Eure Erfahrungen mit Instruo Arbhar und Intellijel Multigrain?

Hallo Leute,

ich habe mal eine Frage zu Instruo Arbhar und Intellijel Multigrain für eine konkrete praktische Anwendung.
Ich möchte meine Fieldrecordings gern mit granularen Texturen anreichern. Bisher habe ich das mit meinem Mutable Beads gemacht.
Das Beads ist auch ok, hat aber die Tendenz recht schnell die Sound in Matsch zu tauchen, auch wenn das Reverb nicht zugeschaltet ist.
Außerdem möchte ich die Drains etwas feiner und nicht ganz so grob im Sound.

Beides soll wohl mit Arbhar oder Multigrain nicht so sein, also beide Module sind vom Sound her klarer, wird berichtet.
Nun möchte ich euch mal fragen, was ihr für Erfahrungen mit diesen beiden Modulen gemacht habt und für welche Zwecke ihr sie wie einsetzt.
Es wäre super, wenn ihr mir hierzu etwas erzählen könntet, so dass ich mein bisheriges Bild von bedien Modulen erweitern kann.

Was mich beim Schauen von Videos und beim Lesen des Manuals vom Multigrain etwas abgetörnt hat, ist die Doppelbelegung der Taster und auch die Speicherstruktur mit den farbigen Markern der Dioden.
Da weiß ich nicht so recht, ob ich da immer nen Handbuch brauche, um zu sehen was ich mache. Was mich auch etwas stört, ist die scheinbare Überladung des Moduls mit Funktionen (Looper usw.).
Sowas brauche ich eigentlich nicht. Gut, ich kann es auch einfach nicht nutzen... Klar. Was mir ganz entgegen kommt ist zum Beispiel die Länge der Samples, die ich mit dem Modul nutzen kann, oder auch die Spots für die Samples und Szenes A/B, was da so zu gehen scheint, ist für mich interessant. Allerdings auch etwas statisch vom Workflow vielleicht, wenn ich meine Fieldrecordings nutze, die ich bisher live durch mein System schleife. Was macht ihr für Erfahrungen mit dem Modul?

Beim Arbhar geht es mir ein bisschen so wie mit dem Morphagene. Das Design ist irgendwie interessant, einladen und abstoßend zu gleich. Obwohl ich den Eindruck habe, dass die Nutzung eher "hands on" zu sein scheint, also man schon an den Reglern schrauben muss, um mit den Sounds zu spielen, sie zu formen und das ganze live halt... ist nur mein Eindruck. Was sagt ihr dazu? Die mögliche Samplelänge, die ich mit Arbhar nutzen kann, ist aber durchaus etwas kurz (10 Sekunden). Ich kann wohl auch keine Fieldrecordings live durchziehen lassen..., was wohl mit dem Multigrain zwar auch gehen soll, aber wohl etwas beschwerlich. Stimmt die Info? Hatte ich bei Amazon gelesen, meine ich. Keine Ahnung, ob das mit nem update vom Modul geändert ist und geht. Was sagt ihr dazu?

Letztlich ist da noch die Frage des Klanges. Arbhar wird nachgesagt, sehr organisch und etwas lofi zu klingen, was vielleicht die meinen Fieldrecordings gut passen würde. Multigrain halt klar und sauber. Ist auch gut.

Ich würde mich freuen, wenn einige von euch mal über Arbhar und Multigrain berichten. Was geht so mit den Modulen? Was macht ihr damit? Wofür sind die Module jeweils gut und weniger gut geeignet?

Danke euch!

Beste Grüße

Argument
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe keinerlei Erfahrungen mit dem Arbhar, habe aber ein Make Noise Morphagene und das Intellijel Multigrain. Am Morphagene (das streng genommen ja kein Granular Modul ist, aber zumindest teilweise deutliche Überschneidungen damit aufweist) hat mich immer etwas gestört, dass ich oft zu wenig Kontrolle darüber habe, was ich genau damit tue. Oft macht es eher sein eigenes Ding, das tut es auch super und ich mag es auch nach wie vor dafür. Vermutlich werde ich es auch nicht verkaufen, es fristet aber seitdem ich das Multigrain habe ein recht trauriges Dasein im Case...

Multigrain ist definitiv ein komplexes Ding. Es hat - wie du ja auch schreibst - eine Fülle von Funktionen, die zumindest zum Teil voraussetzt, dass man sich Tastenkombinationen merkt oder ggf. vor allem zu Beginn immer mal wieder einen Blick in die Anleitung werfen muss. Als ich das Modul bekommen habe, habe ich versucht das Handbuch durchzulesen und dabei zu verstehen, wie das Modul funktioniert. Damit bin ich kläglich gescheitert und war erst einmal etwas frustriert. Ich habe dann das Handbuch ignoriert und einfach mal drauf los probiert, das hat schon deutlich mehr Spaß gemacht. Dazu habe ich dann die von Intellijel veröfentlichten Videos angesehen und mitgängig gepatched und ausprobiert. Das hat mir dann einen Großteil der Funktionen erst wirklich erschlossen und die anfängliche Frustration ist recht schnell gewichen. Seitdem würde ich definitiv sagen, dass Multigrain eines meiner Lieblingsmodule geworden ist.

Außerdem hat Intellijel in mehreren Firmware Updates seit meinem Kauf Funktionen eingeführt oder Möglichkeiten geändert, die das Modul für mich um ein vielfaches aufgewertet haben. Der live Modus (der Multigrain zu einer Art "besserem" Beads verwandelt) und die Tatsache, dass die Sample bzw. Grain Länge deutlich erhöht wurden waren dabei meine beiden Highlights. Ich würde immer noch behaupten, dass ich vermutlich nur einen Bruchteil der Funktionen des Moduls tatsächlich ausreize oder nutze, stören tut mich das aber nicht. Ich nutze es hauptsächlich entweder als Granular Effekt (so wie Beads), als Soundquelle für experimentelle ambient Drones/Texturen, als Soundquelle für perkussive Sounds und als flexiblen und vielseitigen one-shot Sample Player. Dabei habe ich es auch häufig mit Field Recordings oder nebenbei aufgenommenen kürzeren Samples gefüttert, wobei zum Teil sehr überraschende und coole Ergebnisse rauskamen.

Deine Befürchtung, dass der Workflow zu statisch sein könnte, habe ich bisher überhaupt nicht so empfunden. Im Gegenteil empfinde ich Multigrain als sehr spielbar und flexibel. Ich finde es gibt einem trotz fehlendem Screen o.ä. sehr viel Kontrolle über die Sounds wenn man die möchte, es kann aber v.a. durch die sehr mächtigen internen (und externen) Modulationsmöglichkeiten auch total überraschen und unvorhergesehenes produzieren. Allein die Tatsache, dass man 8 Buttons für potentiell 8 Sample direkt vor sich hat und die zwischen zwei Bänken je unterschiedlich bearbeiten und anpassen kann macht es für mich zu einem super spielbaren hands on Modul. Ich kann die Vorsicht im Hinblick auf die Fülle an Funktionen, Optionen, Tastenkombis und versteckten "Menüs" definitiv nachvollziehen. Auch sowas wie die Dateiverwaltung und Ordnerstruktur bringt mit sich, dass man sich da erstmal reinfuchsen muss. All das steht der Spielbarkeit und der Direktheit des Moduls aber meiner Erfahrung nach nicht wirklich im Weg.
 


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