DSI Mopho Keyboard vs. Moog Little Phatty

Horn

Horn

*****
Da ich den Moog Little Phatty mal besessen habe und jetzt seit Mittwoch im Besitz des Mopho Keyboards bin, dachte ich, ein Vergleich dieser beiden analogen Synthesizer-Keyboards unter 1000,- Euro sei möglicherweise von Interesse.

Optik:
Hier hat der Little Phatty ganz klar die Nase vorn: er wirkt edler und robuster, nimmt aber natürlich auch viel mehr Platz weg als das Mopho Keyboard. Wenn Dave Smith sagt „everybody likes small these days“, hat er zwar Recht, aber der Mopho wirkt eher „tiny“ als „small“ – und dieses Gelb, na ja, ich weiß nicht ...

Tastatur:
Hier „fehlen“ beim Mopho dummerweise fünf Tasten. Ansonsten ist das Keyboard dem des Little Phatty weit überlegen. Die Tasten sind angenehm leicht gewichtet und der Aftertouch spricht sehr fließend und musikalisch an. Dickes Plus für den Mopho.

Bedienung/Haptik:
Ein großes Plus des Little Phatty ist sein übersichtliches Layout mit Tastern und Reglern, die sich wertig anfühlen. Die Potis des Mopho sitzen zwar fest und stabil auf dem Gehäuse, wirken dafür aber winzig.
Zum schnellen Programmieren eines Sounds eignet sich das Layout des Mopho Keyboards dennoch besser als das des Little Phatty. Der Mopho lädt (noch) mehr dazu ein, eigene Sounds zu kreieren. Dafür lädt er nicht dazu ein, live an den Knöpfen zu schrauben. Was man live manipulieren will, sollte man beim Mopho eher auf die Wheels oder den Aftertouch legen. Größter Pluspunkt des Little Phatty dagegen ist der Real Analogue Control (RAC), womit wir beim Sound wären ...

Sound:
Der Mopho ist ein Synthesizer mit rein analogem Signalweg aber voll digitaler Steuerung. Das macht sich in einer ganzen Fülle von Modulationsmöglichkeiten und Verschaltungen bemerkbar, die die klanglichen Möglichkeiten in die Nähe eines Modularsystems rücken, aber zum Beispiel auch darin, dass sich Filter Cutoff und Resonance nur in (165 bzw. 127) Stufen regeln lassen, während man beim Moog durch RAC stufenlos arbeiten kann.
Auch die digitale Steuerung der Oszillatoren bringt natürlich Soundunterschiede, die ich aber wertneutral betrachten würde, denn die Ausstattung mit DCOs statt VCOs bedeutet nicht unbedingt immer einen sterileren Klang, zumal DSI dem mit dem Oscillator Slop Parameter entgegenwirkt. Dafür spart man sich den Ärger mit (ungewollt) verstimmten Oszillatoren, der im Moog-Forum eine der häufigsten Klagen der Little Phatty Besitzer ist.
Der größte klangliche Unterschied zeigt sich beim Filter: der Moog-Filter färbt stark, der Curtis-Filter des Mopho klingt „heller“ und „offener“. Dadurch klingt der Moog immer irgendwie „fetter“, immer eine Spur „dumpfer“ und „dicker“ als der Mopho. Schlank und elegant kann der „kleine Fette“ irgendwie nie klingen. Das beherrscht der Mopho besser.

Fazit:
Wer genau auf den Moog-Sound steht und zudem gerne live am Filter-Cutoff herumdreht, wird im Mopho keine Alternative zum Moog sehen. Wer mehr klangliche Flexibilität möchte, ist mit dem Mopho jedoch deutlich besser dran.
Als Gitarrist würde ich sagen: der Moog ist ein bisschen wie eine Les Paul. Wenn du genau diesen Klang willst und dich alles andere nicht interessiert, ist das Instrument für dich goldrichtig, wenn du flexibel sein willst, nimmst du besser eine Strat, respektive einen Mopho. Für den Mopho spricht natürlich auch, dass man ihn mit einem Tetra (oder Prophet ´08) über Poly-Chain zu einem vollwertigen Polysynth im Rucksack-Format erweitern kann.
 
Guter Vergleich. Allerdings fand ich den "Fetten" von der Verarbeitung her schon recht abgespeckt gegenüber dem großen Bruder,
die Potis sind nicht wirklich Moog-Style, wackeln mir zu dolle. Das mag im Studio keine große Bedeutung haben, den ein- oder
anderen der Live spielt wird das sicherlich interessieren.
 
intercorni schrieb:
die Potis sind nicht wirklich Moog-Style, wackeln mir zu dolle.
Nun, es sind ja auch keine Potis, sondern eben Endlos-Regler, die über RAC aber auf einige Parameter wie "echte" analoge Regler wirken.

Was ich bzgl. der Bedienung des Mopho noch vergessen habe:
In der Praxis sehr nützlich ist die Möglichkeit, die Parameter aller drei Envelopes bzw. beider Oszillatoren gleichzeitig einzustellen. Oft unterscheiden sich die Werte für Filter- und Amplifier-Envelope ja gar nicht wesentlich: dann ist man mit dem Editieren beim Mopho schneller fertig, als wenn man etwa am Prophet ´08 ein Patch programmiert. Oder man möchte für beide Oszillatoren die gleiche Wellenform und Oktavlage und den gleichen Glide-Wert einstellen, nur das Fine-Tuning soll sich unterscheiden - auch da bietet die geringere Anzahl von Reglern beim Mopho eher Vorteile als Nachteile.

Zum Sound sollte man noch anmerken:
Velocity kann beim Mopho auch den Amp Env Amount modulieren. Damit lässt sich der Mopho komplett anschlagsdynamisch spielen. Das geht beim Moog LP leider nicht.
 
Little Phatty Endlosregler? Dachte immer das sind Potis mit LED-Kranz die den gespeicherten Wert anzeigen.
 
Markus Horn schrieb:
Stimmt, ich hatte das falsch in Erinnerung. Sorry.
Prob noblem. :)
Ich brauche für meine Sounds die Möglichkeit, Expressions-Parameter (Velocity etc.) auf mehrere Ziele gleichzeitig routen zu können, sonst wird's mir zu statisch. Drum habe ich auch die Anschaffung eines Voyagers (habe ich mir lange überlegt) verworfen und mir stattdessen ein Dotcom-System geholt, da kann ich Velocity, Breath-Controller, Modwheel etc. überall nach Herzenslust reinpatchen. Von daher wäre für mich der Fall klar. Ausserdem mag ich den Curtis-Sound. Nicht dass ich den Phatty von der Bettkante stossen würde :mrgreen:, man kann ja schliesslich nie genug Synthies haben. :mrgreen:
 
tim schrieb:
Von daher wäre für mich der Fall klar. Ausserdem mag ich den Curtis-Sound. Nicht dass ich den Phatty von der Bettkante stossen würde :mrgreen:, man kann ja schliesslich nie genug Synthies haben. :mrgreen:
Na ja, ich habe den Phatty nach anfänglicher Begeisterung über die Haptik, das Layout und die Klangqualität dann relativ schnell verkauft, weil ich das wenige, das er konnte, zu 95% auch aus dem NM G2 herausholen konnte. Ich persönlich bin kein Freund von "zu vielen" Synthesizern oder Instrumenten im Allgemeinen. Ich sage mir immer, was ich wochen- oder monatelang nicht benutzt habe, brauche ich nicht wirklich. Dann sollte man es lieber abgegeben und der Seele, dem Wohnraum und der Geldbörse Luft verschaffen.

Ich wage keine Prognose, wie es mir mit dem Mopho Keyboard gehen wird, da unter den Synths, die ich hatte, selten ein echter "Keeper" war. Aber im Moment bin ich sehr optimistisch. Das Ding kann wirklich ganz erstaunlich viel und klingt für meine Ohren großartig. Ich sehe es auch so, dass die Möglichkeit, Velocity auf mehrere Ziele zu routen, ein ganz entscheidender Vorteil ist. Und dabei klingt der Mopho dann eben doch 5% analoger, lebendiger und "echter" als der G2. ;-)
 
Markus Horn schrieb:
Dafür spart man sich den Ärger mit (ungewollt) verstimmten Oszillatoren, der im Moog-Forum eine der häufigsten Klagen der Little Phatty Besitzer ist.

interessante Gegenüberstellung aber dem kann ich nicht zustimmen. Der LP muss halt warm werden, dann passts (zumindest bei meinem)

Na ja, ich habe den Phatty nach anfänglicher Begeisterung über die Haptik, das Layout und die Klangqualität dann relativ schnell verkauft, weil ich das wenige, das er konnte, zu 95% auch aus dem NM G2 herausholen konnte.

die restlichen 5% (Klang) sind aber entscheidend. ;-)
 
mira schrieb:
Markus Horn schrieb:
Dafür spart man sich den Ärger mit (ungewollt) verstimmten Oszillatoren, der im Moog-Forum eine der häufigsten Klagen der Little Phatty Besitzer ist.

interessante Gegenüberstellung aber dem kann ich nicht zustimmen. Der LP muss halt warm werden, dann passts (zumindest bei meinem)

Na ja, ich habe den Phatty nach anfänglicher Begeisterung über die Haptik, das Layout und die Klangqualität dann relativ schnell verkauft, weil ich das wenige, das er konnte, zu 95% auch aus dem NM G2 herausholen konnte.

die restlichen 5% (Klang) sind aber entscheidend. ;-)


ad 2:

aber hört man das denn noch sobald ein (!) analog effekt dazwischen hängt?

mfg
 
@Marcus Horn

Wie sieht's beim Mopho mit der Filtersaettigung aus?
 
Bluescreen schrieb:
Summa schrieb:
@Marcus Horn

Wie sieht's beim Mopho mit der Filtersaettigung aus?

Die klingt völlig anders und bei weitem nicht so gut wie beim LP.
Da würde ich zustimmen, obwohl "gut klingen" natürlich Geschmackssache ist. Der Curtis-Filter klingt insgesamt "offener" und "heller" - was zu einem eher kratzigen Sound führt, wenn man allzu sehr in die Sättigung fährt. Hier bin ich fast versucht, wieder meinen Les Paul vs. Strat-Vergleich an den Haaren herbeizuziehen ;-) ...

Trotzdem habe ich gerade mal mit einigen Prophet ´08 Werkspresets und dem Feedback-Gain und -Volume herumgespielt. Da sind teilweise schon abgefahrene Sachen möglich, die aber nicht so "edel" klingen wie beim Little Phatty - jedenfalls wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ich schreibe über den Sound des LP ja nur aus dem Gedächtnis heraus bzw. anhand der wenigen Aufnahmen, die ich damit gemacht habe.
 
Ich kann mich ueber die Hoehen des LP an sich nicht beklagen oder meinst du die Flankensteilheit des Filters, die laesst sich auch beim Phatty umstellen, der Parameter ist aber ein klein wenig versteckt und wird von daher schnell uebersehen..
 
Markus Horn schrieb:
Schlank und elegant kann der „kleine Fette“ irgendwie nie klingen.

Ich hab schon ne Menge schlanker eleganter Sounds aus der Kiste gehört. Naja...wenn man nur am Cutoff Filter dreht..., klar das da dann nichts anderes rauskommen kann. :roll:

Zum Thema verstimmen...der LP hat ne Autotune Funktion.

Die DSI Synths haben für meine Ohren alle das gleiche Problem. Sie klingen kalt, schrill und man hört sich schnell müde.
 
Monokit schrieb:
Die DSI Synths haben für meine Ohren alle das gleiche Problem. Sie klingen kalt, schrill und man hört sich schnell müde.
so wuerde ich das nicht bezeichnen, auch wenn ich glaube zu wissen was du meinst. ich finde zB moog und DSI ergaenzen sich sehr gut, gerade der unterschiedliche charakter machts aus. kommt halt drauf an was man machen will aber "ermuedend" finde ich da nichts. sicher ist es anstrengend wenn man beim evolver immer volle kanne feedback und distortion aufdreht und durch die digitalen schwingungsformen roedelt... der tetra aber kann sehr angenehm weich und breit klingen, wenn auch eine gewisse dirtyness immer mitschwingt. man kann zudem mit dem tetra sehr viele klassische poly-DCO sounds nachbauen.
 
Monokit schrieb:
Ich hab schon ne Menge schlanker eleganter Sounds aus der Kiste gehört. Naja...wenn man nur am Cutoff Filter dreht..., klar das da dann nichts anderes rauskommen kann. :roll:

Zum Thema verstimmen...der LP hat ne Autotune Funktion.
Woraus schließt Du denn, dass ich beim LP nur am Cutoff gedreht hätte? Das ist schon wieder der gleiche unsachliche, diffamierende Ton, den ich von Dir in den letzten Wochen schon mehrmals gelesen habe. Dass der LP eine Autotune-Funktion hat, weiß ich auch und das weiß auch jeder andere, der diesen Thread liest. Trotzdem kommen damit anscheinend einige Besitzer nicht zurecht, wie man im firmeneigenen Moog-Forum öfters nachlesen kann. Bitte mach Dir die Mühe, dort nachzusehen. Ich wäre außerdem dankbar, wenn wir auf der Sachebene diskutieren würden.

Ich habe überhaupt nicht versucht, den Mopho als "besser" hinzustellen als den Little Phatty, sondern lediglich den Versuch unternommen, die Vorzüge des Mopho und des Little Phatty gegeneinander abzuwägen - und das mit völlig offenem Ergebnis: für mich haben beide Synthesizer ihre Vorteile und ihre Nachteile. Und beide sind aus meiner Sicht großartige Instrumente.

Summa schrieb:
Ich kann mich ueber die Hoehen des LP an sich nicht beklagen oder meinst du die Flankensteilheit des Filters, die laesst sich auch beim Phatty umstellen, der Parameter ist aber ein klein wenig versteckt und wird von daher schnell uebersehen..
Die Möglichkeit, beim Little Phatty die Flankensteilheit des Filters einzustellen, ist mir bekannt. Ich kann meinen Höreindruck ehrlich gesagt schwer erklären. Ich hatte beim Little Phatty immer das Gefühl, dass er immer nach Moog klingt und nie anders klingen kann. Bass-Sounds - super! Brass-artige Klänge - großartig! Aber ein feiner, singender, streicherartiger Ton - Fehlanzeige. Der Mopho hingegen beherrscht solche Klänge nach meinem Eindruck besser. Das war es, was ich mit dem "Les Paul vs. Strat"-Vergleich versucht habe auszudrücken. Ich erkläre mir das mit dem Klangcharakter des Filters. Vielleicht liegt es an anderen Faktoren? Vielleicht nur an den begrenzten Modulationsmöglichkeiten des LP? Aber ich glaube das nicht, zumal ich ja beileibe nicht der einzige bin, der diesen Höreindruck hat.

Die Filter klingen einfach unterschiedlich. Und den Curtis-Chip oder die DSI-Synths im Allgemeinen einfach nur als kalt und steril abzutun, widerspricht dem, was ich hier aktuell beim Mopho höre. Aber wie gesagt, ich habe die beiden Synths hier nicht nebeneinander, sondern schreibe über den LP nur aus dem Gedächtnis. Vielleicht kann ja jemand einspringen, der aktuell beide Synths vor sich hat?
 
Monokit schrieb:
Die DSI Synths haben für meine Ohren alle das gleiche Problem. Sie klingen kalt, schrill und man hört sich schnell müde.

so krass würde ich es nicht bezeichnen, habe aber ein ähnliches Problem mit diesen.

Ich sags mal "positiver" ;-) Für meine Ohnren klingen sie weniger musikalisch als die von moog. Hab wirklich immer wieder bemüht die DSI-Klangergebnisse zu verstehen, konnte mich aber bis jetzt nicht damit anfreunden, eine Effektklänge mal ausgenommen.

Geschmack ist etwas sehr persönliches. :roll:
 
Markus Horn schrieb:
Woraus schließt Du denn, dass ich beim LP nur am Cutoff gedreht hätte?

Ich habe das aus deinem Fazit abgeleitet:

Markus Horn schrieb:
Wer genau auf den Moog-Sound steht und zudem gerne live am Filter-Cutoff herumdreht,

Gerade der Phatty kann von den neuen Moogs am wenigsten nach Moog klingen. Man muss sich nur mit dem Instrument beschäftigen.
Sollte ich daher einem falschen Eindruck erlegen sein, so ziehe ich meine Aussage zurück und behaupte das Gegenteil. Diffamiert habe ich niemanden, höchstens mal eine sarkastische Bemerkung fallen lassen. Und wem der Schuh passt...nicht wahr?

Ich halte den Vergleich Mopho vs. LP für ziemlichen Schwachsinn. Das einzige was dabei herausgekommen ist, das dir der Moog sowohl klanglich als auch funktionstechnisch einfach nicht liegt. Und das ist auch ok. Daraus dann aber eine allgemeine Empfehlung zu machen, das der LP
für Leute gut wäre die gern am Cutoff Filter drehen, finde ich ziemlich arrogant und abwertend.
Das Moog Forum ist mir durchaus bekannt und das was in einem Forum an Problemen geschildert wird, sollte man nicht überbewerten. Ich hatte selbst eine Weile einen LP und nie Probleme mit dem Tuning. Von einer Handvoll Foreneinträge die du auch nur gelesen hast dann auf den Allgemeinzustand eines instruments zu schließen, zeigt mir dann neben deinem Zitat oben, daß du dich eher von Hörensagen als von eigenen Erfahrungen leiten läßt, so daß ich deine "Testvergleich" ziemlich fragwürdig finde.

Aber das ist nur meine Meinung.
Schönen Tag noch.

*PLONK*
 
Monokit schrieb:
Ich halte den Vergleich Mopho vs. LP für ziemlichen Schwachsinn. Das einzige was dabei herausgekommen ist, das dir der Moog sowohl klanglich als auch funktionstechnisch einfach nicht liegt. Und das ist auch ok. Daraus dann aber eine allgemeine Empfehlung zu machen, das der LP für Leute gut wäre die gern am Cutoff Filter drehen, finde ich ziemlich arrogant und abwertend.
Sorry, wenn das so rübergekommen ist. Es war nicht so gemeint. Und es stimmt auch nicht, dass mir der LP nicht liegt. Die Aussage im Fazit bezog sich nur darauf, dass der Little Phatty mehr dazu einlädt, auch live an den Potis zu drehen als der Mopho - Filter Cutoff war da nur als Beispiel gemeint. Mir erscheint der Vergleich Moog LP gegen Mopho Keyboard deshalb sinnvoll, weil es die einzigen beiden monophonen Analogsynthesizer-Keyboards unter 1000,- Euro sind, die man neu kaufen kann.

Meine Ausführungen oben beziehen sich nicht auf das Hörensagen sondern auf meine Erfahrungen mit dem Little Phatty. Ich hatte diesen Synthesizer ein paar Monate und habe auch wirklich intensiv damit gearbeitet. Dann habe ich eine strukturelle Emulation des LP für den Nord Modular G2 gepatcht, die jeder im Electro Music Forum runterladen kann. Verkauft habe ich den LP nur, um mir ein Upgrade von meiner NM G2 Engine zum NM G2 Keyboard leisten zu können, was mir damals sinnvoll erschien. Ich finde den Moog LP nach wie vor gut. Ich dachte, ich hätte das durch meinen Les Paul/Strat Vergleich auch hinreichend verdeutlicht. Denn jeder, der schon mal eine Gitarre gehört hat, weiß doch: die klingen unterschiedlich, aber man kann nicht sagen: die eine oder die andere sei "besser".
 
@monokit

Also arrogant und abwertend kommt momentan nur einer rüber - du!
 
Monokit schrieb:
Die DSI Synths haben für meine Ohren alle das gleiche Problem. Sie klingen kalt, schrill und man hört sich schnell müde.


Würde ich so nicht bestätigen wollen,eher bissig und etwas extravagant :mrgreen:
Aber hey wíe schon erwähnt ist das ja eh alles Geschmackssache ;-)
 
Curtis Chips vs. diskreter Aufbau -klar klingt das verschieden. Ist doch super, wäre doch langweilig wenn alles gleich klingen würde. :) Ich persönlich mag den Curtis-Sound. In diesem exzellenten 2-teiligen "Inside Synthesis"-Bericht über den Prophet08 auf Youtube wird dieser einem Oberheim OB-Xa 1:1 gegenübergestellt, und macht eine gute Figur.

Wie gesagt: Für mich persönlich macht der Grundklang per se nur die Hälfte des musikalischen Nutzwerts aus, die andere Hälfte ist die dynamische Performbarkeit, die Expressivität, desselben. (Mein Lieblingsbeispiel ist ein Youtube-Clip, wo jemand einzig und allein einen nackten Sägezahn-Oszillator, durch einen VCA gepatcht, über den AS French Connection (ein Ondes Martenot -Controller) spielt -das klingt wegen den "echt gespielten" Vibratos/Glides/Crescendi wunderschön. Rein "Synth-mässig" , d.h. ohne diese Performbarkeit, wär's eine ziemlich langweilige Angelegenheit.) Da punktet bei mir daher definitiv der Mopho, da er im Gegensatz zum Phatty eine Mod-Matrix hat. Da einwenig Velocity, dort einwenig Aftertouch, Breath-Control, etc..

Ausserdem muss es nicht immer "fett, fett, fett" sein. Schliesslich ist ein Synth Teil eines musikalischen Kontextes, da kann das auch stören. Das war der Grund warum Joe Zawinul den Arp2600 dem Minimoog vorgezogen hatte. Letzterer brauchte immer zuviel Platz in den Kompositionen/Arrangements, und diese waren bei Weather Report ja wichtiger als als stereotype Minimoog-"Leadgewichse" derselben Ära.
 
Markus Horn schrieb:
Ich dachte, ich hätte das durch meinen Les Paul/Strat Vergleich auch hinreichend verdeutlicht. Denn jeder, der schon mal eine Gitarre gehört hat, weiß doch: die klingen unterschiedlich, aber man kann nicht sagen: die eine oder die andere sei "besser".

Ich denke mit dem Vergleich werden 80% der User dieses Forums nix anfangen koennen, dafuer ist das hier einfach die falsche Zielgruppe. Ich dachte lange Zeit dass die Unterschiede im Klang der E-Gitarren zum grossen Teil in den nachgeschalteten Effekten ihre Ursache haben, bevorzuge das Instrument aber eher in seiner rein akustischen Inkarnation ;-)
Ich muss Monokit in so fern recht geben, dass du dich im Synth einfach vergriffen hattest, wer eine kleine Mollige zur Freundin hat und von der Frau schlanke Eleganz erwartet, hat irgendwas nicht ganz verstanden. Ansonsten gilt ein bei Resonanz ausduennendes Lowpass-Filter unter Synthfreaks nicht unbedingt als Qualitaetsmerkmal, zum ausduennen nutzt man da doch eher einen seriell zugeschalteten HP oder die EQ Sektion des Pults...
 
Den Little Phatty mit einem Nord-Mod. G2 (nix gegen den Clavia) zu vergleichen ist IMHO dein einziger "fehlbarer Denkansatz"....was soll ein abgespeckter Voyager gegen einen gut klingenden (aber nicht wirklich analog klingenden) Digi-Modular ausrichten können? Gerade, wenn du augenscheinlich klangästhetisch eher kein Moogfan bist.
Moog ist Moog, auch wenn der LP nicht mehr so urgewaltig wie mein Ex Minimoog Model D (altes Voiceboard, ca. '72-'74) klingt, dieses klangtypische Unikum der Oszis und des VCF (plus schnelle EG's) ist aber noch immer da.

Der Mopho/Tetra etc. klingen wie aufgeblasene DCO-Synths, so als würde ein (Alpha)-Juno mit den Mod.-Möglichkeiten der Oberheim Matrix Serie kombiniert werden, einen genialen Sequencer dazu -> la viola! ;-)
Ich persönlich mag diesen "digitaleren" Charakter sehr, hatte auch lange ein Poly Evolver Keyboard und werde mir sicher auch den Tetra holen.

Aber Strat VS Paula (die hab' ich beide auch) finde ich nicht so ganz, auch wenn der LP schon mehr "Humbucker" in der Hose hat. :lol: Der Mopho ist eher ein Klangchamäleon, dessen Grundklang halt nicht "moog-typisch" ist, eher Richtung Roland meets SCI meets Oberheim/Marion etc. .
 
tandem schrieb:
... ich habe den Vergleich zu den modernen Moog-Synths (habe einen Voyager und kenne den Little Phatty vom intensiven Ausprobieren im Laden) ...
Wenn wir uns entscheiden müssten (zum Glück müssen wir das nicht!), würden wir einen Moog nehmen.
Eine sehr schwere Entscheidung wäre: lieber einen Moog Voyager oder lieber einen Little Phatty und einen Mopho...? Letztere Kombination wäre ja sogar noch etwas preiswerter als ein Voyager, der aber von den Möglichkeiten doch viel mehr bietet und auch eine andere Verarbeitungsqualität hat.


Wie ich schon im anderen Mopho-Thread geschrieben habe, fände ich es sehr sehr schwer, sich zwischen einem Moog und dem Mopho entscheiden zu müssen. Ich finde, mein Voyager und der Mopho ergänzen sich perfekt. Man muss einfach beide haben, zusätzlich zum Nord Lead ;-)
 
Markus Horn schrieb:
Nun, es sind ja auch keine Potis, sondern eben Endlos-Regler, die über RAC aber auf einige Parameter wie "echte" analoge Regler wirken.
Mechanisch gesehen ist das völlig egal. Wollte damit sagen, dass es sich anfühlte, als wären die Regler nicht fest mit dem Gehäuse verschraubt worden.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben