Fever Ray auf arte

vogel

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Lebensform, fortgeschritten

War für mich ohnehin das Konzert-Erlebnis des Jahres 2023.
Hier nun verkürzt vor schöner Kulisse.


Die schwer klassierbare Fever Ray spukt für die Dauer einer Passengers-Session durch den Hochofenpark U4 Uckange. Eine Stunde Musik, in der die Zuschauerinnen und Zuschauer zu den elektronischen Klängen des Albums Radical Romantics auf tagträumerischen Pfaden wandeln.
Von den heidnischen Sphärenklängen des Albums Fever Ray über die queere Poesie von Radical Romantics bis hin zum verschrobenen Überschwang von Plunge schuf Fever Ray seit 2009 ein einzigartiges musikalisches Universum. Auf jedem ihrer Alben schlüpft Karin Dreijer in eine andere Rolle: urzeitliche Schamanin, Frankenstein'sche Kreatur mit BDSM-Neigung oder emanzipatorisch nachholbedürftige Büroangestellte. Doch ganz gleich, wen sie musikalisch verkörpert: Die Künstlerin verbindet wie keine andere tiefe Emotionen mit synthetischer Kühle, rationale Undurchdringlichkeit mit festlicher Partystimmung. Dies war schon das Markenzeichen des Kult-Duos The Knife, bei dem Karin von 1999 bis 2014 gemeinsam mit ihrem Bruder Olof auf der Bühne stand.

Die Musik von Fever Ray ist wie eine Fahrt mit der Geisterbahn: ein berauschender Nervenkitzel mit viel Spaß, der einen oder anderen Schrecksekunde und dem richtigen Maß an Kontrollverlust. Für ihre Passengers-Session musste daher ein geeigneter Ort gefunden werden und der Hochofenpark U4 Uckange mit seiner majestätischen, aber auch bedrohlich wirkenden Industriearchitektur erwies sich als ideale Location.

In Begleitung von vier Kreaturen, die genauso seltsam und faszinierend sind wie sie selbst, erfüllt Fever Ray diesen verlassenen Ort mit ihren elektronischen Klängen. Eine Performance zwischen Traum und Albtraum, in der die schwedische Künstlerin abwechselnd als gepeinigte Seele, Todesfee und Poltergeist in Erscheinung tritt.

 


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