Faustregel für Kondensatoren?

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gibt es eine faustregel für die richtige wahl der kondensatoren? als relativ unwissender fällt es mir schwer, bei nicht genauer bezeichneten schaltplänen die richtigen kondensatoren zu wählen. (also elko, folien, keramik usw...) ??
 
im audio signalweg und in hochfrequez schaltungen- am besten folie bei größeren werten oder wenn die gehäuse zu groß werden gehn dann elkos und die dann am besten bei audio mit einem folie koppeln oder bipolare verwenden..
 
Blockkondensatoren, das sind die, die an die Versorgung kommen sind entweder groß, gepolt und Elkos oder klein (typ. 100nF) und Keramik. (Jede Keramik, gerne auch Z5U)

Kleine Kondensatoren (alles mit pf) sind immer Keramik.

Große Kondensatoren (oberhalb etwa 1µF) sind fast immer gepolt und Elkos. Ungepolte Elkos werden nur selten verwendet.

Kondensatoren im Audio-Signalpfad sind fast immer Folienkondensatoren. Welche Folie ist (außer für Audioesoteriker) fast immer egal. Bei Filterschaltungen ist die Toleranz oft ein Problem, da es kaum enger tolerierte Kondensatoren gibt. (Da stehen manchmal auch illusorische Angaben in Schaltungen, 220nF Folie mit 1-2% kann man nicht kaufen, 5% ist schon schwer: die Dinger gibt es nur mit 10 oder 20%. Ist letzlich ein Zeichen für schlechten Entwurf. )

Es gibt *eine* Schaltung mit *einem* Kondensator auf den es ankommt: der Integrationskondensator in einem VCO (oft um 1nF): das ist immer ein Styroflexkondensator. (Und auch wenn die meistens sogar nur 2% Toleranz haben: das ist in der Anwendung mal egal...)

Kondensatoren müssen eine ausreichende Spannungsfestigkeit haben. Typische OP-Schaltungen haben +/- 15V, es können also maximal 30V auftreten. Dafür reichen 50V bzw. 63V Spannungfestigkeit der Kondensatoren. (Keramik mit 35V Spannungsfestigkeit an 30V real hat sich nicht bewährt.)

Tantalkondesatoren *müssen* es fast nirgendwo sein, vor allem in älteren Schaltungen werden die gerne mal als Blockkondesatoren gefordert. Das war wohl selbst damals schon überkandidelt - mit modernen Elkos ist es das sicher. Ich würde die fast immer gegen normale Elkos tauschen, die sind zwar etwas grösser, aber nicht halb so zickig. (Tantals platzen gerne, und machen auch mal einen Kurzschluss um ihr unerwartet frühes Lebensdauerende zu signalisieren. Außerdem verkraften sie *wirklich* keine negative Spannungen und keine schnellen Schaltflanken. )

Ausnahmen: Timer-Schaltungen mit sehr langen Zeitkonstanten. Schaltregler. (Wobei da sowieso spezielle LOW ESR Elkos, am besten mit genauer Typangabe, reingehören.)
 
wow, danke für die ausführliche antwort, das hilft mir weiter. is doch gar nicht soo kompliziert wie ich dachte....
 
Fetz schrieb:
Tantalkondesatoren *müssen* es fast nirgendwo sein, vor allem in älteren Schaltungen werden die gerne mal als Blockkondesatoren gefordert....
Das ist vor allem "historisch" bedingt. Als die Tantalkondensatoren in den 70er Jahren "in" waren, gab es einen regelrechten Boom für diese Wunder-Kondensatoren. Sie haben eine kleine Bauart, hohe Kapazität, geringe Verlustströme und eine eine gerine Eigeninduktivität.
Aber im Vergleich zu damals haben sich natürlich auch die anderen Kondensatorentypen weiterentwickelt und wurden verbessert, so daß die Vorteile heute meist nicht mehr von so großer Bedeutung sind.
Und - wie schon gesagt wurde - erzeugen Tantal-Elkos im Falle eines Defekts in der Regel einen Kurzschluß. Folienkondensatoren sind - zumindest zu einem gewissen Grade - selbstheilend, so daß dann zwar die Kapazität sinkt, es aber nicht sofort zu einem teils verherend wirkenden Ausfall kommt.
 
Fetz schrieb:
Kondensatoren müssen eine ausreichende Spannungsfestigkeit haben. Typische OP-Schaltungen haben +/- 15V, es können also maximal 30V auftreten. Dafür reichen 50V bzw. 63V Spannungfestigkeit der Kondensatoren. (Keramik mit 35V Spannungsfestigkeit an 30V real hat sich nicht bewährt.)

ich verbaue teilweise 35V Elkos.
und leider wird mir erst jetzt bewusst dass sich V- und V+ addieren,
d.h. 15V ja eigentlich 30 V sind.

sind da die 35 V elkos auch schon zu knapp ?
 
JuergenPB schrieb:
Es kommt drauf an, wie der Elko geschaltet ist.
Wenn eine Seite z.B. an Masse liegt, dann hast Du ja max die 15Volt....
ahhh stimmt !
Ich brauche die um die spannung zu glätten oder blocken.
Jedenfalls gehen sie auf Masse :oops:
Hab den Stromsalat noch nicht kapiert.

hmmmm....nö, das ist nur bei menen modulen immer so.
Bei den gekauften platinen muss ich wohl etwas obacht geben.
aber in der Regel werden si wohl auch dort gegen Masse gehen.
merci.
 


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