Eure Tipps für Flächen/Pads/Klangteppiche

Schöne Teppichleger sind meiner Ansicht nach RAZOR und ABSYNTH (letzterer erlaubt ja mächtig lange Attack/Decay-Zeiten). Auch NAVE kann man gut nutzen. MASSIVE (der alte, klassische) hat einen Hold-Modus: Taste drücken, Ton läuft endlos weiter (bis man eine andere Taste drückt) - das kann auch charmant sein. MASSIVE X hab ich erst seit kurzem am Start, der kann offenbar auch ganz fantastische Teppiche legen.

Hab auch schöne Flächen mit dem micro Korg gemacht. Eigentlich geht alles, lange Attack-und Decayzeiten sind bei ambienten Flächen allerdings hilfreich. Und was nicht von Natur aus lang genug ist, wird mit Reverb in die Länge gezogen.

Was kann man so modulieren? Na ja, das übliche ;-) Stereopanorma. Wabetableposition. Überall, wo es 2 Filter gibt, kann man den Cutoff gegenläufig modulieren. LFOs sind das da A & O. Je langsamer sie laufen können, desto schöner.
 
Danke schon mal für die Antworten. Bei mir kommt zunächst nur Software in Frage und da kann ich mich mit Bitwig austoben wie ich möchte. Dank The Grid kann man sich jetzt sogar selbst Instrumente und FX bauen, also ziemlich modular das ganze System.

Also helfen mir, in meinem Falle, eure Rezepte weiter als konkrete Geräte, obwohl ich das auch interessant finde, kann ich ja dann im Hinterkopf behalten, falls ich mal was zukaufen möchte, irgendwann später.


In Bitwig die Samplelängen oder den Loop mit einem oder mehreren LFO´s modulieren.
 
ich dachte das passt hier rein. ich sitz seit etwa 2 Wochen wieder verstärkt am SY77, und dachte mir, ich werf euch hier mal 2 Klangteppiche vor die Füße :D

wie schon irgendwo anders mal erwähnt, ist der SY77 für mich nach wie vor eine sehr faszinierende Maschine, gestoßen bin ich auf diesen Synth damals durch einen Artikel von Robert Henke (Monolake) der schrieb, dass man eigentlich nie fertig wird das Teil zu erkunden, weil man mit dem Gerät sich immer wieder selbstständig ändernde Klanglandschaften erzeugen kann.

ich habe verschiedene Editoren, den SY Manager von Jon (FM Alive), aber auch das Ctrlr Panel für den SY77, und inzwischen komm ich mit letzterem besser klar und auch zu schnelleren Ergebnissen, er hat nicht komplett alle Funktionen, aber das wenige was fehlt schraube ich direkt am SY77 selbst.

und da ich ja FM Drones mit diesem brizzeligen, knusprigen und bratzigen Klangcharakter sehr mag, dachte ich, ich bastel mir mal wieder welche. manchmal wünschte ich, dass der LFO noch ein zwei Stufen langsamer ginge, aber passt schon. mit der langsamsten Einstellung auf dem Filter EG und geroutetem Modulationsrad auf den EG Bias und den Filter Cutoff lässt sich einiges machen.
 

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ich habe sowas

IK Multimedia X-Gear Pedal X-Space​

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Das kann dir aus jedem Sound eine Fläche machen indem es sich quasi den Sound immer wieder selber in einem Loop füttert ( Shimmer ).
Wurstegal ob ich da mit der Gitarre oder dem Synth reingehe.

Gibts auch als Software, und ähnliche VST Effekte sind sogar kostenlos wenn du das in der DAW haben willst.

 
Flächen im weitesten Sinn mach ich mit allem, was ich habe. Wenn es etwas abseits von der Analogfläche sein soll, gehe ich u.a. auch so vor:

Ich nehme Samples auf von u.a. Zebra2, MicrowaveXT, K5000, SY99, Eurorack oder was ich im Lauf der Jahre mal so hier hatte, gerne mit viel Modulation oder Controllerbewegung. Meistenes mache ich drei Samples (tief, mitte, hoch). Diese Samples spiele ich dann in einem Granular-VST ab, suche mir dann entweder einzelne Abschnitte aus, die für sich alleine wieder ein neues Pad ergeben oder ich "fahre" beliebig durch das Sample mit einem Controller / Modulator und bringe so wieder Bewegung hinein.
 
Ich vermeide einfach überall Akkorde, wo es geht. Mehr Tranparenz und Luft im Mix. Lieber immer etwas spartanischer halten, als zu überfrachten.
Transparenz erreicht man eher durch weglassen von anderen Teilen die man bereits ausgiebig vorgestellt hat, Akkorde sind aus meiner Sicht häufig ein essentieller Träger von Emotionen.
Für dieses Dilemma (beide haben ja im Grunde recht) gibt es einen schönen (und den meisten vermutlich bekannten) Kompromiss: Im Akkord den Grundton weglassen, der ja meist im Bass gespielt wird. Oder einen anderen Ton im Akkord weglassen, der dann im Bass gespielt wird - kann auch passen und sorgt für Abwechslung.
Und die Flächen immer schön in einer Tonhöhe spielen, die weder vom Bass noch von einer eventuellen Melodie/Sequenz genutzt wird - da langt oft schon eine andere Lage des Akkords.
EQ hilft (wie schon gesagt) auch, das mit dem Sound-damit-dann-doch-irgendwie-Reinpressen sollte man natürlich vermeiden. Es gibt ja auch Filter, mit denen man oben und/oder unten was Störendes wegnehmen kann.
Auch das Hallsignal kann und sollte man übrigens filtern/EQen - bringt auch was.

Hupsi, ich sehe grad, dass ich auf Posts von 2019 antworte - auch egal, stimmt trotzdem. So.

Schöne Grüße
Bert (Flächenschlampe)
 
Für dieses Dilemma (beide haben ja im Grunde recht) gibt es einen schönen (und den meisten vermutlich bekannten) Kompromiss: Im Akkord den Grundton weglassen, der ja meist im Bass gespielt wird. Oder einen anderen Ton im Akkord weglassen, der dann im Bass gespielt wird - kann auch passen und sorgt für Abwechslung.
Den Grundton im Akkord des PADs weglassen, würde imho nur dann dem Sound nicht schaden, wenn man etwas ähnliches im Bass Bereich verwendet, bei digitalen FM&Co oder obertonarmen SUB Bässen dürfte ansonsten ein Teil der Interaktion der Obertöne der einzelnen Noten (Schwebung, Textur etc.) verloren gehen.
Ich meinte eher die Technik wie man sie schon von Chipsound, Tracker & Co kennt, wo man zwangsweise mit weniger Stimmen auskommen muss und von daher einzelne - in dem Moment weniger dominante - Elemente nicht mehr spielt um Stimmen für neue Komponenten zu haben. Man muss dann schon genau hinhören - bzw. sich auf diesen einen Sound konzentrieren - um zu bemerken dass da eigentlich was fehlt, weil der Kopf Sachen die ab einem bestimmten Punkt eher im Hintergrund gelaufen sind ansonsten automatisch ergänzt, selbst wenn sie nicht mehr zu hören sind.
 
,usiker in 2023: akkorde weglassen, weil man die nicht richtig mischen kann, und dann aber die 303 durch den verzerrer schicken damit es fetter wird.
 
,usiker in 2023: akkorde weglassen, weil man die nicht richtig mischen kann, und dann aber die 303 durch den verzerrer schicken damit es fetter wird.
Das ist auf so vielen Ebenen eine Schlussfolgerung aus Dingen, die zu diesen Themen so nicht gesagt worden sind, dass eine sachliche Antwort schwerfällt.
Aber so ist das Forum nun mal.

Den Grundton im Akkord des PADs weglassen, würde imho nur dann dem Sound nicht schaden, wenn man etwas ähnliches im Bass Bereich verwendet, bei digitalen FM&Co oder obertonarmen SUB Bässen dürfte ansonsten ein Teil der Interaktion der Obertöne der einzelnen Noten (Schwebung, Textur etc.) verloren gehen.
Dass nicht jede Technik in jedem Zusammenhang funktioniert, ist ohnehin klar (sogar mir).
Wenn's gut klingt, macht man's, wenn nicht, lässt man's halt. Aber probieren kann man's ja mal - allerdings nur, wenn man's weiß.

Ich meinte eher die Technik wie man sie schon von Chipsound, Tracker & Co kennt, wo man zwangsweise mit weniger Stimmen auskommen muss und von daher einzelne - in dem Moment weniger dominante - Elemente nicht mehr spielt um Stimmen für neue Komponenten zu haben. Man muss dann schon genau hinhören - bzw. sich auf diesen einen Sound konzentrieren - um zu bemerken dass da eigentlich was fehlt, weil der Kopf Sachen die ab einem bestimmten Punkt eher im Hintergrund gelaufen sind ansonsten automatisch ergänzt, selbst wenn sie nicht mehr zu hören sind.
Das stimmt natürlich.
Wenn man mal mit Nanoloop gearbeitet hat, lernt man sogar monophone Drumparts (inklusive Bass) schätzen.
Flächen sind mit Nanoloop allerdings eine echte Herausforderung...

Schöne Grüße
Bert
 
das ist genau das, was er gesagt hat; er vermeidet akkorde wo es nur geht, wegen irgendwas mit dem mix.

das fiel es auch mir schwer etwas sachliches dazu zu sagen. :)


also ich schließe mich der summa-fraktion an.

eine nähere begründung dafür lasse ich einfach weg, denn ohne begründungen ist irgendwie mehr luft im mix.
 
Komplexe Padsounds, die ich gezielt selber baue klingen bei mir immer schlechter, als gesucht/gefundene Sounds, die ich dann hinschiebe.

Für Vollfettflächen schichte ich mehrere Sounds zu einem einzigen zusammen, dann habe ich die Kontrolle:
Bsp: Eine Fläche nehme ich, weil das Klangbild obenrum super passt + eine die den Schub macht, wenn ich Schub brauche (da passe ich das Klangbild an, so gut es geht) + eine, die den Glanz macht, wenn ich Glanz brauche + eine bei der das Klnagbild untenrum passt. Diese Flächen mische ich dann, manchmal auch dynamisch.

Am wichtigsten ist mir aber die Spielweise. Je komplexer die Fläche, desto weniger Töne nehme ich.
Meistens sowieso nur Quinten und Quarten. Terzen bedeutet Dur oder Moll, dann gehen dann keine Räume auf, sondern Türen zu.
So höre ich das eben nun mal.

Release ist mein Hall.


Pads machen bei mir meistens Kontraste. Das "Schlagsahne auf Erdbeer" Prinzip.
Als Topping, Aromaträger oder Duft. Sahnesoßen werden tröpfchenweise (Ton für Ton, Moduation für Modulation, Farbe für Farbe) angedickt.

Lange, spektral aufregend-modulierte Pads und vollmundige "jezt komm ich Flächen", die klangbestimmend sind (also so Ambient-Teile in Stücken) sind bei mir meistens Schichttorten.
Oder Parfums mit Kopf- Herz und Basisnote: Oft lege ich 4 oder 5 Sounds zusammen, die sich ergänzen, in Modulationen und Schwebungen ablösen, spiele aber jeden Sound nur mit 2 Tönen.
Fehlt Schub oder Wärme wird auch mal gedoppelt.

Manchmal ist der gleiche Sound eine Oktave höher, leise dazugemisch, das bessere offene Filter. EQen tu ich Pads fast nie, die haben "Ab Werk" eine ganz bestimmte Farbe oder eine(n) eindeutige Klangsignatur/ -Verlauf.
Ich baue diese Farben nach Gehör zusammen.

Oder ZB ich spiele gezielt mit einem Sound eine Sexte, dem zweiten eine Quart und dem dritten eine Quint, mit Gainstaging abgeschmeckt. Tonverläufe arrangiere ich entweder sauber nach Stimmführungsregeln. Oder komplett nach Gefühl.
Beides mische ich nie. Terzen setze ich gezielt, wenn ich "Dur" oder "Moll" erzählen will.

Das passt zu dem hier bereits erwähnten Gedanken bestimmte, beim "Flächenlegen" gespielte Töne im Akkord, gezielt wegzulassen – oder eben gerade nicht.
Wobei: Je interessanter/wichtiger der PadSOUND in seinem Verlauf ist oder sein soll, desto weniger Töne spiele ich: Akkorde korrumpieren oft den tollen Synthklang.

"Zusätzlich Dreiklänge dazu legen" passiert selten bei mir.
So habe ich fast nie Probleme mit Zukleistern oder Pad-Adipositas. Akkordweschel mit Flächen sind bei mir nur mit zuviel Release und zu viel Hall ein Problem.
Vllt auch nicht, weil: Ich "ziehe" oder "webe" Flächen eher ein. Ton für Ton, nicht Akkordweise. Ich schneide keine Akkordscheiben ab und leg ich sie dazu. So arbeiten Metzger. Gitarristen beispielsweise. Padspielende Keyboarder sind eher Konditoren oder Parfumeure.

Welche Synths das dann machen ist mir komplett wurscht. Jeder.
Meistens steppe ich in der DAW 30 - 40 Padsounds durch, bis die Spektren/die Couleurs passen und diese mische ich dann. Hüllkurven und Modulationen (Tempi, Amounts) sind schnell geändert.
WT setze ich gar nicht ein. Hab auch gar keinen.

Das Klangspektrum einer Fläche unterscheidet sich bei mir immer von dem Klangspektrum des/der Hauptinstrumente.
Bsp: Fetzt das Hauptinstrument rhythmisch breit im Mittenbereich mit viel Hall, hat die Fläche keinen Hall und ist eher hell/nasal/schmal

Oft übernimmt eine Fläche bei mir die Funktion eines Halls. Hat also selber keinen Hall.
Bsp. Alles klingt absichtlich eher trocken und rhytmisch und mittig. Dann kommt eher eine erhellende Fläche dazu, die "Raum" macht. Oder eine, die ein anderes Spektrum abdeckt

Manchmal IST die Fläche ein Hall. (Oder ein Fenster, das sich öffnet. Oder ein Dunst, der sich verdichtet. Oder ein Lichtstrahl, der was in die Tiefe ausleutet)
Bsp. Ein saitenartiger sound (ZB Karplus) klingt mit Hall sagen wir mal "zu kitschig", soll aber "Mit Raum" spielen, dann suche ich einen Synthpadsound, der vom Spektrum her zum Saitensound passt (zB Granularfläche) und spiele den als Release dazu.
Bsp. Ein rhytmisches Gedudel muss dichter werden: Dann wird ein Ton oder ein Intervall dazu eingeblendet, der liegt.
 
Man kann den Vorschlag von @Feinstrom noch weiter führen, indem man in der Tat Akkorde als solche ganz vermeidet: Anstatt alle Akkord-Töne mit einem Klang zu spielen, verteilt man diese auf die verschiedenen Klänge/Instrumente – und sorgt so für mehr Transparenz.
 


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