Einsteigersynthesizer: ich brauche Input

J

JeffistheMan

.
Hallo!
Ich bin neu hier und brauch direkt mal ein paar Gedankenanstöße zwecks Kaufentscheidung.
Vorweg: was Synthesizer anbelangt bin ich ein ziemlicher Neuling. Vor Jahren habe ich Keyboard gespielt, bin dann auf die Gitarre umgestiegen.
Seit kurzem habe ich den Keyboardpart in einer Band übernommen. Mein Job sind in erster Linie Drones und Lärm, den ich bislang ausgeführt habe, indem ich das Keyboard durch diverse Gitarreneffektpedale hab laufen lassen.
Nun soll aber ein richtiger (Einsteiger-)Synth her und ich stehe vor der Qual der Wahl.
Ich hab die Hoffnung, dass ihr mir ein paar Denkanstöße und Tips geben könnt, die mir die Entscheidung etwas erleichtern.

Der wichtigste limitierende Faktor ist natürlich das gute Geld. Mehr als 500 Euro möchte ich nicht ausgeben, gerne natürlich weniger. Erstmal ist es ja nur zum ausprobieren und rumspielen. Außerdem möchte ich möglichst viele Schalter, Knöpfe und Pontis haben, einerseits weil ich wahnsinnig gerne Knöpfe drehe und Sounds bastele, andererseits weil ich die Funktionsweise eines Synthesizers gerne von Grund auf begreifen möchte. Ich möchte direkt merken, was für Auswirkungen es hat, wenn ich irgendwo rumdrehe etc.
Deswegen fallen die meisten Editorgestützten Geräte für mich schon mal weg. Nun zum Klang: wie gesagt möchte ich in erster Linie Dronesounds erzeugen. Aber mir macht eben auch das experimentieren sehr viel Spaß. Entsprechend wär es toll, wenn der Synth ein möglichst unerschöpfliches Reservoir abgefahrener, experimenteller Klänge böte. Ob analog oder digital ist mir dabei eigentlich ziemlich egal. Ich nehme an für meine Vorstellungen ist ein analoger Synth besser geeignet. Es soll „böse“ aber warm klingen und nicht zu sehr nach Plastik. Aber wenn ein digitaler Synthesizer so einen Klang überzeugend nachbilden kann, ist mir das auch recht. Ich tendiere zu einem Desktopgerät, mein Keyboard kann dann als Masterkeyboard dienen, oder?

Was für Synthesizer kommen da in Fragen?

Ich bin vor allem auf die MFB Synths gestoßen, die anscheinend über ein ganz gutes Preisleistungsverhältnis verfügen. Dann gibt’s noch den Doepfer Dark Energy, der über nur einen Oszillator verfügt. Wie weit beschränkt mich das in der Soundvielfalt?
Bei Musicstore gibt’s zZ den Sonic Core Pro-12 Asb für 550 Euro. Ich weiß, dass der nur virtuelle analog ist. Aber das ist mir wie gesagt nebensächlich, wenn er sonst meine Anforderungen erfüllt. Welchen Vorteil bietet mir die Polyphonie? Ich weiß, was das in der Theorie bedeutet. Aber wenn man noch nie einen Synth in der Hand hatte ist es schwer sich die konkreten Auswirkungen vorzustellen. Ist der Pro-12 ein Schnäppchen, das man sich nicht entgehen lassen sollte? Oder bekomme ich meine Dronesounds doch besser mit einem monophonen Analogen hin? Laut diverser Berichte, klingen die MFB Synths eher nach Minimoog, der Pro-12 bildet den Prophet nach. Welcher Grundsound ist denn für mich wohl passender? Die Musikrichtung der Band schimpft sich als "Neopsychedelic", also schon ein eher rockiger Sound, aber mit experimentellen Einflüssen.

Meine Gedankengänge drehen sich seit Tagen im Kreis, deswegen hoffe ich auf externen Input.
Würde mich sehr über den ein oder anderen Kommentar freuen!

Beste Grüße,

Jeff
 
also vielleicht haben wir unterschiedliche vorstellungen von drones, aber bei mir müssen die nicht nur irgendiwe in tiefen frequenzbereichen rumdröhnen sondern vor allem sehr bewegt und abwechslungsreich sein. also taste drücken und dann 5 minuten sich ständig ändernde soundgewalt genießen. dafür brauchst du einen synth mit vielen modulationsmöglichkeiten. ein paar mehr als eine stimme kann mitunter auch helfen. die monofonen MFBs fallen da auf jeden fall raus. die sind super für bässe und sequencerzeugs aber nicht für drones. ähnlich beim Pro 12. klasse synth - auch für weiche pads - aber drones? eher nicht.
ich mache sehr gerne drones mit meinem waldorf Q. den bekommst du begraucht so um die 800,- eur. da hast du die meisten parameter direkt per knopf an der oberfläche, sehr übersichtlich und möglichkeiten ohne ende.
der direkte nachfahre ist der waldorf blofeld. als desktop gerät gibts den neu für unter 400,- eur. er klingt fantastisch! die bedienung ist aber nur über eine matrix mit wenigen knöpfen möglich. mir viel die bedienung aber sehr leicht. das grafikfähige display hilft gerade für einsteiger enorm (wellenformen werden dargestellt, hüllkurven auch etc.).
 
anders als Arnte glaube ich, dass ausgerechnet die beiden, von denen er aus Deiner Auswahl abrät für Dich geeignet sind.
Zunächst, der Doepfer Dark Energy ist ein netter Synth, nicht schlecht klingender Synth, aber mit einem VCO einfach nicht für fies schwebende Drones geeignet.
Der MFB Kraftzwerg ist im Prinzip der Dark Energy mit drei Oszillatoren, und mit zwei Envelopes. Mir ist das MFB-Zeugs zwar zu fizzelig und klein. Aber es klingt echt ganz manierlich.
Den Pro-12 Asb habe ich noch nie gehört und nie in den Händen gehabt, aber ich kennen den echten Prophet V und würde sagen, dass es da jede Menge klasse Sounds für Deine Zielrichtung rauszuholen gibt. 550 Euro bei einem Listenpries von 1280 scheint mir zudem wirklich ein Schnäppchen. Und dann ist er eben polyphon was schon mal viel mehr Pfund auch bei Drones machen kann.

Insgesamt glaube ich, dass sowohl der Pro-12 als auch der Kraftzwerg beides Synths sind, mit denen Du auch in Zukunft bei persönlichen Stilwechseln was damit anfangen kannst. Der Dark Energy ist schon sehr in Richtung elektrische Musik orientiert, während die anderen beiden, auch in anderen Musikrichtungen als normale Synths durchgehen. Auch hier ist der Pro-12 sicher kein schlechtes Pferd (vorbehaltlich, dass ich keine eigene Erfahrung damit vorweisen kann).

Insgesamt musst Du bitte auch noch bedenken, dass jeder der drei Synths zusätzlich noch ein Keyboard braucht, das den Synth per MIDI ansteuert.
 
Drones? Und viele Knöpfe? Weniger als 500 Euro. Hmm. Einen Roland JD-800 kann man für 500 Euro schon kriegen. Ich würde Soundmäßig eher zu einem Kombination Yamaha EX-7 raten. Hat weniger Knöppe, ist ordentlich komplex und macht wunderbare Drones u.v.m. Wohl für 350 bis 400 Euro zu haben. Ähnliche Preisliga, und auch nicht übel wäre ein Yamaha CS6x-Keyboard - und ich finde, es ist mit seinen Drehreglern und großen Display gut zu bedienen.

Nachteil: Man müsste wohl ein paar Stunden mehr Handbuchstudium betreiben.
Vorteil: Soundvielfalt.
 
Knöpfe und güsntiger Preis sind zwei Dinge die nicht so gut zusammen gehen. Drones bedeutet vermutlich doch eine gewisse Flexibilität bei "Flächen". Einsteigersynthesizer: Naja, eigentlich eignet sich da fast alles. Generell klingt das aber nach dem Prinzip WYSIWYG und das hast du heute nicht oft. www.sequencer.de/syns/clavia Clavia Nord Lead, die MFBs, alle Analogen. Die ASBs von SonicCore sind aber bereits über dem Preis. Würde hier auch eher was empfehlen, was viel an Oszillatorbasierter Veränderung bringt. Das wären Wavetablesynthesizer (Waldorf) und so weiter, aber die sind nicht ganz "einsteigerig". Aber für deinen Zweck sehr gut geeignet.

Die Rompler, die weiter unten genannt werden sind auch ok. Der JD800 ist aber immer "lieb". Er kann leider nichts, was heftig oder böse ist (naja, es gibt Tricks, aber das klammer ich mal aus), aber für Drones könnte der wirklich viel Spaß machen.

MS2000 wäre auch noch da. Hat aber nur 4 Stimmen, beim Thema Drones ist das ggf. etwas knapp.
Die alten Viren sind zwar keine Synthesekönige, sollten aber auch genannt sein. Dennoch würde ich eher zu Synths mit vielen Wellenformen oder noch besser mit Modulationsmöglichkeiten suchen, wenn es um Drones und Flächen geht. Da wäre zB der Waldorf Microwave XT, der sehr viel Potential hat in der Richtung.
 
der JP8080 wäre auch für um die 500,- zu haben. Der JP8000 schon darunter.

obwohl manche sagen er klingt nach Plastik ;-)

JP-8000.jpg


JP-8080.jpg
 
Warum nicht die Gitarre durch die gleiche Effektkette schicken wie das Keyboard? Ich würde noch einen Looper hinzufügen, sowas wie den Electro Harmonix Stereo Memory Man Deluxe mit "Hazarei" und vielleicht sogar noch ein Korg Kaoss Pad 3, mit dem man auch samplen kann. Oder ein Korg Kaoss Pad mini statt dem KP3. Die Pads sind auch haptisch nicht übel. Oder statt Kaosspad vielleicht gleich ein Korg Microsampler UND einen Memory Man Deluxe?
Ich glaub zusammen mit deiner Gitarre und der bestehenden Effektkette kannst du mit den Sachen schon coole Drones bauen.
 
Wenn du dir einen Synth holst ist eigentlich eins am wichtigsten: Das dir der Sound gefällt. Das sollte vor der Bedienung kommen, dann diese und dann erst Preis und so weiter. Und lass dich nicht zu viel von den Geschmäckern anderer leiten, die werden dir eh dies oder das ein/ausreden. Muss ja nur dir gefallen.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Da sind tolle Tipps bei, wenn natürlich auch meine Auswahlmöglichkeiten weiter gestiegen sind.

Natürlich bin ich auch bereit 550 oder im Notfall 600 Euro zu zahlen, wenn es sich denn absolut lohnt, aber irgendwo da liegt auch meine Schmerzgrenze.

Ich deute die Grundstimmung so, dass für meinen Einsatzzweck ein polyphoner Synthesizer besser geeignet ist. Das spräche im Umkehrschluss eher für einen digitalen oder zumindest virtuell analogen Synth, weil ich mir die polyphonen analogen nicht leisten kann. Richtig?

Im Rennen sind:

An vorderster Stelle:

Roland JP-8000 und Pro-12 ASB, die beide anscheinend alle meine Anforderungen erfüllen, dazu noch schön vielseitig sind (wer weiß schon, was die Zukunft bringt?) und viele Knöpfe zur direkten Manipulation haben. Besonders reizt mich, dass ich den Pro-12 jederzeit zum scheinbaren Schnäppchenpreis im Kölner Musikfachgeschäft bestellen könnte. Hat vielleicht noch jemand ein paar detaillierte Erfahrungswerte zu dem Ding? Ich finde es immer extrem schwer, den Sound eines Musikinstruments via irgendwelcher Demos einzuschätzen, weil die Anwendungsgebiete sich meistens von meinen unterscheiden. Für den JP-8000 find ich zB bei youtube fast nur Trance und das ist überhaupt nicht meine Richtung. Im direkten Vergleich: JP-8000 oder Pro-12? Kann man die überhaupt sinnvoll vergleichen?

Mit im Rennen ist auch noch der Kraftzwerg als analoger Vertreter, der mich wegen seines günstigen Preises und dem modularen Aufbau lockt; die Option sich sein Equipment nach und nach durch Module zu erweitern, find ich sehr verlockend. Bleibt natürlich die Frage, ob ein monophoner Synth überhaupt für meine Vorstellungen geeignet ist.

Letzter Kandidat (und ziemlich abgeschlagen) ist der Waldorf Blofeld. Die Demos, die ich gefunden habe, finde ich zT wirklich beeindruckend. Allerdings fürchte ich, dass mir die Bedienung über einen Editor auf Dauer keine Freude macht. Auch ein externes Steuergerät ist da glaube ich keine Lösung. Ich möchte erstmal ganz grundlegend lernen, wie ein klassischer Synthesizer funktioniert. Der Blofeld wäre dann eher der nächste Schritt. Oder seht ihr das anders?

Viele Grüße und noch ein angenehmes Restwochenende!

Jeff
 
Na, in dem Falle wäre das Shootout einfach: Welcher Sound gefällt dir denn besser?
Der Pro12 ist ja eine Simulation des SCI Prophet 5 und damit traditionell aufgebaut. Eigentlich kämen auch Prodyssey und Minimax in die Kiste.
Klanglich ist die ASB sicher deutlich weiter als ein JP8000, jedoch solltest du dir ein eigenes Bild machen.

Blofeld: Tolle Maschine, aber halt am Gerät zu editieren. Einen offiziellen Editor gibt es afaik noch gar nicht. Man kann daran auch lernen. Aber er hat einen großen Vorteil: Er kann Samples einbinden und damit ist er enorm flexibel.
 
Zum Blofeld: Da gibt es glaube ich momentan nicht mal einen Editor für. Du benutzt die 4-6 Encoder auf dem Synth selber zum programmieren. Was relativ komfortabel über das Matrixlayout, du musst fast nie mehr als einen Knopf drücken um irgendwo hin zu kommen und es ist halt super schlüssig.
Dazu hat man durch das große Display enorm viel Feedback. er ist trotz allem sicherlich weniger intuitiv als ein JP8000 aber trotzdem nicht schwer zu verstehen, zusammen mit brauchbaren Tutorials verstehst du dann am Ende wirklich was los ist und hängst nicht am Trial and Error lernen fest.

Der externe Controller ist dann nur noch für die Performance wichtig zum Echtzeiteingriff in den Sound, was bei Drones ja recht wichtig ist.

Mache einfach mal den Selbsttest:
Erst einmal ein Tutorial ansehen, mit freeware Software ausprobieren und dann im Geschäft den Blofeld ausprobieren und sehen wie du auf Anhieb klarkommst.


Speziell plädiere ich hier auf zielgerichtetes Synthese erlernen. Ich bezweifele halt mittlerweile, dass dieses "drehen und gucken was passiert" Lernen so ertragreich ist, speziell für einen Musiker der möglichst früh brauchbare Ergebnisse haben will. denn dieses Fummellernen kann manchmal ganz spezifische Resultate hervorrufen, die vielleicht nur für genau eben diesen Synth gelten, an dem man es zuerst "erfahren" hat. Und Trial & error kostet viel zeit und auch frustet manchmal.
Deshalb am besten allgemein und zielgerichtet Synthese lernen. Nur so als Gedanke.
 
DerRidda schrieb:
Deshalb am besten allgemein und zielgerichtet Synthese lernen. Nur so als Gedanke.

So kann man sich z.B. nach der Lektüre von Florian Anwanders Buch auch besser orientieren, ob man einen einfachen substraktiven Synthesizer oder einen FM Synthesizer möchte, oder gar einen Wavetable Synthesizer, oder einen Hybriden mit Substraktiver, FM oder Wavetable Synthese.

Und dann sollte man natürlich auch seine Ohren einsetzen und gucken was einem am besten gefällt. Ein Besuch im Musikgeschäft kann weder durch MP3s noch Youtube Videos von Gerätschaften ersetzt werden.
 
Da ja der direkte Zugang zu den einzelnen Parametern entscheidend ist, sollte der Pro-12 ASB die beste Wahl sein, zumal seine klangliche Flexibilität (auch: durch Polyphonie) den Kraftzwerg deutlich übersteigt. Das Wertverlustrisiko schätze ich bei einem Kaufpreis von 555,- als vergleichsweise ziemlich klein ein. Ich meine mich erinnern zu können, dass der Gebrauchtpreis schon oberhalb dieser Preismarke lag. Insofern ist der (Aktions-)Neupreis günstig. Wie auch immer, die Grundlagen und Feinheiten von subtraktiver Synthese und Klangdesign kann man mit mittels dieser schönen Kiste gut erlernen. Zudem hat man ein wirklich gut klingendes Instrument, das viel Spaß macht. Das erlangten Sounddesign-Fertigkeiten kann man später bei anderen Geräten einsetzen - z.B. dem Blofeld, wo es dann neue Klangwelten (und Syntheseoptionen) zu erkundigen gibt.

Ich selber habe auf einem digitalen Synthesizer gelernt - dem mitunter sehr scheußlich klingenden Kawai K4. Man muss nicht für alles einen Regler haben, aber gerade am Anfang ist es toll. Eigentlich ist es immer schön, denn der unmittelbare Zugriff auf die klangformenden Parameter setzt kreative Kräfte frei.

Ich wünsche also: Viel Spaß - und schöne Musik!
(die gerne dem Forum vorgestellt werden darf)
 
Monokit schrieb:
So kann man sich z.B. nach der Lektüre von Florian Anwanders Buch auch besser orientieren, ob man einen einfachen substraktiven Synthesizer oder einen FM Synthesizer möchte, oder gar einen Wavetable Synthesizer, oder einen Hybriden mit Substraktiver, FM oder Wavetable Synthese.
Das ehrt mich jetzt zwar, aber gerade für die Entscheidung für eine von mehreren Synthesearten (und damit für einen bestimmten Synthesizer), würde ich eher das (vermutlich nur in Restexemplaren verfügbare) Buch "Synthesizerworkshop" von Uwe G. Hönig empfehlen. Mein Buch macht Sinn, wenn man sich für einen Subtraktive Synthesizer oder zumindest ein Modularsystem entschieden hat.

Florian
 
florian_anwander schrieb:
Monokit schrieb:
So kann man sich z.B. nach der Lektüre von Florian Anwanders Buch auch besser orientieren, ob man einen einfachen substraktiven Synthesizer oder einen FM Synthesizer möchte, oder gar einen Wavetable Synthesizer, oder einen Hybriden mit Substraktiver, FM oder Wavetable Synthese.
Das ehrt mich jetzt zwar, aber gerade für die Entscheidung für eine von mehreren Synthesearten (und damit für einen bestimmten Synthesizer), würde ich eher das (vermutlich nur in Restexemplaren verfügbare) Buch "Synthesizerworkshop" von Uwe G. Hönig empfehlen. Mein Buch macht Sinn, wenn man sich für einen Subtraktive Synthesizer oder zumindest ein Modularsystem entschieden hat.

Florian
jetzt muss sich aber auch noch der Uwe bedanken ;-)
Ich habe beide Bücher mit Genuss und Interesse gelesen und schaue auch immer wieder hinein :)

ciao herw
 
florian_anwander schrieb:
Mein Buch macht Sinn, wenn man sich für einen Subtraktive Synthesizer oder zumindest ein Modularsystem entschieden hat.

Ja, das sagt der Autor, aber ich hab dein Buch gelesen und mich dann für einen Synthesizer entschieden. Mir war´s damals wichtig erstmal die Grundlagen richtig drauf zu haben. Und das vermittelte kann man meiner Meinung nach sogar mit einem Software Synthesizer anwenden. Logisch das man dann nicht FM Synthese kann, aber solche Prinzipien wie Hüllkurven oder Filter gelten auch bei FM Synths (sofern sie Filter haben...).
 
Vielen Dank nochmal für die wertvollen Tipps (insbesondere auch die Bücherempfehlungen).
Ich werde in der nächsten Zeit den mühevollen Weg nach Köln auf mich nehmen und mal etwas testen.

Im Moment liegt der Pro-12 vorne, weil er alle meine Anforderungen erfüllt und am leichtesten zum testen verfügbar ist.
Aber wenn ich sowieso schon vor Ort bin, wird natürlich auch der Blofeld begutachtet. Vielleicht gefällt mir die Bedienung besser als erwartet.
 
So, gerade eben komme ich vom Testen im Musicstore zurück. Allerdings bin ich nicht unbedingt schlauer geworden.

Vom Pro-12 bin ich etwas enttäuscht. Haptisch gefiel er mir nicht so gut, wie ich mir das vorgestellt hatte und auch der Sound hat mich nicht umgehauen. Gut, es mag daran gelegen haben, dass ich nur über schlechte Kopfhörer in Mono spielen konnte, also ist meine Beurteilung wahrscheinlich nicht fair. Aber mir klang es insgesamt zu dünn und kraftlos.
Vom Blofeld hingegen bin ich positiv überrascht. Die Bedienung ging mir sehr leicht von der Hand und das Display finde ich wirklich sehr gelungen. In der Kürze der Zeit habe ich allerdings nur etwas an den Presets rumgespielt. Ich bin noch unschlüssig, ob ich auch mit der Bedienung zurecht komme, wenn es darum geht eigene Sounds zu kreieren. Den Klang fand ich insgesamt schon ganz gut (insbesondere die Filter), allerdings waren mir viele der Presets zu "cheesy", wenn ihr wisst, was ich damit meine. Kann man den Blofeld auch böser und analoger klingen lassen?
Im Moment geht die Tendenz also tatsächlich zum Blofeld.

Noch einmal etwas anderes:
Ich habe beschlossen, dass mir das alte Keyboard als Masterkeyboard doch nicht ausreicht. In meiner Naivität dachte ich bis gerade eben, dass man ein brauchbares Keyboard für um die 100€ bekommen kann.
Ich brauche kein Klavierfeeling, aber eine gewisse Spielbarkeit sollte ein Keyboard natürlich schon haben. Welches kommt da in Frage? Viele Extras und Controllerfunktionen brauche ich nicht, da kann ich später immer noch aufrüsten.

Lohnt es sich im Falle des Blofelds auf die Keyboardversion zurückzugreifen? Oder fahre ich mit dem Desktopgerät und einem halbwegs brauchbaren Masterkeyboard günstiger? Ob ich die Samplefunktion brauch, kann ich noch gar nicht abschätzen, will es aber auch nicht ausschließen... Was meint ihr?

Viele Grüße,
Jeff
 
Das Keyboard vom Blofeld ist wirklich sehr gut, fühlt sich einfach gut und wertig an und spielt sich ganz wunderbar, ich war super positiv überrascht als ich die zum ersten mal unter den Fingern hatte. Dafür hat er halt keine weiteren Controller an Bord aber das ist ja bei Design so. Und ja, die Presets sind schlecht ausgesucht und spiegeln bei weitem nicht das wieder, was möglich ist, dass wird praktisch in jeder Review bemängelt , zurecht.
 
Böser kann der Blo gut. Es ist nur so, dass die Gemeinde der Soundlieferanten tendenziell mehr aus dem EM Feld kommt, die mögen es halt eher lieblich.
Wenn du die Sounds des Q (vorgänger) anschaust, findest du auch so EBM Dinger, da dort auch ein EBMler mitgearbeitet hat. Sprich: Die Presets sagen nix aus. Ich find die Presets in den ASBs übrigens auch durch die Bank schlecht. Damit geht weit weit mehr. Zumindest aus meiner Sicht.

Blo Key: Hat halt Samplingoption schon drin und ein paar Räder mehr. Wiegt viel, wirkt wertig. Kostet aber auch vergleichsweise mehr als ein Remote.
4 Oktaven. Ganz guter Kompromiss.

Billiger wäre es also sicher mit Ext. Keys.
 
Keyboard? Vielleicht ein Ensoniq SQ-80, den man mit etwas Glück für 250,- schießen kann. Analogfilter und Brachialsounds inklusive. Oder für unter 200,- einen SY-85, der einen brauchbaren Rompler-Sound und bissige Digitalfilter bietet.
 
Und welches reine Midikeyboard käme in Frage?
Ich muß gerade schwer mit mir ringen:
700 € sind eigentlich deutlich über meinem Limit.
Ich frage mich nur, ob es langfristig gesehen nicht klüger ist, die Keyboardversion zu kaufen.

Angenommen, ich entscheide mich nachträglich noch für das Sampleupgrade (für die Desktopversion).
Bleibt eine Preisdifferenz von 200€. Kriege ich für weniger ein gleichwertiges Midikeyboard? 49 Tasten halte ich eigentlich auch für einen guten Kompromiss.

Ob ich nun ein Gerät oder zwei getrennte habe, ist mir ziemlich egal, zumal ich die Keyboardversion nicht unbedingt für eine Augenweide halte: zu weiß ;-)

Viele Grüße,
Jeff
 
Achja ASB Prophet 12 pur hier http://moogulator.bandcamp.com/track/we ... rtrotz-mix
(da ist nichts anderes als das verwendet worden)

Keyboard: Jedes, die vielen Teile aus der Remote-Ecke sind auf Thomann oder so gut gelistet.
Die Frage ist da nach der Größe und nach der Qualität zu ordnen, wobei die Remotes meist untere Mittelklasse sind. Besonders die für 100€ ;-)
Da du ja keinen coolen Controller brauchst (a la Novation SL oder so) reicht dann ja was ohne viel Gedöns und Regler, aber empfehlen würde ich es dennoch, besonders wenn du doch mal mit dem Rechner was machst. Dann hilft das.
 
Naja, einen Ensoniq SQ-80 zu schießen, ist wirklich Glückssache. Habe leider bis dato selbst keinen erwischt und erst kürzlich zwei Anläufe genommen - ein super Gerät. Jetzt habe ich ein wenig aufgegeben und mir einen anderen lang gehegten Wunsch erfüllt (Roland V-Synth XT). So, jetzt zu JeffishteMan:

Ich würde für den o.a. Anwendungsfall einen gebrauchten Roland JD-800 empfehlen. Sehr einfache Programmierung am Gerät aufgrund der Hardware-Architektur (viele Slider). Sehr warme, flächige Sounds (ein "Pad-Riese"), damit kann man für Deine Musik gute Flächen legen und auch abgefahrene, bewegende, schwebende Drones erzeugen. Entsprechende Effektsektion ist ebenfalls an Bord, die neben den Controller-Möglichkeiten zum Sound beitragen.

Gebraucht für um die 500,- EUR in gut erhaltener Qualität zu bekommen (im Gegensatz zu den Qualitäten, die man z.T. bei den viel älteren Ensoniq SQ-80/ ESQ-1 Synths findet). Allerdings suche ich demnächst selbst einen... :mrgreen: Also Finger weg...

Wenn es etwas Neues sein muss, dann finde ich den Blofeld (ganz anderes Teil als der Roland JD-800) eine gute Alternative, so wie hier beschrieben - geht klanglich wie gesagt und auch bedientechnisch in eine ganz andere Richtung. Kann metallisch klingen und Britzel-Sounds bekommt der auch hin, böse Bässe und aggressive Lead-Sounds. Das geht mit dem JD-800 nicht so gut und schon gar nicht in der Qualität. Dafür kann der Blofeld (typischer Waldorf-Sound) halt auch keine warmen Flächen, sondern eher Kühleres. Qualität der Tastatur-Variante des Blofeld finde ich überzeugend für den Preis (recht hochwertig). Programmierung am Gerät ist jedoch im Gegensatz zu einem Teil mit mehr Bedienelementen deutlich schwieriger - gerade für einen Synth-Einsteiger! Die Tastaturvariante des Blofeld würde ich in Deinem Falle der Lösung "Blofeld Desktop plus Midi-Controller-Keyboard " klar bevorzugen. Mit letzterer Variante kommst Du keinesfalls günstiger hin. Vergiss die Qualität von billigen Midi-Tastaturen, die Blofeld-Tastatur ist da in jedem Fall überlegen. Wenn man noch keine Tastatur hat, ist der Mehrpreis ggü. der Desktop-Version meiner Meinung nach gerechtfertigt (inkl. Sample-Funktion).

Ich bleibe dabei: Roland JD-800 könnte Dir gefallen! Bericht: http://www.amazona.de/index.php?article_id=929&file=2&page=26
 
Also ich finde der JP 8000 hat ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und wird im Ebay zwischen 400,- und 500,- Euros gehandelt. Die Tastatur ist in meinen Augen einwenig kläpperig aber Soundtechnisch ist er super und man kann schräge Sachen damit machen. Toll ist der direkte Zugriff auf die Parameter, das ist fein wenn du live performen willst oder als monophone Alternative, der kleine Dark Energie. Er hat zwar nur einen Oszillator aber zwei LFO`s und mit denen kann man schon ganz schön viel anstellen und tolle Effekte herauszaubern und er klingt trozdem fett und dreckig. Nächstes Jahr bringt Deopfer noch einen Sequenzer zum "Darky" heraus, dann wird er richtig spannend.

Du siehst schon, für 500,- Euros bekommst schon viel Synth.
 
Ich finde einen "beknopften" Waldorf ohne Keys + bspw. ein Edirol oder Novation Midikeyboard ganz passend.
Allgemeiner Klang der Waldorffamilie ist gut, du hast ja schon den Blofeld kurz angetestet, wobei ich pers. die
der älteren Generation angenehmer finde (Microwave-Serie). Gerade böse, verrückt u.d.g. kriegst du mit den
Waldörfern bestens hin. Allerdings halte ich einen Waldorf (den Blofeld hatte ich bisher noch nicht vor mir) nicht
so einsteigermäßig, preislich schon. Preis/Leistung ist bei den Dingern aber auch top!
Eine pers. Empfehlung meinerseits wäre z.B. ein Waldorf Microwave II XT in Kombination mit einem Edirol PCR-300.
Beim PCR-300 hast du schön viele Controller die dir gerade noch mehr Knöpfe vom Synth für den Direktzugriff bereit stellen.

Grüße
 
Weiterhin vielen Dank für die Anregungen, tolles Forum hier =)

Die Demo vom Pro-12 hat mich wieder sehr ins Wanken gebracht, klingt wirklich fantastisch!
Aber ich glaube ich werde mein Glück erstmal mit dem Blofeld versuchen, falls ich unzufrieden sein sollte, gibt es dann noch das Fernhandelabsatzgesetz. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich vorerst gegen einen gebrauchten Synthesizer entschieden habe: da ist mir das Risiko zu hoch, zumal ich noch gar nicht so ganz weiß, wohin die Reise mal gehen soll.

Bleibt die Frage ob Blofeld Desktop + externe Keys oder Blofeld Keyboard. Da tendiere ich momentan zur ersten Version. Grund ist der Preisunterschied (wenn ich das Sampleupgrade in 6 Monaten kaufe ist der Preis mir selbst gegenüber leichter zu rechtfertigen, als wenn ich das Geld auf einmal ausgebe) und... nunja der optische Gesichtspunkt. Mir ist natürlich klar, dass das keine Rolle spielen sollte, aber es ist trotzdem unmöglich sich ganz davon frei zu machen. Ich glaube, ich bevorzuge ein traditionelles Design. Desktopversion + Keyboard ist natürlich auch keine Designikone, aber das fällt mir zumindest nicht negativ auf.
Das Edirol PCR-300 (vielleicht auch 500) hatte ich mir auch schon ausgeguckt. Ich nehme einfach mal an, dass es kein großes Problem darstellt, den Tastern und Reglern per Midi Funktionen zuzuordnen, oder?

Viele Grüße,

Jeff
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben