Emotionen und Gefühl in Musik einfließen lassen.

trigger schrieb:
anderst gefragt, ist ästhetik eine emotion?

Ich finde nicht.

Sie ist eher eine gesetzmäßigkeit, die als projektionsfläche für emotionen dienen kann und diese projektion ist modischen trends unterworfen.

Jm2c. p
 
trigger schrieb:
mich würd mal interessieren wie man selbst eigentlich zur musik gekommen ist?

Also ich habe am Anfang, bzw. ab dem Zeitpunkt, als für mich so richtig klar war mir gefällt es Musik zu machen, hauptsächlich zu Musik von anderen gespielt, bzw. das versucht. An Musik war das aber nicht das was meine Eltern so hörten, sondern irgendwelche Stücke von Deep Purple, Led Zeppelin, Paco de Lucía, Baden Powell, Keith Jarrett, Tri Atma und ähnliches. Welche Stücke das so waren weiß ich heute nicht mehr, ist ja auch alles schon ein wenig länger her. Ich würde mir echt gerne anhören was ich damals dazu so gemacht habe, die Möglichkeit mir das einmal anzuhören hätte ich wirklich gerne, aber zu der Zeit habe ich noch gar nichts von dem Kram aufgenommen. Sicher war das zu Anfang ganz schlimm, aber mal so reinhören würde ich da schon gerne. Das hat zwar meist gedauert bis ich die passenden Töne auf der Klampfe gefunden hatte, aber mir hat das Spaß gemacht und irgendwann klappte das auch immer besser. Tja, so wurde dann eben irgendwann mehr daraus. :D

Ob sich die Zeit damals noch auf das ausgewirkt was ich heute so mache? Ich weiß ja nicht, kann aber sein. Darüber habe ich allerdings noch nie nachgedacht. Vermutlich habe ich aber zu dem Zeitpunkt gelernt, mir nach dem Gehör alles zusammen zu basteln und dabei ist es, bis auf eine ganz kurze Zeit in der ich auch Unterricht hatte, bis heute geblieben.
 
Jörg schrieb:
Moogulator schrieb:
Aber ist Unzufriedenheit, die berühmte schwere Kindheit und Leid ein Antrieb? Wohl offenbar schon, so sagen es einige Komponisten, Bands etc.
Ich glaube es war Philip Boa, der in einem Interview mal gesagt hat, jeder große Künstler hätte eine unglückliche Kindheit gehabt.
Ich glaub eigentlich nicht dran, aber starke Emotionen sind sicher kein Hindernis, zumal wenn es in der Musik etwas "dramatischer" zugehen soll. ;-)

Unglückliche Kindheit = Großer Künstler muß nicht sein. Aber eine schwierige Kindheit als Background, kann helfen Musik emotionaler zu gestalten. Und wie bei Strangelove war auch bei mir Musik oft das einzige was mir an Wert geblieben ist im Leben, bzw. was mir einen Ausweg aufgezeigt hat.
Daher halte ich Musik für etwas Göttliches, was eine Verbindung zwischen unserem physischen, äußerem, und unserem spirituellem, innerem Leben herstellen kann. Deshalb ist Musik ein Spiegel unserer selbst.

Der großartige Bob Moog hätte dazu folgendes zu sagen:



Er bezieht sich hier zwar auf die Schaltungen...aber das läßt sich auch locker auf der Benutzung von Musikinstrumenten übertragen.
 
Peter Uertz schrieb:
trigger schrieb:
anderst gefragt, ist ästhetik eine emotion?

Ich finde nicht.

Sie ist eher eine gesetzmäßigkeit, die als projektionsfläche für emotionen dienen kann und diese projektion ist modischen trends unterworfen.

Jm2c. p

An sowas sieht man find ich in welchem Dilemma man sich befindet wenn man versucht über die Musik zu sprechen. Vor allem über den Immateriellen Teil. Ich find diese Diskussion zwar wirklich interessant und notwendig, sehe aber auch, dass die Wirklichkeit (die ich selbst natürlich auch nicht kenne) durch das grobe sprachliche Raster fällt.

Definiere: Ästhetik, Emotion, Projektionsfläche, Mode, Trends :)

Ich tendiere dazu Musik als solche stehen zu lassen. Jeder Versuch sie zu erklären ist zum Scheitern verurteilt. Doch das scheint dem Menschen nicht in den Kram zu passen. Das hat für mich viel mit Angst zu tun, angst sich einer Sache auszuliefern und sich ihr hinzugeben ohne "bescheid" zu wissen. Es gab wohl kaum ein Zeitalter in dem die Magie so derart zum tragen kommt wie heute aber auch so wenig akzeptiert wird.

Zu Mathematik: Ich denke auch dass die pseudoromantische Behauptung Mathe hätte nichts mit Musik zu tun falsch ist. Ich glaube sogar, dass Musik die tranzendente Erfüllung der Mathematik ist bzw, das ist was der Mathematik zur Universaltiät fehlt. Aber auch hier kommt obengenanntes Dilemma zum tragen und ich würde es nie wagen solche Aussagen als Wahrheit darzustellen. Immerhin ist man als "Nur-mensch" nur ein kleiner Teil dieses Zusammenhanges und kann aufgrund objektiver Wahrnehmung nichts anderes tun als im Nebel zu stehen. Was mir, zugegebener maßen, schon ausreicht um Musik zu machen.
 
Peter Uertz schrieb:
Ja, ich hab ja nix gegen emotionen, aber es geht immer noch um das musikalische in der musik..
Falsch, hier geht es um das einfließen lassen von Emotionen und Gefühl in Musik.

...und darum, dass man vielleicht innerhalb seines genres etwas zusagen hatt, über das PRIVATE hinaus!
Das klingt für mich eher nach jemandem, der aus einem Geltungsbedürfnis heraus Musik macht. Jedenfalls nicht jemandem, der ein Interesse daran hat, seine Emotionen und Gefühle in seine Musik einfließen zu lassen. Um Anerkennung in irgendeiner Gruppe, oder dem Bedürfnis "etwas zu sagen zu haben", geht es hier auch nicht.

Ich kann nicht verstehen, dass das so schwer zu verstehen ist!?
Das mag daran liegen, das du mit dem Thema hier wohl nichts anfangen kannst.
 
MvKeinen schrieb:
Definiere: Ästhetik, Emotion, Projektionsfläche, Mode, Trends :)

Ich tendiere dazu Musik als solche stehen zu lassen. Jeder Versuch sie zu erklären ist zum Scheitern verurteilt. Doch das scheint dem Menschen nicht in den Kram zu passen. Das hat für mich viel mit Angst zu tun, angst sich einer Sache auszuliefern und sich ihr hinzugeben ohne "bescheid" zu wissen. Es gab wohl kaum ein Zeitalter in dem die Magie so derart zum tragen kommt wie heute aber auch so wenig akzeptiert wird.

Zu Mathematik: Ich denke auch dass die pseudoromantische Behauptung Mathe hätte nichts mit Musik zu tun falsch ist. Ich glaube sogar, dass Musik die tranzendente Erfüllung der Mathematik ist bzw, das ist was der Mathematik zur Universaltiät fehlt. Aber auch hier kommt obengenanntes Dilemma zum tragen und ich würde es nie wagen solche Aussagen als Wahrheit darzustellen. Immerhin ist man als "Nur-mensch" nur ein kleiner Teil dieses Zusammenhanges und kann aufgrund objektiver Wahrnehmung nichts anderes tun als im Nebel zu stehen. Was mir, zugegebener maßen, schon ausreicht um Musik zu machen.

Sehr schön gesagt.

+1

:supi:
 
Musik muss man einfach machen. Für viele ist das eben sowas wie Berufung. Und erklären? Kann man erklären, wieso man sich für die oder das interessiert? Das wäre ein gar nicht leicht zu knackendes Experiment für die Geisteswissenschaft.

Tja, das mit der traurigen Kindheit ist natürlich wohl eher sowas wie ein interessanter machen oder auch ein Versuch Gründe zu finden. Wie und wann macht man besser Musik oder effektiver oder sowas? Das ist etwas, wonach viele ständig suchen, so wie manche den ultimativen Trick reich zu werden oder geistig erfüllt im Sinne von Sinn des Lebens = TRUE. Das wird schwer werden. Ästhetik - die kommt auch von etwas, sowas ist sicher nicht objektiv. Dh auch nicht ohne Emotionalität. Einem Roboter wäre die Optik und Verkleidung weitgehend wurscht, solang das Innere geschützt wird. Wobei ich mich entschuldige, ich meine Android.

Finds ganz gut verschiedene Vertreter hier zu haben. Emotionslosigkeit bis absolut Emotion only, aber das Problem wird auch sein was das alles ist. Ich muss mal wieder Herrn von Keinen zuzustimmen, dass das wie "Kunst" oder Musik" generell schwer zu definieren ist, so wie objektiv GUTE Musik oder ergreifende Musik. Das kann man als Mensch für sich jedoch rel. bald erkennen, für Wikipedia für "alle" nur schwer.
 
Zumindest ist ein wenig zusammengekommen worüber man nachdenken kann, wenn man will. Gefällt mir. :D
 
Peter Uertz schrieb:
z.b.: Hier war ich so verliebt, deswegen klingt die musik so und mit diesen offenen akkorden und hier gings mir ganz schlecht, deswegen klingt die musik jetzt so agressiv oder so dissonat.

Das ist viel zu überzogen. Und über einen Kamm geschert.
Jeder Musiker hat seine eigenen Gründe Musik zu machen. Der eine drückt damit seine Gefühle für eine Frau aus, die er mal hatte, oder hat, oder wie auch immer. Was soll daran schlecht sein? Das ist dann halt *sein* Ding.
Du hast Spaß daran lustige kleine Rythmiken zufallsgesteuert aneinander zu reihen und pointiiert hier im Forum mit anderen darüber zu schwadronieren. Das ist dann *dein* Ding.
Wieder jemand anders hat einfach Bock Musik mit coolen Sounds zu machen, bei der man Spaß hat und tanzen möchte. Das ist auch *ein* Ding. Jede Art von Musik enthält dann einen mehr oder weniger großen Anteil an Emotionalität, die der Mensch eingesetzt hat, um zu dem Hörgebnis zu kommen. Emotionen sind IMMER im Spiel.
Ob es nun gelingt dem Hörer emotional zu berühren, oder ob die Intention des Musikschaffenden war den Hörer nicht zu berühren, ist eine Entscheidung die jeder halt für sich treffen muß. Manche tuen dies bewußt, andere unbewußt. Das hat nichts mit Glauben zu tun, sondern ist einfach die Natur der Dinge. Das kann man nun aktzeptieren oder nicht.

Von Da Vinci stammen folgende Zitate:

Nichts Hohes erreicht ein Künstler, der nicht an sich selber zweifelt.

Wo viel Gefühl ist, ist auch viel Leid.

- edit -

Nach kurzer Überlegung...man sollte auch nochmal folgendes beachten:

Musik mit Gefühl spielen != Musik die Gefühle ausdrücken will
 
Moogulator schrieb:
Das Gute daran ist, dass man nicht unbedingt nachdenken muss?
Wer will der hat noch nicht nachgedacht? Oder auch. Nachdenken wollen, muss man ja nicht müssen und das ist das Gute daran. Wie auch immer. Ich kann mir vorstellen, daran zu glauben, dass ich mir vorstellen könnte es nicht zu unterlassen. Oder so..

Ey ich mache mal mit meinem Linux-Kram weiter, denn das Thema ist wohl durch. Fand es auch mal ganz schön, ein nicht so techniklastiges (Hardware, Software, Filter usw.) Thema, das trotzdem mit Musik zu tun hat und wo eher der Mensch im Vordergrund steht, hier zu haben. Und wie immer kann jeder selbst entscheiden ob er hieraus etwas für sich mit nimmt. :D
 
Darin liegt ggf. auch hier und da die Diskussionsform begründet. Mehr Musik ist nie falsch. Und mehr Spaß daran auch. Nicht nur Kritik und Gegenbeweise und Widerstandswerte ist schon gut. Emotional gesehen hat der Minimoog mindestens 3 DSPs, ist das gut?
 
so,küche ist leergefegt ,hab aber kein bock aufzuhörn zu labern.. :lol:

interessant wirds doch erst wenn jemand emotionale texte verfasst zu seiner ästhtetischen musik?

wer geht den soweit und verbindet seine ästhetische sinne mit äusserst emotionalen texten ud krempelt dabei sein inneres nach aussen ?
und öffnet sein visier für alle?
mit einem moll akkord seine emos für alle sichtbar machen?

kennt jemand den rattenfänger von hameln?


ich bin ein lausiger sänger aber ich hatte immer 1en bis 3en bei den aufsätzen und erörterungen.
hab aber grammatik gehated.. mathe sowieso.

nacht.
 
Ich versuche gleich auf dem Wege ins Badezimmer, mit dem kleinen Zeh wie rein zufällig an der Tür hängen zu bleiben. Habe heute auch noch gar nicht richtig gelitten und sonst wird das ja wohl morgen nix mit der Musik.

N8
 
moin moin.... mein wohl emotionalstes stück ...

kalle wirsch feat traumartist - weisser riese

songtext:

alle menschen sind wie hitler
denn sie denken nur an sich

sie fühlen sich groß - sie fühlen sich stark
weisser riese - tag für tag

sie waren hier - sie waren dort
sie kennen geschichten - jeden ort

sie schmeicheln hier - sie schmeicheln dort
sie tragen deine seele - fort

meistens - gehen sie auf after hours
wo kaum zu sprechen - sie sich traun

ich blicke in traurig schwarze augen
ich traue meinen sinnen kaum

alle menschen sind wie hitler
denn sie denken nur an sich

sie fühlen sich groß - sie fühlen sich stark
weisser riese - jeden tag ...

http://soundcloud.com/kallewirsch
http://myspace.com/emmaxiii
 
Zum Verhältnis von Mathematik und Musik fiel mir spontan folgendes ein::



Vielleicht fällt mir aber auch etwas sinnvolles ein.
 
männer sind doch emotionale luschen..flüchten gerne in technik. ausser die band.
 


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