Re: Deutsche Pop Akademie - Ausbildung Sounddesign - Erfahru
die Frage wäre vielleicht auch, für was gibts so viel Kohle, wenn überhaupt ... also was muss man dann dafür wirklich praktisch tun? Was, also welche Tätigkeit, ist soviel Geld im Bereich der Musik überhaupt heute noch wert?
Praxisbeispiele:
Ein Musiker den ich mal auf ner Plattform kennen lernte, ist ein ausgebildeter Pianist und der spielt seit Jahrzehnten, macht Soundtracks die man sich sofort in nem Blockbuster vorstellen könnte, musikalisch und qualitativ, er lässt sich aber auch gerne mal dazu herab und macht auch mal was für den Club. Geld macht er aber eigentlich eher weniger, er bietet einem sogar an, die Melodien sauber einzuspielen und das als Midi File zu generieren für ein bissle Kohle.
Ein anderer Freund von mir veröffentlicht mittlerweile regelmäßig und hat auch ganz gute Zahlen was seine Verkäufe betrifft, er hat mir auch mal so erzählt, was dann letztendlich an Geld rein kommt, also reich wird er nicht davon. Und er ist ebenfalls einer der ne Menge kann, er beherrscht das Tastenspiel, kennt die Regeln der Musiktheorie, hat professionelles Equipment und einen ganz guten Labelvertrag mittlerweile.
Trotzdem verdien ich in meinem normalen Job mehr ...
Wissen kriegen:
Als ich den Thread hier erstellte damals, gings mir ja hauptsächlich um das Wissen, was einem in so ner Akademie vermittelt wird und ob so ein Abschluss überhaupt was wert ist im Musikgeschäft.
Na ja mittlerweile hab ich meine eigene autoditaktische und selbstkreierte "Ausbildung" was die Theorie betrifft so ziemlich abgeschlossen und muss jetzt eigentlich "nur noch" üben, was ich da so alles gelernt hab mit Büchern und online ... und ich bin immer noch der Meinung dass Wissen, Macht ist. Man muss nur das richtige Wissen zusammen kriegen und das ist ohne Anleitung schwer, hat bei mir jetzt auch über ein Jahr gedauert und einige Bücherfehlkäufe produziert, aber ich habs doch zusammen gekriegt.
Also was das Wissen betrifft, glaub ich, braucht man so ne Akademie und auch ein Studium nicht unbedingt ... ? Und Bücher kriegt man auch über nen kostenlosen Ausweis für die Unibücherei, da ist nicht immer alles aktuell unbedingt, aber wenn man keine Kohle hat oder keinen Bock hat viel dafür auszugeben, reicht das auch erst mal. Ich hab mir die Sachen alle gekauft Stück für Stück um sie immer griffbereit zu haben usw. ... und wenn ich mal was nicht verstanden hab in nem Wälzer, hab ich einfach auch mal nen Autor selbst angeschrieben und bekam da immer ne nette und erklärende Antwort ...
EDIT:
Wissen aneignen / und die klassische Ausbildung:
Aber was stimmt ist, das Lernen ist träge und anstrengend und hat mit Spaß eher weniger zu tun, zumindest ging mir das so! Und das liegt daran, dass einiges an Wissen nur in ner sehr schweren und verkomplizierten Art zur Verfügung steht, ich musste ganze Bücher erst mal für mich Stück für Stück übersetzen um sie überhaupt lernen zu können ... ja und das ist nicht so lustig wie an Synths rumspielen.
Aber es lohnt sich! Zumindest wenn man es dann noch schafft dieses Wissen in die Finger also die Handarbeit zu kriegen, was dann der nächste Berg ist, den man erst mal erklimmen muss ... und ich glaub das wird bei mir nun noch ein paar Jahre dauern, denn Theorie und Praxis unterscheiden sich in der Musik gewaltig voneinander! Aber das geht einem auf der Uni oder so ner Akademie genauso, üben müssen sie alle oder?
Ich sags mal doch und riskiere wieder Ärger:
ich bin sogar der Meinung dass die typische klassische Ausbildung was die Theorie betrifft, vielleicht auch mal den Sprung in die Gegenwart versuchen sollte, weil so manches davon empfinde ich deshalb als schwer vermittelbar weil es sehr veraltet ran geht und auf alte Sprachen besteht, die man nur für das benötigt und die sonst eigentlich rundum nutzlos sind.
Wir leben in nem Zeitalter der Technik und würde man auch im klassischen Bereich etwas mehr die Technik integrieren und akzeptieren, wäre so manches Wissen vielleicht verständlicher zu vermitteln? Mir hat Excel und ein bissle MIDI Programmierung viele Offenbarungen gebracht, die ich trotz Notenlesen können etc. so nicht erfahren hätte! Trotzdem hab ich auch die Noten gebraucht dazu, ohne Noten hätte es auch nicht geklappt, weil man einiges an Wissen fast nur in Noten geschrieben und erklärt kriegt. Also bevor ich das Programmieren überhaupt anfangen konnte, musste ich die altbekannten Wälzer erst mal halbwegs raffen ...
für meine künftige Musikmacherei, brauch ich Noten aber allerdings nun nie wieder und auch die zig Geschichten und Hintergründe drum herum nicht ... man kann sowas mittlerweile auch anders aufschreiben und viel einfacher nachvollziehen und ein Midifile generiert sich in Sekunden! Und das ist dann ne Sprache die versteht wohl jeder der Musik produzieren will zumindest in unserer Gegenwart ...
Also Technik und alte Lehre passen eigentlich gut zusammen und wenn man die Mauer dazwischen endlich mal entfernt, ist das bestimmt kein Nachteil!?
Mein persönliches Fazit ist:
Lernen kann das jeder auch ohne teure Ausbildung oder ein langjähriges Studium! Und wenn man die Disziplin aufbringt, das dann auch zu üben, dann kann man irgendwann auch was ... aber ob das dann heißt dass man dick Kohle macht, steht in den Sternen. Und das behaupte ich als praxiserfahrener und gut ausgebildeter und weitergebildeter Kaufmann der einige Praxisbeispiele kennt und nicht nur die hier genannten.
Die Kohle investiert man lieber für ordentliches Equipment und die Zeit fürs Üben!
So, habe fertig, sorry für die vielen EDITs aber das ist ein sehr umfangreiches Thema. Und da ja scheinbar welche von der Akademie und / oder der Uni hier mitlesen, wollte ich dass es gut und ausführlich geschrieben ist! ;)
