Dur und moll ich noob komm nicht klar...

"harmony is when it sounds nice!"

und der professor so: "dummes kind! harmony ist wenn [hier 8 seiten formeln und tabellen einfügen]!!"


google ist - aber das haben wir ja schon immer gewusst - immerhin auch auf dem level eines 7 jährigen kindes:


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Und dann hält sich wieder ein Profi nicht an ein Detail, dass in Büchern als Gesetz verkauft wird, und die Ahnungslosigkeit, warum derjenige von der Musikkritik trotzdem bejubelt wird, ist groß. "Standards" auswendig lernen lehrt nur nachmachen, verstehen indes ist das noch nicht.

Bücher verkaufen keine Gesetzte.
Wie schon in einem Buch über Musiktheorie (war's der Sikora?) stand:
Es hat schon seinen Grund, warum es "Musiktheorie" und nicht "Musikwahrheit" heißt.

Man darf Regeln einhalten. Man darf mit Regeln spielen. Man darf Regeln brechen. Aber man sollte sie kennen. Unsere Musikgeschichte besteht aus 'gebrochenen' Regeln.

"Oh, diese modernen! Das soll noch Musik sein?"
(Zitat aus dem "Speculum musicae" des Jakobus von Lüttich, anno 1350)

Wenn ein Anfänger etwas hinterfragt, gibt es Lehrer, die sagen "Hinfort mit dir, hinterfragst du dreist meine Autorität, das haben wir schon immer so gemacht", und es gibt Lehrer, die ihn auf seinem Irrweg ein Stück begleiten und es schaffen, dass er die Widersprüche selber entdeckt. Von welchen Lehrern, meinst du, lernt er mehr?

Bei Erklärungen kann man meistens nicht Adam und Eva anfangen. Man arbeitet in Schichten von außen nach innen. Man muss erst einige Dinge als gegeben hinnehmen.

Frage: "Was hält uns auf der Erde?"
A fängt bei mit Tesnoranalysis an, Riemanscher Geometrie, Christoffelsymbolen, kontra- und kovariante Komponenten von Tensoren, um dann langsam die Grundlagen für die Einsteinschen Feldgleichungen zu legen, die dann erst einmal diskutiert werden usw.

B sagt: Es eine Eigenschaft gibt, die wir 'Masse' nennen und Massen ziehen sich an.

Der eine fängt mitten drin an, aber verständlicher. Der andere erklärt es in die Tiefe. Von wem würde die Mehrheit denn besser lernen?

Bin gespannt, was mein Klavierlehrer zu meinen C-Moll-Entchen sagt.

Nee, der Spaß wäre ja, "Alle meine Entchen" weiterhin mit den üblichen Tönen von C-Dur zu spielen, aber mit der Harmonik aus A-Moll zu begleiten. :)

Aber hier posten? Das ist wie in ein Forum für bildende Kunst zu gehen und da seine Mami-Papi-ich-Wachsmalstiftzeichnung zu posten. Zumindest das hab ich von euch gelernt.

Oh, Du spielst die Opfer-Karte! :)

Grüße
Omega Minus
 
und was ist, wenn du dich auch beim hören nicht entscheiden kannst?

Ist mir bei tonaler Musik bis jetzt nicht passiert.

nun gilt es dieses "es kommt halt drauf an" konkret zu beschreiben (oder festzustellen, dass das nicht geht)

Doch, aber dafür gibt es ganze Bücher. Ich habe Stichworte geschrieben, kann aber hier keine Kurs in Harmonielehre posten.

Der praktische Ansatz wäre: Hören, hören, hören.

keine antworten möglich

Oh, doch. Kinderlieder spielen sich meist musikalisch in einem relativ engen Rahmen ab.

für c dur sprechen der erste und er letzte ton.

Für mich eher die Melodieführung.

ein tolles beispiel, das mit diesem einen-ganzton-hochspringen beim letzten refrain in deutschen oder französischen schlager.

Das ist eher das grausame 'Uns fällt nix besseres ein, wir machen einfach gegen Ende eine Rückung.'

das notiert man dann zweifelsfrei als tonartwechsel, zumal es ja nie wieder zurück geht. (außer der CD spieler steht auf loop)

Ja, eben, deswegen meinte ich das ja auch nicht.

ich finds ürbrigens zum kotzen^^

Dito.

Grüße
Omega Minus
 
"harmony is when it sounds nice!"

und der professor so: "dummes kind! harmony ist wenn [hier 8 seiten formeln und tabellen einfügen]!!"

Ich betrachte Harmonielehre als deskriptiv (beschreibend), nicht präskriptiv (vorschreibend).

Solche 'verstrahlten' Typen wie dieser Professor sind mir noch nicht unter gekommen. Aber Du findest für jedes Gute in der Welt irgendeinen Fanatiker, der es übertreibt. Normale Härte. :)

Ich habe nicht so viel Ahnung von Musiktheorie, aber was ich weiß, habe ich mir erarbeitet. Durch Hören, Analysieren, Ausprobieren und dann erst Jahre später durch Lesen. Für mich ist Musiktheorie aus der Praxis für die Praxis. Ich kann sie halt sehr oft benutzen, sie hilft mir.

Grüße
Omega Minus
 
unter lehrern findest du sie regelmäßig. unter professoren in der tat nicht.

lehrer versuchen sogar alles besser zu wissen, wenn man versucht sie fortzubilden. :D dann landen sie ganz schnell bei "ja, aber...", so wie das viele ihrer schüler bei ihnen auch immer machen.
 
unter lehrern findest du sie regelmäßig. unter professoren in der tat nicht.

lehrer versuchen sogar alles besser zu wissen, wenn man versucht sie fortzubilden. :D dann landen sie ganz schnell bei "ja, aber...", so wie das viele ihrer schüler bei ihnen auch immer machen.

Ist mir noch nicht untergekommen.
Ich kenne allerdings nur vier Lehrer, bei denen ich Unterricht hatte, drei Lehrer, mit denen ich zusammen Musik gemacht habe und meinen Musiklehrer von der Schule.

Im Gegenteil, meine Gesangslehrerin hat sich z.B. in Zweifelsfragen von mir was erklären lassen, weil ich Musiktheorie besser kannte als sie.

Na ja, was die Leute so für Erfahrungen machen.

Grüße
Omega Minus
 
Der eine fängt mitten drin an, aber verständlicher. Der andere erklärt es in die Tiefe. Von wem würde die Mehrheit denn besser lernen?
Weder noch von dem einen, noch von dem anderen. Wir beide wissen aber wohl, wessen Erklärung sie eher akzeptiert, wenn auch die Eigenschaft selbst nicht erklärt wird. Ich etwa, Schüler und Physiklaie, würde insistieren, dass mir Masse erklärt wird. Ich würde dem Lehrer einen Erklärungsansatz liefern, etwa "Ist Masse nicht einfach, wenn kleine Energieteilchen, ihrerseits Schwankungen der universellen Hintergrundstrahlung, sich zusammenrotten, so von wegen zusammen sind wir stark?! Ist Masse also wiederum Ergebnis der Anziehung, wie kann sie dann Ursache sein?" Wäre mein Lehrer so gestrickt wie ein Gutteil dieses Forums, würde er rekursiv selbstreferenziell darauf verweisen, dass ich erst mal Physik studieren soll, um etwa zu wissen, was die Hintergrundstrahlung sei, bevor ich sie neu zu erfinden suche. Didaktischer Vollpfosten eben, der meine Fragezeichen ignoriert.

Lernen durch einen Lehrer geschieht am effektivsten, wenn der Lehrer zunächst die Sprache des Schülers spricht, mit all ihren Ungenauigkeiten und halbgaren Metaphern. Bei Wissensfragen an ein Forum zu treten, das ist wie Google zu fragen, wenn man ein Stechen im Auge hat. Von trockenem Auge bis tödliches Virus ist alles dabei.
Konstruktive oder destruktive Didaktik: Hole ich ihn da ab, wo er ist oder machetiere ich ihm einen Pfad durch den Dschungel aus Irrtümern? Wahrscheinlich macht es die Mischung, sonst verheddert sich auch der beste Lehrer im Farn.


Oh, Du spielst die Opfer-Karte! :)
Die einen nennen es Opferkarte, die anderen die Einsicht, dass Wissen nebst Bereitschaft, sich mit unbeholfenen Gehversuchen auseinanderzusetzen ohne zu dissen, nur als Kind oder als Erwachsener mit Geld in der Hand zu haben ist. Was auch gleich mein Tipp an alle DAW-Bastler ist, die nicht wissen, was Dur und Moll ist: nehmt Instrumentalunterricht. Das da erhältliche Wissen ist hieb- und stichfest, wenn auch implizit, also nicht notwendig verbreitbar, aber die Musiklehrer wollen ja auch von was leben. Didaktik, das Wissen und die Fertigkeit, Wissen in andere Köpfe zu kriegen, fällt nun mal auch nicht vom Himmel. Hier im Thread ist nur allseits jämmerliches Scheitern,
 
Wäre mein Lehrer so gestrickt wie ein Gutteil dieses Forums, würde er rekursiv selbstreferenziell darauf verweisen, dass ich erst mal Physik studieren soll


ne, das sequencer forum würde dir einen link zu einem video schicken, in dem erklärt wird, dass die erde eine scheibe ist.


nehmt Instrumentalunterricht.


diesen tip von weiter oben unterstütze ich auch. es wäre nämlich der beginn damit, sich mit dem offenen thema in der praxis auseinanderzusetzen - und das phänomen ggf. später selbst zu untersuchen.
 
mir fällt noch ein lösungsansatz ein sich der ausgangsfrage anzunähern, ohne von den eigenen glaubenssätzen ausgehen zu müssen:


"wie komponiert man eigentlich in hypophygrisch? wann stelle ich den tatbestand hypophygrisch fest?"


denn so ungefähr fühlt sich das mit dem dur und dem moll für einen anfänger auch an.

man braucht also nur diese frage mal für sich selbst (als halbwegs geübter und gebildter musiker) zu beantworten, und dann kann man das in bezug auf "moll" an der fragesteller weitergeben.


okay, nach der offiziellen doktrin, die zwischen dem "mordernen dur und moll" und den kirchentonarten einen unterschied macht, ist der vergleich zwischen hypophygrisch und moll nicht ganz perfekt*), aber es sind auf einem midi keyboard letztlich die gleichen tasten und die gleichen frequenzen.


*)
[wikipedia: kirchentonarten] "Ausschlaggebend für die Zuweisung einer Melodie zu einem Modus sind nicht wie im heutigen Dur und Moll die Anordnung der Ganz- und Halbtonschritte, sondern der Zielton, der Hauptton, der Umfang der Melodie und bestimmte melodische Wendungen"

wie man sieht, wissen die akademiker auch nicht mehr als wir, denn noch unkonkreter als "durch die anordnung der halbtonschritte" kann man ja eine methode zur zuweisung einer melodie zu einem modus nicht sein (es sei denn man erklärt es mit "irgendwie oder so" oder verlinkt zu einem verschwörungsvideo aus der DJ akademie)
 
okay, nach der offiziellen doktrin, die zwischen dem "mordernen dur und moll" und den kirchentonarten einen unterschied macht, ist der vergleich zwischen hypophygrisch und moll nicht ganz perfekt*), aber es sind auf einem midi keyboard letztlich die gleichen tasten und die gleichen frequenzen.

Fängt erst mal damit an: Hört man einen Unterschied.
Wenn man das "Lied der Schlümpfe" und "Veni redemptor gentium" (selbes Tonmaterial!) nicht unterschieden kann, sollte man mit Hörerfahrungen anfangen.

wie man sieht, wissen die akademiker auch nicht mehr als wir, denn noch unkonkreter als "durch die anordnung der halbtonschritte" kann man ja eine methode zur zuweisung einer melodie zu einem modus nicht sein

Das bedeuted nur, dass es an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt ist, da man die Verteilung als bekannt voraus setzt; man referenziert bekanntes Wissen und appeliert an die Intelligenz des Lesers, ggf. sich fehlende Informationen einzuholen. Offenbar vergeblich. :)

Ich fände es nervig beim Recherchieren, immer wieder durch die ewig gleichen Anfangründe zu pflügen, bis die für mich relevante Information kommt. Ein paar einfache Grundlagen darf man mitunter als bekannt vorraussetzen.

Die Basis ist das Fundament jeder Grundlage!

Grüße
Omega Minus
 
Interessant finde ich, dass es Situationen geben kann, in denen es eigentlich nicht klar ist, ob es Dur oder Moll ist, aber man sich doch irgendwie einbildet, es rauszuhoeren.

Habe gerade mal ein kleines Beispiel gebastelt:
Anhang anzeigen durmoll.mp3
Hier gibt es der Kontext nicht her, ob das nun Dur oder Moll ist. Hoert es euch mal an und ueberlegt euch, was ihr "zuerst" hoert - hoert ihr das als Dur oder als Moll?



Nun das gleiche Beispiel, aber mit einer zusaetzlichen, eindeutig in Moll gehaltenen Melodie:
Anhang anzeigen moll.mp3

Und nun nochmal das gleiche Beispiel, aber diesmal wurde die Melodie in Dur abgeaendert:
Anhang anzeigen dur.mp3
 
Immer ein Terz hoch, bzw genauer: von einer Dur-Tonart erst eine große Terz hoch zur moll-Tonart, dann eine kleine Terz hoch zur nächsten Dur. Runterwärts umgekehrt

hab das grad mal ausprobiert. also das klingt wirklich schick.
hab ich das richtig verstanden, dass dadurch immer die Quinte vom nächsten Akkord automatisch die Septe des angeschlagenen Akkords wird, ja? Das lässt sich nämlich auch schon invertiert spielen. (sorry, ich hab mir Musiktheorie weitestgehend selbst erarbeitet, falls ich noch die falschen Begriffe verwenden sollte)
 
dass dadurch immer die Quinte vom nächsten Akkord automatisch die Septe des angeschlagenen Akkords wird, ja?
Ja

Das lässt sich nämlich auch schon invertiert spielen.
Klar, das kommt dann als nächste Lernstufe, dass man die Grundform von Akkorden natürlich umkehren und - viel wichtiger - auseinanderpflücken kann.

Also zB C-Dur und G-Dur zusammen ergeben eigentlich einen C-7/9. Also eigentlich C'E'G'H'D'', jetzt lassen wir das G' weg: C'E'H'D''. Und jetzt ziehen wir den Akkord auseinander:
C'-H'-E''-D''' (also E und D eine Oktave hoch). Jetzt verteilst Du das noch auf Cello, Bratsche, 2.Geige und 1.Geige und schon kannst Du beim Zimmer Hans als Hiwi anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fängt erst mal damit an: Hört man einen Unterschied.


oder man macht es sich einfach:

es gibt eben einfach (oder von mir aus auch nur theoretisch) stücke, bei denen man "es" nicht so genau sagen kann, oder die sich z.b. in 2 tonarten gleichzeitig befinden.


Das bedeuted nur, dass es an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt ist, da man die Verteilung als bekannt voraus setzt; man referenziert bekanntes Wissen und appeliert an die Intelligenz des Lesers, ggf. sich fehlende Informationen einzuholen. Offenbar vergeblich. :)


na, also da widerspreche ich aber ganz energisch: in einem lexikon kann man getrost erwarten, dass dinge vollumfänglich erklärt werden, und nicht damit, was üblich ist oder was man gefälligst schon zu wissen hat, nicht mit "der Anordnung der Ganz- und Halbtonschritte" (welche anordnung?)

gegenprobe: du konntest es bisher auch nur damit erklären, dass man das doch hört. :D :D

klar, wir wir beide vielleicht. aber sicher nicht jeder.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant finde ich, dass es Situationen geben kann, in denen es eigentlich nicht klar ist, ob es Dur oder Moll ist, aber man sich doch irgendwie einbildet, es rauszuhoeren.

ja, so ist das, kaum kommen die terz und der leitton nicht vor, fängt man an zu schwimmen. ein sonderfall zwar, aber totally legit.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ZH
oder man macht es sich einfach:

es gibt eben einfach (oder von mir aus auch nur theoretisch) stücke, bei denen man "es" nicht so genau sagen kann, oder die sich z.b. in 2 tonarten gleichzeitig befinden.

Beim von mir erwähnten "Lied der Schlümpfe" und "Veni redemptor gentium" isses eindeutig. Darum geht's.

Einer fragt, wie kann ich A und B unterscheiden.
Leute geben sich Mühe zu erklären, wie man sie unterscheiden kann.
Du musst gleich mit der Ausnahme um die Ecke kommen in der Erwartung, dass wir die Unterscheidung zwischen A und B deswegen über Bord werfen.
Keine Ahnung, wie ich das bezeichnen soll, aber dem Fragesteller hilft's nicht.

na, also da widerspreche ich aber ganz energisch: in einem lexikon kann man getrost erwarten, dass dinge vollumfänglich erklärt werden, und nicht damit, was üblich ist oder was man gefälligst schon zu wissen hat, nicht mit "der Anordnung der Ganz- und Halbtonschritte" (welche anordnung?)

Dafür gibt es die Tolle Erfindung "Stichwörter", "Querverweise" und Co,

Wenn ich schnell nachschauen möchte, wie die Ableitung einer Funktion definiert ist, will ich bestimmt nicht erst Punktrechenarten, dann Bruchrechnung erklärt bekommen, dann den Grenzwert durchexerzieren und dann schließlich die Defintion der Ableitung als Grenzwert eines Differnezenquotioenten.

Dann darf man den ganzen Sermon beim Integralbegriff wiederholen. Erspart einem den 754-Bändigen Brockhaus, wegen der vielen Durchschläge.

BTW: Ein Auschnitt aus einem mir unbekannten Lexikon heranzuziehen, um die "Akademiker" zu diskreditieren, ist ... hm ... was sag ich da!? ... bescheuert. Ja, vielleicht trifft es das.

Hast Du einen Hass auf Akademiker? Möchtest Du darüber reden?

gegenprobe: du konntest es bisher auch nur damit erklären, dass man das doch hört. :D :D

Ich habe erklärt, dass man hören sollte, wie die Intervalle sind, um die entsprechendn Modi zu identifizieren. Ist ja nicht ganz verkehrt: Musik fängt mit dem Hören an und hört auch damit auf.

Ich habe nicht gesagt, warum das so ist und wie sich das geschichtlich so entwickelt hat. Ist für mich eine relevante Frage, aber nicht die Frage des OPs.

klar, wir wir beide vielleicht. aber sicher nicht jeder.

Deswegen habe ich ja angeboten es bei mir zu hören (am Klavier). Angebot steht. Wohne halt "tief im Westehehehehehen" (Städteregion Aachen).

Wir haben das ganze mal durchprobiert bei einem Treffen vom Saxophonforum. Wie fühlt sich ein dorischer Groove an, ein lydischer, ein mixolydischer? Reihum probieren, improvisieren. Danach hatten die Leute das kapiert, was für sie vorher nur ein Bahnhof mit sieben Siegeln oder so. :)

Wei schon erwähnt: Für mich ist Musiktheorie aus der Praxis für die Praxis. Deswegen interessiert mich die "Morphologie" (Wie sind die Intervalle? Wie kann ich das erkennen?) wesentlich mehr als die "Morphogenese" (Warum ist das so? Wie ist die historische Entwicklung?). *) IMHO hat der OP nach der Morphologie gefragt.

Grüße
Omega Minus

*)
Hauptsächlich Musikwissenschaftler interessieren sich für die Morphogenese. Ich bin Musiker.
Böser Witz:
F: Was ist der Unterschied zwischen einem Musiker und einem Musikwissenschaftler?
A: Der selbe wie zwischen einem Liebhaber und einem Gynäkologen
 
Dafür gibt es die Tolle Erfindung "Stichwörter", "Querverweise" und Co

wie willst du denn für die erklärung "die anordnung der schritte" irgendwo anders als in dem artikel, in dem diese erklärung für den gegenstand X gegeben wird, finden, wenn sie nicht mal beim gegenstand X erklärt ist?

mir kommt dieser satz so vor, wie wenn ich im verwaltungsverfahrensgesetz nachschlagen will, wie lange die frist für einen antrag auf wiedereinsetzung in den vorherigen stand ist, und dort dann steht "die frist beginnt am anfang und hört dann am ende auf und zwischendurch läuft sie".

nein, ich will da lesen "innerhlab von 48 kalendermonaten nach der antragstellung, außer in fällen des §15"


und um mal wieder ernst zu werden, es gibt doch gar keine einfache erklärung dafür woran man es festmachen kann, wann eine melodie dur ist, sonst würde es doch dort stehen.


Hast Du einen Hass auf Akademiker? Möchtest Du darüber reden?


gesprächstheraphie wegen akademikerhass hab ich probiert, und die scheiße ist, dass ich letztlich mit professoren immer noch viel besser klarkomme als mit orcs und elfen.

damit widerspreche ich mir quasi selbst in dieser distanzierung oder verunglimpfung von gelehrten , und es gibt keinen ausweg aus dieser misere.


Wei schon erwähnt: Für mich ist Musiktheorie aus der Praxis für die Praxis. Deswegen interessiert mich die "Morphologie" (Wie sind die Intervalle? Wie kann ich das erkennen?) wesentlich mehr als die "Morphogenese" (Warum ist das so? Wie ist die historische Entwicklung?). *) IMHO hat der OP nach der Morphologie gefragt.


ich meine nicht, dass man das so strikt trennen kann und ich glaube auch nicht daran, dass herr oder frau fragesteller sich überhaupt bewusst ist, auf welcher ebene es die frage gestellt hat. so oder so ähnlich ist das doch am anfang immer, wenn man sich zum ersten mal mit etwas beschäftigt.

mega spannend ist ja immer bei sowas kinder zu beobachten, wie die sich das selbst beibringen, wenn sie mit möglichst wenig vorbildern und anleitung daran arbeiten.



https://www.youtube.com/watch?v=n034MA825w8


falls du damit aber sagen wolltest, dass du die vergleichende musikwissenschaft für sinnlos hälst, weil man die als instrumentalist oder komponist gar nicht braucht, dann willkommen im club.
 
und um mal wieder ernst zu werden, es gibt doch gar keine einfache erklärung dafür woran man es festmachen kann, wann eine melodie dur ist, sonst würde es doch dort stehen.

Wie schon erwähnt:
- tonales Zentrum feststellen
- Terz checken

falls du damit aber sagen wolltest, dass du die vergleichende musikwissenschaft für sinnlos hälst, weil man die als instrumentalist oder komponist gar nicht braucht, dann willkommen im club.

Gute Frage. Ich mach das immer daran fest: Habe ich das Gefühl, dass ich ich mich in eine bestimmte Richtung nicht weiter entwicklen kann, weil mir das was fehlt? Das schwierige dabei ist, sich nicht - aus welchen Gründen auch immer - in die eigene Tasche zu lügen.

Grüße
Omega Minus
 
Darf ich mal fragen, wer von den hier beteiligten Postern Musikwissenschaft studiert hat?
 
Wie schon erwähnt:
- tonales Zentrum feststellen
- Terz checken

dann hätte man das dort auch hinschreiben können.

wobei es mir nicht ganz zusammenzupassen schiene, wenn man von "die Anordnung der Ganz- und Halbtonschritte" dann zur näheren erklärung einen querverweis setzt, wo "die Anordnung der Ganz- und Halbtonschritte" mit "feststellung des tonalen zentrums und checken der terz" erklärt werden würde, weil "die feststellung des tonalen zentrums" mit der "anordnung der schritte" eigentlich nichts tun hat.

auch finde ich , dass das "terz checken" immer noch sehr unkonkret ist.

aber so ist das mit wikipedia: entweder ist es hochgestochenes akademisches geschwurbel, was man als normalbürger nicht versteht weil es zu richtig ist, oder ist es ist irgendein unsinn, den jemand verzapft hat, der einfach nur lust hatte einen artikel zu schreiben.

ich klicke den mist immer noch viel zu häufig an, wahrscheinlich sollte ich noch viel radikaler als eh schon die methode "selbst ausprobieren und im notfall hinterher(!) oder wenn man nicht weiterkommt einen kollegen, der professor ist, fragen" benutzen um mich der wahrheit anzunähern.

es muss ja nicht gleich der terzenzirkel oder die quintensonne sein, ein paar bereits existierende grundlagen kann man schon beachten.

um die wahrheit zu sagen, vieles von dem was ich so weiß, habe ich natürlich von professoren gelernt - allerdings käme ich nie auf die idee, solche institute zu besuchen, wo die arbeiten. das ist mir einfach zuviel gefängnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens sollen viele nicht Dur und Moll unterscheiden können, wenn Akkorde ohne Kontext den Ohren dargeboten werden. Wo ich das aufgeschnappt habe, weiß ich nicht mehr, war es im Klavier-U, oder im anderen Forum, wo ich noch bin?

Ich bin weder Musiker noch Musikwissenschaftler. Als random Computernerd hab ich lediglich die Musik ausgewählt, weil es ethisch harmlos ist, diese in Algorithmen zu verwursten. Aber so viel ich von ihr mitkriege, lässt sie eine streng strukturalistische Anschauung durchaus zu. Dur und Moll und die ganzen Skalen und Modi begreife ich dementsprechend "trocken" und ich bin ungläubig fasziniert darüber, wie alle meine C-äolischen Entchen auf meine Ohren wirken. Selbst wenn ich Dur und Moll nur bei den allereinfachsten Übungen von den Ohren her unterscheiden kann, ein ergiebiges Beschäftigungsfeld.
 
dann hätte man das dort auch hinschreiben können.

"...
Kennzeichnend für den Dur-Charakter ist das Intervall einer großen Terz zwischen Grundton und Terz des betrachteten Tonmaterials.
..."

Mit Querverweis, was ein Grundton und eine Terz ist.

auch finde ich , dass das "terz checken" immer noch sehr unkonkret ist.

In Deinem tonalen Zentrum gibt es i.A. (=fast immer) genau eine Terz (natürlich relativ zum Grundton, der ist ja als Refernz ausgezeichnet!) und die ist eindeutig. Das kann doch nicht so schwer zu kapieren sein! ;-)

Grüße
Omega Monus
 
"...
Kennzeichnend für den Dur-Charakter ist das Intervall einer großen Terz zwischen Grundton und Terz des betrachteten Tonmaterials.
..."

ja, für den tonvorrat. in einer melodie muss doch gar keine terz vorkommen.

und vor allem: woher kennt man den grundton, wenn man den modus noch nicht kennt?

den grundton mit der terz und die terz mit dem grundton zu erklären funktioniert nicht. (also nicht beim rezipieren. beim komponieren schon, da kann und muss man es (selbst) festlegen.)
 
"wie komponiert man eigentlich in hypophygrisch? wann stelle ich den tatbestand hypophygrisch fest?"
Zufällig gesehen sicher meinst du hypophrygisch, also phrygisch E+1222122 um eine Quarte nach oben versetzt, also H+1221222 (EDIT: korr.). Das hat etwas von 3+2 ist 5, weil 4+1 = 5 ist. Sollt ich mal in die Verlegenheit kommen, nem Grundschüler Nachhilfe zu erteilen, kann ich den Trick ja mal ausprobieren.
ja, für den tonvorrat. in einer melodie muss doch gar keine terz vorkommen.
Dann ist die Tonart halt unbestimmt, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens sollen viele nicht Dur und Moll unterscheiden können, wenn Akkorde ohne Kontext den Ohren dargeboten werden. Wo ich das aufgeschnappt habe, weiß ich nicht mehr, war es im Klavier-U, oder im anderen Forum, wo ich noch bin?

Die einen hören das quasi sofort und ab Werk. (Fälle bekannt)
Andere können sich das erarbeiten, wenn sie wollen. (Fälle bekannt)
Eine ganz kleine Minderheit hat irgendwo was komisch verdrahtet und die werden immer Probleme damit haben. (Fall bekannt)

Ein geringer Prozentsatz an Menschen ist auch nicht in der Lage, einen externen Beat aufzunehmen und (gehend oder tanzend) umzusetzen bzw, sich einer Tempoänderung anzupassen. Das können Kakadus besser als manche Menschen. Ich hatte in der Grundi vor mir (in Marschordnung) einen, der brauchte zwei Wochen, um nach "Links zwo drai fierrrr" im Gleichschritt marschieren zu können.

Lektion fürs Leben. Glaube niemals, dass andere das können, was Du auch kannst.

Ich bin weder Musiker noch Musikwissenschaftler.

Ich bin halt Hobbymusiker und meinen Eltern dankbar, dass sie mir damals Klavierunterricht ermöglicht haben.

Grüße
Omega Minus
 


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