Filme, Serien, Videoclips etc. – gedreht ab Frühling 2020 – in Zeiten von Corona ...

Michael Burman

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Ich denke, Filme, Serien, Videoclips etc. werden weiterhin gedreht, allerdings so, dass Menschen auf Distanz arbeiten. Mit visuellen Effekten kann man ja heutzutage alles Mögliche machen. Auch Szenen, wo scheinbar mehrere Menschen in einem Raum bzw. in einer sonstigen Umgebung zusammen sind usw. Das kann man so machen, dass man als Zuschauer gar nicht merkt, dass es in Zeiten von Corona gedreht wurde. Alle Schauspieler mit Masken wäre ja blöd, außer es ginge im Film, in der Serie um Corona im Krankenhaus oder so.
Was denkt ihr darüber?
 
Zuletzt bearbeitet:
wir haben halt die Vorstellung, ein Film müsse fotogenau dem Bild entsprechen, was das Auge sich von der 'Realität' macht und diese zur Perfektion imitieren. Die Verhältnisse während der Produktion dürften niemals durchscheinen. Das ist zwar der absolut dominierende Ansatz bei diesem Medium, aber beileibe nicht der einzig mögliche.

Natürlich könnte auch Romeo und Julia auf Abstand und mit Stoffstreifen vor dem Mund gedreht werden, ohne dies offen zum Thema zu machen, und trotzdem künstlerisch überzeugend sein; dies würde hohe Anforderungen nicht nur an die Schauspieler stellen!

Leider gibt es für solche (Brecht-nahen) Ansätze im Film nur eine dünne, das heißt, öffentlich wenig bekannte, Tradition (Jean Marie Staub fällt mir ein, auch Herbert Achternbusch). Ich persönlich würde sowas wesentlich lieber sehen als Versuche, die Drehwirklichkeit anschließend mit technische Mitteln zu 'korrigieren'. Damit stehe ich hier aber vermutlich sehr alleine.
 
In den meisten Filmen und Serien (schon lange vor Corona), wenn Protagonisten scheinbar gegenüber stehen und reden, sieht man, dass ihre Blicke vorbei am Gegenüber gerichtet sind. Zum einen, um vielleicht nicht direkt jeweils ins Gesicht vom Gegenüber zu sprechen, zum anderen kann so der Text abgelesen werden. In originalen Versionen hört man auch manchmal, dass abgelesen wird, wenn komische Pausen im Redefluss gemacht werden, oder die Betonung falsch gesetzt wird.
 
In einem Interview mit Herbert Achternbusch hab ich mal gelesen, dass die Sprachaufnahmen normalerweise erst nachher kommen. Und dass die Schauspieler bei Filmen sowieso nur "einundzwanzig zweiundzwanzig" sagen.
 
Der Ton wird oft oder meist beim Dreh aufgenommen. Manchmal werden Teile nachsynchronisiert. Manchmal auch komplett – je nachdem.
 
Natürlich kann ich hier nicht allgemeingültig sprechen, aber ich habe einige Freunde und Bekannte in diesem Bereich. Bei denen geht seit Anfang März gar nichts mehr. Alles auf unbestimmte Zeit verschoben oder gecancelt.
Zum Thema Filmton, ein Freund ist selbständig als „Filmtonmann“, wenn es die Mehrspuraufnahmen vom Set zulassen, dann werden in der Regel diese Aufnahmen verwendet. Natürlich nicht, wenn die Qualität nicht stimmt o.ä.. Außerdem passt bei internationalen Besetzungen manchmal schlicht der Dialekt nicht. Dann wird nachsynchronisiert. Aber sonst vermeidet man das, schon allein aus Kostengründen.
 

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