„Eigener Sound“ DAW vs. HW Studio - Wie, warum, womit entsteht er?

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Guest
Mahlzeit,

Wie ist es eigentlich so um euren eigenen (signature) Sound bestellt?

Fällt es euch leichter diesen in einem Hardware Studio immer wieder und wieder zu reproduzieren, da hier ggf. die Geräte und die Limitierung auf diese den Ausschlag geben?
Eben was wie benutzt wird, der Mischer, die Effekte und natürlich die Klangerzeuger.
Oder ist es für dich einfacher in einer DAW, mit all ihren Möglichkeiten und ohne Limitierungen, deinen eigenen Sound immer wieder und wieder zu reproduzieren?

Wo kommt dein eigener Sound (das du immer so klingst wie du eben klingst) her und wie/womit/warum reproduzierst du ihn?
 
Fällt es euch leichter diesen in einem Hardware Studio immer wieder und wieder zu reproduzieren
Die eigene "Sound" ist auch einem ständigen Wandel bzw. einer Weiterentwicklung unterworfen. Von daher habe ich den Anspruch auf "Signature" im Produktionsprozess nur bedingt. Da gibt es eher bestimmte Sounds oder harmonische Elemente, die ich gerne immer mal wieder akzentartig einsetze.

.. aber ich bin als nicht-Profi wohl auch weniger die richtige Zielgruppe für die Fragestellung. :)
 
Ich habe eine bestimmte Vorliebe für Sounds, im speziellen eine Mixtur aus analogen und digitalen Sounds, die dann letztendlich einen eigenen und erkennbaren Style ausmachen.
Das gilt sogar für die Filmmusik, die ich komponiere, wobei hier natürlich noch akustische Instrumente dazukommen.
 
Ich bin auch nicht unbedingt darauf aus immer gleich zu klingen, eher möglichst vielfältig klingen zu können um meine Ideen umzusetzen. Hardware/Software, ist da für mich eher austauschbar.

da hier ggf. die Geräte und die Limitierung auf diese den Ausschlag geben?
Limitierungen, welche Limitierungen? :tuborg:
Die setze ich mir manchmal selbst, um mich nicht zu verzetteln.
 
Ich bin auch nicht unbedingt darauf aus immer gleich zu klingen, eher möglichst vielfältig klingen zu können um meine Ideen umzusetzen. Hardware/Software, ist da für mich eher austauschbar.


Limitierungen, welche Limitierungen? :tuborg:

Die Limitierung der Geräte, welche man im Studio hat.
 
Ich glaube mein „Eigener Sound“ entsteht auf der einen Seite durch meine Vorlieben von Sounds egal ob sie aus Hardware oder Software kommen, und auf der anderen Seite durch die Komposition selbst.
 
Die Limitierung der Geräte, welche man im Studio hat.
das gilt aber nur für sehr eingeschränkte Setups. Bei Klangerzeugern ist es heutzutage auch bei Hardware keine große Hürde mehr, was subtraktives, hybrides, FM-artiges und einen Wavetable-Synth oder Sampler da zu haben (ggf. auch mit gewisser Rotation). Zumal es auch Geräte wie den Iridium/Quantum oder Anyma Phi gibt, die klanglich ein sehr breites Spektrum abdecken können.

In wieweit sich die Fragestellung auch auf die "Infrastruktur" (Mixer, PreAmps, Outboard-FX etc.) bezieht, und wie viel Einfluss das hat, kann ich nicht wirklich abschätzen.
 
Ich weiß nicht mal ob ich einen eigenen Sound habe 😂
Bei mir ist das alles mehr ausprobieren ohne Ziel und ohne Sinn und Verstand.
 
Meine "Produktionen" klingen (je nach Grundstilistik) über die Jahrzehnte (ja, tatsächlich Jahrzehnte!) eigentlich immer ähnlich. Daher nehme ich an, dass vorallem der persönliche Geschmack ausschlaggebend ist, und keine technischen Rahmenbedingungen (die bei mir von kleinsten Amateur-3-Geräte-Setups bis zum 48-Spur Traumstudio mit dicker SSL-Konsole reich(t)en)
 
Also ich stelle bei mir auch fest, dass meine Sachen schon irgendwie einen ähnlich Charakter haben. Das liegt aber nicht an den Geräten, sondern an mir und wie ich diese Geräte verwende. Ich versuche allerdings auch nicht Klänge ein zweites Mal nachzubauen.
 
Verschiedene Personen klingen auch dem identischen Klavier unterschiedlich.

Oder Kirchenorgel: Vor einiger Zeit parkte ich an der Kirche, in der auch meine Freundin berufsmässig die Orgel drückt. Aber es klang - anders. Stellte sich heraus: Ein anderer Organist übte da.

Mein Fazit für mich: Eigener Sound ist (auch) eine Frage der Klangvorstellung und wie vorhandene Mittel eingesetzt werden.

(Ich habe bewusst die Saxophonbeispiele nicht erwähnt, da hat man ja wesentlich mehr Parameter zur Verfügung als bei einem Flügel.)

Grüße
Omega Minus
 
Meine "Produktionen" klingen (je nach Grundstilistik) über die Jahrzehnte (ja, tatsächlich Jahrzehnte!) eigentlich immer ähnlich. Daher nehme ich an, dass vorallem der persönliche Geschmack ausschlaggebend ist, und keine technischen Rahmenbedingungen (die bei mir von kleinsten Amateur-3-Geräte-Setups bis zum 48-Spur Traumstudio mit dicker SSL-Konsole reich(t)en)
ich sehe das auch so.
Es sind nicht die Geräte selbst, welche den eigenen Sound definieren, sondern wie man damit umgeht.
 
Eigener Sound beginnt dann, wenn man selbst bereit ist, sich von „das macht man aber so“ oder „sowas geht gar nicht“ zu lösen.

Sonst klingt man immer wie…
 
Also ich stelle bei mir auch fest, dass meine Sachen schon irgendwie einen ähnlich Charakter haben.
Stimmt, einen ähnlichen Charakter auf jeden Fall. Bei mir ist es da auch egal ob Hardware, Software gemischt oder sonst was. Es kommt immer etwas sehr ähnliches bei mir raus, vielleicht ist das dann "mein" Signature Sound. Mit DAW und ohne spielt eigentlich auch keine Rolle. Am Ende des Tages sitzt halt vor allem der gleiche Typ vor den Sachen und wahrscheinlich kommt deswegen auch immer etwas sehr ähnliches bei raus. Gear ist dadurch eigentlich komplett unwichtig und dient mehr dem eigenen Spaßfaktor, der ja auch wichtig ist. Jedenfalls für mich, da ich das alles aus Spaß an der Freud mache.
 
Zweierlei:

Der eigene Sound, als Ergebnis der eigenen Philosophie, der Einflüsse und dessen was man ist oder darstellen möchte.
Das hört man mMn sogar raus, wenn man ein Musikgenre bedienen möchte. Ist nur die Frage, ob andere deine Musik
so gut kennen, dass sie das heraushören könnten.

Und zweitens: Der Sound deiner Signalkette.
Viele Künstler innerhalb eines Genres klingen mittlerweile sehr ähnlich. Individueller Sound kommt kaum noch raus, denn neben
technischer Perfektion, nutzen so gut wie alle die gleichen Synths, die gleichen EQs, die gleichen Comps,
annähernd gleiche Masteringkette und verfügen über die gleichen Presetschleudern.
Ja, teilweise sogar Genreübliche Abhörmonitore oder Kopfhörer.
Keine "echten" Tapes oder Mischpulte, die individuell den Klang prägen könnten.
Und was fehlt ist echte Vielfalt an konstanten Kombinationen: Wer produziert schon mehere Titel
mit ähnlicher, wenn auch virtueller, Signalkette? Heute bearbeitet den Basssynth 1 die Plugins A bis F
und morgen bearbeiten die Plugins G bis M, innerhalb der DAW, samplegenau quantisiert.

Wie war das früher? Man hatte seinen Lieblingssynth für Bass und vlt zwei immer die selben Effekte,
bevor diese Monospur in das selbe Mischpult, auf dem selben Kanal eingespeist wurde.
Bisschen was wird gepatcht oder zwei Insert- und zwei Sendkanäle musste für den ganzen Mix herhalten,
aber sonst änderte sich nicht so viel. Jeder hatte sein eigenes, spezifisch individuelles Gerätegrundrauschmuster.

Will man da was ändern, sollte man das schon differenziert betrachten, denn an ersterem ändert man so
schnell nichts, sondern man entwickelt sich.

Kurzer Nebengedanke: Ich stellte mir die Frage, warum fast alle Genren früher so vielfältig klangen.
Insbesondere bei elektronischer Musik klang jeder auch musikalisch anders/eigen, trotz ähnlichem Equipment.
Das Gear ist also nicht alles, sondern, wenn man sich die Entwicklung mal anschaut und die Genren epochenartig durchzappt,
veränderte sich elektronische Tanzmusik von "Ich mach mal Musik und meine einzige Regel ist 4/4 und X-BPM" zu
festgefahrenen Stilistiken und Genren, die nur sehr wenige heute in der Lage sind zu durchbrechen.
Nur mal Techno, Trance oder Rave der frühen 90er mit dem Zeug der späten 90er vergleichen.

Wenn man Scheiße wuchern hören kann, dann ist das der Beweis :D

Genauso sind die Hörgewohnheiten so festgefahren, dass für Neues gar kein Ohr mehr bleibt, es sei denn,
es wird laut und als Hype eingeprügelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es um den reinen Sound geht, dann bügeln wohl einige Portale ihre eigenen Vorstellungen drüber. Auf der Arbeit heute den ganzen Tag YouTube mit dem Kopfhörer gelauscht. Irgendwie hatte alles einen identischen Sound. Als ob YouTube alles durch eine Schablone drückt und was übersteht abschneidet. Ich kenne einige Sachen im Original, daher diese meine Meinung. Vielleicht klingt deswegen heute alles so gleich? Ich kann mir vorstellen, das andere Anbieter genauso vorgehen.

War mir hier schon irgendwie aufgefallen https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/dr-laemmerbein-kanal.159587/page-3#post-2405493

Aber einen Signature Sound zu erkennen wo und wie das gemacht wurde ohne weitere Hinweise, halte ich für ein Gerücht. Der Timbaland war leicht zu erkennen, weil er immer seine ha, hu und ohs im Hintergrund zugefügt hat. Ging mir irgendwann tierisch auf den Keks. Aber, das war ein Signature!
 
Aber einen Signature Sound zu erkennen wo und wie das gemacht wurde ohne weitere Hinweise, halte ich für ein Gerücht.

Weil´s mir aktuell auffällt, empfehle ich die Entwicklung von Künstlern zu beobachten.
Siehe bspw Chemical Brothers oder The Prodigy, aber auch Daft Punk, wie sehr sie
eigenen Sound hatten und wie stark der Sound sich änderte, als er moderner wurde.

Das neue Zeug erkennt man nur noch an deren eigenem Sound, aber der technische
Sound an sich könnte von jedem x-beliebigem kommen.
 
Du kennst den/die Künstler dazu, das ist der von mir genannte "Hinweis". Aber wenn genau mit identischen Einstellungen damit ein anderer Artist performen würde, null Chance das wo/wie/mit was zu erkennen. Der Künstler macht den für einen Konsumenten wiedererkennbaren Sound. Ein Studio nicht.

Genauso ein Gerücht, im Blindvergleich zu entscheiden, ein Musikstück wurde digital produziert oder größtenteils analog. Einzelne Instrumente sehe ich noch eine Chance im 1:1 Vergleich. Im Mix? Nope!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß gar nicht ob der eigene 'Sound' unbeding eine Art Klang (wie ein Preset, oder ein bestimmter Synth) ist, sondern viel eher die Art und Weise, wie man Klänge anordnet, kombiniert und arrangiert. Wenn ich mir z.B. eine Band anhöre, wie z.B. die Beatles, dann haben die nicht darauf geachtet, bestimmte Sachen nicht zu verwenden, damit sie bloß nach Beatles klingen, sondern im Gegenteil immer alles benutzt, was sie gerade für einen Song für richtig hielten. Das Charakteristische ist also nicht die Instrumentierung, sondern die individuelle Musikalität der Beteiligten, die dann zu einem 'Sound' verschmilzen. Die Art und Weise, wie jemand sein Instrument spielt, welche Noten er benutzt, etc. Natürlich hat Macca oft einen Höfner Bass benutzt, der für den Sound typisch ist. Aber später hat er auch Rickebacker und Fender gespielt. Der Sound ergibt sich aber in seiner Art den Bass zu spielen und seine persönliche Auswahl der Töne, Rhythmen und natürlich auch Klänge, die seine Instrumente erzeugten. Dein Sound entsteht also, wenn Du die Musik so machst, wie Du sie selbst am besten findest. Dann klingt sie automatisch nach Dir selbst, egal mit welchem Equipment. M2¢
 
Insbesondere bei elektronischer Musik klang jeder auch musikalisch anders/eigen, trotz ähnlichem Equipment.
findest Du? Ich fand, dass es in den 70ern nur zwei Sorten von elektronischer Musik gab: 1.) Hippie läßt Sequencer dudeln und drückt beseelt Akkorde auf der String-Maschine. 2.) befähigter Musiker macht das was Wendy Carlos gemacht hat, nur mit anderer Komposition.
Bei beiden Sorten war aber weiter nichts groß unterschiedliches zu erkennen. (das ist nicht aus meiner heutigen Sicht und Kenntnis der technischen Hintergründe, sondern aus meiner damaligen noch instrumententechnisch unbeleckten Wahrnehmung beschrieben).
 
Prinzipiell halte ich das Gear für längst nicht so relevant wie die Künstler dahinter. Hatte Studiovideos von Legowelt und Orbital gesehen. Egal welchen Synth die anspielen, man hört sofort ihre typischen Sounds raus. Es gibt viele Künstler bei denen das so ist. Das liegt aber meiner Meinung nach eher an der Art, wie sie ihre Sounds schrauben, arrangieren, Effekte einsetzen.

Zum generellen Thema "Früher war alles besser/schlechter" kann ich nur sagen, dass es bis auf den Techno im Jahr 1995 eigentlich nie überwiegend schlechte Musik gab. Abgekupfert, gleichgeklungen wurde immer - innovativ und originell produziert aber auch.
 


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