunstbetrachter, als solche erkennen kann. Das Produkt dieser Arbeit ist Kunst, bewertet nach vorherrschendem Wertekonsens.

Beste Grüße
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben