Ehemaliges Studio für Elektronische Musik des WDR

Was heisst das nun genau für den Keller in Bickendorf? Muss das Studio da schnell raus? Steht dieses Weltkulturerbe dann auf dem Bürgersteig? Würde es Sinn machen Geld zu sammeln um die Gerätschaften zumindest erstmal irgendwo sicher einzulagern? Ich habe die Situation nicht ganz kapiert. Soweit ich mich vom Besuch dort erinnern kann, gehören die Räume in Bickendorf dem WDR und es muss keine Miete gezahlt werden (die Räume empfand ich schon als sehr dürftig, "Keller").
 
Zum Betreiben benötigt man für Jahrzehnte mindestens drei Planstellen: Tontechnik, technischer Service, Kurator. Wer ist in der Lage, diese Aufgaben seriös auszufüllen und wer kommt dafür finanziell auf?
Der WDR macht es sich einfach. Nur noch mal ein paar Jahre abwarten, bis die Geräte komplett verrottet sind und dann einen Entsorger für Elektronik holen und alles wegschmeißen. Für die Dokumentationen der Werke wird sich dann ein Museum finden, die das Zeugs in ihren Keller einlagern und vielleicht ein paar wenige Dinge ohne Funktion ausstellen.
 
ich bin mal ganz naiv jetzt:

wenn es in der vergangenheit ging, dann geht es auch in der zukunft. der rest ist nur eine frage des wollens.

natürlich kosten miete, hausmeier und versicherung geld, und rundfunkanstalten sollten mit ihrem geld eigentlich nur rundfunk machen (und keine museen betreiben)

aber was rundfunkanstalten ja umgekehrt immer dürfen, ist wirtschaftlich tätig sein um gewinne zu erzielen. man könnte also einfach 1 euro eintritt nehmen und schon ist das museum eine firma.

die andere alternative wäre, bilder aus dem museum 24/7 im internet zu streamen. dann ist es eine rundfunksendung.
Der WDR ist nicht berechtigt, ein Museum o. ä. zu betreiben, alle bisherigen Führungen sind eine Privatinitiative von Herrn Müller. Möge er noch lange gesund und munter sein.
 
frankfurt kann sich ein technodeppenmuseum leisten. kann sich köln kein geraffelmuseum leisten?

für mich wäre sowas eine klassische aufgabe von kreis oder land.

frankfurt hat ja auch ein schönes postmuseum. und ein schönes filmmuseum. da könnte man die blechkisten doch auch dazustellen.
 
Der WDR macht es sich einfach. Nur noch mal ein paar Jahre abwarten, bis die Geräte komplett verrottet sind und dann einen Entsorger für Elektronik holen und alles wegschmeißen. Für die Dokumentationen der Werke wird sich dann ein Museum finden, die das Zeugs in ihren Keller einlagern und vielleicht ein paar wenige Dinge ohne Funktion ausstellen.

Herr Rehberg wird den EMS Synthi 100 plus Zubehör sicherlich für einen symbolischen Euro abholen, da bin ich mir sicher.......der steht bestimmt schon in den Startlöchern...
 
Was heisst das nun genau für den Keller in Bickendorf? Muss das Studio da schnell raus? Steht dieses Weltkulturerbe dann auf dem Bürgersteig? Würde es Sinn machen Geld zu sammeln um die Gerätschaften zumindest erstmal irgendwo sicher einzulagern? Ich habe die Situation nicht ganz kapiert. Soweit ich mich vom Besuch dort erinnern kann, gehören die Räume in Bickendorf dem WDR und es muss keine Miete gezahlt werden (die Räume empfand ich schon als sehr dürftig, "Keller").


Ich hatte das so verstanden, dass es eine Stiftung geben soll, die nach Übernahme der gelagerten Instrumente ein betriebsfähiges Studio rekonstruiert. Dass man es also mieten kann, dass es Personal gibt usw. Und es dafür auch schon ein geeignetes Haus gibt.

Scheinbar hat keiner einen Dreh gefunden, dafür irgendwelche Fördertöpfe anzuzapfen. Wenn ich überlege, welcher Quatsch manchmal mit richtig viel Geld gefördert wird. Hab mal einen Jahresbericht Thüringen gelesen (PDF), da kann man sehen, was beantragt wird und was davon genehmigt wird. Mein lieber Mann, verglichen mit manchen Sachen ist das ehemalige WDR Studio samt Equipment wahrlich Weltkulturerbe.

Schade. Schön, wenigstens einmal bei Herrn Müller im derzeitigen gewesen zu sein, war einzigartig.
 
davor hole ich das Teil mit Eurer tatkräftigen Hilfe ab und lagere es erstmal ordnungsgemäß ein bis sich eine Lösung findet. Natürlich ist der EMS nur eine von vielen Geräten, die man im Kontext erhalten muss (der Mischer!!).
 
Ich hatte das so verstanden, dass es eine Stiftung geben soll, die nach Übernahme der gelagerten Instrumente ein betriebsfähiges Studio rekonstruiert. Dass man es also mieten kann, dass es Personal gibt usw. Und es dafür auch schon ein geeignetes Haus gibt.

Scheinbar hat keiner einen Dreh gefunden, dafür irgendwelche Fördertöpfe anzuzapfen. Wenn ich überlege, welcher Quatsch manchmal mit richtig viel Geld gefördert wird. Hab mal einen Jahresbericht Thüringen gelesen (PDF), da kann man sehen, was beantragt wird und was davon genehmigt wird. Mein lieber Mann, verglichen mit manchen Sachen ist das ehemalige WDR Studio samt Equipment wahrlich Weltkulturerbe.

Schade. Schön, wenigstens einmal bei Herrn Müller im derzeitigen gewesen zu sein, war einzigartig.

ich habe Schwierigkeiten zu verstehen was hier das Problem ist. Bürokratie des WDR (öffentliche Hand) oder die Rolle des Vereins (Kölsche Unfähigkeit/ Klüngel). Hat schon jemand mit der KHM oder HfMT in Köln gesprochen? An einer Hochschule müsste es doch am einfachsten sein.
 
Leider kenne ich keine hochrangigen Personen in den erwähnten Institutionen. Das muss auf persönlicher Ebene gelöst werden. Mit der Stadt Köln reden (Räume)?
 
ich habe Schwierigkeiten zu verstehen was hier das Problem ist. Bürokratie des WDR (öffentliche Hand) oder die Rolle des Vereins (Kölsche Unfähigkeit/ Klüngel). Hat schon jemand mit der KHM oder HfMT in Köln gesprochen? An einer Hochschule müsste es doch am einfachsten sein.

Wie ich weiter oben geschrieben habe, ist Karl Karst seit 2017 Vorsitzender des „Projektkreises Zukunft Studio für elektronische Musik des WDR e.V."
Und somit wahrscheinlich der Hauptansprechpartner, der etwas Substantielles zu dem Thema sagen können sollte...
Wenn ihn jemand mal fragen möchte...

 
Ich wäre auch sauer wenn ich ein Fußballmuseum finanzieren muss,

Das müssen schon die Dortmunder Bürger, die für Ihr Museum in den nächsten 2 Jahren 660.000 Euro zahlen dürfen.
"Das Museum gehört Stadt und DFB je zur Hälfte. Doch der Fußballbund haftet nur bis 250.000 Euro jährlich, die Stadt unbegrenzt."
schreibt der WDR.

Ein Museum über Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Blatter & Co muss einem doch
mal ein paar hundertausend Euro im Jahr wert sein...
 
"Das Museum gehört Stadt und DFB je zur Hälfte. Doch der Fußballbund haftet nur bis 250.000 Euro jährlich, die Stadt unbegrenzt."
Ein Hoch auf die Kultur!
Wie blöd können Politiker eigentlich sein? Naja, der Teufel scheißt bekanntlich immer auf den größten Haufen...
 
Herr Rehberg wird den EMS Synthi 100 plus Zubehör sicherlich für einen symbolischen Euro abholen, da bin ich mir sicher.......der steht bestimmt schon in den Startlöchern...

na, du musst ihn schon vorher bitten ihm zu erklären, warum genau du das willst, und dann denkt er mal darüber nach ob es in sein konzept und in seine wochenplanung passt.

idealerweise bezahlst du ihm auch noch eine stange geld dafür.
 
Ein Museum über Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß, Sepp Blatter & Co muss einem doch
mal ein paar hundertausend Euro im Jahr wert sein...


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Die Technik sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern warum wurden elektronische Mittel zur Klanggestaltung verwendet? Was war Ausgangspunkt, was die Idee, elektronisch statt instrumental zu komponieren? Welche Ergebnisse gab es, wie klangen die und wie wurden die von der damaligen Zuhörerschaft aufgenommen? Wie wurde produziert? Und ganz zuletzt: Welche Gerätschaften dienten diesem Zweck? Das Ganze musikwissenschaftlich fundiert in Tiefe und Breite demonstriert, so wäre das dann sinnvoll. Das kann ein Toningenieur wie Herr Müller nicht, will er auch nicht, ist eine ganz andere Nummer und kostet. Geräte sind nur Geräte, mehr nicht ohne ohne kulturellen und historischen Wert. Können ohne oben beschriebene Begleitung auch auf den Müll.
 
das leistet doch die austellung aktuell auch nicht.

vorsicht leute: der matten will da heimlich still und leise ein stockhausen museum draus machen.
 
Es gibt keine aktuelle Ausstellung, du Doof (diese Ansprache sei mir in diesem Fall erkaubt), die Technik ist lediglich eingelagert mit dem dämlichen Argument, man müsse bei der Digitalisierung der analogen Bänder auf die kompltte alte Studioausstattung zurückgreifen können, um so originalgetreu eine digititale Kopie erstellen können. Wozu braucht man da die Apperaturen, mit denen damals die Klänge hersgestellt wurden? Wozu den abstimmbaren Anzeigeverstärker und die Generatoren und das Albis Filter, die - das sei nebenbei erwähnt -traurigerweise seit Jahren nicht in Funktion sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
wäre es eigentlich richtig, sich die geschichte heute im nachhinein so zurecht zu biegen, dass bis in die sechziger - also bis vor die popularisierung - die elektronische musik funktional, reduziert, abstrakt und instrumental war und sein sollte? so wie zu zeiten von johanna beyer und john cage?

oder würde man dann nicht das gegenbeispiel leon theremin unterschlagen... ist das nicht auch wieder nur so ein ding persönlicher philosophischer präferenzen und man kann gar nicht mit bestimmtheit sagen, was elektronische musik ist oder hätte werden sollen, weil das immer nur subjektiv ist...
 
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zu der logik von quasi-politischen beamten kann ich nix sagen, die versteh ich auch immer nicht. die entscheiden halt dinge, weil sie das dürfen.
 
du hast meine frage nicht verstanden, was aber vermutlich meine schuld ist.

ich habe natürlich eine meinung dazu und vertrete selbst eine idee darüber wie die dinge zu sein haben. und ich befehle hiermit, dass elektronische musik per definitionem untrennbar zum modernismus gehört und sich stets zu erneuern hat. und dass vor allem möglichweise bereits jegliche elektroakustische musik (die ja älter ist) ein rückschritt bzw rücktritt von der ursprünglichen idee (mit stromkreisen schall zu erzeugen) war. was dann eben z.b. auch die kombination mit gesang ausschließt (also die musik dann nur noch abstrakt ist)

kann ich das spiel noch gewinnen?
 
Nun, es heißt halt Studio für Elektronische Musik. Das hat doch irgendwie was mit Technik zu tun? Die Technik ist hier nur ein mögliches Instrument für den Künstler. Das ist korrekt. Aber der Einsatz von elektronischen "Instrumenten" hat hier meiner Ansicht nach zu einem neuen Ansatz in der Komposition geführt. Nichtsdestotrotz habe ich allerdings auch den Eindruck, dass Herr Stockhausen nicht ausreichend Würdigung findet. Gerade in Köln nicht (wenn man sich das Programm z.B. der HfMT anschaut). Stimmt mich schon alles sehr traurig. Da bekommen die Kölner mal endlich was hin außer Karneval und FC (eigentlich dasselbe) und das wird dann nicht gewürdigt. Paradox. Da wird z.B. so einer wie Jacques Offenbach die ganze Zeit wie wild gefeiert und der ist bestenfalls Zweitklassisch (Achtung Wortspiel!). Aber die Welt ist eben nicht gerecht.
 
Ich hatte ja geschrieben, wie ich mir eine sinnvolle Verwendung vorstelle. Statt einer Dauerpräsenz eines Vortragenden könnte man auch sogenannte Info-Stationen zu den einzelnen Themenpunkten einrichten, wo in Schrift, Bild und Film der Zusammenhang zwischen der dargestellten Apparatur und der Komposition mit anschließender Realisation erläutert wird. Das wäre übrigens auch ein interessantes Projekt für eine wissenschaftliche Arbeit eines Teams in der Kölner Musikhochschule, erhältlich dann auf DVD. Das kann man übrigens jetzt schon machen, muss man nur wollen und die Kosten sind sicherlich überschaubar. Auch so findet eine Konservierung statt.
 


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