Ich habe gestern Abend mit einem Freund zusammen meine erste Jam mit dem neuen Perkons gemacht.
Zuerst nur mit dem Perkons allein, dann einen 101 dazu midi-gesynct und spät Nächtens dann noch eine X0xb0x dazu genommen.
Also ich bin total begeistert. Der Perkons lädt wirklich zum stundenlangen Jammen ein, das Schrauben macht super Spaß, das Ding ist ein einziger "sweet spot". Anfänglich dachten wir, wir bekämen nur brachiale Sounds raus. Mitnichten!
Man muss nur seinen Ohren folgen, plötzlich hatten wir ein supergeiles, taschentuch-softes House-Drumkit zusammengeschraubt! Also, was da in Videos im Netz so klanglich abgebildet ist, ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs. 808artige boomy Kicks und Snares gehen genauso wie 909aritige punchy Kicks und Snares, zumindest für meine Ohren. Und gleichzeitig können die Voices ja nicht nur Drums, da gehen großartige Bässe, Leadsounds, alles Mögliche an abgefahrenen Sounds. Da will man gar nicht unbedingt nur Drums mit machen.
Und auch nicht nur "Illegaler-Rave-im-alten-Bunker-Baller-Technoschranz", was auch Andere hier schon gezeigt haben. Wir haben aber auch saugeile Hip Hop/Trip Hop/Trap-Beats mit dem Perkons gezaubert!
Die digitale Synth-Engines sind 1A programmiert. Klar, deutlich, vollmundig, nix matscht, kein Aliasing. Die Filter- und Drive-Schaltungen klingen klasse, insgesamt hat der Perkons einen sehr, sehr angenehmen, dunklen Klang. Der Digitakt hat meiner Meinung nach auch so einen dunklen Klang, den ich sehr mag. Freu' mich darauf auszuprobieren, wie die beiden zusammen klingen, der DT wird bei mir als "konventionellerer" Drummie den Perkons unterstützen.
(909er OH habe ich dem Perkons gestern noch nicht entlockt.)
Abgefahren ist auch, zu zweit mit dem Perkons zu Jammen. Gerade mit der Flam/Roll-Funktion, deren Geschwindigkeit ja steigerbar ist, kann man mit 2 Mann live ganz gute Buildups machen (im Zusammenspiel mit Mutes). Mit zwei Händen ist das allerdings eher schwierig.
Geil ist auch, dass die Lautstärke der Voices unabhängig vom Effektsend-Level eingestellt werden kann. So kriegt man ganz abgefahrene Grooves hin, wenn man schnell abwechselnd Volume und Effekt-Send auf- bzw. rausdreht.
Und es ist eine absolute Wohltat, kein Display zu haben und einfach nach den Ohren zu gehen. Das ist so befreiend. Ich rutsche sonst immer ganz leicht in analytisches und teilweise langwieriges Sounddesign, (Sampleauswahl, Amp, Filter, EQ, EFX...). Das fällt beim Perkons sozusagen weg, ich schraube da, und finde ganz schnell einen Sound, wie ich ihn mir vorstelle. Der Widerstand der Potis ist auch genau richtig eingestellt.
Der Perkons lädt voll zum Spielen ein - und macht brutal viel Spaß dabei.
Die Bedienung des Sequenzers ist wie bei Elektron, nur noch direkter, noch einfacher, noch intuitiver.
Nahezu einziger Kritikpunkt: Das Setzen von Accents hätte ich gern anders gelöst, vielleicht mittels Shift + Step. Es ist in der Hektik des Jammens doch umständlich 2 Mal auf einen Step zu Drücken, um ihn zu löschen, oder einen Accent zu setzen.
Und auch wenn ich es gestern beim Jammen zu keiner Zeit vermisst habe, würde ich mich dennoch freuen, wenn mit einem Firmware-Update der Sequenzer auf 32 oder 64 Steps aufgebohrt werden würde. Da ist viel Spielraum für tolle Möglichkeiten. Man könnte sich 64 steps einer Voice auf einmal anzeigen lassen! Oder immer 32 Steps von 2 Voices.
Und zu guter Letzt: Es ist schade, dass die Verteilung der Engine-Algorithmen nicht ein wenig anders ist. Voice 3: Geile Snares/Claps, aber auch geile Kicks und dieser endgeile Gitarren- bzw. Seitenartige Algorithmus. Ich hätte gern alle 3 gleichzeitig!
Aber so oder so und alles in allem: Ich bin frisch verliebt!
