Electri_City: Elektronische Musik aus Düsseldorf

Aber was sich in der eher populären und tanzbaren Elektronik tut, da habe ich nur wenig Ahnung.
Das wissen andere aus dem Forum sicher besser.
In Petersburg gab es vor drei Wochen ein ganz neues elektronisches Stück von Giuseppe Giuliano, das als Ausgangsmaterial Saxophonklänge von Daniel Kientzy verwendet.
Das fand ich ziemlich gut, wurde extra für das Festival realisiert.
Online dürfte es aber dementsprechend noch nicht zu finden sein.
 
Etwas wirklich mit Kraftwerk vergleichbares kenne ich nicht.
Sie stehen ziemlich einzigartig da in der Musiklandschaft.
Muss man ja auch erst mal erreichen.
 
Moogulator schrieb:
Solche Tipps sind IMMER willkommen. Das ist von Dauerinteresse, deshalb gibt es übrigens die Now Playing und anderen Dauerthreads, sie sollen ein wenig helfen, Musik zu finden aus allen vornehmlich elektronischen Bereichen (und natürlich mit und ohne Gesang). Dabei ist nicht so entscheidend, wie viel Anteile anderer Instrumentengattungen es gibt, eigentlich geht es ja nur um gute Tipps von morgen und übermorgen.
Ich dachte dabei schon eher an den "seriösen" E-Bereich der elektronischen Musik. Weniger an Popsachen.
 
Ich kenne genügend Leute (v.a. in meiner Altersklasse), die erst durch Tour de France Soundtracks auf Kraftwerk aufmerksam wurden. Vorher waren sie bei diesen Leuten allenfalls, wenn überhaupt, für "das Modell" bekannt gewesen.

Tour de France ist auch ein super gelungenes Album, es gibt nix besseres als im Sommer mitm Rennrad durch die Landschaft zu radeln und dabei TdF zu hören!
 
Na also, da kann man nur sagen: Alles richtig gemacht.

Die alten Säcke sollen gefälligst in die Konzerte gehen! :mrgreen:
 
Jörg schrieb:
Na also, da kann man nur sagen: Alles richtig gemacht.

Die alten Säcke sollen gefälligst in die Konzerte gehen! :mrgreen:
Vielleicht sollte ich mir den Innovationsschub von Heino tatsächlich live reintun?
 
Das eine schließt das andere nicht aus. Wem das wichtig ist zu trennen kann das ja tun.
Mir pers. ist das egal, ich höre was ich ansprechend, interessant oder gut finde. Es gibt in allen Bereichen auch Dinge, die sich mehr lohnen und andere weniger und wenn man sich nur die GUTEN empfiehlt ist das ja schon was. Wer Wert drauf legt, dann dass innerhalb eines Genres tun wie "Neue Musik" (haben wir schon einen Genre Thread dazu?) - für mich ist das auch ein Rahmen und eine Einfassung, nicht mehr oder weniger. Es gibt gewisse Grenzen in denen sich die Musiker innerhalb dieses Genres bewegen dürfen oder sollen. Man denke nur an bestimmte Jazz-Richtungen. Es gibt eben Erwarungshaltungen und Attitüden dabei, die auch einen Grenzgang zumindest schwer machen.
Ich bin sicher, dass ein Musiker gar nicht so viel Wert auf diese Grenzen legen müsste, er könnte jedoch seine bisherige Zielgruppe negativ stimmen, weil man jetzt zB Popmusik macht oder das zu "kopflastig" sei - nur noch differenzierter als ich das jetzt anreiße. Auch um den Thread hier nicht total zu zerlegen.

Kraftwerk sind ja auch Popmusik. Diese Hippiesachen aus den 70ern sind auch von ganz anderer Qualität, die sie sicher nicht mehr machen würden. Es wäre vielleicht ein größerer Schock, wenn sie das so oft hier schon gepostete Konzert in der Weise wieder spielten, nur mit heutigen Mitteln. Schon weil die Zeiten andere sind. Da merkt man dann doch viele Dinge, die in Musik eine Rolle spielen ohne dies besonders bewerten zu wollen.

Wer wann welches Album von Kraftwerk mag oder nicht ist dabei auch nur beiläufig interessant. Ich zB finde The Mix ganz schwach - in allem - natürlich auch Innovation ganz weit hinten - aber viele Live-Veränderungen der Musik ziemlich gut und anders, damit sich das Besuch lohnt - Nummern war live in den 20000ern wieder richtig gut - aber ist halt alles altes Material - man remixt sich selbst bis es keiner mehr hören will. Etwas befremdet kann man sein bei so Dingen wie "Detroit - Germany" - weil das dann auch wohl der Versuch ist, dass man es noch darf ohne sich zu sehr selbst einem Stil anzulehnen den manche wieder ablehnen würden, weil man sich tagesaktuellen Dingen hingäbe. Ich wäre aber auch enttäuscht, wenn man nur das täte. Man erwartet wohl von denen heute eine gut gepflegte und überlegte Musikpolitik. Von den Themen bis hin zu den reinen musikalischen Dingen und der Bühnenperformance.

Es ist eben wie in einem Museum, es ist eher eine Ausstellung und daher ist man sicher bemüht auch die Gesetze dieser enzyklopädischen Haltung einzuhalten, damit die entsprechenden Vertreter das auch mit tragen können. Es gibt Bands die dies durchaus weiter tragen könnten, es gibt auch Bands die das Kraftwerk-Musikalische durchaus auf ein neues Level gehoben haben, aber nicht den Unterbau und die gesamte Einbettung haben die K anbieten kann. Und - die eben nun auch wieder in sich selbst stecken blieben. Somit dann auch nur für eine Zeit "vorn" waren oder weiter. Ich hab das ein oder andere Konzert gesehen, was Zukunft größer erscheinen ließen, was vielleicht auch daran liegt, dass ich diese Fahrrad-Sache nicht all zu ernst nehmen kann - aber sie ist in urbanen Orten sogar ziemlich die Zukunft. Ich kann das eh nicht fest sagen, bei Kraftwerk war man eben auch in einigen Teilen am richtigen Ort und hat es gut rüber bringen können und das so halten können, was für die Menschen wichtig ist. Andere hatten mindestens genau so viele "Automatik"-Lieder im Koffer. Aber eben nicht SO. ;-)

Egal - unwichtig eigentlich, was ich hier so sage - kann auch morgen anderer Ansicht sein. Ist nicht wichtig.
Aber was mir wichtig ist, dass diese Erwartungen und Attitüden eine Rolle spielen beim picken von Musik und wer wo was wie weit machen kann und "darf". Ich bin sicher, so mancher Musiker würde hier und da mehr dort oder hier gucken wollen und können, weil man eben nicht in einer Vakuumglocke sitzt. Auch K nicht, die sind ja auch da nicht so aufgestellt, denn sie erwähnen ja sogar andere Musiker in ihrer Musik. Das würde ich bereits nur sehr sehr selten tun.

Zumindest aus heutiger Sicht.
Aber da waren ja noch andere Bands in Düsseldorf, wo K heute ja wohl alle nicht mehr residieren.
Es steht nur für etwas, nämlich einen Aufbruch Stil, etwas Neues, eine Innovation. Vornehmlich natürlich historisch. Das ist ja ganz nett und freut bestimmt die Stadtväter (Mütter auch? Keine Ahnung).
Ich glaube etwas verklärt ist sowas immer und total subjektiv, denn so etwas KANN gar nicht objektiv sein. So ist es vollkommen in Ordnung, wenn das so gebracht wird wie es aus dessen Ansicht ist oder war. Ich würde auch das Elektronische viel prominenter darstellen in meiner Darstellung der Musik - weil mir das wichtig ist.

Wobei natürlich Bands wie Can gar keine Elektronikbands sind oder waren. Nur eben Teil der Innovationslandschaft. Und das gehört dann doch zusammen. Freu mich auf das, was morgen kommen wird. Die Bücher dazu schreiben wir jetzt gerade.

Ich hab kein Problem mit den Fahrradliedern und dam Fahrradalbum so generell. Kann ich mir genau so anhören wie Computerwelt. Nicht jeden Tag, aber das ist eben so - man besteht ja nicht zu 100% aus einem Stil und einem Wunsch. Aber ich fühle mich dadurch nicht auf oder abgewertet, so wie manches in dieser akademischen Szene ggf. auch funktioniert, weil es so schön "gehoben" ist, dabei ist manches eben auch nur Musik. ;-)
Sogar Musik geht auch. Ich hoffe, dass das so rüber kommt im Kern, .. ich will es auch nicht weiter vertiefen. Ist nur etwas, wo es gut ist zu wissen, ob man etwas frei hört oder ob bestimmte Attitüden, Stereotypen und so weiter geholfen haben. Man hat schon etwas mehr Erhabenheit wenn man irgendwie akademisch zum Konzert geht als zu Popmusik? Wer darf wann auf wen herunter schauen oder rauf? Oder ist es am Ende doch irgendwie alles verbunden?

Ok, mit diesem etwas schwülstigen Bild stehle ich mich aus der Diskussion wieder raus.
 
Moogulator schrieb:
...Man hat schon etwas mehr Erhabenheit wenn man irgendwie akademisch zum Konzert geht als zu Popmusik? Wer darf wann auf wen herunter schauen oder rauf?
Nix Kopf und nix akademisch.

Mein Gedanke war eher der, dass es im Forum bereits ausreichende MUSIK-Threads zur gängigen elektronischen-oder-wie-auch-immer Musik gibt: Pop, Techno mit seinen Milliarden Derivaten sowie
irgendwelche Schulen und dergleichen. Schön und gut.

Der "Rest", der an elektronischer Musik noch übrig bleibt hätte mich interessiert.
Das muß nicht unbedingt die sogen. Neue Musik sein. Aber da gibts eben tatsächlich einige Überraschungen. M. Berzborn scheint ja wohl noch elektr. Musik aus anderen Kulturkreisen zu kennen,
die der Eine oder Andere sicherlich noch nicht kennt.

Aber das hat jetzt alles nix mehr mit Esch oder Düsseldorf zu tun.
 
Deshalb meine Antwort : Tu es!
leg vor, mein Vorschlag aber - finde einen Begriff, der die Sachen irgendwie in einen Kontext bringt, und vermeide Ortsnamen oder Gebiete, weil ich glaube diese Stuttgart oder BaWü Sachen - das war mir immer zu fremd, ich hab deshalb schon nicht rein geschaut, weil ich einfach nicht da wohne. Also wenn es nicht zu wurschtig ist, gibt es bestimmt auch Feedback und Antworten dazu. Du hattest ja mal was aufgemacht wie Hörbar oder so..
Versuch es einfach schmackhaft zu machen, die wesentlichen Eigenschaften im BEtreff zusammenzugießen oder vielleicht gibt es 2-4 verschiedene Threads..

Einfach machen.
Ja, vermutlich wird das weniger Kenner geben als für "EDM", das ist sicher richtig. Aber das ist nicht entscheidend. Offen ist das hier für alles. Wenn hier Heino geht, geht auch richtige Musik.
 
SvenSyn schrieb:
Tour de France ist auch ein super gelungenes Album, es gibt nix besseres als im Sommer mitm Rennrad durch die Landschaft zu radeln und dabei TdF zu hören!
Könnte ich mir auch gut vorstellen, aber auf dem Rennrad Musik zu hören, finde ich nicht ganz ungefährlich.
Aber beim Warten auf den Tour-Tross oben auf dem Col d'Aubisque kommt das Album wirklich super :)

Die Frage tauchte hier schon mal auf: Fahren Kraftwerk eigentlich noch Rennrad?
 
SPIEGEL: Hören Sie eigentlich Ihre eigene Musik? Zum Beispiel beim Radfahren?

Hütter: Das würde ich nie machen.

SPIEGEL: Warum nicht?

Hütter: Musik gibt doch einen Rhythmus vor. Mein eigener Pedalrhythmus ist aber frei. Ich will Stille hören und Geräusche, vom Wind und vom Atem. Auf dem Rad ist das so: Wenn Sie nichts hören, dann wissen Sie, dass das Rad funktioniert. Wie die Kette über die Ritzel surrt. Das Schnurren der Gangschaltung. Viele Leute joggen mit Kopfhörer. Da kommt man mit dem Rhythmus durcheinander.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68074001.html
 
tandem schrieb:
Fahren Kraftwerk eigentlich noch Rennrad?
Warum nicht?

4RS3580.jpg
 
Im Straßenverkehr höre ich keine Musik. Nur, wenn ich mitm Rad um unsere Leipziger Seenlandschaft fahre. Da ist kein Verkehr.
 
Ich hab's mal mit Musik auf einem Heimtrainer versucht. Geht gar nicht, muss daher Ralf Hütter recht geben.
 
Wenn ich etwas gemütlicher durch die Gegend fahre, höre ich auch oft "Autobahn". Ist total toll. Witzigerweise entspricht die Länge der A-Seite mit ihren knapp 23min ziemlich exakt der Zeit, die ich für eine Umrundung des Cospudener Sees brauche.

http://de.wikipedia.org/wiki/Cospudener_See
 
Es geht darum, dass dein Tretrhythmus dem des Musikstückes entspricht. Bloß nicht Stockhausen hören, da fliegst du gleich auf die Fresse.
 
Christl Mess schrieb:
Es geht darum, dass dein Tretrhythmus dem des Musikstückes entspricht. Bloß nicht Stockhausen hören, da fliegst du gleich auf die Fresse.

Tut es, bzw. passe ich mich mit meinem Rhytmus an bzw. stört es mich nicht. Ich finde es eben entspannend mit passender Musik zu radeln.

Joggen mit Musik geht allerdings wirklich nicht, aber das tu ich eh nicht mehr.. hab kaputte Knie.
 
Christl Mess schrieb:
Ich hab's mal mit Musik auf einem Heimtrainer versucht. Geht gar nicht, muss daher Ralf Hütter recht geben.
Stimmt schon. Laufen mit iPod geht bei mir auch garnicht.
Und beim Rennradfahren wäre es mir eh zu gefährlich.
 
Körpereigene Geräusche – die teils im fast unhörbaren Bereich sind - eingeschlossen.

Verstehe nicht, warum man sich zu fast jeder Gelegenheit mit Musik zumüllen muß.
Lieber weniger, aber besser.

Wer sich für die Toilettenkultur in Japan interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Toiletten_in_Japan
z. B. der Abschnitt „Geräuschprinzessin“.
 
Markus Berzborn schrieb:
Die Geräusche der Natur sind sowieso interessanter als Musik aus dem iPod.
Denke ich auch. Allerdings sehe ich hier täglich Leute mit Knopf im Ohr joggen. Auf dem Fahrrad wäre das außerdem auch gefährlich. Würde ich nicht machen.
 
Was mich im Rückblick am meisten erstaunt hat: Dass ausgerechnet das Computerwelt Album so gut wie gar nicht im Buch vorkommt. Dachte immer, dessen Relevanz sei Konsens ... aber wohl nicht bei Leuten, die seit der Zeit ihres eigenen Musikschaffens vor 30 Jahren nicht mehr viel mitbekommen haben.
 
Warum? Das ist keine Kraftwerk Biographie. Düsseldorf hatte auch damals schon mehr als nur eine Band zu bieten. Der Thread ist doch eh schon wieder völlig verlabert... :roll:
 
Ich meinte natürlich: im Vergleich zu allen anderen Kraftwerk Alben, die im Buch selbstverständlich breit besprochen werden.
 
Schade, dass viele Menschen oftmals bei "Kraftwerk" nicht genau hinschauen und hinhören.
Es ist sehr viel Lustiges im Werk. Sie nehmen sich nicht so ernst, wie manche hier denken.
Die zur Schau gestellte Ernsthaftigkeit ist auch eine Antwort auf das Klischee "Deutsche ha-
ben keinen Humor" und das mit Augenzwinkern. Auch diese Herangehensweise ist ein lusti-
ger Faktor bei ihnen. Im Ausland versteht man diesen Humor besser.
 
So hab das Buch jetzt auch durch - insgesamt sher kurzweilig geschrieben.
Ich hab nur einige Sachen übersprungen, die mich nicht so interessiert haben.
Aber das is ja das Gute bei dem Buch, finde ich.

Hat mir jedenfalls irgendwie extrem Lust auf Musik machen gebracht, das Buch.
 


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